Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Die Wahl - Teil 2

Von der 9. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in China

31. Januar 2013

(Minghui.org)

Teil 1: http://de.minghui.org/artikel/71930.html

Eine kleine Blume erblüht

Im Herbst 2003 wurde ich aus dem Arbeitslager entlassen. Nachdem ich mich zu Hause einigermaßen normalisiert hatte, schlug die Minghui Website www.minghui.ca vor, dass wir überall Produktionsstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien über die wahren Umstände der Verfolgung organisieren sollten. Sie sollten überall wie Blumen erblühen. Ich versorgte die Praktizierenden in meiner näheren Umgebung mit den aktuellen Informationen von der Website und dem Minghui-Wochenmagazin. Während ich die Informationen herstellte, wurde ich immer reifer. Da ich den PC und den Drucker bedienen konnte, half ich den Praktizierenden dabei, eine freie Medien-Werkstatt zu gründen.

Ende 2004 wurden dann die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ veröffentlicht. Anfangs schenkte ich dieser Artikelserie keine Aufmerksamkeit und dachte, dass sie nichts mit mir zu tun hätte. Obwohl ich Parteimitglied war, dachte ich, dass ich damals beim Eintritt betrogen wurde.

Nachdem die Verfolgung begann, suchte ich das zuständige Parteimitglied auf und beantragte den Austritt aus der Partei.

Als die Neun Kommentare erschienen, wusste ich nichts von der Vergiftung durch die Parteikultur und dachte nur, ich habe keinerlei Interesse an Politik usw. Eines Tages wies mich ein Praktizierender daraufhin, dass man den Serienartikeln Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich suchte sofort nach innen und berichtigte meine falschen Anschauungen. Ich las sie gewissenhaft und fand, dass sie doch etwas mit mir zu tun hatten, denn ich sollte die Menschen das wahre Gesicht der Partei erkennen lassen.

Als wir damals die ersten Exemplare der „Neun Kommentare“ druckten, traf ich auf große Störungen, wie Papierstau, Nervosität, Husten und Halsschmerzen. Wenn ich andere Informationen anfertigte, war alles weg. Doch je größer die Störung waren, desto beharrlicher wollte ich damit fortfahren. Ich fertigte verschiedene Exemplare an, die wir flexibel verteilen konnten. Der Effekt war gut und andere Werkstätten verwendeten meine Druckversion. Ich weiß heute: Jedes Mal, wenn in der Fa-Berichtigung eine neue Situation auftaucht, müssen wir unsere falschen Anschauungen berichtigen. Wir müssen sämtliche Zweifel und Verwirrungen loslassen, uns bedingungslos dem Dafa angleichen und die Fa-Grundsätze des Meisters richtig erleuchten. Nur so können wir mit der Fa-Berichtigung Schritt halten und aus den menschlichen Grundsätzen herausspringen.

Während ich im Arbeitslager festgehalten wurde, befand sich mein Freund auch im Gefängnis. Nachdem er freigelassen wurde, heirateten wir und bekamen ein Kind. In der ersten Zeit meiner Ehe war ich relativ faul und lebte wie ein gewöhnlicher Mensch.

Ich investierte viel Zeit und Energie in das Kind. Nicht lange danach wurde unsere kleine Familie verfolgt. Mehrere Polizeiwagen umzingelten unsere Wohnung, die Polizisten brachen unsere Sicherheitstür mit Gewalt auf und kidnappten uns. Glücklicherweise kamen wir schnell wieder frei und zogen in eine andere Stadt.

Am Anfang suchte ich keinen Kontakt zu den örtlichen Praktizierenden. Ich hatte Angst und lernte das Fa zu Hause. Die Informationsmaterialien, die ich herstellte, verteilte ich alleine.

Ungefähr nach einem halben Jahr fand ich in den Zustand unbefriedigend und wollte mich wieder mit Praktizierenden treffen. Mein Mann machte schnell einen Praktizierenden ausfindig, der ihm sagte, dass in unserer Nähe eine ältere Praktizierende wohne. Wir gründeten mit ihr zusammen eine Fa-Lerngruppe und lernten jeden Abend gemeinsam das Fa. Die ältere Praktizierende erzählte uns, dass der Praktizierende, der für die Technik zuständig war, widerrechtlich festgenommen wurde.

Sie hatten damals niemanden, der sich um die häuslichen Produktionsstätten kümmerte. Keiner kannte sich mit der Technik aus. Mein Mann und ich übernahmen die verwaisten Aufgaben: Wir gründeten Werkstätten oder hielten sie am Laufen, kauften Einrichtungen und unterwiesen die Praktizierenden in die technischen Details. Da wir jeden Tag das Fa gemeinsam lernten, arbeiteten wir auf einer soliden Basis. Mein Mann überwand seine Angst und übernahm einige sehr schwierige technischen Reparaturen. Er tüftelte herum und suchte manchmal bis in die Nacht hinein nach Lösungen. Am nächsten Tag ging er wie gewohnt zur Arbeit. Später fasste er seine Erkenntnisse in technischen Arbeitsanweisungen als Lehrmaterial zusammen und stellte sie für die anderen Praktizierenden ins Internet. Die ältere Praktizierende und ich koordinierten und kooperierten die Arbeiten in der Werkstätte. Unsere Produktionsstätte wurde schnell wieder funktionstüchtig, sodass wir uns schließlich neuen Projekten zuwenden konnten.

Während der Arbeit und Koordination der Werkstätte begegnete ich Praktizierenden, die unterschiedliche Xinxing hatten. Wenn wir manchmal Auseinandersetzungen hatten, war ich im Herzen ziemlich aufgewühlt. In der ersten Zeit war es so, dass ich mich unfair behandelt fühlte, ich hegte Hass, war neidisch und suchte nach den Schwächen der Praktizierenden. Später suchte ich nach innen und konnte die Praktizierenden mit ihrer unterschiedlichen Xinxing in Ruhe betrachten. In konkreten Konfliktsituationen dachte ich nicht mehr daran, wer Recht oder Unrecht hat, sondern suchte nach innen.

Praktizierende retten

Im Frühling letzten Jahres wurden einige Praktizierende in unserer Stadt verschleppt und ins Untersuchungsgefängnis eingesperrt.

Was sollten wir tun? Wir diskutierten und kamen überein, dass wir sofort alle Praktizierende mobilisieren sollten, um die verhafteten Praktizierenden zu retten. Wir suchten als erstes die Angehörigen der eingesperrten Praktizierenden auf und gingen mit ihnen zusammen zu den Polizeistationen und den Behörden für Öffentliche Sicherheit. Eine Familie war bereit, mit uns zusammen zu arbeiten, die anderen nicht. Wir begleiteten die Angehörigen zur Behörde für Öffentliche Sicherheit. Als wir ankamen, rannte ein Polizist gerade ärgerlich die Treppe herunter und schrie uns an. In seiner Hand hielt er einige Informationen über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong.

Irgendein Praktizierender hatte vor Arbeitsbeginn diese Informationen in seinem Büro verteilt.

Trotz seines Geschreis hatten wir keine Angst und gaben ihm weitere Informationen zu den wahren Begebenheiten. Die Familienangehörigen stellten sich vor den Eingang der Behörde und hielten ein Plakat mit der Forderung auf sofortige Freilassung ihres Angehörigen. Die Polizisten wurden unruhig. Ein Polizist fotografierte die Familienangehörigen und ein anderer bedrohte sie. Wieder ein anderer lief aufgeregt herum und rief den Familienangehörigen zu: „Drehen Sie das Plakat um. Es sieht nicht gut aus. Müssen Sie das tun?“ Sie hatten sehr viel Angst. Ab und zu kamen Schaulustige vorbei, die nicht wussten, um was es ging. Ein Praktizierender meinte, ich solle sie über die Sache informieren. Danach ging ich zu den Leuten hin. Eine ältere Dame fragte mich, warum wir hier seien. Ich erzählte ihr den Vorgang. Sie sagte mir, dass sie schon einmal jemanden getroffen hätte, der sie über Falun Gong informiert hätte. Er habe versucht, sie von einem Parteiaustritt zu überzeugen. Sie habe sich damals gedacht, dass sich Falun Gong in die Politik einmischen würde und sei deshalb nicht ausgetreten. Ich erklärte ihr, dass Falun Gong sich nicht in die Politik einmische, sondern Menschen errette...... Plötzlich rief sie: „Jetzt habe ich es verstanden. Ich trete sofort aus.“ Als ich sah, dass sie errettet wurde, war ich sehr berührt. Ich hatte Tränen in den Augen und merkte, wie eine warme Strömung vom Kopf durch meinem Körper hindurch lief. Mein Geist war sehr klar und ich fühlte mich wohlig und ganz leicht am Körper.

Der barmherzige Meister hatte bei mir Guanding(Gießen der Energie in den Scheitel) durchgeführt.

Wir schalteten in der Sache einen aufrichtigen Anwalt aus Beijing ein. Die Polizisten verhinderten das Treffen zwischen dem Anwalt und dem Praktizierenden. Außerdem bedrohten sie den Anwalt.

Wir schrieben einen öffentlichen Brief, um die Untaten der Polizisten zu entlarven und verbreiteten die Informationen überall. Eines Tages begleitete ich die Familienangehörigen zu dem Chef der Polizeidienststelle. Er kam gerade die Treppe herunter und nahm eine Kopie des Briefes entgegen. Danach schrie er uns zu: „Den Brief kenne ich schon, er hing heute an meiner Wohnungstür; ich habe ihn heruntergerissen.“ Wir informierten ihn über die wahren Umstände der Verfolgung.

Während unseres Gespräch rief ihn sein Freund an und erzählte ihm, dass er überall auf der Straße seinen Namen gesehen hätte. Der Polizeichef sagte dann: „Ich bin jetzt weltbekannt“. Wir lachten alle. Er erzählte uns, wie rein und gut er sei und dass er seinem Vaterland treu ergeben sei. Ich sagte ihm, dass das was er mache, keine Loyalität zum Vaterland sei, sondern zur Partei. Er fühlte sich durchschaut und sagte, dass er nicht mehr mit uns reden wolle. Dann ging er eilig weg. Als wir aus der Polizeibehörde herauskamen, spürte ich wieder, dass der Meister Guanding bei mir ausführte. Beim Hineingehen war ich noch ziemlich unruhig, als wir gingen, fühlte ich mich sehr ruhig und wundervoll.

Mehrmals begleitete ich die Familienangehörigen zu den verantwortlichen Polizisten. Viele Praktizierende sandten inzwischen in der Nähe aufrichtige Gedanken aus, sodass der Polizist uns mied. Eines Tages sahen wir, dass sein Wagen im Hof der Polizeistelle parkte und Personen im Auto saßen. Wir gingen zu ihnen hin. Die Polizisten im Auto erschraken und sagten sofort: „Wir waren es nicht. Obwohl wir sein Auto fahren, arbeiten wir nicht für ihn.“ Dann fuhren sie sofort weiter.

Wenn Dafa-Schüler gut kooperieren, wird das Böse durch das aufrichtige Feld beseitigt. Das Böse flieht sofort und wagt es nicht, die Dafa-Schüler zu verfolgen.

Nach dieser Rettungsaktion trat ich heraus und betrachtete die Angelegenheiten der Praktizierenden als meine. Ich hatte keine Angst mehr vor Polizeibehörden oder der Behörde für die Öffentliche Sicherheit und verlangte dort aufrichtig die Freilassung der Praktizierenden. Offen gestanden dachte ich damals noch, dass ich die Praktizierenden errette. Im Nachhinein betrachtet, machte ich es für mich selbst. Heute weiß ich: Wenn ich wirklich aus dem Menschen heraustreten kann und die Angelegenheiten der anderen als meine eigenen ansehen kann, entspricht es erst der selbstlosen Ebene eines erleuchteten Wesens des Dafa, das eben zuerst an die anderen denken kann.

Fortsetzung folgt