(Minghui.org) Herr Zhen Lijie war einer von 13 Falun Gong-Praktizierenden aus der Stadt Fushen in der Provinz Liaoning, die am 15. April 2012 von Beamten der Staatssicherheit und der Polizeibehörde verhaftet wurden.
Herr Zhen wurde für eineinhalb Jahre rechtswidrig im Masanjia Zwangsarbeitslager inhaftiert und dort der Streckfolter unterzogen, um ihn dazu zu bringen, die „drei Erklärungen“ zu unterschreiben.
Seine Verhaftung war vom „Büro 610” der Stadt Fushen geplant und organisiert worden. Ein Agent der städtischen Staatssicherheitsabteilung und die Strafabteilung von Dozhou wurden mit der Verhaftung von Herrn Zhen beauftragt.
Verhaftung, Verhör und Folter
Herr Zhen war auf dem Weg zu seiner Garage, als am 15. April 2012 gegen 6:30 Uhr etwa sechs Beamte versuchten, ihn zu verhaften. Er wehrte sich und wollte wissen, was los sei. Die Beamten drückten ihn nieder, fesselten ihn und zogen ihm eine schwarze Kapuze über den Kopf. Anschließend zerrten sie ihn in ein Auto und brachten ihn in das Büro der Strafabteilung der Polizeibehörde von Dongzhou.
Die Polizisten brachten ihn in einen Verhörraum, fesselten seine rechte Hand und seinen rechten Fuß an eine sogenannte Tigerbank und fingen an, ihn zu verhören. Herr Zhen weigerte sich, irgendetwas zu sagen. Gegen 16:00 Uhr brachten ihn die Polizisten in das Untersuchungsgefängnis Nangou in der Stadt Fushen.
Zudem inhaftierte und verhörte die Polizei für sechs Stunden die Ehefrau von Herrn Zhen, die nicht Falun Gong praktiziert. Dann durchwühlten sie sein Heim und beschlagnahmten sein Auto, zwei Computer, sieben Mobiltelefone, eine Drucker, drei Bücher zu Falun Gong sowie ein E-Book-Reader.
Man hielt Herrn Zhen 37 Tage lang im Untersuchungsgefängnis von Nangou fest. Am 22. Mai hielten Beamte der Polizeistation von Zhangdang ihn in einem Raum auf der Wache fest. Der Praktizierende Herr Luo Xiulie wurde dort zur gleichen Zeit festgehalten.
Verlegung in das Masanjia Zwangsarbeitslager
Am darauffolgenden Tag brachten Polizisten beide Praktizierende in das Masanjia Zwangsarbeitslager, das sich weigerte, sie aufzunehmen, da sie nicht ärztlich untersucht worden waren. So brachte man sie für einen weiteren Tag auf die Polizeistation zurück.
Am 24. Mai brachte man sie erneut in das Masanjia Zwangsarbeitslager. Herr Zhen wurde aufgenommen und für eineinhalb Jahre verurteilt, während Herr Luo aufgrund des Ergebnisses der ärztlichen Untersuchung abgelehnt wurde.
Streckfolter
Man brachte Herrn Zhen in die dritte Abteilung, die für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zuständig war. Der stellvertretende Leiter Li Zhen forderte Herrn Zhen auf, die „drei Erklärungen” zu unterschreiben, wobei er behauptete, dass es sich nur um eine Formalität handeln würde. Herr Zhen weigerte sich.
Li rief Wärter sowie die Leiter Jing Hongbo, Yu Xiuchuan und Zheng Lichun zu sich. Sie brachten Herrn Zhen in den Gepäckraum, fesselten seine Hände an ein Bettgestell und banden seine Arme und Beine mit Seilen zusammen, um ihn der Streckfolter zu unterziehen.
Sie forderten ihn auf, die Erklärungen zu unterschreiben und banden die Seile noch fester, wenn er sagte, dass er es nicht täte. Sie zogen seine Arme und Beine so sehr auseinander, dass sie ausgerenkt wurden. Obwohl er vor Schmerzen stöhnte, setzten die Wärter die Folter fort und bliesen ihm zudem Zigarettenqualm ins Gesicht. Die Schmerzen waren unbeschreiblich und schließlich willigte er ein, die Erklärungen zu unterschreiben. Herrn Zhens Arme und Beine waren so stark geschwollen, dass er für eine lange Zeit nicht laufen konnte.
Eine spezielle Umgebung für die Folter von Praktizierenden
Die Abteilung Nr. 3 wurde im Jahr 2012 mit der Abteilung Nr. 1 zusammengelegt. Bis Jahresende waren dort nur noch zehn männliche Praktizierende inhaftiert. Das Lager machte bei den Praktizierenden eine Umfrage und wollte, dass sie auf einem Fragebogen bestimmte Antworten gaben.
Der zuständige stellvertretende Leiter Wang Hanyu sprach einzeln mit den Praktizierenden, doch fünf von ihnen weigerten sich mitzumachen. Wang Hanyu stellte eine Gruppe mit jungen Wärtern und Häftlingen auf. Die Häftlinge wurden angewiesen, die Praktizierenden rund um die Uhr zu überwachen, und man versprach ihnen Haftreduzierung, wenn es ihnen gelang, die Praktizierenden erfolgreich „umzuerziehen”.
Unerträgliche Folter
Ab November 2012 folterten die Wärter und Häftlinge die Praktizierenden Herrn Zhen Lijie, Herrn Liu Jingyu, Herrn Liu Yue und Herrn Cheng Xiuchang. Sie schlugen sie, traktierten sie mit Elektrostäben und entzogen ihnen den Schlaf.
Herr Liu Yue und Herr Cheng Xiuchang wurden besonders massiv gefoltert, weil sie sich weigerten, den Fragebogen zu beantworten. Polizisten befahlen dem Praktizierenden Herrn Zhang Guohai, den Begründer von Falun Gong zu beschimpfen.
In der Nacht des 21. April 2013 musste sich Herr Liu Jingyu übergeben und er hatte Durchfall. Man gab ihm Tabletten, die jedoch nicht halfen. Am nächsten Morgen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt sagte, Herr Liu habe akute Gastritis und sein Magen sei lebensbedrohlich durchlöchert, da er nicht rechtzeitig behandelt worden sei. Nachdem man ihn operiert hatte, entließ ihn das Arbeitslager, um der Verantwortung zu entgehen.