(Minghui.org) Das erste, was Chen Dongmei bei ihrer Ankunft in der Gehirnwäscheeinrichtung Qinglongshan hörte, war: „Was denkst du, wo du bist? Hier ist die Hölle auf Erden.“ Frau Chen Dongmei ist Falun Gong-Praktizierende aus dem Landwirtschaftsbetrieb Tangyuan in der Provinz Heilongjiang.
In den 81 Tagen, die sie dort verbrachte, setzte man sie einer intensiven Gehirnwäsche aus, um sie dazu zu bringen, Falun Gong abzuschwören. Sie und ihre Familie litten entsetzlich.
Frau Chen Dongmei |
Chen Dongmei ist am 6. Januar 1969 geboren. Ende 1998 fing sie an, Falun Gong zu praktizieren. Die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht berührten sie tief, so dass sie ihr tägliches Leben danach ausrichtete. Ihre sonst negative Stimmung verbesserte sich, ohne dass sie es merkte. Früher war sie eine recht arrogante Frau, nun wurde sie sehr freundlich. Alle ihre gesundheitlichen Probleme, wie chronische Schwellung und Entzündung der Magenschleimhaut, allergische Nesselsucht und chronische Arthritis verschwanden. Durch Falun Gong erlangte sie körperliche und seelische Gesundheit und sie führt ein glückliches Leben mit ihrer Familie.
Seitdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann, wurde Frau Chen immer wieder vom Büro 610 des Landwirtschaftsbetriebs Tangyuan schikaniert und von Polizisten verhaftet.
Verhaftet und in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht
Frau Chen wurde am 3. September 2013 vor dem Landwirtschaftsbetrieb Tangyuan von zwei Polizisten aus dem Büro 610 verhaftet. Diese beiden Polizisten namens Wang Dong und Chen Xiaoping behaupteten, sie für ein paar Tage zu einem „Bildungsprogramm“ zu bringen. Als sie sich weigerte, in das Auto zu steigen, drohte ihr Jiang Shuangfu, der politische Ausbilder von der Polizeibehörde des Landwirtschaftsbetriebs Tangyuan: „Wollen Sie Handschellen angelegt bekommen und dann ins Auto geworfen werden?“
Nach mehr als fünf Stunden Autofahrt kamen sie in der Gehirnwäscheeinrichtung Qinglongshan an. Sie wurde in eine kleine Zelle mit doppeltem Schleusentor und Metallgittern am Fenster gesperrt. Es gab in der Metalltür zwei Öffnungen und jemand lugte von Zeit zu Zeit durch die obere Öffnung herein. Auch eine Videokamera und eine Abhöranlage waren oberhalb der Tür angebracht.
Sie wollte den Wärter, der sie zu der Zelle brachte, über die Fakten von Falun Gong informieren, doch der rief: „Was denkst du, wo du bist? Hier ist die Hölle auf Erden. Mach dir keine Mühe. Das was du sagst, habe ich schon viele Male gehört.”
Täglich waren viele Leute in dieser Einrichtung bestrebt, sie zur Aufgabe ihres Glaubens an Falun Gong zu zwingen. Sie musste sich Videoprogramme ansehen, in denen Falun Gong und sein Gründer verleumdet wurden. Dabei wurde die Lautstärke sehr hoch eingestellt. Sie befand sich am Rand eines Nervenzusammenbruchs, sagte jedoch zu sich selbst: „Du darfst nicht verrückt werden. Der Tag wird kommen, an dem du freigelassen wirst.“
Auf jeden rechtswidrig eingesperrten Praktizierenden wurde Druck ausgeübt, die drei sogenannten Erklärungen zu schreiben und somit offiziell den eigenen Glauben zu widerrufen.
Falun Gong hatte ihre Seele gereinigt und ihr einen gesunden Körper verschafft und nun wurde sie täglich genötigt, gegen ihren Willen den Gründer von Falun Gong zu verleumden. Sie befand sich ständig in einem tiefen, schmerzvollen Schuldgefühl. „Lebendig tot“ war für sie bis dahin nur eine Redewendung, die jedoch in der Gehirnwäscheeinrichtung Qinglongshan zu einer echten Lebenserfahrung wurde.
Blutproben und Folter
Am fünften Tag in der Gehirnwäscheeinrichtung wurde Frau Chen einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Sie musste Blut und Urin abgeben. Ihre Brust wurde geröntgt und ein EKG gemacht. Außerdem wurden ihr Blutdruck und ihr Gewicht gemessen. In fünf Tagen war ihr Gewicht von 68 Kilo bei ihrer Ankunft auf 61 Kilo gesunken. Durch die intensiven Gehirnwäschemethoden hatte Frau Chen den ganzen Tag das Gefühl, weinen zu müssen. Ihr Herz schmerzte und sie hatte Schmerzen und ein Druckgefühl in der Brust.
Eines Tages hörte Frau Chen, wie Wärter Tao Hua und der Kollaborateur Li Jingfeng zusammen lachten: „So erbärmlich! Hast du gesehen, wie diese Männer zwischen 40 und 50 weinen, wenn sie die drei Erklärungen geschrieben haben?“
Tao und Li sprachen auch über eine Praktizierenden aus Jiansanjiang, die 61 Jahre alt war und die jeder unter dem Namen Schwester Li kannte. Schwester Li soll sich selbst über zehn Mal selbst ins Gesicht geschlagen haben, nachdem sie die drei Erklärungen geschrieben hatte. Frau Chen war todunglücklich, als sie hörte, wie sich die beiden über die Praktizierenden lustig machten. Sie wusste genau, wie sich diese Praktizierenden fühlten. Dem Druck der bösartigen Befehle nachgegeben zu haben, verursachte unerträgliche Schmerzen und Bedauern.
Auswirkungen auf die ganze Familie
Frau Chens Tochter kam zusammen mit den beiden jüngeren Schwestern ihrer Mutter am 2. Oktober 2012 aus Schanghai, um sie zu besuchen. Als Frau Chen ihre Tochter und ihre beiden Schwestern erblickte, sah sie in ihren Augen, wie viel Angst sie hatten. Ihre Tochter hatte seit der Verhaftung der Mutter ungefähr fünf Kilo abgenommen. Sie wurden streng überwacht und konnten daher nicht viel reden. Frau Chen sagte ihnen nach kurzer Zeit, sie sollten gehen, damit sie nicht von den Wärtern ausgefragt würden. Ihre Tochter und ihre Schwestern umarmten sich gegenseitig und weinten, als sie aus dem Tor hinausgingen.
Als ihr Mann sie besuchte, stellte sie fest, dass auch er an Gewicht verloren hatte. Er war sehr schweigsam. Sie erzählte ihm, dass die Wärter Gewalt anwenden, um „umzuerziehen“. Nach einer kurzen Weile bat sie ihn, wieder zu gehen. Wenn ihr Mann von seinen Freunden nach seiner Frau gefragt wurde, erklärte er ihnen, dass jemand in der Gehirnwäscheeinrichtung verrückt werden könne, wenn er keine starken Willen habe. Er schulterte stillschweigend sehr viel Druck und Schmerz.
Die Beamten des Landwirtschaftsbetriebs Tangyuan bezahlten 25.000 Yuan für die Kosten von Frau Chens Aufenthalt in der Gehirnwäscheeinrichtung. Als ihre Freunde fragten, wo sie sei, behaupteten die Beamten der örtlichen Polizeibehörde, dass sie ein „Bildungsprogramm“ absolvieren würde.
Nachwirkungen
Frau Chens Qualen endeten nicht mit ihrer Freilassung nach 81 Tagen Gehirnwäsche. Sie wachte oft mitten in der Nacht auf und meinte, sie sei noch in dieser Einrichtung. Der Klang eines Telefons oder des Schließens einer Tür ängstigte sie. Sie durchlebte sehr starke Angstzustände.
Ihr Mann meinte, sie sei seelisch krank, aber tatsächlich litt sie unter den Nachwirkungen der intensiven Gehirnwäschemethoden. Sogar in ihrer eigenen Wohnung hatte sie Angst.
Der Beamte Wang Dong vom Büro 610 Tangyuan begab sich am 20. Dezember 2012 zu Frau Chens Wohnung und befahl ihr, zu seinen Vorgesetzten zu kommen. Sie weigerte sich. Wang setzte ihren Mann unter Druck, er solle sie zu seinen Vorgesetzten bringen. Ihr Mann wurde ganz still. Ihre Schwiegereltern dachten, es gäbe ein Problem in der Ehe und sie hatten Angst, nachzufragen. Die fürchterliche Stille zuhause machte die Dinge angespannt. Der Beamte Wang Dong hörte mit den Schikanen erst auf, als seine Frau an dem Tag, an dem er Frau Chen verhaften wollte, einen Autounfall hatte und ins Krankenhaus kam.
Frau Chens Aufenthalt in der Gehirnwäscheeinrichtung hatte sowohl auf sie als auch auf ihre Familie widrige Auswirkungen. Frau Chens Schwiegermutter fragte ihre Enkelin: „Deine Mutter ist doch immer gekommen, um das Mondfest mit uns zu verbringen. Warum ist sie dieses Jahr nicht gekommen? Ist sie verärgert?“ Die Tochter wusste nicht, was sie antworten sollte. So sagte sie freundlich zur Großmutter: „Mama muss sich um etwas kümmern. Sie konnte dieses Jahr nicht kommen.“