(Minghui.org) Eine Buchvorstellung der koreanischen Version von State Organs: Transplant Abuse in China wurde am 20. Februar 2013 im katholischen Jugendzentrum in Seoul in Südkorea veranstaltet. Das Buch dokumentiert die Untersuchungsergebnisse über den grauenvollen Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China. Diese Grausamkeiten finden unter direkter Genehmigung und Kontrolle der Spitzenbeamten des kommunistischen Regimes im Land statt.
Zwei Tage nach dieser Buchvorstellung führten Menschenrechtsorganisationen und Experten aus verschiedenen medizinischen und rechtlichen Bereichen in Korea im Nationalversammlungsgebäude eine Konferenz mit dem Titel „Realität und Zukunft der Organtransplantation” durch.
Dr. Jacob Lavee, Direktor der Herzchirurgischen Abteilung am israelischen Klinikum Sheba, sprach bei beiden Veranstaltungen und berichtete von dem Erfolg, den die Einführung von Gesetzen in Israel hatte, die israelische Bürger davon abhalten, rechtswidrige Organtransplantationen in China zu bekommen. Dr. Lavee sondierte auch die Möglichkeiten, dass in Korea ähnliche Maßnahmen ergriffen werden.
Korea Joongang Daily, Dong-A Ilbo (Tageszeitung Ost-Asien) und weitere koreanische Hauptmedien berichteten über die Veranstaltungen
Buchvorstellung für die koreanische Version von State Organs im katholischen Jugendzentrum in Seoul, Südkorea |
Dr. Jacob Lavee, Direktor der herzchirurgischen Abteilung am israelischen Klinikum Sheba, beantwortet bei der Buchvorstellung verschiedene Fragen |
Expertenkonferenz im Nationalversammlungsgebäude zur Sondierung von Lösungen für eine rasche Beendigung des Organraubs |
Lee Seung-Won, Vorsitzender des nationalen Vereins für ethische Organtransplantationen, spricht bei der Konferenz |
Dr. Jacob Lavee spricht bei der Konferenz in der koreanischen Nationalversammlung |
Koreanische Medien verbreiten die Informationen über den Organraub
State Organs: Transplant Abuse in China berichtet ausführlich über die Fakten in Bezug auf den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden und anderen politischen Gefangenen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Das Buch bietet eine Sammlung von Fällen, zusammengestellt von zwölf Experten aus den Vereinigten Staaten, Israel, Australien und Malaysia, sowie Statistiken und Zeugenaussagen.
Der koreanische nationale Verein für ethische Organtransplantationen, der die Buchvorstellung organisierte, wurde Ende 2012 gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, für eine Beendigung des Organraubs an lebenden Menschen und der rechtswidrigen Organtransplantationen, die außerhalb Koreas stattfinden, zu sorgen. Diese Basisorganisation wurde von Einzelpersonen aus medizinischen, rechtlichen, künstlerischen und kulturellen Berufen gegründet.
Der Verein übernahm die Übersetzung des Buches State Organs und stellte sie in kurzer Zeit fertig. Die koreanische Übersetzung ist nach der englischen und chinesischen Version die dritte Sprachversion.
Bei der Veranstaltung, beantwortete Dr. Lavee, vormaliger Präsident der israelischen Transplantationsgesellschaft, die Fragen der Presse. In dem Buch berichtet er, dass er vor vielen Jahren einen Patienten hatte, der Vorbereitungen für eine Herztransplantation in China traf. Dieser Patient berichtete, dass die Wartezeit nur drei Wochen betragen würde. Die Operation wurde innerhalb des versprochenen Zeitrahmens abgewickelt – Dr. Lavee war schockiert. In der Folge begann er Nachforschungen in die Organtransplantationssituation in China zu betreiben.
Dr. Lavee setzte sich unermüdlich für die Verabschiedung der Organtransplantationsgesetze in Israel im März 2008 ein. Er stellte bald fest, dass die transplantierten Organe in China von Kriminellen, von politischen Gefangenen und sogar von Falun Gong-Praktizierenden stammen, die in China schlimm verfolgt werden.
Er drängte auf ein Verbot des internationalen Organhandels, auf Beschränkung ausländischer Transplantationen von Lebendorganen, auf die Festlegung von Beschränkungen in Bezug auf Organe, die über Landesgrenzen gebracht werden und darauf, Krankenversicherungen von Zahlungen für rechtswidrige Organtransplantationen zu stoppen.
Reporter fragen, was Korea tun kann, damit die Grausamkeiten beendet werden
Reporter von etablierten koreanischen Medien wie Korea Joongang Daily und Dong-A Ilbo, hatten bei der Buchvorstellung viele Fragen an das Forum. Ein Reporter erkundigte sich über die Verteilung der Arbeitslager in China und zeigte sich auch daran interessiert, China zu besuchen, um eine Untersuchungsreportage über den Organraub in China zu schreiben.
Weekly Dong-A, ein Magazin der Medienfirma Dong-A Ilbo, bat Dr. Lavee, Vorschläge für Korea in Bezug auf den Organraub zu unterbreiten. Dr. Lavee erwiderte: „Die Krankenversicherungssysteme in Israel und Korea sind sehr unterschiedlich. Es fällt mir schwer, sehr genaue Vorschläge zu machen. Doch Beschränkungen bei den Versicherungsleistungen sind sehr wirksam.“
„Ich kann verstehen, was Patienten davon halten, Organe aus dem Ausland zu bekommen. Wenn jedoch die Menschen wissen, dass die Verlängerung ihres eigenen Lebens bedeutet, dass andere Menschen dafür getötet werden, dann werden sie nicht nach China fahren. Das ist die ganz normale Geisteshaltung eines Menschen. So ist es in Israel. Wenn die Menschen die Wahrheit wissen, wird es Fahrten nach China zum Erwerb von Organen nicht mehr geben.“
Gemäß Dr. Lavee ist Südkorea das erste ostasiatische Land, das eine Gesetzgebung zur Abschaffung des Organraubs vorschlagen möchte. Er erklärte, dass Kanada seine eigene Strategie auf der Grundlage der israelischen entwickelt, wozu das Verbot gehört, dass Versicherungen für Organtransplantationen in China bezahlen.
Trotz der Vorschriften bemühen sich die chinesischen Ärzte, die Gesetze zu umgehen. Nachdem eine Gruppe chinesischer Ärzte nach Australien reiste, um mehr über Behandlungsmethoden bei Organtransplantationen zu erfahren, wurden sie aufgefordert, eine Garantieerklärung abzugeben, dass die erworbenen Fertigkeiten nicht für rechtswidrige und unethische Organtransplantationen genutzt werden. Bald darauf reisten keine chinesischen Ärzte mehr nach Australien, um sich in Organtransplantation weiterzubilden.
„Ich möchte betonen, dass niemand gerne lügt“, fügte Dr. Lavee hinzu. „Wenn man sie daher davon abhält, zu Organtransplantationen nach China zu reisen, dann sollte eine andere Tür aufgemacht werden. Was wichtig ist, sind Vorschriften mit moralischer und ethischer Bindung.“
Dr. Lavee erwähnte auch, dass er einmal von der KPCh bedroht wurde.
„Im Jahr 2005 fing ich mit meinen Nachforschungen an“, berichtete er. „Ein Pro-KPCh-Anwalt rief mich an und drohte mir, dass er mich vor Gericht bringen werde, wenn ich meine Bemühungen fortsetzen würde. Ich informierte das Ministerium für Rechtsangelegenheiten darüber. Später ging ich immer, wenn so etwas passierte, damit an die Öffentlichkeit. Danach hörten die Drohungen auf.“
Experten machen sich Gedanken, wie man mithelfen kann, dass gesetzwidrige Transplantationen beendet werden
Viele koreanische Patienten reisen für Organtransplantationen nach China. Laut Professor Chae Sung-Oh von der südkoreanischen Universität Kookmin sind die Risiken von Komplikationen für Patienten, die Organtransplantationen in China bekommen, viel höher als in anderen Ländern, weil die chinesischen Krankenhäuser normalerweise medizinische Informationen über die Spender nicht bekannt geben. Dieser Mangel an Transparenz schafft für die Patienten und deren postoperative Behandlung verschiedene Schwierigkeiten.
„Normalerweise muss der Patient, der eine Organtransplantation erhalten soll, die Anforderungen erfüllen, die vom Präsidenten von Korea bestimmt werden“, so Professor Chae. „In China gibt es jedoch keine solchen Anweisungen. Sobald jemand die Gebühr entrichtet, kann er eine Operation bekommen.“
Die Krankenversicherungen in Korea bezahlen immer noch für Organtransplantationen in China und Professor Chae betrachtet diese Unterstützung als rechtswidrig. Wenn in dem Versicherungsvertrag steht, dass die Kosten für eine rechtswidrige Transplantation in China übernommen werden, dann sei der Vertrag an sich schon eine Gesetzesverletzung.
Professor Chaes Vorschlag sei, dass Korea die Gesetze Israels in Bezug auf Organtransplantationen zu Rate ziehen solle. Diskussionen zum Organraub und die Schaffung von Organtransplantationsgesetzen würden rasch zu einem weltweiten Brennpunkt. Korea habe nun die Möglichkeit herauszutreten und sich weiterhin für eine humane und ethische Gesetzgebung stark zu machen.
Jung Goo-Jin, ständiger Vertreter der Pan-Nationalen Allianz für Rechtsreform, einer zivilgesellschaftliche Organisation in Korea, stimmte dem Vorschlag Dr. Lavees zu. Er ist der Ansicht, dass die koreanische Nationalversammlung ein Gesetz schaffen solle, um diese Angelegenheit frontal anzusprechen. „Ich möchte gerne Kongressabgeordnete treffen und dazu beitragen, dass dies passiert“, äußerte sich Jung.