(Minghui.org) Ohne „Ego“- selbstlos, hilfreich für andere - das ist die grundlegende Anforderung, die der Meister an jeden Dafa-Jünger bei der Kultivierung stellt. Ich habe jedoch entdeckt, dass dieses „Ego“ manchmal sehr schlau und gewitzt erscheint, manchmal wirkt es sogar sehr natürlich und versteckt sich sehr tief hinter dem Vorwand, „anderen nützlich zu sein“. Wenn wir auf eine Angelegenheit stoßen und sie nicht mit dem Maßstab des Fa messen können, werden wir diesen Eigensinn kaum finden.
Bevor ein Mitpraktizierender ein Restaurant eröffnete, lieh er sich von mir einige zehntausend Yuan (einige tausend Euro). Aber das Geschäft lief nicht gut und er war darüber sehr besorgt. Ich sagte zu ihm: „Keine Sorge, wir sind eine Gemeinschaft, wir bemühen uns gemeinsam und finden bestimmt eine Lösung. Außerdem sollten wir aufrichtige Gedanken aussenden, um die finanzielle Verfolgung durch die alten Mächte zu verneinen.“ Danach begann ich zu beobachten, wie die Restaurants liefen, die in der Nähe meines Wohnortes lagen. Ich entdeckte, dass ein Nudel-Imbiss sehr gut lief, in der Mittagszeit strömten die Gäste nur so in den Imbiss. Schließlich lud ich den Mitpraktizierenden in dieses Restaurant zum Essen ein, bestellte einige Speisen und schlug ihm vor: „Was meinst du, ändere doch dein Restaurant in eines wie dieses, dann ist es bestimmt gut besucht.“ Daraufhin antwortete der Mitpraktizierende: „Hierher kommen hauptsächlich Schüler, mein Restaurant liegt aber weit von der Schule entfernt.“ Offensichtlich akzeptierte er meinen Vorschlag nicht.
Danach überlegte ich, warum er meine Idee wohl abgelehnt hatte. Hatte ich sie ihm nicht klar genug erklärt? Einige Tage später lud ich ihn wieder dort zum Essen ein. Diesmal sprach ich sehr detailliert über die Lage, die Qualität des Essens, die Dekoration bis hin zu den Preisen in diesen Restaurants usw. mit ihm. Am Ende fragte ich ihn: „Was meinst du? Wenn du diese Richtung einschlägst, wird dein Geschäft bestimmt gut laufen.“ Er antwortete unsicher: „Naja, ich kann es mir ja überlegen.“ Schließlich hielt sich sein Restaurant nur ein paar Monate und musste dann doch umziehen, zurück blieben viele Schulden.
Die ganze Zeit über hatte ich dabei ein merkwürdiges Gefühl im Herzen und den Gedanken: „Meine Idee war doch nicht schlecht, warum hat er sie nicht angenommen? Ich habe dabei doch an ihn gedacht.“ Erst jetzt erkannte ich, dass ich, obwohl ich ihn zweimal zum Essen eingeladen hatte, um mit ihm über die neue Idee zu sprechen, ich dabei nur oberflächlich gesehen etwas Gutes für ihn getan hatte. Eigentlich versteckte sich tief in meinem Herzen etwas Egoistisches, nämlich das geliehene Geld zurück bekommen zu wollen. Es war der Gedanke: „Wenn sein Geschäft gut läuft, kann er mir das Geld zurückgeben; wenn sein Restaurant aber pleite geht, hat er kein Geld mehr, das er mir zurückgeben könnte.“ Darin steckte immer noch der Gedanke an meine eigenen Interessen. Dieses „Ego“ hatte sich so tief versteckt - wenn ich nicht weiter darüber nachgedacht hätte, wäre es für mich nur schwer zu erkennen gewesen.
Dann dachte ich an meine Mutter. Lange Zeit hatte ich ihr beim Austausch immer ihre Schwächen aufgezeigt. Sie nahm meine Kritik aber nicht an und entgegnete: „Kultiviere dich doch selber, ich bin nicht schlechter als du.“ Anschließend zeigte sie mir dann auch meine Schwächen auf, die schon viele Jahre zurücklagen. Später stritt ich nicht mehr mit ihr, wenn ich sie besuchte. Ich dachte: „Wenn es dir gut geht, freue ich mich für dich, ich muss unbedingt deine Stärken sehen.“ Eigentlich war dieser Gedanke für einen Kultivierenden nicht falsch. Aber eines Tages entdeckte ich dabei mein starkes „Ego“, als ich mich mit meiner jüngeren Schwester austauschte. Ich fürchtete, von ihr beschuldigt und verletzt zu werden, wenn ich meiner Mutter ihre Schwächen aufzeigte. Als ich dabei mein Ego entdeckte, erkannte ich, wie schlecht dieser Gedanke war. Hinter diesem Vorwand, dass es gut für meine Mutter sei [nur ihre Stärken zu sehen], verbarg sich ein Ausweichen. Ich hätte mich stattdessen erhöhen und die Gegen-Kritik meiner Mutter ertragen und mutig anschauen sollen!
Da gab es noch so eine Geschichte: Wenn meine Vorgesetzten Mitarbeiter zu mir schickten, erklärte ich ihnen zwar zuerst die wahren Zusammenhänge im Hinblick auf Falun Dafa und lud sie sogar zum Essen ein. Wenn sie Dafa akzeptierten und sogar mit einem Austritt aus der KPCh einverstanden waren, war ich sehr froh. Doch trat ab und zu, wenn ich diese heilige Sache tat, der Gedanke auf: „Falls ich mich später einmal an sie wenden muss, werden sie mir bestimmt helfen. Wenn ich nett zu ihnen bin, ebne ich mir damit auch selbst den Weg.“ Dieser „Interessenaustausch“ im Unterbewusstsein machte mich wach: „Wie konnte ich nur so denken? Dieses Herz war doch nicht mehr rein!“
Der Meister sagt:
„Denn bei der Erlösung der Menschen wird nicht von Bedingungen und Kosten geredet, kein Entgelt verlangt und es wird auch kein Wert auf den eigenen Ruf gelegt. Das ist viel erhabener als die vorbildlichen Persönlichkeiten unter den alltäglichen Menschen, das alles entspringt der Barmherzigkeit.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Version 2012, Lektion 2, Über das Himmelsauge, Seite 85)
„Das Ego“ wirkt oft wie ein Schatten, zieht uns mit und ist manchmal sehr schlau. Manchmal zeigt es sich, manchmal aber auch nicht. Wenn wir Problemen begegnen und nicht tief genug darüber nachdenken, können wir dies leicht übersehen. Nur wenn wir das Fa und seine Grundsätze „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ als Maßstab nehmen, können wir es aufdecken, packen und auflösen.
Das Obige sind nur meine einigen Erkenntnisse, ich habe sie aufgeschrieben, um sie mit meinen Mitpraktizierenden zu teilen. Ich bitte um eure barmherzige Korrektur.