(Minghui.org) Vom 4. – 7. Juni 2013 besuchte Yu Zhengsheng, ständiges Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Vorsitzender der politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Falun Gong-Praktizierende enthüllten die brutale Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische Regime und riefen die dänischen Behörden auf, die Täter vor Gericht zu bringen.
Die chinesische Delegation, die Yu begleitete, forderte die dänische Regierung auf, alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um während des Besuchs die Präsenz und den Einfluss von Falun Gong zu limitieren bzw. zu unterbinden. Sie setzten die Behörden unter Druck, die Medienlizenzen für The Epoch Times und NTDTV aufzuheben. Beide sind unabhängige chinesische Unternehmen, die für ihre objektive Berichterstattung bekannt sind.
Nationale Medienunternehmen verurteilten die Versuche der KPCh, die Redefreiheit in Dänemark zu unterminieren, wobei viele Parlamentsmitglieder ihre Entrüstung ausdrückten.
Praktizierende protestieren friedlich vor dem chinesischen Konsulat in Dänemark |
Aufführung der Falun Dafa Übungen auf dem Neuen Königsplatz in Kopenhagen |
Passanten unterschreiben eine Petition, die zur Beendigung der Verfolgung aufruft |
Chinesische Delegation versucht, den friedlichen Protest der Praktizierenden zu blockieren
Schon gleich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen wurde Yu Zhengsheng mit ernsten Protesten konfrontiert, die ihn während eines gesamten Aufenthalts begleiteten.
Am 5. Juni protestierten die Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft in Kopenhagen gegen die seit 14 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Gong in China. Sie riefen die dänische Regierung und die Bürger auf, mitzuhelfen, den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China zu beenden.
Auf dem Neuen Königsplatz erklärten sie den Passanten die tatsächlichen Hintergründe der Verfolgung und zeigten Transparente in englischer und chinesischer Sprache, die die Verbrechen des chinesischen Regimes aufdeckten. Die Menschen, die zum Teil noch gar nichts von der Verfolgung gehört hatten, reagierten erschüttert. Viele unterschrieben die Falun Gong unterstützende Petition.
Als die chinesische Delegation die Transparente erblickte, forderte sie die dänischen Behörden auf, den Protest durch die Polizei beenden zu lassen.
Chinesische Delegation will keine gelben T-Shirts der Praktizierenden sehen
Am 6. Juni wurden drei Praktizierende, die gelbe T-Shirts trugen, gewaltsam in ein wartendes Polizeifahrzeug gedrängt, das dann fortfuhr.
Frau Wu, die kein gelbes T-Shirt trug, fragte einen neben ihr stehenden Polizisten: „Warum haben die Polizisten jene Frauen mitgenommen? Sie hatten doch nur gelbe T-Shirts an und hielten noch nicht einmal Transparente!“ Der Polizist antwortete: „Die chinesische Delegation hat gesagt, dass sie während ihres Besuches keine gelben T-Shirts mehr sehen wollte.“
Wu sagte: „Wenn ich die dänische Regierung wäre, würde ich der chinesischen Delegation sagen: ‚Dänemark ist ein demokratisches Land und als solches dürfen Menschen hier anziehen, was sie wollen; wir haben kein Recht, uns da einzumischen‘.“ Der Polizist stimmte dieser Meinung zu.
„Kennen sie jene drei Frauen, die heute hierher kamen?“, fragte Frau Wu den Beamten. Sie wollten einfach den Menschen über die Verfolgung in China erzählen und sie bitten, mitzuhelfen, den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden zu beenden, den das chinesische Regime begeht.“
„Wenn man in China an Verwandte einen Brief schreibt und die Tatsache erwähnt, dass Falun Gong gut ist und die Verfolgung falsch, wird man dafür drei Jahre lang eingesperrt.“ Der Polizist verstand, sagte aber, dass er in dieser Sache nichts unternehmen könne.
Ein Reporter der dänischen Zeitung Ekstra Bladet fragte die Falun Gong-Praktizierende, Frau Li, was sie von der Situation halte. „Diese drei von uns standen ruhig da und hatten gelbe T-Shirts an“, erläuterte sie. „Als dänische Bürger haben wir ein Recht, den chinesischen Beamten zu sagen, dass sie sofort die Verfolgung von Falun Gong beenden müssen. Mehrere Beamte brachten ihr Mitgefühl für Falun Gong zum Ausdruck, sagten aber, sie müssten die Befehle ausführen.“
Medien verurteilen die Unterminierung der Redefreiheit in Dänemark
Die Medienministerien des dänischen Parlaments und der Königlichen Familie hatten The Epoch Times und NTDTV offiziell Genehmigung erteilt, dass ihre Reporter an zwei Meetings zwischen der chinesischen Delegation und den dänischen Politikern anwesend sein durften. Später wurde diesen Reportern gesagt, dass die dänische Regierung nur Berichterstattungen von staatlichen Medien zulasse.
Am späten Nachmittag wurde denselben Reportern wegen einer sogenannten „Planänderung“ der Eintritt in den Königlichen Palast verweigert. Ihnen wurde gesagt, dass nur dänischen königlichen Fotografen und speziell ausgewählten chinesischen Reportern erlaubt sei, den Palast zu betreten.
Bedeutende dänische Medienagenturen gerieten in Aufruhr über die Machenschaften der KPCh und verurteilten öffentlich deren Einmischung in die Redefreiheit in ihrem Land.
Am 8. Juni veröffentlichte die Zeitung Jyllands-Posten einen ganzseitigen Artikel, in dem sie verurteilte, wie die dänische Regierung sich vor der KPCh beugte. Ein Foto-Untertitel lautete: „Chinas Nr. 4 Yu Zhengsheng trifft sich mit dänischen Parlamentsmitgliedern. Das obige Foto stammt von chinesischen Medienfotografen, weil dänischen Reportern nicht erlaubt war, Fotos zu machen, bis auf das Foto, in welchem Yu die Stufen zum Parlament hochgeht.“
Der Artikel erwähnte, dass nach offiziellem Plan, Yu und seine Delegation den Vorsitzenden des dänischen Parlaments am Morgen des 6. Juni treffen sollte. Es ist üblich, dass Medienreportern erlaubt ist, bei solch einem Ereignis zu fotografieren.
Demnach hatte am 5. Juni das Medienministerium des dänischen Parlaments, die für die Erteilung von Medienlizenzen zuständig ist, den Reportern von The Epoch Times per E-Mail mitgeteilt: „Ihr Antrag, dem Treffen zwischen Herrn Yu und dem Vorsitzenden des Parlaments beizuwohnen, ist genehmigt worden.“
Später nahmen sie die ursprüngliche Genehmigung jedoch zurück, mit dem Hinweis: „Auf Ersuchen der chinesischen Delegation dürfen nur offizielle dänische Fotografen bei dem Ereignis anwesend sein. Das dänische Parlament hat sich entschieden, dem Ersuchen stattzugeben.“
Anfänglich waren gemäß Jyllands-Posten, dänische Beamte zögerlich, auf das Ersuchen der chinesischen Delegation einzugehen. Diese reagierte wie folgt: „Ok, dann dürfen überhaupt keine Medien bei dem Treffen dabei sein!“ In diesem Augenblick stimmte das dänische Parlament zu, die Anzahl der Reporter bei dem Treffen zu reduzieren und stornierte die Medienlizenzen für The Epoch Times und NTDTV.
Es ist allgemein üblich für die dänische Regierung, alle Medien-Gesellschaften in die Versammlungshalle des Parlamentsgebäudes einzuladen, wenn ausländische Beamte Dänemark besuchen. Dänische Beamte konnten nicht deutlich erklären, warum sie diese langjährige Tradition auf Drängen eines besuchenden chinesischen Beamten geändert haben.
Abgeordnete befragen den dänischen Außenminister
Als ein Reporter von Jyllands-Posten, Søren Espersen, Dänemarks stellvertretenden Minister des Komitees für Auslandangelegenheiten über den kontroversen Vorfall befragte, entgegnete der Minister: „Dies ist völlig unakzeptabel und sollte sofort beendet werden! Dies ist beispiellos in Dänemark.“
„Wenn die KPCh unsere Demokratie nicht mag, sollte sie einfach abreisen. Ich werde Außenminister Villy Søvndal bitten, vor dem Parlament dem Komitee für Auslandsangelegenheiten zu erklären, warum diese Sache geschehen konnte und natürlich werden wir auch darüber diskutieren, warum ähnliche Dinge während des Besuchs von Präsident Hu Jintao im vergangenen Jahr passiert sind.“
Als Reporter von Ekstra Bladet den parlamentarischen Abgeordneten der Volkspartei Herrn Simpson, sowie den juristischen Sprecher der Rot-Grünen Partei, Pernille Skipper, interviewte, sagte Herr Skipper: „Diese Dinge kommen bei andersdenkenden Medien immer wieder vor, dass ihnen verboten wird, an geplanten Staatsveranstaltungen dabei zu sein.“
„Immer und immer wieder hat die Polizei Protestierende wegen eines harmlosen Transparents zum Weggehen gezwungen. Skipper sagte, er werde Herrn Bødskov fragen, was wirklich passiert sei; wer diese Befehle an die Polizei erteilt habe; welche Bedeutung der Rede- und Versammlungsfreiheit in Dänemark beigemessen werde und warum die Polizei Menschen daran hindere, ihre Meinungen frei zu äußern?“