(Minghui.org) Am 9. und 10. Juli 2013 wurden zehn Falun Gong-Praktizierende aus dem Landkreis Xinbin und aus Fushun in der Haftanstalt Nangou vor Gericht gestellt. Die Schauprozesse wurden vom Gerichtshof Wanghua und dem zuständigen Staatsanwalt aus Fushun geführt.
Am Tag der Verhandlung wurden pro Angeklagtem nur zwei, später drei Familienmitglieder zugelassen. Sie hatten ihre Verwandten seit über einem Jahr nicht gesehen.
Der erste Verhandlungsabschnitt dauerte von 09:00 Uhr bis 14:30 Uhr. Zwei Rechtsanwälte aus Beijing plädierten auf unschuldig für fünf Praktizierende. Im Anschluss folgte der Prozess gegen Zhao Jiwei. Der vorsitzende Richter verfolgte die Strategie einer schnellen Verhandlung, in der der Verteidiger nicht zu Wort kommen konnte: Er wurde ständig unterbrochen und konnte seinen Antrag auf „unschuldig“ nicht ausführen. Die Sitzung endete nach ungefähr einer Stunde.
Gegen 16:00 Uhr begann die vorgezogene Verhandlung gegen Chi Xiuhua. Die Familienmitglieder wurden nicht informiert. Niemand war anwesend.
Chi Xiuhua war am 15. April 2012 verhaftet worden. Ihre Tochter erhielt keine Nachricht über ihr Wohlbefinden. Sie engagierte einen Rechtsanwalt für ihre Mutter, aber das Gericht gab an, nichts über ihren Fall zu wissen.
Tochter wie Anwalt stellten Nachforschungen an, konnten aber nur herausfinden, dass sie verurteilt werden sollte. So löste sie den Vertrag mit dem Rechtsanwalt auf. Ihre Mutter wurde ohne ihr Wissen illegal verurteilt. Keiner wusste von ihren Leiden.
Später erfuhr sie von einem Rechtsanwalt von einer weißhaarigen, alten Dame, deren Verhandlung auf die von Zhao Jiwei folgte. Wie konnte sie in einem Jahr zu einer alten Frau geworden sein? Welche Qualen musste sie in der Haft durchlitten haben? Freunde wie Verwandte sind sehr besorgt.
Auch die Verhandlungen gegen Shang Liping, Luo Xiujie und Yu Suxian, die am 10. Juli 2013 erfolgten, wurden zügig durchgeführt: Yu Suxians dauerte lediglich 30 Minuten.
Nachstellung einer Folterszene – Tigerbank |
Laut Rechtsanwalt begab sich Shang Liping dreimal in Hungerstreik und wurde auf der Tigerbank mit dem Ziel, Beweismaterialien aus ihr herauszubekommen, gefoltert. Als weiteres Druckmittel benutzte die Polizei ein schnelles Ende der Universitätskarriere ihrer Tochter, falls sie sich nicht bekennen würde. Sie zwangen sie, ein vorgefertigtes „Bekennerschreiben“ zu unterzeichnen, das sie als Beweismittel gegen sie verwendeten. Beweismittel, die durch Folter erzwungen wurden.
Die Rechtsanwälte stellten zusammenfassend fest, dass sämtliche Beweismittel gegen Falun Gong-Praktizierende lediglich fabriziert wurden.
Shang Liping leidet noch immer in der Haftanstalt Nangou. Sie weigerte sich, Häftlingskleidung anzuziehen und Sklavenarbeiten zu verrichten. Dreimal trat sie in Hungerstreik. Ihr letzter Streik galt als Protest gegen die Zwangsernährung des Mitpraktizierenden Liu Chengyan mit Chili-Wasser.
Aufgrund der Hungerstreiks fiel ihr Gewicht von 69 kg auf 49,5 kg. Trotzdem führte sie ihren Hungerstreik fort.
Vor ihrer Gerichtsverhandlung versuchte ihr Anwalt mehrmals, sie zu besuchen. Es gelang ihm nicht, da die Wärter ihm sagten, sie wolle ihn nicht sehen. Zwei Tage vor der Gerichtsverhandlung konnte er sie sprechen und erfuhr, dass die Aussage der Wärter eine Lüge gewesen war. Sie wollten ihn von ihr fernhalten. Shang Liping setzte den Besuch ihres Anwalts durch, indem sie dem Leiter der Haftanstalt mitteilte, dass sie anderenfalls nicht vor Gericht erscheinen würde.
Auch in ihrem Fall verlief die Verhandlung kurz und bündig, ohne dass eine Entscheidung gefällt wurde. So dauert die Verfolgung an.
Ihr Anwalt verkündete, dass ein Schuldspruch nicht akzeptiert werden würde und dass sie ihren Hungerstreik weiter fortführen werde.
Wir hoffen, dass die Menschen innerhalb und außerhalb Chinas uns gegen die andauernde Verfolgung unschuldiger Menschen beistehen werden, um die brutale Verfolgung eines aufrechten Glaubens zu beenden.