(Minghui.org) Nachdem ich heute Jemandem die wahren Umstände erklärte, fragte ich spontan meinen Ehemann: „Wie habe ich das gemacht?“ und war anschließend sehr überrascht von seiner Reaktion. Er fragte: „Wie kannst du mich so etwas fragen? Du bist eine Angeberin; alles worum du dir Gedanken machst ist, wie toll du bist. Du denkst nicht wirklich daran, andere Menschen über Falun Gong zu informieren.“
Seine Worte trafen mich hart. Ich dachte: „Es stimmt. Ich bin wirklich eigensinnig darauf, anzugeben und darauf, fähig sein zu wollen. Ich möchte, dass andere mich loben, meine Fähigkeiten anerkennen und eine gute Meinung von mir haben.“ Diese selbstsüchtigen Gedanken geistern seit Jahren in meinem Kopf herum.
Es ist nicht so, dass mir das nicht bewusst war, es ist vielmehr so, dass seine Worte meine selbstsüchtige Einstellung vollständig offenbarten. Nach all den Jahren der Kultivierung, habe ich diese Eigensinne noch immer nicht losgelassen.
Minderwertigkeitskomplex
Vor vielen Jahren entwickelte ich eine negative Einstellung und ein tiefes Gefühl der Minderwertigkeit, welches aus einer Reihe von Rückschlägen resultierte, die ich in meinem Studium hinnehmen musste. Ich hatte es bei meinem Hauptfach nicht gut gemacht und hatte daher das Gefühl, dass es sehr schwer und schmerzhaft war. Ich war depressiv und hatte ein starkes Minderwertigkeitsgefühl, sodass ich mich fast selbst aufgab.
Jedoch half mir der Meister dabei zu erkennen, dass dies der Weg war, der für mich eingerichtet war. Ich sollte mich kultivieren, während ich in diesem Beruf arbeitete, und ich sollte den Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert wurde, nicht ausweichen oder versuchen, ihnen entkommen.
Ich fuhr damit fort, die drei Dinge zu tun, so wie es der Meister von mir forderte, aber ich befand mich für eine lange Zeit in einer schlechten emotionalen Verfassung. Es war so, als würde ich auf dem Bauch liegen und nicht in der Lage sein aufzustehen. Ich wollte weglaufen und mich in Luft auflösen.
Das eigensinnige Streben nach Fähigkeiten und Fertigkeiten
Allmählich erkannte ich, dass mein Minderwertigkeitskomplex von dem eigensinnigen Streben nach Fähigkeiten herrührte. Ich strebte tatsächlich während meiner Kultivierung danach, fähig zu sein und danach mich selbst zu bestätigen. Ich präsentierte meine speziellen Fähigkeiten und ich gab mit ihnen an, weil ich mir erhoffte, dass andere deswegen eine hohe Meinung von mir haben würden. Immer wenn ich eine Aufgabe beendet hatte, war ich mit mir selbst zufrieden und sonnte mich im Licht meiner Großartigkeit.
Ich habe mal meine Fähigkeiten bei der Wahrheitserklärung mit einem professionellen Kampfkünstler, der sich an der Spitze eines Schlachtfeldes befindet, verglichen. Während ich für Dafa-Projekte arbeitete, bestätigte ich mich selbst und mein Eigensinn nach Fähigkeiten war so stark, dass ich ihn jahrelang nicht erkennen konnte.
Erst als ich bei meinem Studium auf Schwierigkeiten stieß und mein Selbstwertgefühl einbrach, erkannte ich, wie sehr ich danach strebte, kompetent zu sein.
Smart und verdorben
Ich würde euch gerne die Ursachen dieses Eigensinns erklären. Als ich noch jung war, war ich sehr gut in der Schule. Ich lernte erst kurz vor den Prüfungen und schaffte sie trotzdem sehr gut. Bei den Schularbeiten hatte ich nie Schwierigkeiten. Ich musste auch nie viel Üben oder Aufwand betreiben, um gute Noten zu erzielen. Dies führte zu der verdorbenen Anschauung, dass die Schule aufgrund meiner eigenen Fähigkeiten so leicht für mich war.
Dieser Eigensinn war für eine lange Zeit vergraben. Solch ein starker Eigensinn ist ein Hindernis auf dem Weg der Kultivierung und wird zu Problemen führen. Sich darauf zu verlassen, dass man schon gut mit allem umgehen kann, ist insbesondere während der Kultivierung nicht im Einklang mit dem Fa.
Der Meister sagte:
„Ich habe gesagt, dass ihr euch so gut wie möglich der Form der menschlichen Gesellschaft entsprechend kultivieren sollt. (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Kanada 2006, 28. Mai 2006 in Toronto)
Erst dadurch, dass ich während meines Studiums auf Schwierigkeiten stieß und einige große Rückschläge hinnehmen musste, erkannte ich diesen Eigensinn. Auch wenn der Eigensinn nach Fähigkeiten und das Gefühl der Minderwertigkeit nicht mehr so stark sind, habe ich dennoch das Gefühl, dass noch Reste davon in meinem Denkprozess vorhanden sind. Ein gutes Beispiel ist eben die oben erwähnte Unterhaltung mit meinem Mann.
Viele Praktizierende waren sehr erfolgreich in ihrem Studium und es kann schnell passieren, dass sie so wie ich den Eigensinn entwickeln, fähig sein zu wollen. Daher dachte ich, dass sie vielleicht von den Lehren, die ich ziehen musste, etwas lernen. Ich bin so sehr hingefallen, dass ich noch immer versuche auf die Beine zu kommen und diesen Eigensinn zu beseitigen.
Ich denke, wenn wir wirklich daran glauben, dass der Meister uns mit allem ausgestattet hat, was wir benötigen, dann ist es nicht nötig, die Anschauung zu entwickeln, dass wir Fähigkeiten haben. Erst dann sind wir in der Lage das Fa und nicht uns selbst zu bestätigen.
Das ist das, was ich auf meiner Ebene erkannt habe. Bitte zeigt mir barmherzig meine Missverständnisse auf. Vielen Dank.