(Minghui.org) Herr Hong Chang aus der Stadt Hangzhou, der im April 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen hat, wurde immer wieder durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verfolgt, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben.
Von September bis November 1999 wurde Herr Hong Chang von der „Ranger Polizeibrigade“ der Jianggang Bezirkspolizeistation der Stadt Hangzhou festgehalten. Von dort aus wurde er für ein Jahr in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Weil er über die wahren Fakten der Verfolgung von Falun Gong informiert hatte, wurde er kurz nach seiner Freilassung erneut verhaftet und dieses Mal für vier Jahre eingesperrt. Man brachte ihn ins vierte Gefängnis der Provinz Zhejiang, wo er aufgrund der Folter, die er erleiden musste, fast gestorben wäre.
Im Mai 2009 wurde er erneut zu Unrecht beschuldigt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 11. November 2009 befand er sich wieder im vierten Gefängnis in Zhejiang.
Was folgt ist eine persönliche Darstellung der Misshandlungen, die Herr Hong erleiden musste.
1. Überwacht durch Häftlinge
„Im Mai 2009 wurde ich verhaftet, als ich DVDs der Neujahrsgala von NTDTV verteilt hatte. Man verurteilte mich zu drei Jahren Gefängnis und brachte mich am 11. November 2009 zum zweiten Mal ins vierte Gefängnis in Zhejiang.
Gleich nachdem ich eingesperrt war, wurden sechs Insassen beauftragt, mich zu überwachen. Ich wurde von ihnen bedroht und sie versuchten mich zu zwingen, meinem Glauben abzuschwören. Mir war verboten, mit anderen zu sprechen, die Zelle zu verlassen, oder Bücher und Zeitungen zu lesen.“
2. Körperliche Züchtigung, Demütigung und andere Folter
„Am 23. Februar 2010 zwangen mich die Gefängnis-Insassen, über 15 Stunden lang stillzustehen, ohne Pause, sogar während des Essens. Manchmal musste ich bis 22 Uhr abends stillstehen. Oft haben sie auch Aufnahmen abgespielt, die Dafa verleumden. Dabei hielten sie den Recorder dicht an mein Ohr und drehten ihn voll auf in der Absicht, mich einer Gehirnwäsche unterziehen zu können.
Sie benutzten viele Methoden, um mich zu demütigen. Zum Beispiel zogen sie meine Arme hoch, drehten mich im Kreis und stoppten plötzlich, sodass mir schwindlig wurde und ich umfiel. Die Aufseher lachten daraufhin und klatschten Beifall. Dann hoben sie mich an den Ohren hoch und schaukelten mich hin und her. Danach hielten sie mich auf dem Boden fest und bemalten mein Gesicht mit einem Markierstift, hoben meine Fersen hoch und zwangen mich so, auf den Händen zu gehen, was wiederum großes Gelächter bei den Anwesenden hervorrief.
Neben der körperlichen Bestrafung am Tag, ließen sie mir auch in der Nacht keine Ruhe und weckten mich bis zu zwanzig Mal auf, sodass ich mich nie richtig ausruhen konnte. Manchmal legten sie ihre Köpfe auf meinen Körper, sodass ich nicht mehr einschlafen konnte.
Ab Ende März wurde die Folter am Tag weniger, aber die Belästigung in der Nacht hielt bis zum 3. September an.
Eine weitere Form der Folter war, dass sie mich, während ich schlief, plötzlich am Kopf hochzogen und mich zwangen, aufrecht zu stehen. Dies war extrem schmerzhaft, so, als ob mein Körper explodieren würde. Die mich Strafgefangenen, die mich überwachten, starrten mich oft kalt an und sagten, ich müsse meine Schuld bekennen, damit ihre Haftzeit verringert würde.“
3. Mit dem Gesicht zur Wand stehen und die Toilette nicht benutzen dürfen
„Im Januar 2011 wurde ein neuer Teamleiter ernannt. Am 21. Februar gab er den Insassen den Auftrag, mich zu zwingen, im Vernehmungsraum mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Er verschloss Tür und Fenster, zog die Vorhänge zu und begann mir zu drohen. Jeden Tag war ich gezwungen, von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends zu stehen. Aufgrund dieser Tortur, waren meine Hände und Füße stark angeschwollen. Neben der körperlichen Bestrafung wurde ich auch absichtlich gedemütigt. Wenn ich auf die Toilette musste oder Wasser trinken wollte, befahl er mir, zu warten. Manchmal musste ich den ganzen Vormittag über warten.
Am 8. März um 21 Uhr betrat der Teamleiter den Vernehmungsraum und fragte mich: „Willst du beichten?“ Ich antwortete ihm, dass ich meine Meinung nicht geändert hätte. Daraufhin fing er an zu brüllen: „Ich habe so viele Möglichkeiten, dich umzustimmen, du wirst schon sehen!“ Er plante, noch brutalere Maßnahmen anzuwenden. Am darauffolgenden Tag kam Qiu, der stellvertretende Gefängnisleiter vorbei. Als er mich mit dem Gesicht zur Wand stehend und einen überwachenden Häftling an meiner Seite sah, wollte er wissen, was los sei. Ich erzählte ihm meine Geschichte und er setzte daraufhin der Folter ein Ende.
Zwei Monate später wurde die körperliche Folter erneut fortgesetzt mit dem Unterschied, dass sie nicht mehr ganz so schwerwiegend war. Manchmal ließen sie mich sitzen und die CCTV News anschauen. Sie bezeichneten das als „Erholung“. Zu anderen Gelegenheiten wurde mir erlaubt, jeweils morgens und abends fünf Minuten zu sitzen. Wenn höhere Beamten zur Inspektion vorbeikamen, wiesen sie mich an, mich hinzusetzen, aber unmittelbar nach ihrer Abreise musste ich wieder aufstehen.
Am 3. Oktober traf ich mich mit dem Teamleiter und forderte, einen Bericht an den Gefängnisleiter schreiben zu dürfen, um über meine entsetzliche Situation zu berichten. Daraufhin wurde der Teamleiter sofort wütend und drohte mir.
Am 1. Dezember 2011 wurde der Teamleiter versetzt. Durch meine Bemühungen, über meine Situation aufzuklären, verbesserte sich meine Umgebung ein wenig und es war mir in den letzten Monaten meiner Inhaftierung erlaubt, einige Bücher und Zeitungen zu lesen und mir einige Nahrungsmittel zu kaufen.
Meine Gefängnisstrafe endete im Mai 2012.“