(Minghui.org) Ich hatte etwas mehr als ein Jahr praktiziert, als das chinesische Regime im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong, das man auch Falun Dafa nennt, begann. Da ich schon so viel von Falun Gong profitiert hatte, war mir klar, dass ich mich für Gerechtigkeit für diese wunderbare Praktik einsetzen musste. So ging ich im September 1999 und im Dezember 2000 zweimal nach Peking, um mich gegen ihre sinnlose Niederschlagung auszusprechen.
Anstatt uns zuzuhören, riefen die Machthaber des Appellationsbüros die Polizei, um uns zu verhaften. Die meisten Beamten, denen meine Mitpraktizierenden und ich begegneten, waren zu Beginn kaltherzig und grausam. Sie behandelten uns wie Verbrecher und verprügelten uns. Allerdings reagierten wir auf ihre Gewalt mit Verständnis und Gutherzigkeit. Wir erklärten ihnen geduldig, wie die Regierung falsche Anschuldigungen gegen Falun Gong fabrizierte und wie sie uns als Werkzeuge für die Durchführung ihrer falschen Politik benutzte.
Einer nach dem anderen verwandelten sich die Polizisten aus herzlosen Robotern, die nur Befehle ausführten, in echte Menschen, die Gefühle zeigten und Sympathie für Falun Gong-Praktizierende hatten.
Diese totale Veränderung der Polizisten war ein Beweis für die immense Barmherzigkeit des Meisters und die grenzenlose Macht des Dafa. Hier möchte ich von einigen Begegnungen mit der Polizei berichten, die ich persönlich erlebt habe.
Polizeichef: „Du musst mich besuchen, wenn du wieder nach Peking kommst.“
Als ich dort im September 1999 ankam, gab es in Peking viele andere Praktizierende aus dem ganzen Land. Um Geld zu sparen, blieben wir in Gruppen zusammen und schliefen in den örtlichen Parks.
Eines Nachts wurde die Gruppe, zu der ich gehörte, von einer Polizeipatrouille entdeckt. Einer von ihnen war ein junger Mann, der mich zu einem Gespräch an einen Picknick-Tisch rief. Anstatt auf seine Fragen über meine Heimatstadt zu antworten, erzählte ich ihm, dass ich nach Peking gekommen sei, um der Regierung die Vorteile von Falun Gong darzulegen.
Seine Antwort überraschte mich: „Du weißt, dass es im Laufe der Geschichte in jeder Dynastie skrupellose Minister gab. Ich weiß, dass Falun Gong sehr gut ist, aber heute bestehen viele Beamte darauf, dass es nicht gut ist. Früher oder später wird Falun Gong beseitigt werden. Komm nicht immer wieder nach Peking zum Appellieren. Es nützt nichts und du wirst nur verhaftet werden."
Kurz danach kamen sieben oder acht Agenten der Staatssicherheitsabteilung auf uns zu, die mehr als ein Dutzend andere Praktizierende begleiteten.
Wir wurden alle zusammengetrieben und zur Polizeiwache Yuyuantan gefahren, wo Polizisten uns abwechselnd verhörten und jeden von uns im Innenhof einer Leibesvisitation unterzogen. Nachdem sie die Heimatstadt eines Praktizierenden herausgefunden hatten, rief die Polizei dann das Verbindungsbüro dieser Stadt in Peking an, um lokale Polizisten aufzufordern, ihn abzuholen.
Ich hatte ein Exemplar des Zhuan Falun (Li Hongzhi) in meinem Rucksack und mein einziger Gedanke war, dieses wertvolle Buch zu schützen, so hielt ich die Tasche fest vor meiner Brust.
Als ich an der Reihe war, forderte der Polizeichef mich auf, ihm meinen Rucksack zu geben. Dies lehnte ich energisch ab, was ihn empörte. Sein Zorn bewegte mich nicht und ich hielt meine Tasche nur noch fester. Er krempelte die Ärmel hoch in dem Versuch, mir den Rucksack zu entwenden. Ich sagte aufrichtig zu ihm: „Egal wie Sie mich behandeln, ich habe weder Angst noch werde ich Sie hassen. Aber ich werde mich nicht von meinem Zhuan Falun trennen."
Die Erkenntnis, dass es ihm alleine nicht möglich war, meine Arme auseinander zu ziehen, brachte ihn dazu, seinen Stellvertreter zu Hilfe zu rufen.
Alle Polizeibeamte kamen heraus, um den Chef, groß und schlank, und seinen Stellvertreter, klein und dick, mit einer Frau, leicht und klein (nämlich mit mir), in eine Rauferei verwickelt zu sehen.
In einem Moment schoben sie mich gegen die Wand und ein anderes Mal stießen sie mich zu Boden. Sie waren total erschöpft und ihre Untergebenen lachten über diese Farce.
Während jeder aufmerksam zusah, schlüpften meine Mitpraktizierenden leise aus der Tür. Nicht ein einziger Beamter bemerkte ihre Flucht.
Am Ende zerrissen die beiden Chefs meine Ärmel und die Riemen am Rucksack. Ich war untröstlich über den Verlust meines Buches und Tränen rannen über mein Gesicht. Ich dachte: „Meister, ich kann nicht einmal das Buch beschützen. Es tut mir leid!"
Die beiden Chefs stießen einen tiefen Seufzer aus und gingen zurück in ihre Büros. Da erst erkannten die Beamten, dass alle anderen Praktizierenden davongelaufen waren. Niemand kümmerte sich mehr um mich, aber ich war wild entschlossen, mein Buch zurückzubekommen. Als ich wegen meines Buches zu den Polizeibeamten ging, lächelte ein junger Mann mich an und sagte: „Komm nicht zu uns. Geh zu dem, der dir das Buch weggerissen hat.“
Als ich endlich das Büro des Polizeichefs fand, saß er an seinem Schreibtisch. Ich sagte ruhig, aber bestimmt zu ihm: „Geben Sie mir bitte mein Buch zurück, sonst werde ich Ihnen folgen, wohin Sie auch gehen."
Mit einem Lächeln im Gesicht fragte er: „Warum bist du so stur? Sag mir, was an Falun Gong so gut ist. Kannst du einen Teil des Buches rezitieren?“
Ich schaute in seine Augen und rezitierte Lunyu (Li Hongzhi) ohne Fehler. Weiter teilte ich ihm mein Verständnis über die Vorteile von Dafa und seine Außergewöhnlichkeit mit. Ich wusste gar nicht, wie lange ich gesprochen hatte, aber ich wusste, dass ich aus der Tiefe meines Herzens sprach. Letztendlich empfahl ich dem Chef, das Zhuan Falun einmal selbst zu lesen, damit er auch davon profitieren könne.
Der Chef hörte schweigend zu, aber plötzlich stand er auf, gab mir einen Klaps auf die Schulter und sagte: „Du hast dich bereits qualifiziert! Du bist sogar noch besser als diejenigen, die eine längere Zeit praktiziert haben. Weißt du, dass die Leute des Komitees für Politik und Recht gerade dein Buch mitgenommen haben? Machen wir es so: Ich habe ein Exemplar des Buches und werde es jetzt für dich holen.“
Er kam tatsächlich mit einem in Zeitungspapier eingewickelten Paket wieder. Ein paar Beamte sahen ihn und sagten zu mir: „Glaube ihm nicht. Wie kann er ein Buch haben? Er versucht dich zu täuschen."
Er schloss die Tür und gab mir das Paket. Als ich es öffnete, war es ein Exemplar des Zhuan Falun mit einem schönen Lesezeichen darin. Er nahm das Buch und sagte mit einem Lächeln: „Dieses Buch gehört einem anderen Praktizierenden und ich habe es behalten, um es selbst zu lesen. Nimm du es. Du musst es schätzen, da es wertvoller als alle anderen Bücher zusammen ist.“
Ich schaute überrascht auf, als er das Buch sanft in meinen Rucksack legte.
Dann kamen einige Beamte und berichteten, dass das Verbindungsbüro meiner Heimatstadt in Peking nicht mehr existiere. Wie ich später herausfand, war das Verbindungsbüro nie entfernt worden. Es war ein Trick des Polizeichefs, um mich entlassen.
Der Chef hielt meine Hände und verabschiedete sich von mir: „Du musst mich besuchen, wenn du wieder nach Peking kommst. Wenn du Bücher brauchst, kann ich dir auch helfen."
Er bat seinen Stellvertreter, mich aus dem Polizeirevier zu begleiten. Interessanterweise hatte sich der grausame Stellvertreter des Polizeichefs seit dem Vorfall mit dem Buchgerangel verändert. Stattdessen lächelte er und unterhielt sich mit mir, als ob wir alte Freunde wären. Er stellte viele Fragen über Falun Gong und ich beantwortete geduldig jede einzelne. Als ich ihm vorschlug, es auch mit der Praktik zu versuchen, fragte er mich unsicher: „Glaubst du, dein Meister will so einen Menschen wie mich?" Ich versicherte ihm, dass unser Meister ihn bestimmt nehmen werde, solange er ein Herz habe, gut zu sein.
Bevor sich unsere Wege trennten, hielt er meine Hände fest und sagte: „Du bist wirklich ein guter Mensch." Er warnte mich immer wieder, auf meine Sicherheit zu achten und beriet mich, wie man eine Verhaftung vermeidet.
Polizeibeamter: „Bitte sei mein Zeuge.”
Eines Morgens im Herbst 2000 kamen etwa zehn von uns Praktizierenden aus der Provinz Shandong nach Peking zum Platz des Himmlischen Friedens, um Flyer zu verteilen und ein Spruchband mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut" zu entrollen. Es waren an diesem Tag auch zahlreiche andere Praktizierende anwesend. Wir riefen laut: „Falun Dafa ist gut" und unsere Stimmen hallten über den Platz.
Mehrere Polizeifahrzeuge rasten heran und Zivilpolizisten stürmten auf uns zu. Wir wurden an einen Ort getrieben, an dem große Busse parkten. Wir erfuhren, dass an diesem Tag mehr als 100 Busse bereitstanden, um die Praktizierenden zu verschiedenen Haftanstalten zu bringen.
Als ich in den Bus stieg, sah ich, dass viele Polizisten die Praktizierenden schoben und schlugen. Ich ging nach hinten, als der Bus anfuhr, und bemerkte einen männlichen Praktizierenden aus der gleichen Stadt wie ich, der brutal geschlagen worden war. Das Gewebe auf seinem Kopf war verletzt und Blut lief über sein Gesicht. Trotz der Tatsache, dass er von einem Beamten nach unten gedrückt wurde, schaffte er es noch, mit schwacher Stimme „Falun Dafa ist gut“ zu rufen.
Ich war zu Tränen gerührt und rief dem Täter zu: „Keine Schläge! Falun Dafa ist gut!" Noch bevor ich fertig war, kam ein Schatten auf mich zu und traktierte mich mit seinen Fäusten. Ich war sprachlos, aber ich fühlte, dass die letzte Spur von Furcht aus mir herausgeschlagen wurde. Ich wusste, dass ich unbewegt bleiben musste. Als ich mich zusammenriss, sah ich einen sehr großen Polizeibeamten, der mich mit hassverzerrtem Gesicht anschaute.
Er gellte: „Wage es nicht, wieder zu schreien!" Ich hatte Mitleid mit ihm und rief: „Falun Dafa ist gut." Er schlug mir ins Gesicht, schaute mir in die Augen und brüllte wieder: „Wage es nicht, wieder zu schreien!"
Ich vergaß mein brennendes Gesicht und meinen Kopf und konnte nicht umhin, Tränen für ihn zu vergießen. Ich spürte, wie mein Herz voller Mitgefühl war. Ich sagte zu ihm mit bebender, aber noch fester Stimme: „Egal, wie Sie mich behandeln, werde ich Sie nicht hassen. Ich weiß, dass Sie betrogen werden, so muss ich Ihnen sagen, dass Falun Dafa gut ist. Verfolgen Sie keine Dafa-Praktizierenden."
Während ich sprach, war ich nicht böse, sondern fühlte nur tiefe Sorge und Mitgefühl für ihn. Er starrte mich an, als ob er nach dem geringsten Hass in mir suchte. Als er nur Freundlichkeit sah, veränderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. Seine Hand, die in der Luft und bereit war mich zu schlagen, fiel langsam nach unten, und er wurde ruhig und bewegte sich zur Seite.
Dann bemerkte ich, dass andere Polizisten noch Praktizierende schlugen; so sagte ich laut zu ihnen: „Falun Gong wird von Jiang Zemin verleumdet. Wussten Sie, dass Jiang die Wiedergeburt einer Kröte ist? Werden Sie nicht immer zu seinen Opfern."
Plötzlich brach Gelächter in dem Bus aus und die angespannte Atmosphäre lockerte sich auf. Ein Polizeibeamter begann sogar eine Zigarette zu rauchen. Die Beamten hörten auf, uns zu schlagen und und fingen an, über Jiangs Skandale zu plaudern.
Der Bus hielt an einer Haftanstalt, wo die Agenten aus verschiedenen Polizeistationen gebeten wurden, die Praktizierenden aufzulesen, um sie auf ihre Plätze zu bringen, wo sie festgehalten werden sollten. Es stellte sich heraus, dass zu viele Praktizierende in der Haftanstalt waren, so dass verschiedene Polizeistationen angewiesen wurden, die zusätzlichen zu nehmen.
Zusammen mit drei anderen Praktizierenden, wurde ich zur Polizeiwache gebracht, wo der große Mann, der mich geschlagen hatte, und der Polizeibeamte, der im Bus geraucht hatte, arbeiteten.
Nach der Ankunft auf der Wache, rief der Polizeibeamte mich zu einem Gespräch zu sich. Als er mich fragte, welche Vorteile man von Falun Gong habe, teilte ich ihm mein Verständnis mit und riet ihm, mit dem Rauchen aufzuhören.
Er war sehr offen zu mir und gab zu, dass Falun Gong Unrecht getan werde. Er sagte: „Weißt du, dass ich über 500 Praktizierende freigelassen habe? Wenn die Zeit kommt, dass die Täter strafrechtlich verfolgt werden, sei bitte mein Zeuge ..."
Zu meiner Überraschung ging er plötzlich aus seinem Büro, ohne seine Worte zu beenden.
Ich hatte den kurzen Gedanken, dass dies für mich eine Gelegenheit sei zu verschwinden, da das Büro sehr nah an der Ausfahrt der Polizeistation war und es dort keine Wachposten gab.
Ich zögerte jedoch und blieb schließlich im Büro sitzen.
Nach langer Zeit kehrte der Polizeibeamte zurück. Er seufzte: „Du bist ja immer noch hier?!" Doch er konnte mir explizit nichts sagen und so ging er wieder hinaus. Jetzt im Rückblick weiß ich, dass er mir eine Gelegenheit gab zu entkommen.
Juniorbeamter vom Dienst: „Komm zu mir, wann immer du einen Job in Peking brauchst.”
Obwohl ich die Gelegenheit verfehlte, mich zu befreien, berichtete ich jedem Beamten, dem ich begegnete, über die Fakten von Falun Gong. Vom Polizeichef bis zum Juniorbeamten verpasste ich in dieser Nacht während meiner Haft auf der Polizeistation niemanden.
Am nächsten Tag informierte die oben genannte Haftanstalt alle beteiligten Polizeidienststellen, ihre inhaftierten Praktizierenden zurückzuschicken. Ein junger Beamter vom Dienst sagte zu mir: „Komm zu mir, wann immer du einen Job in Peking brauchst."
Der Polizeichef und sein Stellvertreter fuhren mich in die Haftanstalt, um den Papierkram zu erledigen. Zu meiner Überraschung verließen sie mich nicht, sondern fuhren mich zum Bahnhof. Sie zeigten mir einen Haftbefehl, den sie vor meinen Augen in Stücke rissen. Sie sagten: „Geh nach Hause. Wir wünschen dir eine gute Heimreise."
Als meine Mitpraktizierenden mich zu Hause wieder sahen, waren sie alle erstaunt. Angeregt durch meine Erfahrungen, wagten viele von ihnen einen Schritt nach vorne, um in Peking für Falun Gong zu appellieren.