(Minghui.org) Das Folgende ist eine Kultivierungsgeschichte aus China: Ke Xuan, ein taoistischer Kultivierender, kultivierte sich in einem Tempel auf einem Berg. Jeden Tag ging er zum Fuß des Berges, um den Besuchern mit ihrem Gepäck zu helfen. Die Wege in diesem Berg waren tückisch und es war harte Arbeit für ihn, diesen Menschen zu helfen. Tag für Tag, Jahr für Jahr - 20 Jahre vergingen im Flug, wie ein Wimpernschlag.
Eines Tages dachte er: „Ich habe mich seit 20 Jahren kultiviert. Ist es nicht Zeit für mich, mich zu vollenden?" Danach traf er auf einen alten Mann, der sein Gepäck mit großer Mühe trug. Er näherte sich ihm, nahm sein Gepäck und legte es sich auf seine Schultern.
Der alte Mann ging mit ihm und fragte: „Wie ist dein Name?" Er antwortete: „Mein Name ist Ke Xuan." Nach ein paar Schritten fragte der alte Mann wieder: „Wie ist dein Name?" "Mein Name ist Ke Xuan."
Nach ein paar weiteren Schritten kam die gleiche Frage wieder und er antwortete: „Mein Name ist Ke Xuan." Der alte Mann stellte erneut die gleiche Frage. Ke Xuan war schon eine geraume Zeit unterwegs und das Gepäck wurde ihm bei jedem Schritt schwerer und schwerer. Er keuchte und schwitzte viel.
An dieser Stelle frage der alte Mann ihn wieder: „Wie ist dein Name?"
Ke Xuan war sehr erschöpft und schrie den alten Mann an: „Ke Xuan! Ke Xuan! Ke Xuan! Hast du nicht gehört? Mein Name ist Ke Xuan!"
Der alte Mann sah, dass Ke Xuan seine Beherrschung verloren hatte, und sagte: „Oh, dein Name ist Ke Xuan. Ich habe Schwierigkeiten beim Hören, aber jetzt habe ich es verstanden."
Dann spürte Ke Xuan, dass das Gepäck auf seinen Schultern leichter geworden war. Er drehte sich um und der alte Mann und das Gepäck waren verschwunden.
Danach flog ein Stück Papier vom Himmel herab. Ke Xuan hob es auf und sah ein Gedicht auf dem Papier, in dem es hieß: „Ke Xuan ist so erbärmlich. Er wollte die Vollendung erreichen. Egal, wie hart er arbeitet, ohne die Beseitigung dieses Eigensinns wird er keine Gottheit werden."
Ke Xuan merkte, dass er den Test eines göttlichen Wesens nicht bestanden hatte, und bedauerte es sehr.
Weitere neun Jahre vergingen. Ke Xuan dachte wieder an die Vollendung: „Mein Reich ist jetzt anders. Ich glaube, ich bin reif. Ich frage mich, wann es an der Zeit für meine Vollendung ist."
Später sah er eine alte Frau mit einem Wanderkranich. Er half ihr mit ihrem Gepäck und ging auf dem Weg voran. Die alte Frau fragte: „Wie ist dein Name?" Er antwortete: „Mein Name ist Ke Xuan.“ Sie fragte wieder: „Wie ist dein Name?" Er antwortete erneut: „Mein Name ist Ke Xuan."
Ke Xuan war diesmal aufmerksam und dachte: „Ist sie auch ein göttliches Wesen? Ich habe es in dieser Zeit gut gemacht."
Doch außer ein paar Mal nach seinem Namen zu fragen, sagte die alte Frau nichts mehr. Ke Xuan ging und ging immer weiter, und als er die Frau nicht mehr hörte, drehte er sich um und sie war verschwunden.
Das Gepäck verwandelte sich in ein Stück Papier mit einem anderen Gedicht darauf: „Ke Xuans Vollendung ist in Frage gestellt, weil er seine Spenden berechnet. Selbst wenn er all den Schmerz in der Welt erleidet, kann er nicht zur Vollendung kommen, wenn er diesen Eigensinn nicht entfernt."
Ke Xuan fand zu einer Erkenntnis, als er über seinen Kultivierungsweg nachdachte.
Er dachte nicht mehr länger an die Vollendung. Stattdessen half er zusätzlich zum Meditieren und zum Lesen seiner Bücher täglich den Besuchern beim Tragen ihres Gepäcks. Er behandelte diese Aufgabe wie sein eigenes Geschäft und stellte nichts in Rechnung. Er spürte, dass er einfach nur das tun musste, was er tun sollte. Sein Wesen war: Rücksicht auf andere zu nehmen.
Weitere zwei Jahre vergingen und Ke Xuan verstarb. Ke Xuans Schüler und die Schüler seiner Schüler waren noch da, um jeden Tag den Menschen zu helfen. Doch die Menschen sagten oft: „Unter all den Kultivierenden auf diesem Berg war nur Ke Xuan eine wahre Gottheit."
Ke Xuans Geschichte erinnert mich an mein eigenes Verständnis der Vollendung. Ich habe eine Menge Beschreibungen über die Zeit in den Vorträgen des Meisters gelesen. Oft dachte ich, dass es eine Erinnerung war, um mehr Lebewesen zu erretten und nicht hinterherzuhinken, wenn man den Standard für die Vollendung erreicht.
Ich erleuchtete eine weitere Schicht von Bedeutung. Es geht darum, nicht eigensinnig auf Zeit und Vollendung zu sein.
Seit dem Jahr 2011 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat der Meister viele Male in seinen Vorträgen erwähnt, dass nicht mehr viel Zeit in der Fa-Berichtigung bleibt.
Der Meister sagte:
„Es gibt wirklich nicht mehr viel Zeit. Es kann jederzeit zu Ende gehen. Der nächste Schritt kann auch jederzeit kommen.” (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, Fragen und Antworten, 19.05.2013)
Mein Verständnis ist, dass der Meister möchte, dass wir die Eigensinne auf Zeit und Vollendung loslassen. Wenn wir oft denken: „Wann ist es Ende? In diesem Jahr? Nächstes Jahr? In welchem Monat?“, sind wir dann nicht wie Ke Xuan?