(Minghui.org) Mehrere Menschenrechts-Anwälte gingen am 13. Mai 2013 zum „Zentrum für Rechtsschulung“ in Ziyang, Provinz Sichuan, wo sie festgenommen und manche von ihnen von Schlägern verprügelt wurden. Nach 24 Stunden Haft wurden sie freigelassen. Von diesem „Zentrum für Rechtsschulung“ ist bekannt, dass es Falun Gong-Praktizierende einsperrt und foltert. Die Menschenrechtsanwälte sagen, es sei der größte „schwarze Knast“ in der Provinz.
Anwälte halten ein Spruchband hoch, um gegen die erlittene Prügel und illegale Haft zu protestieren |
Einer der Anwälte sagte: „Von außen sieht dieses „Zentrum für Rechtsschulung“ aus wie eine Ferien-Villa, aber in Wirklichkeit ist es eine berüchtigte Gehirnwäsche-Einrichtung und die Verbrechen, die drinnen verübt wurden, türmen sich auf wie ein Gebirge.“ Das Zentrum befindet sich in der Villa am Erer See, Landkreis Yingjie, Bezirk Yanjiang, in Ziyang. Das ist die berühmt-berüchtigte „Gehirnwäsche-Einrichtung am Erer See“.
Als die Verfolgung gegen die Falun Gong-Praktizierenden begann, sprossen diese „Zentren für Rechtsschulung“, „Rechtsausbildungs-Institutionen“ und „Rechtsschulungs-Stiftungen“ in großer Anzahl in ganz China. Wenn man diese Namen hört, denkt man vielleicht, dass es sich um Ausbildungsstätten handelt. Aber ganz im Gegenteil wurden diese „Rechtsausbildungs“-Organisationen speziell eingerichtet für die Gehirnwäsche an Falun Gong-Praktizierenden, die man zwang, ihren Glauben aufzugeben.
Seit mehr als dreizehn Jahren sammelt die Minghui-Website Tausende von brutalen Verfolgungsfällen, die sich in diesen Einrichtungen der Regierung abspielen.
Wer steckt denn nun eigentlich hinter diesen „Zentren für Rechtsschulung“? Kein anderer als Das Büro 610, das von Jiang Zemin am 10. Juni 1999 eingerichtet wurde, als er entschlossen war, die Verfolgung von Falun Gong zu starten. Büros 610 gibt es überall in China, auf allen Ebenen der Zentralregierung der kommunistischen Partei, sowie auf Provinz-, Stadt-, und anderen Ebenen. Das vorrangige Ziel des Büros 610 ist es, das Justizsystem anzutreiben, Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. Um die Verfolgung zu vertuschen, erwähnt die Partei in ihren öffentlichen Ankündigungen und Dokumenten Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit dem Büro 610 stehen, nur selten. Man kann aber noch Links finden, die diese Rechtsausbildungs-Einrichtungen mit dem Büro 610 in Verbindung bringen.
„Zentrum für Rechtsschulung“ in Ziyang (Gehirnwäsche-Einrichtung am Erer See)
Die Anwälte warten am Eingang zur Gehirnwäsche-Einrichtung |
Mehr als 200 Falun Gong-Praktizierende waren während der chinesischen Neujahrszeit 2013 in der „Gehirnwäsche-Einrichtung am Erer See“ eingesperrt. Diese Einrichtung ist direkt verantwortlich für den Tod von mindestens drei Praktizierenden. Es sind Herr Wu Yihua, ein Hausarzt, der im Alter von 48 Jahren verstarb, Herr Li Huabin, Einwohner der Gemeinde Xinhe, Stadt Jianyang, Provnz Sichuan, der über siebzig war und Frau Zhao Yuxia, eine Fabrikarbeiterin vom Betriebsgebäude Nr. 4 der Werkes 431 von Ziyang, Provinz Sichuan; sie starb mit 52.
Die „Gehirnwäsche-Einrichtung am Erer See“ warb einmal bei China Bidding Online und führte das Büro 610 als ihren „Geschäftsinhaber“ an.
„Zentrum für Rechtsschulung“ der Stadt Chengdu (Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjing)
Die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjing |
Die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjing befindet sich im Dorf Caiwan, Landkreis Huaqiao, Bezirk Xinjing in der Stadt Chengdu. Sie liegt auf dem Gelände, wo früher das Drogen-Rehabilitationszentrum des Bezirks Xinjing war. Fast eintausend Praktizierende waren hier eingesperrt und wurden brutal verfolgt. Mehrere Praktizierende starben aufgrund der Folter.
Unter ihnen sind Frau Wang Mingrong, die früher leitende Krankenschwester des Hospitals Ankang in Chengdu war, Herr Xie Deqing, ein Pensionär des Instituts für Forschung und Überwachung in Chengdu und Herr Li Xiaowen, Herr Li Xianwen, Frau Deng Shufen, Herr Liu Shengle, sowie weitere Praktizierende, deren Namen noch unbekannt sind.
Herr Xie Deqing wurde in der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjing zu Tode gefoltert |
Eine Stellenanzeige des Regierungspersonals in Chengdu auf der Website des Amtes für Umweltschutz listete 2012 alle freien Stellen bei der städtischen Regierung auf. Darunter befand sich die Stelle 387 des „Zentrums für Rechtsschulung“; dort wurde eine Manager- Position angeboten, und zwar in der Abteilung „Allgemeines“. Das Büro 610 ist dort als maßgebliche Organisation aufgeführt.
Das “Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Qingzhou
Im Juni und Juli 2008 nahm die Regierung von Qingzhou, Provinz Shandong, eine große Anzahl von Praktizierenden fest. Angeblich standen die Festnahmen im Zusammenhang mit „Sicherheitsfragen“ bei den Olympischen Spielen. Die meisten dieser Praktizierenden wurden in das „Rechtsausbildungs-Zentrum” von Qingzhou, das im Inneren des Hofes der früheren Polizeiwache von Guashiqiao liegt, gebracht. Der derzeitige Leiter dieser Einrichtung ist Duan Wenzhu.
Das “Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Qingzhou ist eine üble Gehirnwäsche-Einrichtung |
Auf der Website des Komitees für Politik und Recht von Qingzhou wird es als “Rechtsausbildungs-Zentrum” von Qingzhou geführt, eine Einrichtung, deren übergeordnetes Ziel die „Umerziehung“ von Falun Gong-Praktizierenden ist.
Das “Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Changsha (Gehirnwäsche-Einrichtung am Laodao Fluss)
Das “Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Changsha in der Provinz Hunan ist in der Öffentlichkeit bekannt als „Gehirnwäsche-Einrichtung am Laodao Fluss“. Es befindet sich im Dorf Zhongling, Landkreis Laodao Fluss, Bezirk Kaipu in Changsha. Eigentlich hatte die Lokalregierung geplant, hier eine Seniorenresidenz zu bauen. Aber 2002 kaufte das Büro 610 der Provinz das Land zu einem viel höheren Preis, um ein Zentrum für die Gehirnwäsche von Praktizierenden zu bauen.
Am 1. September 2012 gründeten das Komitee für Politik und Recht der Provinz Hunan, das Büro 610 und die “Umerziehungs” Stiftung „Rechtsausbildungs-Zentrum“ von Changsha eine „rotierende“ Gehirnwäsche-Einrichtung, die es in der ganzen Provinz gab. Wenn ein Praktizierender die Einrichtung verließ, nahmen sie einen anderen Praktizierenden fest, um die Lücke zu füllen, daher die Bezeichnung „rotierend“.
Seitdem hat diese Einrichtung nahezu eintausend Praktizierende aus der Provinz Hunan eingesperrt. Frau Jiang Meilan, aus dem Bezirk Xintian, der Stadt Yongzhou, Provinz Hunan wurde am 7. September 2012 festgenommen und in der „Gehirnwäsche-Einrichtung am Laodao Fluss“ eingesperrt. Gegen Ende desselben Monats lag sie aufgrund der erlittenen Folter im Sterben. Am 1. Oktober wurde es der Familie endlich erlaubt, sie auf Kaution freizukaufen und brachte sie in die Notaufnahme. Frau Jiang starb am 2. Oktober 2012.
Auf der Website “Industrien in China” wird die „Gehirnwäsche-Einrichtung am Laodao Fluss“ vorgestellt. Dort steht, dass die vorrangige Rolle der Einrichtung ist, Falun Gong-Praktizierende „umzuerziehen“.
Auf der Website “Öffentliche Prüfungen In Hunan” gab es 2009 eine Stellenanzeige des “Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Changsha zur Rekrutierung von Personen, die ihr Examen absolviert hatten. In der Anzeige wird ausdrücklich betont, dass das städtische Büro 610 einen Hintergrunds-Check von allen Kandidaten, die sich auf diese Stelle bewerben, vornimmt.
In dem jährlich erscheinenden amtlichen Mitteilungsblatt „Geschäftsfähige Personen in Changsha 2012“ wird das städtische Büro 610 als der oberste Sponsor des „Ausbildungs-Zentrums“ aufgeführt.
“Rechtsausbildungszentrum” der Stadt Linyi
2001, beschloss die Stadtverwaltung, mit dem städtischen Büro 610 zusammenzuarbeiten, das mehr als 300.000 Yuan ausgab, um auf dem Gelände der Schule für Wassertechnologie in Linyi zwei Reihen von einstöckigen Gebäuden mit 20 Einheiten zu bauen. Auf diese Weise wurde das „Rechtsausbildungszentrum“ von Linyi offiziell dafür eingerichtet, Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. Gleichzeitig begab sich der stellvertretende Leiter des Büros 610 von Linyi, Song Wei, auf eine „Studienreise“ nach Peking, um aus „Erfahrungen erster Hand“ zu lernen, wie man Falun Gong-Praktizierende verfolgt und „umerzieht“.
Das Zentrum ist seit Januar 2002 in Betrieb. Viele Praktizierende aus Linyi wurden dort verfolgt. Frau Kan Jixiang aus dem Bezirk Mengyin wurde solange gefoltert, bis sie seelisch zusammenbrach. Die Ärztin der chinesischen Medizin Dr. Liu Yanmei aus dem Bezirk Yinan wurde geistig desorientiert und kommt im Alltag nach der brutalen Folter nicht mehr klar. Diese Gehirnwäsche-Einrichtung wurde als vorbildliche Arbeitseinheit für die ganze Provinz ausgewählt. Menschen aus verschiedenen Oren kamen nach Linyi, um von den dortigen kriminellen Erfahrungen zu „lernen“.
“Rechtsausbildungs-Zentrum” der Stadt Linyi |
Auf der Website “China Bidding” postet das “Rechtsausbildungs-Zentrum” Linyi eine Anzeige, in der es Vertragspartner sucht, die sich für ihr Sanierungs-Projekt bewerben. Diese Anzeige führt das städtische Büro 610 als Geschäftseigner des Zentrums auf.
“Rechtsausbildungs-Institut” der Provinz Hubei (Gehirnwäsche-Einrichtung von Banqiao)
Das “Rechtsausbildungs-Institut” der Provinz Hubei ist das frühere „Rechtsausbildungs-Zentrum“ der Provinz. Es wurde im Jahre 2002 eingerichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Zwangsarbeitslager für Frauen der Provinz Hubei, das auch als „Gehirnwäsche-Einrichtung von Banqiao“ bekannt ist. Am malerischen Yezhi See gelegen, hat diese Einrichtung überhaupt nicht zu tun mit Ausbildung.
In den vergangenen zehn Jahren wurden in dieser Einrichtung mehr als 50 Gehirnwäsche-Sitzungen durchgeführt. 1200 Falun Gong-Praktizierende waren dort eingesperrt. Das Zentrum wendet grausame Foltermethoden an den Praktizierenden an, um sie unter Anwendung von Gewalt „umzuerziehen“. Deshalb wurde es vom Büro 610 der Zentralregierung anerkannt als ein „Modell-Institut landesweiter Ausbildung und Umerziehung“. Es wurde auch vom Zentralbüro 610 der Provinz Hubei und der Justizbehörde anerkannt.
Die Website der Justizbehörde der Provinz Hubei verzeichnet eine Einführung in das „Rechtsausbildungs-Institut“ von Hubei, die aussagt, dass es hauptsächlich dem Büro 610 auf Provinzebene verantwortlich ist.
Offensichtlich ist diese Institution ein weiteres Beispiel für einen “Wolf im Schafspelz” – ein „schwarzer Knast“, getarnt als “Rechtsinstitution”.
Folter ist ein Mittel der Verfolgung
Der Artikel „Raus aus Masanjia“ (der Artikel erschien im Internet unter der Überschrift „Das Masanjia Zwangsarbeitslager für Frauen in der Provinz Liaoning enttarnen: Festgebunden auf Tigerbank und Totenbett“), der am 7. April 2013 von einem Magazin in Festlandchina veröffentlicht worden war, enthüllte die düsteren Machenschaften des Zwangsarbeitslagers. Jedoch berichtete dieser Artikel nicht über die hauptsächlichen Gefangenen, die hier verfolgt wurden: Die Falun Gong-Praktizierenden.
Um Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, errichtet die kommunistische Partei unter dem Namen “Rechtsausbildungs-Zentren” verschiedenen Arten von Gehirnwäsche-Einrichtungen; aber das Ausmaß der Bösartigkeit und Brutalität, das im Inneren dieser Einrichtungen stattfindet, kann man nicht mit den Zwangsarbeitslagern der kommunistischen Partei vergleichen.
In diesen Gehirnwäsche-Einrichtungen wird Praktizierenden über lange Zeit der Schlaf entzogen, sie werden gezwungen, DVDs anzusehen und Bücher zu lesen, die Falun Gong verunglimpfen und müssen verschiedenen „Regeln“ lernen, die die chinesische Verfassung verletzen. Wenn Lügen und Verleumdungen zur „Umerziehung“ erfolglos bleiben, wenden die „Helfer“ (das sind Leute, die den Wärtern dabei helfen, Praktizierende „umzuerziehen“) brutale Folterungen an den Praktizierenden an, um sie von Falun Gong abzubringen. Die Minghui-Website fasst die bekanntesten Methoden der Gehirnwäsche wie folgt zusammen:
1. Die Praktizierenden werden beschimpft und bedroht mit Arbeitslager oder Gefängnis zur weiteren Verfolgung.
2. Slogans mit anti-Falun Gong Propaganda werden auf Gesicht, Hände, Arme und Körper der Praktizierenden geschrieben.
3. Familienangehörige, die die Praktizierenden begleiteten, werden einbezogen; ihr Leben wird bedroht und der Verlust ihres Arbeitsplatzes angedroht.
4. Standhafte Praktizierende werden bestraft, inhaftiert und isoliert; sie dürfen mit niemandem sprechen; die Benutzung der Toilette wird ihnen untersagt und sie dürfen den Raum nicht verlassen, solange sie ihren Glauben nicht aufgeben. Sie müssen über lange Zeit mit dem Gesicht zur Wand stehen oder auf kleinen Hockern sitzen und dürfen nicht schlafen.
5. Sie werden indoktriniert mit verschiedenen Lügen, Verleumdungen und Propaganda und gezwungen, fabrizierte Videos über Selbstverbrennungen ansehen, sowie Fotos und Bücher von Mordfällen, Suizid und anderen verleumdenden oder komplett erfundenen Vorkommnissen. Sie müssen die ´Drei Erklärungen` schreiben, dass sie Falun Gong aufgeben, sie werden gezwungen zu wählen, ob sie Informationen über Mitpraktizierende weitergeben oder gefoltert werden wollen.
6. Die Praktizierenden werden ausspioniert
7. Sie werden gezwungen, auf Fotos mit dem Begründer von Falun Gong zu treten, wenn sie zur Toilette oder zum Essen gehen.
8. Sie werden gezwungen, sich selbst zu kritisieren und müssen tränenreich gestehen, dass sie bedauern, Falun Gong zu praktizieren. Sie müssen sagen, dass sie es verdient haben, inhaftiert, mit Geldbußen bestraft, eingesperrt, gefoltert zu werden und dass ihre Falun Gong-Bücher und Materialien vernichtet werden sollten. Wer nicht kooperiert, wird als nicht „umerzogen“ betrachtet und kommt ins Zwangsarbeitslager oder Gefängnis.
9. Praktizierende im Hungerstreik werden zur Strafe über Schlauch zwangsernährt.
10. Praktizierende werden gezwungen, täglich Lobeslieder auf Jiang Zemin zu singen.
11. Sie müssen jeden Tag Körperübungen und Tai Chi-Übungen machen, dürfen aber nicht die Falun Gong-Übungen praktizieren.
12. Praktizierenden wird für lange Zeit der Schlaf entzogen, wobei sich Wärter dabei abwechseln, sie Tag und Nacht zu foltern. Sie dürfen sich nicht hinlegen und nicht ihre Augen schließen. Wenn sie das tun, ziehen die Wärter ihnen an den Ohren, kratzen sie, zerren ihnen die Augen auf und ziehen ihnen an den Haaren. Manche Praktizierende dürfen dreizehn Tage hintereinander nicht schlafen.
13. Die Praktizierenden, die unter Zwang und gegen ihren Willen „umerzogen“ wurden, werden angehalten, bei der „Umerziehung“ anderer Praktizierender zu helfen. Mangelnde Kooperation führt zu verstärkter Folter.
Oberste Priorität der kommunistischen Partei ist es, den Glauben des Opfers, sein Vertrauen und seine Seele zu zerstören, und dann auch noch ihre Körper. Das Büro 610 manipuliert die so genannten „Rechtsausbildungs-Zentren“, dieses finstere Ziel zu erfüllen.