(Minghui.org) Als Frau Wang Jianhuis im August 2014 von ihrer Schwester besucht wurde, war diese geschockt: Frau Wang, die einst jung, gesund und voller Leben gewesen war, sah nun aus wie eine alte gebrechliche Frau. Sie bekam nur schwer Luft und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
„Ich wurde in Einzelhaft gesperrt, weil ich mich geweigert hatte, die Zwangsarbeit zu verrichten“, erinnerte sich Frau Wang.
„Dieser Ort [Einzelhaftzelle] ist der schlimmste Platz im ganzen Gefängnis“, erklärte ein Häftling. „Es gibt dort kein Fenster und es ist immer dunkel. Es gibt nur ein hölzernes Bett ohne Matratze ... Du kannst dich nicht bewegen. Deine Hände sind mit Handschellen gefesselt, deine Füße liegen in Ketten – es ist die Hölle.“
Frau Wang erzählte ihren Familienmitgliedern, sie sei immer wieder von den Häftlingen geschlagen worden. Anstatt dem ein Ende zu bereiten, hätten die Wärter nur zugeschaut oder die Häftlinge sogar noch zu weiteren brutalen Übergriffen angestiftet. Die Gefängnisleitung befürwortete diese Art der Gewalt. Sie gehörte zu den Taktiken, die üblicher Weise angewendet werden, um Falun Gong-Praktizierende "umzuerziehen". Die Praktizierenden sollen auf diese Weise dazu gebracht werden, Falun Gong aufzugeben.
Frau Wang wurde am 28. Februar 2010 verhaftet und zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, die nach einer eingelegten Berufung auf sechs Jahre reduziert wurde. Im August 2010 überführte man sie in das Frauengefängnis Heilongjiang.
Sie war auch früher schon für das Praktizieren von Falun Gong eingesperrt worden. 2001 wurde sie zu einem dreijährigen Arbeitslageraufenthalt verurteilt und später in der Drogenheilanstalt Harbin gefoltert.
„Dein Tod liegt noch in der Sterbe-Quote“
Kurz nachdem Frau Wang im Gefängnis angekommen war, brachten mehrere Gefangene, darunter auch Cii Xiang, sie in eine Zelle. Diese war extra dafür eingerichtet worden, Falun Gong-Praktizierende zu foltern. Die Gefangenen schubsten Frau Wang herum und demütigten sie. Frau Wang musste sich hinhocken und antworten, wenn die Gefangenen ihre Häftlingsnummer riefen.
Da Frau Wang für ihre spirituelle Einstellung eingesperrt worden war, wollte sie sich nicht als Kriminelle behandeln lassen, und lehnte es daher ab, auf die Befehle der Häftlinge zu reagieren. Cui und die anderen Häftlingen wurden daraufhin wütend und schlugen sie zusammen.
Als die Wärterin Zhao Hanjiao die Angriffe der Häftlinge bemerkte, schloss sie einfach die Tür und ging weg. Diese offensichtliche Duldung der Verbrechen motivierte die Häftlinge dazu, noch brutaler vorzugehen. Die zellenverantwortliche Gefangene Wang Fengchun befahl Frau Wang, sich auf einen kleinen Stuhl zu hocken, der nur wenige Zentimeter groß war. Dort musste Frau Wang 16 Stunden am Tag verharren.
Als Frau Wang versuchte aufzustehen, um die Schmerzen ein wenig zu lindern, prügelte Wang Fengchun auf sie ein. Frau Wang versuchte daraufhin wegzurennen, aber fünf Häftlinge griffen nach ihr, zogen sie zurück in die Zelle und fixierten ihre Arme. Wang Fengchun trat Frau Wang in den Bauch, prügelte weiter auf sie ein und rief dann: „Wenn wir dich umbringen, werden wir nicht zur Verantwortung gezogen. Dein Tod liegt noch in der Sterbe-Quote.“
Den Häftlingen wurde es nicht nur von den Wärtern erlaubt, die Praktizierenden zu verprügeln, auch die Gefängnisleitung segnete dies ab. Nachdem Praktizierende wieder einmal verprügelt worden waren, begab sich die Abteilungsleiterin Wang Yali zu den Praktizierenden, um den Vorfall zu untersuchen. Als sie sich Frau Wangs Bericht angehört hatte, erklärte Wang Yali nur höhnisch: „Ertrag es einfach und lass sie ein bisschen Spaß haben!“
Aufgrund dieser brutalen Angriffe war Frau Wang danach viele Tage lang nicht mehr im Stande, etwas zu essen oder zu trinken.
Am 15. April 2001 wurde Frau Gap in die vierte Abteilung gebracht.Als sie dort die Falun Gong-Übungen zur Stärkung praktizierte, griffen zwei Häftlinge sie an. Sie zogen sie an ihren Haaren in die Zelle. Eine der Frauen griff nach Frau Wangs Brüsten und verdrehte diese so heftig, dass sichtbare Verletzungen zurücklieben. Dann ergriff sie Frau Wangs Kopf und schlug ihn gegen die metallene Bettkante.
Als Frau Wang am nächsten Tag versuchte, die Übungen zu machen, griffen drei Häftlinge nach ihren Haaren und drückten sie auf ihr Bett und schlugen auf ihren Kopf, ihren Rücken und ihren Oberkörper ein. Nach dieser Tortur hatte sie eine große Beule am Kopf.
Frau Wang gab keinen Ton von sich. Als die Häftlinge eine Pause machten, stand sie wieder auf und begann mit den Übungen. Daraufhin warfen die Häftlinge sie aufs Bett und wickelten ihren Kopf in eine Bettdecke ein, sodass sie kaum noch atmen konnte. Anschließend schlugen die Häftlinge wieder auf ihren Kopf ein.
Während dieser Attacken wurde Frau Gap zwei Mal ohnmächtig. Jedes Mal kniffen die Häftlinge sie, um sie aufzuwecken. Wenn sie wach war, warfen sie sie wieder aufs Bett und prügelten dann weiter auf sie ein.
Diese Tortur dauerte zwei Stunden. Anschließend litt Frau Wang unter Kopfschmerzen und ihr war schwindlig. Sie erinnert sich daran, dass ihr Brustbereich schmerzte und ihr der Rücken wehtat. Ihr war übel, sie konnte kaum stehen oder sitzen. Blut lief ihr aus dem linken Ohr. Sie konnte auf diesem Ohr auch nichts mehr hören. Am Nacken hatte sie eine tiefe Schnittwunde.
Obwohl Frau Wang der Gefängnisleitung immer wieder von diesen Vorfällen berichtete, wurde nichts dagegen unternommen.
Falun Gong-Praktizierende weigern sich oft, die Gefängnisuniform zu tragen. Sie wollen damit klar stellen, dass ihre Verhaftung und Inhaftierung gegen das Gesetz verstößt. Am 21. Februar 2012 befahl die stellvertretende Leiterin der vierten Abteilung einer Gruppe von 40 Häftlingen, dafür zu sorgen, dass die Praktizierenden ihre Uniformen tragen.
Acht Häftlinge schlugen daraufhin auf Frau Wang und die Praktizierende Frau Jia Guilian ein. Es hagelte regelrecht Fäuste. Die Praktizierenden hatten bald frische Wunden am Kopf und am Körper. Einige Gefängnisaufseher standen direkt daneben und beobachteten die Szene, blieben aber tatenlos. Frau Wangs Hilferufe berührten sie nicht.
Als die Häftlinge sicher waren, dass sie die Rückendeckung der Wärter hatten, gingen sie noch brutaler vor. Die Gefangene Yuan Chunqiu trat gegen Frau Wangs unteren Rücken, während ein anderer Häftling Frau Wangs Finger soweit zurückbog, dass sie kurz davor waren, zu brechen. Die Gefangene Sun Chao, die wegen Menschenhandels eingesperrt worden war, prügelte mit einem dicken Besenstiel auf Frau Wangs Hände ein. Ihre Hände schwollen an und sie bekam ein großes Hämatom. Dann schlug Sun auf ihren gesamten Körper ein, bis der Besenstiel in kleine Stücke zerbrochen war. Ein anderer Häftling trat Frau Wang in den Unterbauch, was zu tagelangen Unterleibsschmerzen führte.
Die körperliche Folter wurde oft mit anderen Arten der Misshandlung kombiniert. Einmal wurde es Frau Wang verboten, warmes Wasser zu benutzen. Als sie die Sätze „ Falun Dafa ist gut! Beendet die Verfolgung von Falun Gong!“ rief, schlugen Ma Guirong und andere Häftlinge erneut auf sie ein, rissen an ihren Kleidern und fügten ihr eine tiefe Wunde an ihrem Hals zu.
Als die Wärterin Guo Lei die Häftlinge noch weiter anstachelte, rissen sie Frau Wang ihre Sachen vom Leib, um sie weiter zu demütigen.
Anfang 2013 wurde Frau Wang in die 11. Abteilung verlegt, die extra dazu eingerichtet worden war, Praktizierende zu foltern und umzuerziehen. Nachdem ihre Angehörigen immer wieder vergebens versucht hatten, sie zu besuchen, wurde ihr Besuch nun von der Gefängnisleitung genehmigt.
Während des Besuchs fiel den Angehörigen auf, dass Frau Wang abgemagert war und unter Schmerzen litt. Sie brach in Tränen aus, als sie ihre Angehörigen sah. Sie erzählte ihnen: „Sie [die Gefängniswärter] wollen mich umerziehen und haben mich schrecklich verprügelt“. Als sie ihrer Schwester dann ihre verwundeten Hände zeigte, griffen die Wärter ein und beendeten augenblicklich den Besuch.
Als die Angehörigen Frau Wang im Sommer 2014 besuchten, hatte sich ihr Zustand noch weiter verschlimmert. Trotz ihres schlechten Zustands wurde sie noch einmal in Isolationshaft gesperrt.
Andere Falun Gong-Praktizierende erlitten ein ähnliches Schicksal. Beispielsweise zwangen Wärter die 70-jährige Frau Jia Guilan, Tag und Nacht auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Frau Jia durfte weder schlafen noch auf die Toilette gehen. Als sie schließlich ohnmächtig wurde, banden die Wärter sie an die Füße eines Etagenbetts, wobei sie ihr schwere Hämatome an den Händen zufügten. Die Fesseln wurden so straff gezogen, dass sich ihre Fingernägel schwarz färbten. Die Verletzungen sind bis heute noch nicht verheilt.
Als sich Frau Jia Ende 2010 weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen, stießen andere Häftlinge sie auf den Fußboden und prügelten dann auf ihren Kopf ein. Frau Jia war im Anschluss so übel zugerichtet, dass sie eine Woche das Bett nicht verlassen konnte, essen konnte sie auch nichts mehr. Als ihre Angehörigen erfuhren, dass Frau Jia abgemagert und ohnmächtig geworden war, verlangten sie eine medizinische Untersuchung. Diese ergab, dass Frau Jia Anzeichen eines Schlaganfalls aufwies. Die Gefängnisleitung stimmte schließlich zu, sie aus medizinischen Gründen zu entlassen, setzte dies jedoch nicht um. Nach dem letzten Kenntnisstand der Redaktion befindet sich Frau Jia noch immer in Haft.
2009 prügelte der Häftling Guo auf die Praktizierende Hua Xiaojun ein, die früher in der vierten Abteilung untergebracht worden war. Hua bekam dabei Herzbeschwerden, wodurch es ihr unmöglich wurde, sich selbst zu versorgen. Immer wieder gerät sie in einen lebensbedrohlichen Zustand.
Shi Genghui (史耕辉), Leiterin des Frauengefängnisses HeilongjiangZhao Xiaofan (赵晓帆), Leiterin der 4. Abteilung