(Minghui.org) Die Kultivierung in Falun Dafa bedeutet gleichzeitig, „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ zu kultivieren. Wenn ich meine Kultivierung in den letzten Jahren betrachte, hatte ich das Kultivieren der „Nachsicht“ als sehr hart und schwierig erlebt. Es gab zahlreiche Pässe, in denen ich mich nicht beherrschen konnte und das bestätigt die Worte des Meisters:
„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I).
Der Meister sagte:
„Das Ren wird besonders betont. Nur durch Ren kann man sich zu einem Menschen mit großer Tugend kultivieren. Ren ist etwas sehr Starkes, das über Zhen und Shan hinausgeht. Während des ganzen Kultivierungsprozesses musst du Nachsicht üben und deine Xinxing bewahren, du darfst nicht nach eigenem Belieben handeln.“ (Li Hongzhi, Falun Gong - Der Weg zur Vollendung 2006, Seite 50)
Der Meister sagte:
„Für einen Kultivierenden ist normalerweise ‚Nicht zurückschlagen, wenn wir geschlagen werden und nicht zurückschimpfen, wenn wir beschimpft werden‘ eine Handlungsweise, die am ehesten angemessen ist.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.- 28.03.1999 in New York)
Zum Beispiel wenn jemand plötzlich auf deine Nase zeigt und dich beschimpft, kannst du unbewegt bleiben? Oder ein anderes Beispiel: Wenn dich einer in der Öffentlichkeit ohrfeigt, bist du dann verlegen oder findest es unerträglich oder peinlich, weil du dein Gesicht verloren hast. Kannst du Nachsicht üben?
So wie der Meister sagte:
„Wie viele von den Anwesenden schaffen es, im Herzen ruhig zu bleiben, wenn ihr plötzlich von anderen beschimpft werdet und man mit dem Finger auf die Nase zeigt? Wie viele von euch haben ein unbewegtes Herz und können die Ursache bei sich selbst suchen, wenn ihr von anderen kritisiert oder euch etwas vorgeworfen wird?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)
Nachsicht ist wirklich ein hartnäckiges Ding, Nachsicht zu erreichen, ist nicht so einfach. Der Prozess dorthin ist mühsam.
Der Meister sagte:
„Wenn du aber die anderen noch hasst, wenn du dich nicht zusammenreißen kannst, dann ist das nicht richtig. Manche denken sich dann, der Meister sagt, ich soll aushalten, dann reiß ich mich eben zusammen und lasse es nicht raus, wenn das aber länger geht, wirst du zu mir sagen, Meister, ich kann mich wirklich nicht länger zusammenreißen, es tut zu sehr weh. Ich sage, das war dann keine Nachsicht, ein wirklicher Kultivierender lässt überhaupt keine Wut hochkommen, egal wie groß der Ärger wird, er lässt sich überhaupt nicht bewegen, warum sollte man denn den Ärger auch noch bitter ertragen? Erst dann ist es ein Kultivierender. Manche wollen ihr Gesicht nicht verlieren und stecken so zurück, all das ist keine wirkliche Nachsicht. Natürlich ist man bei der Kultivierung, und wenn du es momentan nicht schaffen kannst, dann musst du dir wirklich den Ärger verkneifen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston, 12.10.1996)
Ich erkannte: Zumindest im Anfangsstadium der Kultivierung und beim Überwinden der Pässe müssen wir es schaffen, „den Ärger zu verkneifen“, das heißt, ihn auszuhalten. Wir müssen uns entschließen, die Zähne zusammenzubeißen, nicht zu widersprechen, nicht zurückzuweisen und keine Ausreden zu suchen. Auch wenn es in unserem Herzen tobt wie ein aufgewühltes Meer und man es uns ansehen kann, wie unglücklich wir sind, wir sogar Tränen in den Augen haben, sagen wir nichts und halten es aus.
Beim Aufgeben der Begierden, zum Beispiel der sexuellen Lust oder verschiedenen anderen Süchten müssen wir diesen Gesinnungen nur sagen: Ich lasse dir keinen freien Lauf, ich lasse dich dein Ziel nicht erreichen. „Du“ bist nicht „Ich“, „Du“ kannst mich nicht verführen, ich werde „Dich“ beseitigen!
Diese Art von Nachsicht erscheint so: das Herz zwar bewegt, aber das Temperament gezügelt. Kultivieren heißt „das Menschenherz beseitigen“. Dabei wird das Herz sicher stark gereizt. Unter den Verlockungen verschiedener Begierden wird auch das Herz berührt. Aber du hast „dein Temperament gezügelt“, da du weder unausgeglichen bist noch dem anderen grollst, hat es keinerlei Folgen, dann zählt es als „ausgehalten“.
Allerdings sagte der Meister:
„Wenn du Nachsicht üben kannst, es im Herzen aber nicht lassen kannst, geht es auch nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 569)
Wir sollen doch unsere Ebene erhöhen.
Im alten China gibt es ein Sprichwort: „Wenn er eine Kleinigkeit nicht aushält, wird auch eine große Sache verderben.“ Das ist die Nachsicht unter den alltäglichen Menschen. Unter den Menschen wird dieser Witz verbreitet: „Vergleiche dich nicht mit den Menschen auf der Erde.“ Hier geht es auch um Nachsicht. Aber ganz gleich, ob es um Menschen auf der Erde oder Menschen auf anderen Planeten geht, sie sind alle nur Menschen und ihre „Nachsicht“ befindet sich auf der menschlichen Ebene.
Von dem großen Philosophen Sokrates ist diese Geschichte überliefert worden: Er hatte eine sehr streitsüchtige Ehefrau. Als sie Sokrates wieder einmal beschimpfte, ließ Sokrates sie einfach stehen und ging zur Tür hinaus. Seine Frau folgte ihm und schüttete einen Nachttopf über ihn aus. Trotzdem nahm er es mit Humor: „Ja, nach Blitz und Donner folgt gewiss ein Schauer.“ Das ist die Nachsicht eines heiligen Menschen, seine Ebene war schon nicht mehr niedrig.
Aus dem alten China ist diese Geschichte bekannt. Bei einer Unterhaltung der beiden großen Zen-Meister stellte Hansha an Shide eine Frage: „Auf der Welt gibt es Menschen, die mich verleumden, beleidigen, auslachen, geringschätzen und niederschlagen, was tun?“ Shide antwortete: „Du brauchst ihn nur zu dulden, auszuweichen, lass ihn einfach machen und kümmere dich nicht darum; schau einmal, wie es ihm nach einigen Jahren geht.“ Das war sehr weise.
Diese Geschichten haben einen tieferen Inhalt für mich und ich nehme sie als Beispiel.
Dennoch ist das Ziel und die Verantwortung der Dafa-Jünger bei der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung nicht mit den Kultivierenden im kleinen Dao zu vergleichen. Bei uns wird der ganze Kosmos veredelt. Ich habe einige wichtige Punkte zusammengefasst:
1. Um die „Nachsicht“ wirklich zu erreichen, müssen wir das Fa gut lernen. Nur das Fa ist allmächtig. Man sollte seinen Geist und sein Herz beständig mit dem Fa füllen. Sobald man mit dem Fa verschmilzt, wird sich alles von alleine lösen!
2. Als Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung sollen wir jederzeit an unsere große Verantwortung denken. Wenn wir uns nicht auf die richtige Position kultivieren könnten, wie wollten wir dann unser „Gelöbnis“ einlösen? Wie könnten wir die Lebewesen in unseren Welten erretten? Sie warten doch seit langer Zeit darauf! Was gibt es noch, das wir ihretwegen nicht aushalten können?
3. Wir müssen unbedingt unsere Toleranz erweitern. Der Meister hat uns mehrmals die Struktur und Unermesslichkeit der Kosmen, Himmelskörper und Himmelsgewölbe erklärt, um unsere Sichtweise, Fassungsvermögen und Kapazität zu vergrößern bzw. zu erweitern. Es ist so ein immens großes Fa. Im Vergleich zu dem, was zählt schon unfaires Benehmen, Spott oder Beleidigungen! Sie sind nichts! Zu klein, einfach zu winzig!
4. Bei Konflikten sollte unsere Basis das Nach-innen-Schauen sein, einfach bedingungslos nach innen suchen. Ganz gleich was einem Kultivierenden begegnet, es dient unserer Kultivierung. Nur weil du diesen Eigensinn hast, taucht so eine Sache auf. Alles ist vom Meister arrangiert.
Wenn wir auf diese Weise denken, können wir die Umstände allmählich besser verstehen: Treffen wir auf Spott, tun wir es mit einem Lächeln ab; erhalten wir einen Faustschlag, macht er uns nichts aus; begegnen wir einer Verführung, bewegt sich unser Herz nicht. Egal wie groß die Angelegenheit ist, wir nehmen sie uns nicht zu Herzen. So können wir den Maßstab der Nachsicht eines Kultivierenden erreichen.
Im Dafa hat die „Nachsicht“ grenzenlose Ebenen und Inhalte. Bis jetzt habe ich folgende drei Punkte erkannt:
Als Dafa-Jünger in der Phase der Fa-Berichtigung sollen wir dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und das Dafa harmonisieren. Dafa hat Barmherzigkeit und zugleich auch seine Würde.
So wie der Meister uns erklärt hat:
„Nachsichtig zu sein heißt nicht, feige zu sein, noch weniger heißt es, sich jedem widrigen Zwang zu unterwerfen. Die Nachsicht der Dafa-Schüler ist edel, sie spiegelt die großartige, diamantfeste Unzerstörbarkeit des Lebens wider. Sie ist eine Toleranz, die dazu dient, an der Wahrheit festzuhalten, sie ist eine Barmherzigkeit und eine Errettung gegenüber den Leben, die noch eine menschliche Natur und eine aufrichtige Gesinnung haben. Nachsicht bedeutet keinesfalls stillschweigende Duldung ohne Maß, so dass solche bösen Lebewesen, die schon überhaupt keine menschliche Natur und aufrichtige Gesinnung mehr haben, maßlos Böses treiben können.“(Li Hongzhi, Über die Grenze der Nachsicht hinaus, 01.01.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Die häretischen bösen Mächte, die die Dafa-Jünger verfolgen, müssen mit Entschlossenheit beseitigt werden, wir müssen das Böse mithilfe der aufrichtigen Gedanken gründlich vernichten. Die bösartigen Lebewesen, die weder eine menschliche Natur noch aufrichtige Gedanken haben, sollen sofortige Vergeltung erhalten.
Wenn wir Leiden ausgehalten haben, können wir auf einen Schlag nicht nur vier bekommen.
„Wenn du Leiden erträgst, bekommst du als Kultivierender auf einen Schlag vier.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Sydney 1996),
Wir werden dann erfahren: Nach Wind und Regen ist alles frisch und erneuert. Der Himmel ist klarer geworden. Wenn du dich selbst und das Materielle losgelassen hast, also auf alles verzichtet hast, wird so ein Gefühl erscheinen: Alles auf der Menschenwelt ist sehr klein und noch winziger. Man betritt eine Ebene der Leere, eine wunderschöne Ebene.
Die grundlegenden Eigenschaften des Kosmos sind: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Diese Eigenschaften setzen uralte Substanzen, mikroskopische Teilchen oder wesentliche Substanzen zusammen, verbinden und harmonisieren sie. Sie bilden alle Gegenstände, alles - auch den Kosmos. Als ein Lebewesen im Kosmos, ein Teilchen oder nur ein Körnchen musst du wahrhaftig sein und zwar von den Substanzen bis zu den Eigenschaften; zugleich barmherzig bis zum barmherzigsten; außerdem nachsichtig, geduldig und tolerant, man denkt zuerst an andere, dann an sich. Alles wird für immer zusammen existieren. Sie sind die aufrichtigsten Lebewesen im Kosmos; ansonsten würden sie sich gegenseitig abstoßen und letztendlich auflösen.
Das grundlegende kosmische Dafa hat die kosmischen Eigenschaften „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Es kann alle unrichtigen Zustände korrigieren und den Kosmos harmonisieren, so dass der Kosmos für immer und ewig diamantfest und unzerstörbar bleibt.
Das sind nur meine persönlichen Erkenntnisse. Wenn etwas nicht korrekt ist, bitte ich die Mitpraktizierenden um Korrektur!