(Minghui.org) Dies ist der offene Brief von Zhang Weijie aus der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, der in China seit zwei Jahren illegal in Haft sitzt, weil er Falun Gong praktiziert. Herr Zhang ist über 40 Jahre alt und selbständig. Vorher arbeitete er in der Effektenabteilung der Hainan Huayin Investmentgesellschaft in Wuhan City.
Herrn Zhangs offener Brief: Ein verzweifelter Hilferuf
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Brief bitte ich um Hilfe, aus meiner gegenwärtigen Situation herauszukommen. Ich bin ein Falun Gong-Praktizierender aus China und derzeit im Gefängnis eingesperrt. Die Briefe, die ich an die chinesischen Behörden geschrieben hatte, blieben unbeantwortet. Deshalb kann ich mich nur an die gutherzigen Menschen außerhalb Chinas wenden und hoffen, Hilfe zu erhalten.
Am 5. Mai 2011 nahmen mich Zivilpolizisten aus der Stadt Wuhan an meinem Arbeitsplatz fest. Sie zogen mir einen schwarzen Plastiksack über den Kopf und sperrten mich in das Rechtserziehungszentrum (eine Gehirnwäsche-Einrichtung für Falun Gong-Praktizierende).
Dort schlugen sie mich, als sei ich ein Sandsack. 15 Tage lang durfte ich weder essen noch schlafen. Man zwang mich zu stehen und ich wurde zweimal am Tag zwangsernährt.
Während dieser Zwangsernährung fesselten sie mich und führten wiederholt die Nahrungssonde in meine Nase ein und bewegten sie hin und her, während sie mich gleichzeitig schlugen. Die Übeltäter schienen ganz aufgeregt zu sein, wenn sie mich leiden sahen. Mein ganzer Körper war aufgrund des langen Stehens und des Schlafmangels geschwollen. Meine Füße waren so aufgedunsen, dass sie nicht in meine Schuhe passten. Auch meine Genitalien waren angeschwollen.
Folterillustration: destruktive Zwangsernährung |
Ich erlitt diese Folterungen, weil ich mich weigerte, meinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Seit dem 20. Juli 1999 müssen bösartige Menschen keine Angst vor Konsequenzen haben, wenn sie Falun Gong-Praktizierende verfolgen. Während der vielen politischen Kampagnen hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihre Zielgruppen als „öffentliche Feinde“ bezeichnet. Diese bloße Einstufung kann alle Mittel zur Ausrottung rechtfertigen. Es ist die sogenannte „Diktatur des Proletariats“. Gesetze sind nur eine Formalität.
Nach fünfmonatiger rechtswidriger Haft im Rechtserziehungszentrum (Gehirnwäsche-Einrichtung) wurde ich in das Gefängnis Nr. 2 in Wuhan gebracht. Bis zum April 2012 war ich auch in verschiedenen anderen Lagern untergebracht, bis ich von meinem Anwalt erfuhr, dass ich von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuchang – basierend auf fabrizierten Beweisen – der Verletzung des Artikels 300 des Strafrechts beschuldigt werde.
Ich weiß nicht, wie ich den Artikel 300 des Strafrechts verletzen hätte können. Ich durchsuchte das Strafgesetzbuch „Die juristische Interpretation des höchsten Volksgerichts und der höchsten Volksstaatsanwaltschaft“ und „Die Entscheidungen des ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses“. Keines von ihnen erwähnt, dass Falun Gong illegal ist.
Wie kann mich das Gericht dann basierend auf Artikel 300 verurteilen? Das bedeutet, das Gesetz zu benutzen, um unschuldige Menschen zu traktieren.
Ich wurde bei einem Schauprozess im Bezirksgericht Wuchang zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Meine Familie war nicht anwesend. Das Verfahren wurde von der Polizei streng überwacht. Ich hatte das Strafausmaß bereits erfahren, als ich in der Gehirnwäsche-Einrichtung (Monate zuvor) eingesperrt war. Es war ein vorher festgelegter Beschluss – das Gerichtsverfahren diente nur zu formellen Zwecken.
Folterillustration: Verbrennen mit Zigaretten |
Im August 2012 brachten sie mich ins Gefängnis Fanjiatai im Bezirk Shayang. Das Gefängnis bestimmte drei Insassen, mich zu „überwachen“. Doch was sie tatsächlich taten, war, mich jeden Tag zu foltern, um mich „umzuerziehen“.
Die so genannte „Umerziehung“ ist dazu da, mich zu zwingen, meinen Glauben aufzugeben und mich dann zu zwingen, dasselbe mit anderen Praktizierenden zu machen.
Sie legten die Bilder von Meister Li, dem Gründer von Falun Gong, auf Stühle und Tische. Danach zwangen sie mich, auf die Bilder zu treten und auf sie zu schimpfen. Wenn ich das nicht tat, schlugen sie mich.
Ein Tag im Arbeitslager bestand aus ca. 20 Stunden Zwangsarbeit, zudem durfte ich nur ein bis zwei Stunden schlafen.
Harte Schläge sind zu einer täglichen Routine geworden. Verschiedene Folterungen beinhalten brutale Schläge, Stechen mit Nadeln, Verbrennen mit Zigaretten, den Bart verbrennen, Körperhaare ausreißen, Verdrehen der Hände mit Zangen, Schläge mit Metallstangen, Auspeitschen mit einem Gürtel, psychische Misshandlungen, Elektroschocks, Medikamentengabe, Schlafentzug, langes Stehen, Verbot der Benutzung der Toilette und Zwangsarbeit.
Nach entsetzlichen Schlägen im Winter begossen sie mich durch einen Gummischlauch mit eiskaltem Wasser. Ich durfte keine warme Jacke tragen, die Toilette nur einmal benutzen und jeden Tag bekam ich nur einen Bissen zu essen.
Meine persönlichen Sachen nahmen mir die Insassen ab, die mich „bewachten“. Sie zwingen mich, als ihr „Sklave“ für sie zu arbeiten. Wenn sie nicht schlafen, denken sie sich alles Mögliche aus, um mich zu quälen.
Einmal fanden die Wärter heraus, dass ich meiner Familie Hinweise über die Folterungen gegeben hatte, weshalb sie den Insassen befahlen, mich noch mehr zu foltern. Das Gefängnis Fanjiatai ist nicht nur ein Gefängnis, es ist eine Hölle.
Die Handlungen der Insassen, die dazu bestimmt sind, mich zu überwachen und zu foltern, verletzen das Gefängnisgesetz, sowie das Strafrecht Chinas: Artikel 234 (absichtliches Verletzen), 246 (heftige Beschimpfung), 248 (Gefangene tätlichen Angriffen oder körperlicher Bestrafung unterziehen), 293 (willkürliches Schlagen anderer Personen), 294 (Organisieren von kriminellen Handlungen), 295 (durchgehender Einsatz von Verbrechen) und 315 (Untergraben von aufsichtsführenden und verwaltenden Befehle in der Haft).
Doch diese Menschen werden mit Anerkennung, Strafminderung und vorzeitiger Entlassung belohnt. Gefängniswärter verschwören sich mit den Insassen und ermutigen sie zu solch rechtswidrigen Taten.
Ich wollte mich mit meinem Anwalt treffen und die Misshandlungen aufzeigen, die ich im Gefängnis erdulden musste. Doch das Gefängnis verhinderte solche Treffen, weil die Wärter Angst davor haben, dass ihre Verbrechen aufgedeckt werden.
Hiermit bitte ich Sie um Hilfe, die chinesischen Behörden aufzufordern, mir meine Freiheit zurückzugeben und die Übeltäter vor Gericht zu bringen.
Falun Gong-Praktizierender Zhang Weijie
Um Gerechtigkeit für Herrn Zhang Weijie zu erlangen, kontaktieren Sie:
1) Büro 610 der Stadt Wuhan: Jiefang Straße 42, Bezirk Hankou, Stadt Wuhan, Provinz Hubei, China Postleitzahl: 430010 Telefon: +86-27-82402907 Fax: +86-27-82402840
Chen Shiguo (陈仕国), Direktor des Büros 610 in Wuhan: +86-27-82402903 (Arbeit), +86-27-87403060 (Privat)
2) Komitee für Politik und Recht der Stadt Wuhan: 42 Jiefang Straße, Bezirk Hankou, Stadt Wuhan, Provinz Hubei, China Postleitzahl: 430010 Telefon: +86-27-82402413 Fax: +86-27-82402437
Zhao Fei (赵飞), kommunistischer Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht in, Direktor des Amtes für öffentliche Sicherheit von Wuhan: +86-27-85876666 (Arbeit)
3) Abteilung für Staatssicherheit, Amt für öffentliche Sicherheit in Wuhan: 188 Fazhan Straße, Bezirk Hankou, Stadt Wuhan, Provinz Hubei, China Postleitzahl: 430023 Telefonnummer: +86-27-85393500, +86-27-85393600
Liu Nanhua (刘南华), Direktor der Abteilung für Staatssicherheit, Amt für öffentliche Sicherheit in Wuhan (direkt für Herrn Zhangs Fall verantwortlich)
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