(Minghui.org) General Yue Fei aus der südlichen Song Dynastie (1103 - 1142) ist in China für jedermann ein Begriff. Er war ein außergewöhnlich militärischer Stratege und blieb seinem Land gegenüber loyal, obwohl er von einem Kaiser, der aus politischen Gründen am kaiserlichen Hofe nicht den Schutz der Gebiete Chinas im Sinn hatte, sowie von einem verräterischem Beamten des Hofes, der mit den Jin (Jurchen) Invasoren zusammenarbeitete, sabotiert wurde. Zum Schluss ließ dieser Beamte General Yue Fei auf Grund von erfundenen Verbrechen hinrichten, doch Yue Fei blieb seinen Grundsätzen bis zu seinem Ende treu. Wegen seiner vorbildlichen Taten wurde er nach seinem Tod mit dem Titel „Zhongwu“ (loyal und heldenhaft) geehrt.

Während der Kulturrevolution in China wurde General Yue von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) als Verbrecher dargestellt. Seine Gruft in Hangzhou, Provinz Zhejiang, wurde von der Roten Garde aufgebrochen und seine Überreste verbrannt.

Mittelschüler im Landkreis Tangyin, Yue Feis Heimatort, zerstörten Statuen und Steintafeln mit echten Kalligraphien des Generals an seinem ehemaligen Wohnort.

Altertümer waren nicht das einzige Ziel der Kulturrevolution. General Yue verkörperte die alte chinesische Tugend der Loyalität. Die Ausgrabung der Gruft des Nationalhelden und die Schändung seiner Überreste waren typisch für die Vorgehensweise der KPCh: Loyalität wurde als dumm angesehen; trickreich zu sein und den eigenen Vorteil über Grundsätze zu stellen, wurde als „schlau“ angesehen.

Sehr wenige Chinesen hielten in China an der Tugend der Loyalität fest, bevor sich dort 1992 Falun Gong verbreitete. Während der letzten 15 Jahre der Verfolgung gab es in Tangyin, eben jenem Heimatort von Yue Fei, jedoch eine andere Gruppe von Chinesen, die den Sinn für die Loyalität des Generals im aktuellen China aufzeigte.

Falun Gong gedeiht in Tangyin nach dem Besuch seines Gründers

Während seiner Reise in die Provinz Henan 1997 besuchte der Gründer von Falun Gong, Herr Li Hongzhi, am 11. September Yue Feis ehemalige Heimatstätte im Landkreis Tangyin.

Herr Li spendete für das Renovierungsprojekt und verbrannte Räucherstäbchen zu Ehren des Nationalhelden und seiner Familie. Er formte aus einigen der Stäbchen einen Kreis mit einem großen Bündel Räucherstäbchen in der Mitte. Nachdem er sie angezündet hatte, bat Meister Li einen Angestellten vor Ort darum, darauf zu achten, dass die Stäbchen bis zum Schluss brennen würden. Die Rauchschwaden füllten das Haus und ließen die ehemalige Heimatstätte des Generals feierlich und heilig erscheinen.

Herr Li schrieb während seines Besuches des ehemaligen Anwesens Yue Feis ein Gedicht:

Yue Fei Tempel besuchen

Tragische, heroische Geschichte, wegfließen wie Wasser,
Edler Geist, treue Seele der Welt hinterlassen;
Uralter zurückgelassener Tempel, trauriger Ort,
Einzig das treue Herz strahlt auf die Nachkommen.

(Li Hongzhi, Yue Fei Tempel besuchen, 11.09.1997 in Tangyin, in: Hong Yin I)

Der Angestellte an der Stätte bat Herrn Li, seinen Namen zu hinterlassen, weil die Namen der Spender in eine Steintafel eingemeißelt würden. Herr Li riss die Seite mit dem Gedicht aus seinem Notizbuch und gab sie dem Angestellten. Dieses Gedicht wurde später, zusammen mit einem anderen, das während des gleichen Besuchs geschrieben wurde, in Herrn Lis Gedichtbuch Hong Yin I veröffentlicht.

Die Verwaltung der historischen Stätte ließ eine kleine Steintafel mit dem Gedicht anfertigen. Es war in normaler Schrift eingemeißelt worden. Als später örtliche Falun Gong-Praktizierende von der Steintafel erfuhren, spendeten sie eine größere Steintafel für das gleiche Gedicht, in Herrn Lis originaler Handschrift eingemeißelt.

Steintafel mit Meister Lis Gedicht, in seiner eigenen Handschrift eingemeißelt

Viele Touristen und Falun Gong-Praktizierende wurden von Yue Feis ehemaligem Anwesen angezogen. Als Falun Gong sich in Tangyin weiter verbreitete, wurde dort eine Übungsstätte errichtet.

Steintafel wird zum politischen Ziel

Während der Verfolgung von Falun Gong wurde diese Steintafel, genauso wie viele Kulturstätten, die während der Kulturrevolution zerstört worden waren, als politische Zielscheibe benutzt. Am 20. Juli 1999 begann die KPCh Falun Gong zu verfolgen. Die KPCh im Landkreis Tangyin richtete sich strikt nach der Vorgabe. Unter großem Aufmarsch wurde die Steintafel mit Herrn Lis Gedicht öffentlich zerstört.

Einen Monat vor dem offiziellen Beginn der Verfolgung, am 1. Juni 1999, befahl Zhu Tianbao, der Sekretär der KPCh der Stadt Anyang, dem Parteikomitee im Landkreis Tangyin und der Landkreisregierung  bezüglich dieser Tafel mit dem Gedicht „das Problem zu lösen“. Den Anweisungen folgend, arbeiteten die Parteikomitees und Beamten auf Stadt- und Landkreisebene mit dem Polizeiamt und Tourismusbüro zusammen, um sich „des Problems“ anzunehmen.

Am 3. Juli 1999 befahl das Landkreisamt für Kulturerbe Tangyin, die  Steintafel aus Yue Feis Anwesen zu entfernen. Es behauptete, dass es die Autorität hätte, Kulturgüter zu verwalten zur Vorbereitung auf eine geplante Nutzung des provinziellen Kulturerbes.

Diejenigen, die persönlich die Vorteile von Falun Gong erlebt hatten, waren traurig, als sie sahen, dass die Steintafel entfernt worden war. Örtliche Falun Gong-Praktizierende sowie Tausende aus anderen Städten kamen Anfang Juli zu Yue Feis Heimatort und baten das Amt für Kulturerbe friedlich darum, die Tafel wieder aufzustellen. Sie erzählten von ihren persönlichen Erfahrungen beim Praktizieren von Falun Gong und wie großartig es sei.

Das Amt für Kulturerbe und das Petitionsbüro des Landkreises antworteten, dass die Entfernung der Tafel von höheren Ebenen der Verwaltungsbehörden angeordnet worden sei.

Uralte Tugenden erneut praktiziert, selbst auf Kosten des eigenen Lebens

Yue Fei wird weithin als Beispiel dafür angesehen, dass jemand bereit ist, für den Grundsatz der Loyalität sein Leben zu opfern. Obwohl der Kaiser und der verräterische Hofbeamte ihn ungerecht behandelten, griff er nicht zu unaufrichtigen Mitteln, um sich zu schützen oder seiner persönlichen Tragödie zu entgehen. Er starb im Alter von 39 Jahren.

Dieser Geist war im Heimatort des Generals verloren gegangen bis Falun Gong-Praktizierende die uralte Tugend erneut demonstrierten, indem sie loyal und treu gegenüber ihrem Glauben blieben.

Die landesweite Verfolgung von Falun Gong war in Anyang besonders heftig. Um eine hohe „Umerziehungsrate“ zu erzielen, sperrten die KPCh-Beamten der Regierung Anyang, des Büros 610, der Staatssicherheitsabteilung und des Polizeiamtes unschuldige Praktizierende ein und versuchten, sie durch Folter, Zwangsarbeit und finanzielle Erpressung zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.

Herr Zhag Zhenzhong von der Berufsverwaltungsschule der Industrieuniversität Shandong, war ein herausragender Student. Daheim war er der Stolz und die Freude seiner Familie und er wurde von seinen Freunden geliebt.

Als er zusammen mit drei weiteren Praktizierenden am 17. Mai 2001 im Landkreis Tangyin die wahren Umstände der Verfolgung erklärte, wurden alle vier verhaftet und in die Haftanstalt des Landkreises gebracht. Die Polizisten schlugen und traten sie und schockten sie mit elektrischen Schlagstöcken.

Aus Protest traten sie in den Hungerstreik. Ein Praktizierender mit Nachnamen Wang wurde Zeuge, wie Herr Zhang zur Zwangsernährung weggezerrt wurde. Herr Zhang war so schrecklich gefoltert worden, dass Herr Wang ihn kaum wiedererkannte. Er sah äußerst zerbrechlich und schwach aus, doch die Polizisten fesselten ihn trotzdem mit Handschellen an einen Stuhl und versuchten wiederholt, den Ernährungsschlauch durch seine Nase einzuführen. Es misslang ihnen viermal. Beim fünften Mal schrie Zhang Zhenzhong vor Schmerzen auf und zuckte unkontrolliert. Er verlor das Bewusstsein und starb kurz darauf. Er wurde nur 22 Jahre alt.

Herr Zhang Zhenzhong

Frau Wang Fengwei, 40, kam aus dem Dorf Anzhuang, Großgemeinde Chengguan, Landkreis Shen. Ihre Aszites durch ihre Lebererkrankung im Endstadium verschwand, als sie Falun Gong praktizierte. Weil sie den Menschen die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong erklärte, wurde sie siebenmal eingesperrt.

Frau Wang wurde in der Haftanstalt des Landkreises Tangyin grausam geschlagen und mit der Tigerbank gefoltert. Sie verlor mehrere Male das Bewusstsein. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie für 18 Tage in einen Hungerstreik. Als sie in die Haftanstalt des Landkreises Shen gebracht wurde, war sie ausgemergelt und dem Tode nahe. Sie starb am 30. November 2002 in der Haftanstalt.

Frau Wang Fengwei

Eine weitere Frau, die zusammen mit Herrn Zhang und Frau Wang verhaftet wurde, wurde ebenfalls bei der Folter in der Haftanstalt des Landkreises Tangyin grausam verletzt. Der stellvertretende Direktor der Anstalt, Li Aimin, trat ihr ins Gesicht und auf die Brust bis ihr Gesicht entstellt und ganz blau war. Zusätzlich sah sie auf einem Auge nur noch verschwommen. Eine gebrochene Rippe stand hervor, so als wenn sich ein Ei unter ihrer Haut befunden hätte. Die Polizisten schockten alle drei mit elektrischen Schlagstöcken und fesselten sie sehr eng mit Schnüren. Ihre Körper und ihre Gesichter waren mit Blut bedeckt. Sie wurden auf dem Zementboden herumgeschliffen bis der Knochen der Kniescheibe eines der Praktizierenden freigelegt war.

Folterdarstellung: Mit Nylonschnüren gefesselt

Frau Fu Hongxia arbeitete im Kohlekraftwerk der Stadt Puyang. Sie sprach bei der Landkreisregierung Tangyin, der Stadtregierung Anyang und dem Antragsbüro der Provinz Henan für Falun Gong.

Im Frühjahr 2001 wurde sie zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Shibalihe in der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan, gebracht.

Frau Fu trat mehrere Male aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik. Sie wurde beschimpft und misshandelt sowie grausam zwangsernährt. Nach zwei Jahren Folter wurde bei ihr ein lebensbedrohlichen Pleuraerguß festgestellt und sie wurde zur medizinischen Behandlung freigelassen. Frau Fus Aktivitäten und ihre Festnetzanschluss wurden nach ihrer Freilassung überwacht. Wärter des Zwangsarbeitslagers und Agenten des Büros 610 „besuchten“ sie viele Male in ihrer Wohnung, um weiterhin Druck auszuüben, damit sie Falun Gong aufgab. Frau Fu starb am 30. März 2010 im Alter von 45 Jahren.

Frau Fu Hongxia

Herr Yang Zhonggeng, 38, kommt aus der Stadt Ruian, Provinz Zhejiang. Er war einer von tausenden Praktizierenden, die im Juli 1999 zum Beanstandungsbüro Anyang gingen, um für die Wiederaufstellung der Steintafel zu bitten.

Er wurde am 24. Juni 2013 im Postamt Zhengzhou verhaftet und innerhalb von nur vier Tagen, am 28. Juni, von Beamten der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan, zu Tode geprügelt. Sein ganzer Körper war mit Blutergüssen übersät und eines seiner Beine war grün und blau. Herrn Yangs Eltern und andere Familienmitglieder waren von Trauer überwältigt. Seine Mutter wurde vor Schock ohnmächtig und sie kann bis heute noch nicht wieder sprechen.

Yang Zhonggen

Obwohl die Behörden Steintafeln und Leben der Menschen zerstören kann, war sie bisher nicht in der Lage, die kulturellen Wurzeln der Menschen und ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht auszulöschen.

Der uralte Sinn der Loyalität lebt jedoch in Yue Feis Heimatort auch nach 800 Jahren immer noch weiter.

Übungsstätte der Falun Gon-Praktizierenden bei Yue Feis ehemaligem Anwesen

Haupteingang von Yue Feis ehemaligem Anwesen nach der Renovierung

Haupteingang von Yue Feis ehemaligem Anwesen nach der Renovierung

Schrein der Loyalität in Yue Feis ehemaligem Anwesen

Statue von Yue Fei im Schrein der Loyalität

Statue von Yue Fei, seiner Frau und seiner Mutter