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Wirtschaftliche Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in Peking

27. März 2014 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.org) Frau Dan Lin (58), ehemalige außerordentliche Professorin an der Medizinischen Hochschule der Pekinger Gewerkschaft, arbeitet in einem Teilzeit-Job als Arbeiterin und bekommt keine Pension. Sie hatte das Pensionsalter von 55 Jahren in China bereits überschritten, als sie 2014 nach 12 Jahren Haft im Pekinger Frauengefängnis freigelassen wurde. Die Hochschule weigerte sich jedoch, ihren Pensionsstatus anzuerkennen und gab an, dass man ihr während ihrer Haft gekündigt habe. Ihre jahrzehntelange vorherige Arbeit zählt nicht mehr.

Frau Dan Lin, ehemalige außerordentliche Professorin an der Medizinischen Hochschule der Pekinger Gewerkschaft

Frau Dan ist nicht die einzige Falun Gong-Praktizierende, auf die die landesweite Verfolgung von Falun Gong eine derartige Auswirkung hat.

In seinem verzweifelten Versuch, Falun Gong zu vernichten, gab Jiang Zemin, der damalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) eine Reihe von geheimen Anordnungen heraus, darunter: „Ruiniert ihren Ruf, treibt sie in den finanziellen Ruin und zerstört sie körperlich“.

Durch die Zerstörung des elementaren Lebensstandards sollte die Willenskraft der Praktizierenden zerstört werden, mit der sie ihren Glauben aufrechterhalten. Außerdem sollte die Öffentlichkeit dazu gebracht werden, zu glauben, dass Praktizierende erfolglos, arm und eine Randschicht der Gesellschaft sind. Die Kontrolle der KPCh über die Erwerbstätigkeit und das Rentenwesen macht diese wirtschaftliche Verfolgung möglich.

In diesem Bericht werden 12 Fälle von Falun Gong-Praktizierenden betrachtet, die alle beruflich kompetente Mitglieder der chinesischen Gesellschaft sind, und nur wegen des Praktizierens von Falun Gong gewaltige finanzielle Verluste erlitten.

Jahrzehntelang arbeiteten sie fleißig, aber ihre Arbeit wurde rechtswidrig aufgekündigt oder ihnen wurde die Möglichkeit zur Beförderung, zu Löhnen und Pensionen genommen. Wenn sie das Pensionsalter erreichen, dann konfisziert die KPCh ihre finanziellen Vermögen und sogar ihre Wohnungen. Viele ältere Berufstätige mit qualifizierter Ausbildung waren gezwungen, als Arbeiter, Putzfrauen oder Kindermädchen zu arbeiten, um zu überleben.

Fakultätsmitglied der Pekinger Universität ihrer Pension entzogen

Frau Yuan Ling (59), ehemaliges Mitglied der Fakultät der Pekinger Universität, wurde sieben Jahre lang zwischen 2002 und 2009 eingesperrt. Sie wurde aus der Universität entlassen und ihre zuvor geleistete Arbeit wurde nicht anerkannt. Sie hat kein Einkommen und ist auf die finanzielle Unterstützung ihrer Familie angewiesen.

Außerordentliche Professorin nimmt zusätzlichen Teilzeitjob an, um zu überleben

Frau Guo Zhi (50), außerordentliche Professorin an der China Universität für Kommunikation, wurde 2002 rechtswidrig zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Anstellung an der Universität beendet wurde.

Jetzt arbeitet Frau Guo als Teilzeitangestellte an der Universität, doch die Bezahlung ist zu niedrig, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Sie musste einen zusätzlichen Job außerhalb der Universität annehmen.

Ehemalige Regierungsbeamtin muss als Pförtnerin arbeiten

 

Frau Li Fengqing arbeitete 36 Jahre lang an der Gewerbehochschule Peking und erhielt für ihre herausragenden Leistungen viele Auszeichnungen. 2001 wurde sie wegen des Praktizierens von Falun Gong rechtswidrig zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die Hochschule kündigte ihr und lagerte ihre Personalakte aus.

Nach ihrer Freilassung im Jahr 2006 ging Frau Li (52) zum Personalmanagementzentrum Ost der Stadt, konnte dort jedoch ihre Akte nicht erhalten. Sie erkundigte sich in viele Büros nach ihren Unterlagen, die sie benötigte, um sich um andere Anstellungen zu bewerben.

Schließlich fand sie heraus, dass ihre Unterlagen im Sozialversicherungsamt Heplingli Straße seien. Der Angestellte dort teilte ihr jedoch mit, dass ihre Unterlagen „eingefroren“ seien, weil ihr von einer staatlichen Institution gekündigt worden sei. 36 Jahre ihrer beruflichen Arbeit verschwanden ohne jegliche zustehende Sozialleistungen.

Nach vielen Verhandlungen sagte das Sozialversicherungsamt Heplingli Straße ihr zu, ihr ihren niedrigen Einkommensstatus zu beglaubigen, damit sie die monatliche Mindestunterstützung von 311.19 Yuan (ungefähr 50 US-Dollar) beantragen könne.

Mit dieser monatlichen Unterstützung kann man kaum die Ausgaben zum täglichen Leben decken. Während der schlimmsten Zeit musste Frau Li Plastikflaschen aus den Müllbehältern aufsammeln, um sie gegen Nahrungsmittel einzutauschen. Im Alter von 60 Jahren muss sie nun in Teilzeit als Pförtnerin arbeiten.

Professorin der Nationalen Akademie für Staatsanwälte in die Obdachlosigkeit getrieben

Frau Li Li

Frau Li Li (60) war früher außerordentliche Professorin der Nationalen Akademie für Staatsanwälte. Nachdem das Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong anfing, versuchten der Kanzler der Hochschule, Beamte von der Obersten Staatsanwaltschaft und danach noch der stellvertretende Chefstaatsanwalt Hu Kehui sie zu nötigen, Falun Gong aufzugeben.

Luo Gan, damals Leiter des nationalen Büros 610, erwähnte Frau Li viele Male bei Sitzungen und übte auf die Hochschule Druck aus, sie „umzuerziehen”. Kanzler Sun Qian forderte Li Li auf, zu kündigen. Sie aber weigerte sich. Hu Kehui bedrohte sie und ordnete an, dass sie sich zwischen ihrem Beruf und Falun Gong entscheiden solle. Sie erwiderte: „Ich will beides, denn sie widersprechen sich überhaupt nicht.“

Unter dem Druck des nationalen Komitees für Politik und Recht konfiszierte die Hochschule das Drei-Zimmer-Appartement von Frau Li und gab ihr eine kleine Wohnung in einem zerfallenen Gebäude. Nach weniger als einem Jahr befahl die Hochschule, dass Frau Li mit ihrer Familie wieder umzog. Sie drohten ihr, sie jederzeit wieder zu vertreiben. Die Hochschule kündigte Frau Li im Mai 2000 und konfiszierte auch ihre kleine Wohnung. Li Li wurde 2002 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.

Als sie 2011 entlassen wurde, bestand ihr gesamtes Hab und Gut aus einigen getragenen Kleidungsstücken. Die Behörden setzten ihren Titel „außerordentliche Professorin“ außer Kraft und degradierten sie auf die Ebene eines Büroangestellten. Sie gaben ihre Personalakte an ihr örtliches Straßenamt weiter. Das Amt lehnte Frau Lis Pensionsanspruch ab, obwohl sie bereits 57 Jahre alt war, also zwei Jahre über dem Renteneintrittsalter für Frauen. Das Straßenamt weigerte sich auch, ihr die monatliche Mindestunterstützung von umgerechnet ungefähr 50 US-Dollar zu bezahlen, weil sie einen Sohn habe, der sie unterstützen könne.

Frau Lis Gesundheit wurde während des langen Gefängnisaufenthalts zerstört. Nach ihrer Freilassung wohnte sie zunächst in der Wohnung ihres Sohnes. Die Angestellten des Büros 610 und der örtlichen Polizeiwache drangsalierten jedoch dauernd Mutter und Sohn. So musste sie Peking verlassen und zu Verwandten in Changchun ziehen.

Rentnerin wurde ihre Pension genommen

Frau Zhao Zhisheng

Frau Zhao Zhisheng arbeitete früher in der Bau- und Entwicklungsgesellschaft Dongcheng. 2000 wollte diese Firma ihre Arbeitskräfte reduzieren und bot den Angestellten Frühpensionierung an, wobei die Firma weiterhin ein Teilgehalt an die Rentner bezahlen würde und die Rentner ihre Beiträge in den staatlichen Rententopf abführen könnten.

Frau Zhao nahm diesen Frühpensionierungsplan an. Später wurde sie dann offiziell pensioniert und erhielt ihre Pension.

2002 wurde Frau Zhao zu Zwangsarbeit verurteilt und danach vom Arbeitslager noch direkt zusätzlich zu drei Jahren Haft. Während dieser Zeit setzte das Straßenbüro Taiyanggong ihre Pensionszahlungen ab. Vor Frau Zhaos Freilassung bekam ihr Sohn die mündliche Zustimmung von dem Straßenbüro, dass ihre Pension nach ihrer Freilassung wieder bezahlt werde.

Doch das Straßenbüro und ihr früherer Arbeitgeber erklärten auf Anweisung der Behörden hin Frau Zhaos Pensionsansprüche für untauglich. Die Firma sagte, dass sie ihre eineinhalb Jahre Zahlungen in den Pensionstopf zurückgezogen hätten und sie somit weniger als zehn Jahre einbezahlt habe. Daher hätte sie keinen Anspruch auf staatliche Rente.

Frau Zhao lebt von der Unterstützung ihrer Familie.

Gehalt von Hochschuldozentin wiederholt einbehalten

Zhuang Yanhong (56), ehemalige Dozentin der Pekinger Gewerbeuniversität, wurde viele Male rechtswidrig inhaftiert und zu Zwangsarbeit verurteilt, weil sie an ihrem Recht auf Praktizieren von Falun Gong festhielt. Aufgrund der Festnahmen und Aufenthalte im Zwangsarbeitslager konnte sie keine Beförderung und Gehaltserhöhungen bekommen. Als Frau Zhuang pensioniert wurde, erlaubte man ihr, 80 Prozent ihrer Pension zu beantragen (Nach mehrmaligen Beschwerden ist es ihr nunmehr erlaubt, die gesamte Pensionszahlung zu bekommen.)

Die Verfolgung kostete Frau Zhuang mehr als 100.000 Yuan. Um rechtswidriger Inhaftierung und Gehirnwäsche-„Seminaren“ zu entgehen, musste sie vorübergehend ihren Arbeitsplatz verlassen. In dieser Zeit entgingen ihr ungefähr 30.000 Yuan ihres Gehalts von der Universität. Während ihres ersten Zwangsarbeitslageraufenthalts von 2007 bis 2009 entgingen ihr weitere 40.000 Yuan Gehalt, sie konnte in dieser Zeit auch nicht befördert werden oder eine Gehaltserhöhung bekommen. Im vergangenen Jahr wurde sie wieder zu Zwangsarbeit verurteilt, was zu einem Gehaltsverlust von ungefähr 30.000 Yuan führte.

Frau Zhuang hatte sich bereits für die Position einer leitenden Dozentin mit höherer Bezahlung qualifiziert, durfte sich dann jedoch für die Position nicht bewerben. Der finanzielle Verlust, der dadurch entstand, dass sie diese Position mit höherer Bezahlung nicht wahrnehmen konnte, ist in der obigen Kalkulation von insgesamt 100.000 Yuan Verlust nicht enthalten.

Krankenschwester der Notaufnahme lebt von Mindestunterstützung

Frau Liu Xiaojie

Frau Liu Xiaojie (52) arbeitete als Krankenschwester in der Notaufnahme des ersten Krankenhauses des Bezirks Huairou. Sie wurde im Juni 2007 für sieben Jahre eingesperrt.

Nach ihrer Rückkehr nach Hause erfuhr sie, dass sie von ihrer Stelle im Krankenhaus entlassen wurde. Jetzt lebt Frau Liu von einer Unterhaltsbeihilfe und zusätzlichen Gelegenheitsjobs.

Pension einer Rentnerin infolge des Gefängnisaufenthalts gekürzt

Frau Liu Jiying

Frau Liu Jiying (59) war Verkaufsangestellte einer örtlichen Firma. 2009 wurde sie nach acht Jahren Gefängnis freigelassen. Auf der Grundlage des angenommenen Pensionsalters von 55 reichte sie mit 59 ihren Antrag auf Pension ein. Bei der Berechnung wurden ihr die letzten fünf Arbeitsjahre abgezogen, was einen Verlust von ungefähr 30.000 Yuan an Pensionszahlung ausmacht.

Privatvermögen eines Geschäftsführers gestohlen

Herr Pang You

Herr Pang You (51) wurde 2000 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und im Jahr 2009 erneut zu vier Jahren.

Nachdem er sich für Gerechtigkeit für Falun Gong eingesetzt hatte, wurde er aus seiner Position als Geschäftsführer der Xuri Immobilien LLC des Bezirks Chaoyang entlassen. Die Behörden durchsuchten sein Haus und nahmen Schmuck im Wert von ungefähr 100.000 Yuan zusammen mit einem Videorecorder im Wert von 10.000 Yuan und zwei Schweizer Uhren im Wert von etwa 10.000 Yuan mit. Herr Pang hat seitdem keine Arbeit und kein Einkommen und lebt von seinen Ersparnissen.

Frau Guo Shujing

Frau Guo Shujing, Herrn Pang Yous Frau, wurde im Dezember 2000 von den Behörden aufgehalten, als sie ihre Luxuslimousine fuhr. Die Beamten fanden heraus, dass ihr Passagier ein Falun Gong-Praktizierender war und so wurde das Auto abgeschleppt. Der Wagen, der ungefähr 450.000 Yuan wert war, wurden in keinem Polizeifahrtenbuch eingetragen und ist seitdem verschwunden. Frau Guo wurde im Dezember 2002 entführt und drei Jahre lang eingesperrt. Seit ihrer Freilassung hat sie kein Einkommen und lebt einzig und allein von den Ersparnissen der Familie.

Beamtin verliert Hälfte der Pension

Wenn Tian Juan ganz normal aus ihrer Position als Beamtin im Straßenbüro der Jianguomen Straße im Bezirk Dongcheng im Alter von 55 Jahren 2014 in Rente gehen hätte können, hätte sie mindestens 3.000 Yuan pro Monat Pension erhalten. Doch infolge eines vierjährigen rechtswidrigen Gefängnisaufenthalts wurde sie 2007 entlassen und ihr Gehalt wurde gestoppt.

Als Frau Tian freigelassen wurde, erhielt sie die Mitteilung, dass sie nicht den normalen Pensionierungsvorgängen gefolgt sei und jeden Monat nur 1.050 Yuan erhalten würde. Außerdem musste sie einmalig 30.000 Yuan als Krankenversicherungsbeitrag bezahlen, der nicht angefallen wäre, wenn sie ganz normal als Beamtin in Rente gegangen wäre. Die rechtswidrige Haft und die reduzierte Rente kosteten Frau Tian ungefähr 370.000 Yuan.

Chefingenieur hat weder Gehalt noch Pension

Herr Ma Hongyun

Herr Ma Hongyun (55), Chefingenieur bei der China Universität für Kommunikation (früher Funkwesen-Universität Peking), wurde 2001 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung 2006 hatte er weder eine Pension noch eine Krankenversicherung. Er ist nun auf die Unterstützung durch seine Frau und der kleinen Pension seiner Mutter angewiesen.