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Tagebuch: An Händen und Füßen gefesselt, auf brutale Weise zwangsernährt (Provinz Guangdong)

Tagebuch einer Kunstmalerin aus dem Gefängnis

28. März 2014

(Minghui.org) Frau He Wenting, wohnhaft in Guangzhou, Hauptstadt der Provinz Guangdong, stammt aus der Stadt Shaoyang, Provinz Hunan. Sie ist Kunstmalerin und praktiziert Falun Dafa. Am 18. Dezember 2013 verteilte sie an ihre Mitmenschen im Campus der Universität Guangzhou Software zum Durchbrechen der Internet-Blockade. Sie wurde angezeigt und kurz darauf ungesetzlich festgenommen.

Zurzeit befindet sie sich im Untersuchungsgefängnis Fuyong der Gemeinde Shawan, Bezirk Panyu in Guangzhou. Sie protestierte gegen die gesetzwidrige Verfolgung mit einem Hungerstreik und wurde von der Polizei gewaltsam zwangsernährt.

Im Gefängnis führte sie ein Tagebuch, das sie einer vertrauenswürdigen Person übergab, die es aus dem Gefängnis schmuggelte. Hier ein Auszug daraus.

19. Dezember 2013

Die Aufzeichnungen in meinem Tagebuch beruhen auf persönlichen Erlebnissen und dienen als Beweis für die Verfolgung durch die KPCh.

Als ich gestern zusammen mit Mitpraktizierenden CDs mit der Software „Free Gate“ zum Durchbrechen der Internetblockade verteilte, wurde ich von Leuten der Abteilung für Staatssicherheit der Fremdsprachenhochschule Guangzhou festgenommen. Da ich mich weigerte, in das Polizeifahrzeug der Polizeistation Xiaoguwei einzusteigen, drückten mir fünf bis sechs Polizisten meinen Kopf nach unten und hoben meine Beine hoch, dann legten sie mir Handschellen an und schoben mich mit Gewalt in das Fahrzeug.

In der Polizeistation wollten sie mich fotografieren, aber ich stimmte nicht zu. Dann drehten zwei weibliche Polizistinnen und ein männlicher Polizist meine Arme nach hinten und zogen mich an den Haaren. Doch auch mit dieser Gewaltanwendung erreichten sie ihr Ziel nicht. Nach Mitternacht um etwa 1:30 Uhr wurden einige Dafa-Praktizierende zu einer ärztlichen Untersuchung gebracht. Anschließend, so sagten sie uns, wollten sie uns nach Hause bringen. Aber das war eine Lüge.

In Wirklichkeit brachten sie uns nach der Untersuchung ins Untersuchungsgefängnis Panyu. Um etwa 2:00 Uhr morgens landete ich in einer Zelle für weibliche Gefangene mit abgedunkeltem Licht. Einige weibliche kriminelle Gefangene stürzten sich auf mich und zogen mir meine Kleider und Unterwäsche, selbst meinen BH aus. Dann bekam ich eine Unterhose aus Papier und sie zogen mir die Häftlingskleidung an. Das war für mich eine große Demütigung; ich musste unwillkürlich weinen...

Die Zudecke war so dünn, dass ich vor Kälte zitterte und nicht einschlafen konnte. Meine Hände und Füße waren eiskalt. Ein männlicher Gefängnispolizist schrie durch ein hohes Fenster: „Wenn die Falun Gong ihren Namen nicht nennt, gebt ihr keine Zudecke!“

20. Dezember 2013

Am Morgen wurde ich erneut an Händen und Füßen gefesselt. Sie schleppten mich mit Gewalt zu einer ärztlichen Untersuchung. Alle mit mir festgenommenen Praktizierenden weigerten sich, sich untersuchen zu lassen. Danach brachten sie uns wieder ins Untersuchungsgefängnis zurück. Ich bin keine Kriminelle und wollte keine Gefangenenkleidung tragen! Ich zog mich aus, stellte mich mit dem Gesicht zur Wand und forderte sie auf, mir meine eigene Kleidung zurückzugeben. Alle anderen in meiner Zelle zitterten vor Kälte. Ein Polizist namens Lin befahl den kriminellen Häftlingen, mich abwechselnd zu überwachen und mich zu zwingen, die Gefangenenkleidung wieder anzuziehen. Man sagte ihnen, wenn ich nicht mitmachen würde, würden sie bestraft. Deswegen beschwerten sie sich über mich und beschimpften mich. Es tat mir leid für sie, ich wollte sie nur retten …

21. Dezember 2013

Ich setzte meinen Hunger- bzw. Durststreik fort. Um die Mittagszeit besuchte mich eine Gruppe von Gefängnisärzten. Da ich mich weigerte, eine Untersuchung vornehmen zu lassen, drückten sie mich an Händen und Füßen zu Boden, dabei zerrissen sie meine mit Baumwolle gefüllte Winterjacke. Ich rief: „Ich bin rechtschaffene gesetzestreue Bürgerin. Ihr habt nicht das Recht, mich so zu behandeln, lasst mich frei, ich kann selbst essen und trinken …“ Meine Lippen waren sehr trocken, bekamen Risse und bluteten.

22. Dezember 2013

Am Vormittag wurde ich gefesselt bzw. zwangsernährt. Fünf bis sechs Polizisten hielten mich an Händen und Füßen auf dem Bett fest und steckten einen Schlauch durch meine Nase in meinen Magen. Die Schmerzen waren so massiv, dass ich fast das Bewusstsein verlor. Ich musste mich ununterbrochen übergeben und weinte und schrie vor Schmerzen. In der Vergangenheit hatte ich bereits Verfolgungsberichte über Zwangsernährung im Internet gelesen, jetzt erlebte ich sie am eigenen Leib … Ich fragte sie: „Wie könnt ihr eine wehrlose schwache Frau so behandeln? Ihr habt bestimmt eine Ehefrau, Mutter und Kinder! Ich möchte nur meine Rechte bewahren, gibt mir meine Rechte zurück! Ich hasse euch nicht, im Gegenteil, ich wünsche mir von Herzen für euch, dass Ihr besten Gewissens die richtige Wahl treffen könnt!“

Malerei: Folternachstellung der brutalen Zwangsernährung
(aus: Internationale Kunstausstellung "Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht"

 

24. Dezember 2013

Heute wurde ich zweimal zwangsernährt. Sieben oder acht männliche kriminelle Gefangene hielten mich an Händen und Beinen fest und legten mir Handschellen an. Ich versuchte mich mit allen Kräften zu befreien und fiel dabei auf den Boden. Dann hielten sich mich am Boden fest und schnitten mir meine Haare ab. Ich rief laut: „Wer gibt euch das Recht, mir meine Haare abzuschneiden?“ Einer der Beteiligten erschrak, daraufhin löste ihn ein anderer ab. Er schnitt meine Haare kreuz und quer ab, sie lagen überall auf dem Boden verstreut. Danach schleppten sie mich in einen Raum, wo ich zwangsernährt wurde. Beim Einführen des Schlauches blutete meine Nase und ich musste mich ununterbrochen übergeben. Das Erbrochene bedeckte meinen Körper. Die weiblichen Gefangenen fanden es abscheulich und ekelten sich vor mir. Sie gingen weg, ich weiß, dass sie von den Lügen und Verleumdungen der Sprachrohre der KPCh getäuscht und zutiefst vergiftet waren…

28. Dezember 2013

Heute wurde ich zweimal zwangsernährt. Meine Handgelenke sind durch die Handschellen mit Blutergüssen bedeckt. Ich erbrach Blut. Trotzdem rief ich laut: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut! Einen Glauben zu haben ist kein Verbrechen!“ Am Nachmittag kam eine Gefängnispolizistin namens Yang. Sie verleumdete Dafa und versuchte, eine Gehirnwäsche durchzuführen. Ich verneinte das Ganze und erklärte ihr die wahren Umstände der Verfolgung. Sie wurde wütend und sagte: „Auch wenn du hier stirbst, kümmert sich niemand um dich!“

15. Januar 2014

Heute ist der 6. Tag. Ich trat zum zweiten Mal in einen Hunger- und Durststreik und wurde viermal zwangsernährt. Gestern hatten sie mir beim Einführen des Schlauches meinen Magen verletzt. Um nicht noch größere Schmerzen zu erleiden, weigerte ich mich, weitere Nahrung zu mir zu nehmen. Ich wurde fast ohnmächtig und konnte kaum noch atmen. Heute früh trugen mich einige männliche Gefangene in die Klinik. Die Gefängnisärzte fesselten mich am Körper, an meinen Händen und an den Füßen. Dann wurde ich mit gespreizten Beinen an ein Bett gefesselt. Als ich die Augen öffnete, sah ich insgesamt zehn Leute um mich herum stehen: Manche hielten meine Arme, andere meine Oberschenkel und einige meinen Kopf. Der Anführer der Gruppe führte einen Schlauch durch mein linkes Nasenloch bis in meinen Magen hinein, mein Magen verkrampfte sich und ich musste mich übergeben. Der starke Reiz durch den Schlauch bereitete mir große Schmerzen. Unwillkürlich flossen die Tränen... sie ließen mich auf dem eiskalten Bett gefesselt liegen. Der Schlauch blieb von etwa 9:00 bis 16:30 Uhr in meinem Körper. In dieser Zeit wurde ich viermal zwangsernährt. Ich konnte nur schwer durch den Mund atmen. Sobald ich meinen Hals ein wenig bewegte, schmerzte meine Kehle. Es war so, als würde mir jemand mit einem Messer in den Hals stechen. Als mich einige weibliche Gefangene in die Zelle zurücktrugen, hatte ich keine Kraft mehr und war nicht in der Lage zu stehen. Meine Stimme war stark beeinträchtigt und meine linke Nasenseite stark angeschwollen.

Ich glaube, dass mein Tagebuch eines Tages die Menschen auf der Welt erschüttern wird, so wie das Video über die Verbrechen im Masanjia-Arbeitslager. Die grauenvollen und unmenschlichen Taten passieren im heutigen China - in der Kulturstadt Guangzhou (Hauptstadt der Provinz Guangdong). Wenn man sich einer Diktatur der Gewalt unterwirft und dem eigenen Gewissen zuwiderhandelt, wie kann China noch Hoffnung haben?

16. Januar 2014

Vom Hochfenster warf die Sonne einen Lichtstrahl an die Wand. (Die Fenster im Gefängnis sind so hoch, damit man weder hinaus- noch hereinschauen kann.) Ich erinnerte mich an die letzten Tage und hatte das Gefühl, als seien mir einige Schichten meiner Haut abgezogen worden. Alle Eigensinne, an denen ich früher festhielt, sind nicht mehr wichtig. Ich dachte an die erste Nacht im Gefängnis: Ich konnte nicht schlafen, meine Kleidung war durchnässt von unzähligen Tränen ... ich sehnte mich nach meiner warmen Zudecke zu Hause, meiner glückliche Familie, meinem guten Arbeitsplatz und die Hoffnung auf eine gute Zukunft. All das Schöne trug ich in meinem Herzen … Alles hat sich über Nacht geändert. Ich dachte in Ruhe über mich selbst nach, meine Kultivierung, das Leben und über meine jetzige Situation.

Ich frage mich: Bereue ich etwas? Nein! Es ist meine ewige Ehre, an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ zu glauben! Ich bereue nur, dass ich früher die Zeit nicht richtig geschätzt habe, mich fleißig zu kultivieren. Jetzt befinde ich mich in Gefangenschaft und erlebe die Verfolgung. Ich frage mich weiter: Habe ich Angst? Obwohl mein Körper unwillkürlich zittert, bleibt mein Wunsch, zum wahren Ursprung zurückzukehren, klar und standhaft!

Hier werde ich gezwungen, täglich eine alte und kaputte Winterjacke zu tragen… ab und zu fallen einige Sonnenstrahlen in die Zelle, hin und wieder höre ich Vögel zwitschern. Immer wieder fällt das Gittertor mit einem Knall ins Schloss. Wir weiblichen Häftlinge werden täglich gedrillt und alle rufen laut und gefühllos: „Wir grüßen die Wächter!“ Wie im Film?! Es ist tatsächlich so wahr und doch so fern!

Ich erinnere mich wieder: Vor zwei Monaten malte ich eine weibliche Falun Dafa-Praktizierende, eine Kunstmalerin, die aufgrund der Verfolgung starb. Ihr schönes Lächeln … einige weibliche Gefangene bewunderten meine Eleganz und meine schöne Haut. Ich sagte ihnen, das käme von der Kultivierung in Dafa. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange ich nicht mehr in den Spiegel geschaut habe...

Das ist menschliche Haut, ich brauche auf sie nicht eigensinnig zu sein und auch nicht auf eine gesellschaftliche Position, Eleganz, Ruhm, Reichtum usw. Vor dem Gewissen und der Gerechtigkeit kann ich alles loslassen… Das Hochfenster trennt die beiden Welten, die Mauer entzieht den Menschen die Moral und beraubt sie der Fähigkeit zu beurteilen. Meine unzerstörbaren und aufrichtigen Gedanken schützen mich vor Flut und Wellen.

Hungerstreik…Zwangsernährung, mit Hand- und Fußschellen liege ich gefesselt auf dem eiskalten Boden... wieder verkrampft sich mein Magen, unter Tränen übergebe ich mich … Das Sonnenlicht wirft einen warmen Strahl auf mich, streichelt mein Gesicht, es ist die barmherzige Fürsorge des Meisters… Ich sage mir: ich leide nicht, aber der Meister und die Lebewesen …

Ich wünsche mir, ich hätte einen Pinsel, um all meine Erlebnisse zu malen… ich betrachte mir den Schlauch, die Handschellen, das vergitterte Hochfenster, die Abzeichen an der Uniform der Wärter. Ich sehe alles: die blauen Flecken auf meinen Händen, die blutigen Wunden an meinen Lippen, meine nackigen Füße und mein verschmutztes Haar …nun schreibe ich alles auf dieses zerknitterte Toilettenpapier, das unbeschreibliche Leid, das Blut und die Tränen, aber auch Hoffnung...

„Weltliche Menschen auf der anderen Seite des Hochfensters!
Wenn Ihr im hellen Wohnzimmer mit eurer Familie zusammensitzt und euer Glück genießt,
könnt Ihr euch nicht vorstellen,
wie viele Familien guter Menschen zerstört werden
und wie viel Unmenschliches sie ertragen müssen

Weltliche Menschen auf der anderen Seite des Hochfensters!
Die Kultivierenden, die sich auf dem Weg zu Gottheiten befinden, werden verfolgt
Gleichgültigkeit ist auch eine Sünde - sie macht euch zum Sündenbock!
Weltliche Menschen auf der anderen Seite des Hochfensters!
Mein großartiger und verehrter Meister lehrt mich,
Menschen zu erretten, einschließlich derjenigen,
die mich verfolgen!
Von ganzem Herzen hoffe ich,
dass ihr euch über die wahren Umstände der Verfolgung informiert,
nur eurer Sicherheit und inneren Friedens wegen!“

17. Januar 2014

Das traditionelle chinesische Neujahr steht vor der Tür. Nun will ich noch ein Gedicht meines Meisters für die Menschen aufschreiben, die mein Tagebuch lesen können. Anfangs, als ich von den Lügen der KPCh verwirrt war, rüttelte mich dieses Gedicht wie ein Donnerschlag auf.

Winterblumen – Yuan Genre

Schmutzige Welt, reiner Lotus, Milliarden Winterblumen
Im kalten Wind, liebliche Anmut noch zartgrün
Schnee, Regen tagelang, Tränen von Gottheiten und Buddhas
Erwartet, Winterblumen zurückkehren
Eigensinnige Dinge der Welt sollen nicht fesseln
Aufrichtiger Gedanke standhaft
Von Alters her
Einzig für dieses Mal

(Li Hongzhi, Winterblumen – Yuan Genre, 28.01.2003, in: Hong Yin II)

Auf dem Weg zum wahren Ursprung, erinnere ich mich oft an diese Worte des Meisters:
“…Ich bedauere dich tief im Herzen,
Ganz gleich, ob Schicksalsverbindung oder nicht
Ich wünsche dir im Stillen all das Gute
Ich wünsche dir, frühzeitig die Wahrheit zu erkennen,
ich wünsche dir, die Katastrophe sicher zu durchstehen,
solange dein Gewissen die Vorurteile durchbricht
wirst du eine schöne Zukunft haben…

(Li Hongzhi, Lass mich dich nicht bedauern, Teil 2 Liedertexte, aus: Hong Yin III