(Minghui.org) Neulich las ich in einer Fa-Erklärung des Meisters:
Frage: Wenn ich bei der Meditation meine Hände in die Jieyin-Position bringe, spüre ich, dass sich mein Gesicht und meine Arme nicht entspannen können. Darf ich meine Hände nicht in die Jieyin-Position bringen?
Meister: Es ist normal, dass sich die Arme nicht entspannen können. Bei der Zirkulation des Energieflusses entsteht eine Art magnetische Kraft, die die Arme anzieht. Wie kann es gehen, wenn du kein Jieyin machst? Mach es so, wie es gemacht werden soll. Wenn du kein Jieyin machst, wird dieser Energiefluss nicht entstehen. Wie können dann du und dein Gong umgewandelt und veredelt werden, wenn dieser Energiefluss nicht durchfließt?
(Li Hongzhi, Fa-Erläuterung des Zhuan Falun, Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Jinan, 16.07.1997)
Ich war verblüfft, als ich diesen Absatz las, denn zuvor war mir nicht bewusst, wie bedeutsam es ist, während der Übung die Hände zu verbinden (Jieyin-Position). Es sieht nach einer einfachen Handbewegung aus. Aber sie ist so wichtig, damit die Energie fließen und der Kultivierende sich von Grund auf ändern kann.
Nun sind es schon 15 Jahre, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong verfolgt. Während dieser langen Zeit übten die Praktizierenden in Festlandchina meistens zu Hause. Wir haben wir unsere Kultivierungsumgebung verloren und die wertvolle Möglichkeit, uns gegenseitig zu helfen und zu ermutigen.
Außerdem haben wir während dieser Zeit die tiefe Bedeutung der Übungen vergessen und unsere Übungsbewegungen nachlässiger ausgeführt. Wir sehen im Praktizieren der Übungen keine heilige Sache mehr, sondern etwas Gewöhnliches, so wie Gymnastik. Wenn ich meine Hände in die Jieyin-Position legte, entspannten sich meine Hände, sobald sich die Daumen berührten; ich achtete dann nicht mehr darauf, die anderen Finger in die richtige Position zu bringen. Und bevor die Musik während der Jieyin Position zu Ende war, kümmerte ich mich schon wieder um den Haushalt.
Ich war wirklich bekümmert darüber, wie nachlässig ich die Übungen praktizierte. Dann nahm ich die Darstellung des Meister zu den Übungsbewegungen und sah sie mir mehrere Male ganz genau an. Ich stellte fest, dass ich viele der Übungsbewegungen schlichtweg falsch machte. Der Meister forderte von uns, während der Übung sowohl die Knie als auch die Hüften leicht gebeugt zu halten. Aber meine Beine waren meistens durchgestreckt. Die Bewegungen sollten sanft, langsam und rund sein, doch ich machte die Übungen einfach in meinem eigenen Rhythmus. Oft war ich schon bei der nächsten Übungsbewegung, wenn der Meister noch Anweisungen für die vorhergehende gab. Wenn meine Beine während der zweiten Übung müde wurden, ging ich vor und zurück. Während der fünften Übung hielt ich den Arm eher in Brusthöhe als auf Schulterniveau. Manchmal, wenn ich eindöste, sanken sie bis in die Bauchregion.
Während ich diese Dinge niederschreibe, empfinde ich tiefes Bedauern. Das Praktizieren der Übungen ist Teil des Fa. Wenn wir die Übungen nachlässig machen, verhalten wir uns dem Meister und dem Fa gegenüber respektlos.
Der Meister hat uns einen Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist hinterlassen, mit dem wir uns zu höheren Ebenen kultivieren können. Wie kann sich unser Körper verändern, wenn wir das Praktizieren der Übungen nicht ernst genug nehmen? Anders ausgedrückt: wenn wir die Übungen nicht machen, sind wir unserer Kultivierung gegenüber nicht verantwortlich genug und haben die Anforderungen an uns herabgesetzt.
Ich kultiviere mich seit 10 Jahren, habe aber kaum Veränderungen an meinem Körper wahrgenommen. Ich habe einige Altersflecken mehr im Gesicht und die Haut an meinen Füßen ist sehr trocken. Im Winter hat sie Risse und blutet. Ich bekomme oft Beinkrämpfe, die auch mit dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht besser werden. Ich denke, dass mein körperlicher Zustand, ganz abgesehen von Xinxing-Problemen, direkt damit zu tun hat, dass ich die Übungen nicht richtig mache.
Da ich glaube, dass dies nicht nur mein Problem ist, wollte ich diese Erfahrungen mit den Mitpraktizierenden teilen. Ich schreibe das auch aus der Verantwortung heraus, die wir gegenüber den Mitpraktizierenden haben. In der letzten Zeit war ich bei vielen Praktizierenden zu Hause und habe ihnen beim Praktizieren der Übungen zugesehen. Wir alle waren bestürzt darüber, dass unsere Bewegungen nicht den Anforderungen entsprachen.
Ein Praktizierender meinte: „Manchmal war ich morgens bei den Übungen sehr müde und so lief ich umher, um wach zu bleiben.“ Die drei anderen Praktizierenden machten die fünfte Übung genauso wie ich. Sie hielten ihre Arme auf Brusthöhe, anstatt sie auf Schulterhöhe zu bringen. Als ich sie auf ihren Fehler hinwies, sagte einer sogar: „Hat es eine Veränderung bei den Übungsbewegungen gegeben?“ Soweit ist es gekommen. Wegen der fehlenden Übungsumgebung und weil wir das Praktizieren der Übungen nicht ernst genug genommen haben, haben wir die korrekten Bewegungen der Übungen vergessen und halten inzwischen die falschen für die richtigen.
Das ist ein übliches Problem in Festlandchina. Wir hoffen, dass dieser Erfahrungsbericht andere Praktizierende aufrütteln kann. Wir sollten uns von Zeit zu Zeit das Anleitungsvideo des Meisters anschauen oder die Übungen gemeinsam mit den anderen machen, so dass wir uns gegenseitig überprüfen und korrigieren können. Wir müssen das Praktizieren der Übungen ernst nehmen und sie entsprechend den Anweisungen des Meisters ausführen.