(Minghui.org) Nachdem ich das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) Ende 1998 zum ersten Mal gesehen und mehrere Seiten gelesen hatte, wusste ich, dass es das war, worauf ich mein ganzes Leben gewartet hatte.
Rückblickend auf die 16 Jahre meiner Kultivierungsreise merke ich, dass aufrichtig zu sein sehr wichtig ist für unsere persönliche Kultivierung sowie für unsere Bemühungen, anderen über Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) zu erzählen. Nachstehend sind einige meiner Erfahrungen.
Die Ernsthaftigkeit der Kultivierung
Nicht lange nach Beginn des Übens bemerkte ich, dass der Meister das Wort „ernsthaft" viele Male im Zhuan Falun erwähnt. Ich sprach auf dem Übungsplatz mit einer Übungsleiterin darüber und sie sagte, dass Kultivierung in der Tat ernsthaft sei. Ihre Worte machten Sinn für mich, aber so ganz habe ich die innere Bedeutung des Wortes nicht verstanden.
Der Meister sagte im Artikel „Große Offenbarung”:
„Manche Schüler haben gesagt: „Was gibt es zu fürchten? Auch wenn ich meinen Kopf verloren habe, meditiert mein Körper noch weiter." (Li Hongzhi, Große Offenbarung, 28.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Diese Worte ließen mich weiter nachdenken und meiner Kultivierung mehr Aufmerksamkeit schenken. Diese Erfahrung half mir zu einer guten Kultivierungsgrundlage und dazu, die späteren Tests gut zu handhaben.
Sieben Monate nach dem Beginn meines Praktizierens, startete die Verfolgung von Falun Gong. Beamte kündigten an, die Falun Gong-Bücher zu konfiszieren, Menschen von ihren Arbeitsplätzen zu feuern oder Renten einzustellen, wenn sie weiterhin praktizieren würden. Ich hatte keine Angst und war auch nicht eingeschüchtert. Ich dachte, weiter üben zu können, auch wenn ich betteln müsste, um zu überleben. Was meine Falun Gong-Bücher angeht, waren sie meinem eigenen Leben ähnlich, und ich möchte sie nicht hergeben.
Ein weiterer Test kam 2001, als viele Praktizierende, darunter auch einige Übungsleiter vor Ort, sich von ihren Falun Gong-Büchern abwandten. Sie sagten, sie hätten die Vollendung bereits erreicht und nicht mehr nötig, die Bücher zu lesen. Ich widersprach dieser Idee und sagte ihnen, es nicht zu tun.
Immerhin sagte der Meister in Zhuan Falun:
„Überlege einmal, wie könntest du dich kultivieren, wenn wir alle Hindernisse auf dem Weg der Kultivierung für dich beseitigen würden? Es ist eben erst unter den dämonischen Störungen zu sehen, ob du dich weiterkultivieren kannst, ob du Tao wirklich erkennen kannst, ob du dich stören lässt und ob du standhaft in dieser Schule bleiben kannst. Große Wellen spülen den Sand, so ist es bei der Kultivierung; was übrig bleibt, das erst ist echtes Gold. Wenn du solche Formen von Störungen nicht hättest, sage ich, dass es zu leicht für die Menschen wäre, sich zu kultivieren. Auch in meinen Augen wäre deine Kultivierung viel zu leicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das eigene Herz erzeugt Dämonen, Seite 213)
Viele Praktizierende hörten nicht auf mich und wandten sich sowieso von ihren Falun Gong-Büchern ab. Ich war während dieser Zeit sehr traurig und oft den Tränen nahe. Ich dachte an meine Mitpraktizierenden und entschied mich, nicht auf sie zu verzichten. Immer, wenn der Meister neue Artikel veröffentlichte, druckte ich sie aus und gab sie an diese Praktizierenden weiter. Nachdem diese Praktizierende wieder zum üben kamen, brachte ich ihnen Geschenke, um ihnen zu gratulieren.
In dieser feindlichen Umgebung schienen überall Überwachungskameras oder Geheimagenten zu sein. Dennoch mussten wir anderen Praktizierenden Materialien liefern, damit sie den Menschen von Falun Gong erzählen konnten, und wir mussten auch verleumderische Propaganda entlarven.
Was wir taten war nicht schlecht oder rechtswidrig, aber wir wollten auch nicht die Polizei stören. Manchmal habe ich mir die Materialien unter meiner Kleidung auf meinen Körper, um meine Beine oder an meinen Bauch gebunden. Ein- bis zweitausend Stück an Infomaterialien über Falun Gong konnten in einer Zeit wie dieser transportiert werden. Es war etwas umständlich und unbequem, aber es funktionierte.
Eine weitere Möglichkeit, Materialien zu transportieren, waren große Studenten-Rucksäcke. Da mein Kind immer neben mir war, schöpfte niemand Verdacht.
Aus Gründen der Sicherheit kontaktierte ich die Praktizierenden nicht per Handy. Wenn sie nicht zu Hause waren oder sich an den ausgewiesenen Stellen nicht zeigten, musste ich mit den Materialien zurück gehen und es dort später noch einmal versuchen. Ich habe es nicht bereut, die zusätzliche Zeit aufgebracht zu haben, weil ich wusste, dass es das wert war. In sehr seltenen Fällen musste ich einen Handykontakt im Voraus aufnehmen, aber jedes Mal gab es Sicherheitsbedenken und es endete damit, dass ich den Handy-Service annullierte und stattdessen einen Festnetzanschluss bekam.
Wenn ich Praktizierende an ihren Arbeitsplätzen aufsuchte, tat ich manchmal so, als ob ich ein Zustellbote sei, um das Risiko zu reduzieren. Einmal war der Treffpunkt in der Nähe eines großen Baumes, wo viele Menschen sich unterhielten oder Karten spielten. Auf der einen Seite waren eine Polizeistation und auf der anderen ein Bürgersteig voller Passanten.
Weil ich über diese Situation besorgt war, schickte ich sofort aufrichtige Gedanken aus: „Mit der Kraft des Fa und der Hilfe des Meisters mache ich hier Dinge, um Menschen zu erretten, die keiner stören darf.“ Dort blieb ich eine ganze Weile, bevor der Praktizierende auftauchte; aber während dieser Zeit ging mir niemand nach oder kam zu mir.
Aufrichtige Gedanken sind entscheidend; vernünftig zu sein ist auch wichtig. Wenn ich mir Verbrauchsmaterial für die Produktionsstätten besorgen wollte, kam es vor, dass mir gesagt wurde, es wären viele Polizisten in Zivil in der Einkaufspassage. Also handelte ich mit den Lieferanten nur die Preise aus und bat sie, die Ware später an einen sicheren Ort zu liefern. Ich bezahlte sie, wenn sie die Verbrauchsmaterialien lieferten, und ich ging auf einem anderen Weg zurück. Auf diese Weise funktionierte es immer gut.
Materialproduktionsstätte
Da der Bedarf an Materialien größer wurde, standen die Produktionsstätten in der Nähe weiteren Herausforderungen gegenüber. Weil Verräter Informationen an die Polizei durchsickern ließen, stellten einige Stätten ihre Produktion ein. Gerade in der Zeit, als ich über die Gründung einer Materialproduktionsstätte nachdachte, schenkte mir ein Verwandter 10.000 Yuan. Mit diesem Geld kaufte ich das erforderliche Zubehör und begann mit der Herstellung der Infomaterialien.
Mein Sohn, der in Peking studierte und an einem Philosophie-Programm teilnahm, hörte davon und drohte, meine Ausrüstung zu zerstören. Seine Worte störten mich nicht. Obwohl er mein Sohn war, konnte ich ihn nicht davon abhalten, Schlechtes zu tun. Ich erklärte ihm die Wahrheit über Falun Gong und sagte ernst: „Wenn du beabsichtigst, diese Geräte zu zerstören, musst du zuerst mich zerstören." Dies half ihm, die Situation zu verstehen, und er begann mich zu unterstützen. Bald darauf fing er auch an Falun Gong zu üben.
Materialien zu erstellen, war nicht einfach für mich. Wegen der feindlichen Umgebung war die Interaktion zwischen Praktizierenden auf eins-zu-eins beschränkt, und es musste sehr unauffällig behandelt werden. Da ich nicht in der Lage war, Praktizierenden zu finden, die technische Hilfe anbieten konnten, begann ich zu überlegen, wie diese Dinge zu handhaben waren. Wenn ich die allererste Person gewesen wäre, die mit einer Produktionsstätte beginnen würde, was hätte ich tun müssen, um sie ans Laufen zu kriegen? Aufgrund meines Alters und des schlechten Gedächtnisses (zu dieser Zeit wusste ich nicht, dass dies menschliche Anschauungen waren), der Symbole und Fenster auf dem Bildschirm, schien das alles sehr kompliziert für mich zu sein.
Anderes als das Einstecken oder Herausziehen des Stromkabels konnte ich nicht; ich wusste nicht einmal, wie man den Computer ein- oder ausschaltet. Dennoch fing ich an, meine Aufmerksamkeit auf diese Dinge zu richten und lernte so viel, wie ich konnte. Ich fragte auch alltägliche Menschen, ohne ihnen zu sagen, was ich tat. Mit Hilfe von Praktizierenden in der Nähe war ich auch in der Lage, in Kontakt mit Praktizierenden mit technischem Wissen zu treten. Nach und nach lernte ich all die notwendigen Fähigkeiten, und die Materialproduktionsstätte begann reibungslos zu funktionieren.
Nach der Erkenntnis, dass die Materialien dazu verwendet wurden, um Menschen zu erretten, beschloss ich, dass alles, was ich anderen zur Verfügung stellte, von hoher Qualität sein müsste. Ich sende bei der Vorbereitung der Materialien auch aufrichtige Gedanken aus: „Diese Materialien sollen weit verbreitet werden, um Menschen zu erretten und niemand darf sie zerstören." Ich sagte den Mitpraktizierenden, wenn es notwendig sei, könne ich auf Essen und Schlafen verzichten und erst die Herstellung der Materialien beenden. Aufgrund meines vollen Terminkalenders bereitete ich manchmal das Essen für eine Woche im Voraus zu, so dass ich nicht jeden Tag Zeit mit Kochen verbringen musste.
Einmal fand ich bei der Arbeit an den Neun Kommentaren über die Kommunistische Partei einige Seiten, die falsch nummeriert wurden. Obwohl die Materialien fast fertig waren, fühlte ich, dass sie nicht gut funktionieren würden. So beschloss ich, sie zu zerstören und wieder von vorne zu beginnen. Mit etwas Nachdenken wurde mir klar, dass mein Fa-Lernen mit so einem vollen Terminkalender nicht gut genug gewesen war. Also nahm ich Anpassungen vor, um das Fa-Lernen zu verbessern, und die Dinge klappten gut.
In der Fa-Erklärung in San Francisco sagte der Meister:
„Jeder Dafa-Jünger muss doch seinen eigenen Weg gehen. Jeder soll aus eigener Initiative seine Wirkung entfalten und die Arbeit suchen, die er machen kann.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)
So begann ich den Praktizierenden zu helfen, mehr Materialproduktionsstätten einzurichten. Nach der Diskussion mit ihnen über diese Dinge und durch immer mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten, versorgte ich die Praktizierenden mit einer Menge Ausrüstung.
Um ihren Stress zu reduzieren, habe ich auch dazu beigetragen, sie Schritt für Schritt die Fähigkeiten zu lehren, bis sie in der Lage waren, unabhängig zu arbeiten. Es hat viel Zeit gebraucht - bei einigen Praktizierenden dauerte es sechs Monate - um die Dinge zu lernen. Allerdings, wenn sie dann in der Lage waren, hochwertige Materialien zu produzieren und grundlegende Wartungen an der Ausrüstung vorzunehmen, war ich sehr glücklich für sie.
Ein Praktizierender fragte mich einmal: „Warum bist du so selbstlos, alles was du weißt, lehrst du mich, ohne Zurückhaltung?" Ich antwortete: „Das habe ich von Minghui gelernt, wo Praktizierende alles teilen, was sie wissen, und all das an einem Ort zur Nutzung für jeden zur Verfügung stellen." Sie haben es in dieser Hinsicht besser als ich getan. Wie könnte ich zurückhalten, was ich weiß? Und außerdem wäre ich ohne Falun Gong zu praktizieren nur eine 70-jährige Frau mit allen Arten von gewöhnlichen Problemen. Es war der Meister, der mir die Weisheit gegeben hat, und ich hatte mein Bestes zu tun, um das Fa ohne Vorbehalt zu bestätigen.
Während dieses Prozesses traf ich auch auf einige Tests und Störungen. Einmal war ich mit einem anderen Praktizierenden unterwegs, um Geräte zu kaufen, als ich einen Unfall hatte. Ich fiel vom Motorrad und schlug hart auf die Straße auf. Der andere Praktizierende half mir aufzustehen, und ich sagte zu mir selbst: „Ich bin ein Praktizierender, dessen Mission es ist, Menschen zu erretten. Ich werde in Ordnung sein. Der Meister kümmert sich um mich und nichts kann dies ausnutzen."
Wir beide sendeten aufrichtige Gedanken aus, aber mein unterer Rücken war sehr schmerzhaft, und es war, als ob alle meine inneren Organe auf den Kopf gestellt worden wären. Ich ging langsam nach Hause. Trotz der körperlichen Schwierigkeiten zwang ich mich, sowohl die Vorträge des Lehrers zu hören als auch die Übungen zu machen. Ich konnte vier Tage lang nichts essen und nichts trinken und 15 Tage nicht zur Toilette gehen.
Durch mein himmlisches Auge konnte ich sehen, dass der Meister enorm für mich litt. Ich war sehr berührt und wollte weiterhin wie gewohnt Materialien produzieren. Nach drei Wochen war alles wieder normal. Ich war sehr dankbar für die Hilfe des Meisters.
Menschen mit Barmherzigkeit erretten
Da immer mehr Praktizierende Produktionsstätten eröffneten, wurde mein Arbeitspensum reduziert und ich hatte mehr Zeit, um Materialien zu verteilen und auch den Leuten von Angesicht zu Angesicht die Fakten über Falun Gong zu erklären. Dies erfordert auch aufrichtige Gedanken und Weisheit. Einmal bemerkte ich beim Verteilen von Materialien in einem Wohnhaus, dass eine ältere Dame mich beobachtete. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, dachte daran, dass sie gerettet werden müsste und nicht stören durfte. Ich ging also zu der benachbarten Wohnung, klopfte an die Tür und sagte, dass ich eine bestimmte Person suchen würde. Als die ältere Dame sah was ich tat, ging sie zurück in ihr Zimmer. Ich fuhr dann fort, wie bisher die Materialien zu verteilen.
Eines Tages kam ich während der Verteilung der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei in ein Geschäft, in das ein Polizist eintrat. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um Störungen zu beseitigen und hatte nur Mitleid für ihn. Ich sagte ihm und andere Kunden in dem Laden: „Dies ist ein sehr gutes Buch, und Sie werden von ihm Ihr ganzes Leben lang profitieren." Als sie das Buch anschauten und darüber nachdachten, was ich gesagt habe, verließ ich schnell den Laden.
Als ich einen Mann fragte, ob er die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verlassen wolle, wurde er sehr wütend und schrie mich an: „Das ist Politik. Daran bin ich nicht interessiert!"
Ich lächelte ihn an und sagte: „Junger Mann, denken Sie, eine 70-jährige Dame wie ich interessiert sich für Politik? Ich bin schon seit langer Zeit im Ruhestand, und ich rede hier mit Ihnen nur in der Hoffnung, dass Sie eine sichere Zukunft haben werden. Wir wissen, dass mehr als 80 Millionen Menschen ihr Leben während der politischen Kampagnen der KPCh verloren haben. Der Himmel wird das nicht zulassen, und wer damit verbunden ist, sieht sich gravierenden Folgen gegenüber. Ich möchte nicht, dass Ihnen das passiert. Deshalb kam ich, anstatt zu Hause zu bleiben, hier her, um mit Ihnen zu sprechen. Außerdem hat ein Austritt aus der KPCh mit einem Pseudonym überhaupt keinen Einfluss auf Ihre Promotion oder Ihre Finanzen."
Er lächelte und sagte, er würde gerne aus der KPCh mit seinem richtigen Namen austreten. Er sagte auch noch, dass er seine Familie informieren und sie bitten würde, das gleiche zu tun.