(Minghui.org) Einer meiner Familienmitgliedern ist ein Falun Gong-Praktizierender. Im vergangenen Jahr hatte ich die Ehre, Praktizierenden bei ihren Bemühungen zu helfen, aufrichtige Gedanken auszusenden und das Böse zu vernichten.
Die Selbstlosigkeit der Falun Gong-Praktizierenden in ihren Bemühungen, die gefangenen Praktizierenden zu retten, hat mich tief berührt. Ich dachte, dass ich etwas tun sollte, um ihnen zu helfen.
Eines Tages sagte ich zu den Anwälten, die von den Praktizierenden für ihre Verteidigung eingestellt worden waren: „Bitte lasst es mich wissen, wenn ich etwas für euch tun kann. Es wäre mir eine Ehre zu helfen. Es gibt uns Angehörigen der Falun Gong-Praktizierenden viel Hoffnung wenn wir sehen, dass mehr und mehr Anwälte wie Sie sich für uns erheben und uns helfen."
Einer von ihnen sagte: „Wenn es mehr Familienmitglieder wie dich gäbe, dann würde sich die Menschenrechtssituation in China definitiv verändern."
Als mein Verwandter verhaftet wurde, weil er Falun Gong praktiziert, begleiteten mich andere Praktizierenden zu den Behörden, um seine Freilassung zu verlangen. Einer von ihnen sagte: „In Zukunft wirst du verstehen, was für eine ehrenwerte Sache du heute tust. Es ist deine eigene Tugend." Zu der Zeit sagte ich mir selbst: „Wovon sprichst du?! Versuch mich nicht damit hereinzulegen!"
Heute kann ich sagen, dass er Recht hatte. Denn wann immer ich mit Menschen über meine Erlebnisse zu der Zeit sprach, fühle ich mich stolz und geehrt.
An einem gewissen Punkt entschied ich mich zu helfen, indem ich die Praktizierenden zu verschiedenen Städten fuhr, damit sie dort aufrichtige Gedanken aussenden konnten, um die bösen Faktoren zu vernichten und die gefangenen Praktizierenden zu retten. Wir brachen normalerweise früh am Morgen auf. Nach dem Mittagessen war ich immer sehr müde, sodass ich im Auto ein Nickerchen machte. Um Geld zu sparen, ließ ich den Motor nicht laufen, um das Auto zu heizen. Eines Tages war es etwa -20°C draußen, sodass ich nicht einschlafen konnte. Ich fand ein kleines Restaurant und setzte mich dort für eine warme Pause hin. Ich war so müde, dass ich ständig einnickte. Aber ich sagte mir selbst, dass ich nicht einschlafen dürfe, weil ich auf den Anruf der Praktizierenden warten musste, für den Fall, dass sie mein Auto brauchten.
Bei jeder Fahrt war der härteste Teil meine Müdigkeit. Ich begann jedes Mal eine Stunde vor Abfahrt mit den Vorbereitungen: Ich sah nach, ob es im Auto genug Wasser gab, ob das Auto irgendwelche Probleme hatte, und putzte es. Normalerweise kehrte ich gegen Mitternacht heim.
Zusätzlich zum Fahren und der dafür nötigen Konzentration, dem Aussuchen der besten Route, musste ich auch nach verdächtigen Fahrzeugen Ausschau halten, die uns folgten. Wann immer ich einen Rastplatz erreichte, fragte ich, ob sie die Toilette benutzen müssten. Erst nachdem ich jeden nach Hause gebracht hatte, war ich erleichtert. Als ich selbst nach Hause kam, wusch ich mich noch nicht einmal mehr, bevor ich ins Bett ging.
Am letzten Neujahrstag begann es zu schneien. Ich sah aus dem Fenster um abzuschätzen, wie hoch der Schnee lag, weil großer Schneefall die Autobahn unpassierbar machen würde. Ich entschied mich, noch während der Nacht loszufahren, bevor es noch stärker schneite. Es war bereits nach Mitternacht, als ich ankam. Ich ging zu Bett, um ein wenig Schlaf zu bekommen, bevor ich aufstehen musste und ein weiterer Tag begann, an dem ich die Praktizierenden zu verschiedenen Orten fahren würde.
Am dritten Tag, sollte ich mit einem Auto aus einer anderen Stadt zusammentreffen und zu einem Ort in der Umgebung fahren. Ich sollte das andere Auto an einem vorher abgesprochenen Ort treffen. Während ich herumfuhr und auf das andere Auto wartete, erhielt ich einen Anruf, dass das andere Auto direkt hinter mir wäre und ich den Weg weisen sollte. Ich fuhr zu unserem Ziel. Eine halbe Stunde später erhielt ich einen weiteren Anruf von jemandem am Ziel, der fragte, wann wir denn ankommen würden, und mich dazu drängte, schneller zu fahren.
Obwohl ich besorgt und genervt war, sprach ich geduldig über das Telefon zu dem anderen Auto, das zurückgeblieben war, und gab ihnen die Wegbeschreibung, damit sie aufholen konnten. Als sie schließlich aufholten und wir an unserem Ziel ankamen, lief ich zu dem anderen Auto und sagte zu dem Fahrer: „Es tut mir leid, dass ich zu schnell gefahren bin." In dem Moment hatte ich das großartige Gefühl, dass wir durch eine unbesiegbare Kraft für unser gemeinsames Ziel geeint waren, obwohl wir uns noch nie zuvor begegnet waren.
Nachdem wir alle geplanten Aktivitäten erledigt hatten, saßen wir zum Abendessen zusammen. Viele Praktizierende, die ich nicht kannte, grüßten mich und sagten. „Du arbeitest am härtesten, du hast die meisten Schwierigkeiten übernommen. Bleib auf der Hut und hab eine gute Heimreise." Ihr einfacher, aber vom Herzen kommender Gruß berührte mein Herz und ließ mich fühlen, dass ich eine wichtige Rolle spielte. In dem Moment verschwand meine ganze Müdigkeit. Ich wusste, dass all meine Bemühungen es wert waren.
Auf meinem Heimweg hörte ich, dass das andere Auto ein Problem hatte. Sie ließen mich heimfahren, aber ich entschied mich, bei ihnen zu bleiben, bis das Problem gelöst war, obwohl ich mich wirklich auf mein Bett zuhause gefreut hatte, nachdem ich mehrere Tage unterwegs gewesen war.
Nachdem ich mehr über das Auto herausfand, erkannte ich, wie großartig diese Praktizierenden waren und wie viel Mühsale sie auf sich nahmen. Es war ein alter Minivan mit sieben Sitzen, der normalerweise neun Praktizierende aufnehmen konnte. Außer dem Fahrer und dem Beifahrer, gab es zwei mal drei Sitze und ein Praktizierender quetschte sich zwischen die letzte Reihe und die Kofferraumtür.
Als ich diese Details erfuhr, kamen mir die Tränen. Es war ein Gefühl der Traurigkeit und der gleichzeitigen Bewunderung. Ich wollte tun, was immer in meiner Macht stand, um ihnen zu helfen. Ich fühlte, dass das, was ich tat, im Vergleich zu ihren Bemühungen nichts war.
Ein älterer Praktizierender kam zu mir und sagte: „Du bist ein guter Mann. Ich danke dir." Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten.
Auf meinem Heimweg erlebte ich ein Wunder. Nachdem ich vier Stunden gefahren war, bemerkte ich, dass mein Tankanzeiger noch immer einen vollen Tank zeigte. Jeder im Auto sagte, dass das ein Zeichen des Meisters sei, weil ich mich an dem Tag gut verhalten hatte.
Der Winter 2012 war einer der kältesten in Nordostchina. Ich fuhr ein Auto voll Praktizierenden zum Arbeitslager, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Die Heizung wurde auf das Maximum aufgedreht, aber dennoch war es im Auto eisig. Als ich an einem Rastplatz aus dem Auto stieg, fiel ich fast auf die Knie, weil meine Füße aufgrund der Kälte taub waren.
Um einen Praktizierenden, der im Arbeitslager gefangen war, zu befreien, fuhren Praktizierende und ich fast ein Jahr lang hin und her.
Dies sind nur wenige meiner vielen Erlebnisse, die ich in den Jahren hatte. Ich erinnere mich an das Lachen, an liebenswerte Erinnerungen, Empfehlungen der Praktizierenden, sowie offizielle Überwachung und Druck durch die Behörden.
Ich möchte dies mit anderen Teilen, sodass mehr der Verwandten der Falun Gong-Praktizierenden sowie Menschen mit einem Gerechtigkeitssinn heraustreten und uns helfen. Selbst ein freundlicher Gruß kann uns ermutigen und Zuspruch für uns bedeuten.