(Minghui.org) Nach der Schließung der Firma, in der mein Ehemann arbeitete, war er lange Zeit arbeitslos. Im Jahre 1998 entschied er sich dann, China zu verlassen, um im Handwerksbetrieb seines älteren Bruders zu arbeiten. Ich blieb mit unserem Kind und meiner Schwiegermutter, die bei uns lebte, zurück.
Im Oktober 1998 erzählte mir die Frau seines Bruders, dass mein Mann mich betrügen würde. Anfangs konnte ich es nicht glauben, da mein Mann mittellos war. Welche Frau würde wohl einen Mann wollen, der kein Geld besaß? Ich tat es als ein Gerücht ab.
Als mein Mann dann am Jahresende zurückkam, gestand er mir seine Affäre.
Er erzählte mir: „Sie ist eine sehr reiche Unternehmerin und besitzt ein Geschäft in Übersee. Ihr Mann ist der Direktor einer Fabrik in China. Er hat eine Geliebte und kümmert sich nicht mehr um sie. Deshalb suchte sie einen Mann, der für sie da ist.“
Mein Mann ist ein warmer, liebevoller Mensch und das war wohl der Grund, weshalb sie sich zu ihm hingezogen fühlte. In der Zeit, in der er bei seinem Bruder wohnte, behielt ihn dieser im Auge. Später fand mein Mann eine andere Arbeitsstelle und musste umziehen. Die Frau sorgte für ihn, brachte ihm Getränke, kochte ihm eine Suppe und schaute nach ihm, wenn er krank war. Die beiden verliebten sich.
Mein Mann und ich waren immer glücklich miteinander und hatten uns nie gestritten. Als er mir von seiner Affäre berichtete, war ich sehr aufgebracht und stritt mit ihm. Das machte ihm so sehr zu schaffen, dass er einen Anfall erlitt. Er litt starke Qualen, aber ich blieb an seiner Seite und schaute nach ihm. Andererseits hörte ich nicht auf, ihn wegen seines Fehltritts zurechtzuweisen.
Er sagte: „Ich habe dir mein Einkommen überlassen und nie über eine Scheidung nachgedacht.“
Das hieß für mich, dass er die Beziehung zu der anderen Frau aufrechterhalten wollte.
Meine Anhaftung an Sentimentalität und Gefühle erkennen
In diesen Tagen erinnerte ich mich oft an die vielen Opfer, die ich im Laufe der Jahre erbracht hatte. Mein Mann stammte aus einer armen, kinderreichen Familie, und seine Mutter war eine schwierige Frau. Seiner Familie ging es eigentlich nur darum, Geld zu verdienen. Alle seine Geschwister hatten ein gutes Einkommen, aber keiner von ihnen wollte mit der Mutter zusammenleben. Mein Mann und ich standen finanziell nicht so gut da, aber trotzdem nahmen wir seine Mutter auf und kümmerten uns um sie. Für das was wir für sie getan hatten, erhielten wir nicht einmal einen Dank von ihr. Ich hatte eine Menge auf mich genommen und nun musste ich mir so etwas anhören. Am liebsten hätte ich meinen Mann geschlagen.
Im Herzen wusste ich zwar, dass es eine Prüfung war und eine Gelegenheit zur Kultivierung. Ich wollte aber nicht nach innen schauen, denn schließlich hatte er mich betrogen. Wir waren seit vielen Jahren glücklich verheiratet und wenn es mir nicht gut ging, hat sich mein Mann um mich gekümmert. Als jüngstes Kind der Familie, hatte er nicht viel zu sagen und seine Brüder und Schwestern gaben den Ton an. Deswegen hatte ich dort auch nichts zu sagen. Ich tolerierte es, weil mein Mann mich liebte und sehr gut zu mir war. Er wusste, was ich in der Vergangenheit erduldet hatte und schätzte meine Opferbereitschaft.
Doch diese Affäre veränderte alles und er war für mich nicht mehr länger der Mann, den ich einst geheiratet hatte. Ich konnte das alles nicht ertragen und stritt mit ihm. Langsam braute sich in meinem Inneren eine stille Wut zusammen. Überwältigt von Emotionen vergaß ich völlig, dass ich eine Falun Dafa-Praktizierende bin.
Der Lehrer sagte:
„All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten; um deine Xinxing zu erhöhen, haben wir sie benutzt. Wir werden sicherstellen, dass du sie alle überwinden kannst. Solange du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden; es ist nur zu befürchten, dass du selbst sie nicht überwinden willst. Wenn du willst, kannst du sie überwinden.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Umwandlung des Karmas)
Der Lehrer sagte außerdem:
„Bei der Kultivierung musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, um zu sehen, ob du auf alle deine Gefühle und Begierden verzichten und sie leichtnehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht erfolgreich kultivieren. Alles hat seinen schicksalhaften Zusammenhang. Warum kann ein Mensch Mensch sein? Eben weil es unter den Menschen Gefühle gibt. Die Menschen leben eben für Gefühle.“ ((Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Xinxing erhöhen)
Für mich stand fest, dass ich das früher angesammelte Karma jetzt durch den Treuebruch meines Mannes und dem damit verbundenen Leid zurückzahlen sollte. Ich wusste, dass ich mich dadurch kultivieren sollte. Aber ich war in den starken Emotionen gefangen, was sollte ich tun? Falun Dafa lehrt uns, die Sentimentalität loszulassen, aber in dem Konflikt konnte ich mich nicht mehr an die Worte des Meisters erinnern. Was sollte ich machen? Liebe und Enttäuschung durchdringen unsere Gesellschaft. Mit diesen Gefühlen war ich nicht in der Lage, die gesellschaftlichen Normen zu überschreiten. Schließlich sagte ich mir, dass ich lernen werde, meine Sentimentalität loszulassen und meine Kultivierungsebene zu erhöhen.
Groll und Bitternis loslassen
Ich kümmerte mich alleine um meine 90-jährige Schwiegermutter. Unser Haus war bei Regen undicht. Ich leitete tagsüber ein Geschäft und verrichtete abends eine riesige Menge an Hausarbeit. Mein Mann lebte auf der anderen Seite des Erdballs und hatte eine Affäre mit einer anderen Frau. Ich war erfüllt von Bitternis und Groll und empfand mich selbst als die unglücklichste und bedauernswerteste Person der Welt. Ich hatte einen Ehemann, der kein Geld besaß und mich außerdem betrog. Die Gefühle von Streitsucht, Groll und sogar Lust dominierten in meinem Leben und ich fühlte mich äußerst erbärmlich.
Allmählich wurde mir klar, dass es nicht so weitergehen konnte und ich versuchte, ruhiger zu werden. Ich ging dazu über und studierte fleißig die Bücher von Falun Dafa, um meinen Geist damit anzufüllen, damit ich nicht mehr an den Fehltritt meines Mannes denken musste.
Der Lehrer sagte:
„Schuld muss beglichen werden…“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3: Was hat der Lehrer den Lernenden gegeben)
Vielleicht hatte ich ja meinen Mann in einem früheren Leben betrogen. Wenn das der Fall war, hätte er es mir bestimmt sehr übel genommen und ich müsste den Schmerz zurückzahlen, den ich verursacht hatte. Mit diesem Gedanken traf ich die Entscheidung, keinen Groll mehr gegen ihn zu hegen und Nachsicht zu üben.
Während ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich meine Anhaftung an Lust noch nicht losgelassen hatte. In der Tat hatte ich nie aufgehört, mit meinem Mann intim zu sein. In den letzten Jahren wurde es sogar noch wichtiger für mich. Wenn ich nie versuche, meine Anhaftung an Lust zu beseitigen, habe ich mich dann in diesem Punkt kultiviert?
Ich begann, meinem Mann mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihm keine Vorwürfe mehr zu machen. Währenddessen versuchte ich, meine Sentimentalität sowie meine Anhaftung an Lust, Groll und Eifersucht zu beseitigen. Ich spürte, dass meine sexuelle Lust im Laufe der Zeit nachließ.
Danach dachte ich, ich hätte meine Emotionen beseitigt. Doch als mein Mann zum zweiten Mal nach China zurückkehrte, dauerte es nicht lange, bis sie wieder an die Oberfläche traten.
Mein Mann kam zur Beerdigung seiner Tante nach Hause. Da er traurig war, versuchte ich, meine Gefühle zu unterdrücken. Aber diesmal fing er an, mit mir zu streiten.
Nach der Beerdigung seiner Tante beschlossen wir, am 1. Mai, dem nationalen Feiertag, eine Etage höher zu ziehen. Da wir uns kurzfristig entschieden hatten, halfen uns nur ein Mitpraktizierender und mein Schwager.
Mein Mann brach einen Streit vom Zaun. Er beklagte sich, dass sich meine Familie nicht um uns kümmere und ich keine Freunde hätte.
Sein Verhältnis zu meiner Familie war gut und meine Eltern hielten immer große Stücke auf ihn. Er war bekannt dafür, mit jedem gut auszukommen. Aber nach Beginn der Affäre sah er meine Eltern nur kurze Zeit.
Als ich ihm widersprach, schrie er mich an. Früher war er immer sehr geduldig und nachsichtig. Ich brach in Tränen aus, aber schrie nur noch lauter. Er rannte wütend nach draußen und ließ mich tränenüberströmt stehen. Niemals zuvor hatte ich meinen Mann so erlebt. Er wäre auch nie weggelaufen und hätte mich weinend stehen lassen. Als er endlich zurückkam, sagte er: „Hör auf zu heulen. Es ist Zeit, deine Mutter zu besuchen.“
Irritiert zögerte ich. In einem kalten Ton drängte er mich: „Beeil dich. Wir müssen zu ihr. Ich bin sehr beschäftigt, das muss heute noch erledigt werden.“
Ich war baff und dachte: „Ist das mein Mann? Ist das mein warmherziger, liebevoller Mann? Ist das der Mann, für den ich unzählige Opfer gebracht habe?“ Mir wurde klar, dass er sich nicht länger für mich interessierte. Und ich fragte mich: Warum liebe ich ihn immer noch? Warum suche ich nicht Trost in der Kultivierung? Warum lasse ich mich nicht von ihm scheiden und löse mich vollständig von dieser emotionalen Bindung? Konnte ich mich überhaupt noch kultivieren, so armselig, wie ich mich fühlte? Wenn ich vor meinen Problemen wegrenne, ist es keine Kultivierung. Ich war wirklich enttäuscht von mir selbst. Alles was ich wollte, war, ein normales Leben und eine normale Ehe zu führen.
In den darauffolgenden Tagen achtete ich sehr auf meine Gedanken. Ich war entschlossen, meine romantischen Gefühle zu meinem Mann zu beseitigen. Die Sehnsucht nach der Zuneigung meines Mannes wurde allmählich weniger und ich blieb ruhig, als er wegging.
Eigensinne von Liebe, Eifersucht, Begierde und Wut tauchen auf
Im darauffolgenden Jahr konzentrierte ich mich auf die Beseitigung der Anhaftungen an Liebe, Eifersucht und sexueller Lust. Die romantischen Gefühle gegenüber meinem Mann wurden schwächer und schließlich dachte ich, ich hätte die emotionalen Bindungen vollkommen aufgelöst.
Das glaubte ich solange, bis er zum Neujahr 2013 wieder nach Hause kam.
Dann rief diese Frau bei uns zu Hause an. Wenn sie ihn morgens anrief, ging er in ein anderes Zimmer. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, tat er so, als sei nichts geschehen. Es war widerlich.
Eines Morgens, als die beiden wieder einmal telefonierten, wurde seine Mutter ärgerlich. Sie beschwerte sich über ihn und ich wurde ebenfalls ärgerlich. Ich wollte das nicht länger mitmachen und entschied mich, ihn hinauszuwerfen. Dann ging er auf mich los und schrie mich an, als ob ich einen Fehler begangen hätte.
Während des Streites fragte ich mich: „Warum kann ich nicht nachsichtig sein? Ist Wut die einzige Reaktion, die ich zeigen kann?“
Der Lehrer sagte:
„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich fragte mich: „Will ich meine Xinxing erhöhen? Will ich mich kultivieren? Bin ich in der Lage, so etwas Triviales zu überwinden?“ Ich beschloss, Nachsicht zu üben. Egal was als nächstes passieren würde, ich nahm mir vor, meine Beherrschung nicht zu verlieren.
Von diesem Zeitpunkt an telefonierte er mit der anderen Frau in meiner Gegenwart. Er bemühte sich nicht mehr, die Gespräche vor mir zu verbergen.
Ich ertrug es.
Erhöhung der Xinxing veränderte alles
Ich nutzte diese kostbare Gelegenheit, um meine Xinxing zu verbessern und erlaubte mir in meiner Kultivierung keinerlei Ausreden mehr. Eines Tages fühlte es sich so an, als würde ein Energiestrom von meinem Scheitel aus durch meinen Körper fließen. Ich fühlte mich leichter und größer, während mein Mann immer kleiner wurde. Schließlich spürte ich, dass ich eine andere Ebene betrat, auf der mich mein Mann nicht mehr erreichen konnte.
Ich fühlte mich äußerst ruhig, friedvoll, nachsichtig und barmherzig. Ich war nicht mehr wütend auf meinen Mann und empfand nur noch Bedauern und Barmherzigkeit für ihn. Mit Tränen in den Augen dankte ich dem Meister für seine barmherzige Erlösung. Endlich hatte ich diese Prüfung überwunden.
Der Lehrer gab mir viele Gelegenheiten, diesen Test zu überwinden. Ich bedauerte es, dass ich so lange dafür gebraucht hatte.
Mein Mann und ich wurden Freunde. Wir kamen gut miteinander aus und er vertraute mir. Er redete mit mir über viele Dinge, einschließlich seiner Affäre. Ich erklärte ihm, wie man den Unterschied von richtig und falsch erkennt. Er hörte mir zu, wie er es früher getan hatte. Ich sprach mit ihm über unangebrachte Beziehungen zwischen Mann und Frau und warum es eine Sünde ist. Ich erzählte ihm auch Beispiele aus der traditionellen chinesischen Kultur. Aufmerksam hörte er zu.
Schließlich erzählte er mir, dass diese Frau an vielen Erkrankungen litt. Ich riet ihm, ihr zu empfehlen, „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut“, (Prinzipien von Falun Dafa) zu rezitieren. Dann bat ich ihn, ihr ein Falun Dafa-Amulett zu geben. Er war dankbar dafür.
Einige Tage später reisten wir nach Dalian, um unseren Sohn zu besuchen. Dort angekommen, erlitt mein Mann einen Anfall, aber er hatte keine Medikamente dabei. Ein Anfall ohne rechtzeitige Behandlung hätte für ihn schwerwiegende Folgen haben können. Ich riet ihm „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut“ zu rezitieren. Er erholte sich noch am gleichen Abend.
Begeistert sagte er: „Mir geht es gut! Falun Dafa ist gut! Ich konnte es förmlich spüren, dass sich etwas in meinem Körper verändert hat, danach ging es mir gut! Das war wirklich so, das ist die Wahrheit.“ Er war entzückt. Als wir wieder zu Hause waren, erzählte er sein Erlebnis der ganzen Familie. Danach glaubten sie an die Macht von Falun Dafa. Seine Mutter fing sogar mit dem Praktizieren an und hat es bis heute fortgesetzt. Mein Mann wurde ein Befürworter von Falun Dafa und riet allen Leuten, „Falun Dafa ist gut“ zu rezitieren.
Nicht lange nach diesem Ereignis, verließ mein Mann die andere Frau. Er fand auch einen guten Job mit sehr guter Bezahlung. Die Firma, für die er arbeitet, beschäftigt normalerweise nur junge Arbeitnehmer in den Zwanzigern. Sie stellen nur selten jemanden ein, der im Alter meines Mannes ist. Ich erklärte ihm, dass er gesegnet sei, weil er an Falun Gong glaube. Er stimmte mir zu und riet mir, fleißig zu praktizieren.
Als sich meine Xinxing verbesserte, war der Lehrer in der Lage, alle Konflikte für mich zu lösen. Der Lehrer harmonisierte alles. Der einzige Weg, wie ich es dem Lehrer zurückzahlen kann, ist, mich gut zu kultivieren.
Mein Verständnis ist beschränkt auf meine derzeitige Ebene. Bitte zeigt mir freundlich auf, wenn ihr etwas Unangebrachtes bemerkt.