(Minghui.org) Viele Menschen haben Interessen und Hobbys. Manchmal können Interessen zu einer Lebensweise bzw. einem Glaubenssystem werden. Doch nur durch schwierige Lebensumstände wird herausgefunden, wie standhaft der Glaube ist.
Lassen Sie uns einige Beispiele von Interessen versus wahrem Glauben analysieren.
Shegongs Faszination für Drachen
Im dritten Jahrhundert vor Christi Geburt gab es in der Frühlings- und Herbstperiode im Königreich Chu die Grafschaft „She“. Der Magistrat der Grafschaft war Shen Zhuliang, der von den Leuten Shegong (Lord She) genannt wurde.
Shegong war fasziniert von Drachen. Sein Gürtel war mit Drachen dekoriert, in seine Weingläser waren Drachen eingraviert und sein ganzes Haus war mit Dingen dekoriert, die einen Bezug zu Drachen hatten.
Ein echter Drache hörte von seiner Faszination und entschloss sich, ihm einen Besuch abzustatten. Der Drache stieg vom Himmel herab, sah in Shegongs Fenster im zweiten Stock und sein Schwanz lag in der Halle. Als Shegong nun den echten Drachen sah, hatte er so große Angst, dass ihm das Blut aus dem Gesicht lief und er sofort davonrannte, um sich zu verstecken.
Shegong sprach dauernd über Drachen, malte Drachen und schnitzte Drachenfiguren. In seinem Herzen mochte er allerdings nur das Drachensymbol, dass er handhaben konnte – doch keinen echten Drachen! Aus diesem Grund erschrak er so fürchterlich, als ein echter Drache ihn besuchte.
Manche Leute kultivieren sich in einer Art, als sei es ihr Hobby, so wie Shegong und seine Faszination für Drachen. Sie lesen gerne die Schriften und machen begeistert die Übungen. Doch wollen sie eigentlich nur eine Kultivierungspraktik, die ihre Gesundheit verbessert, ihr Leben verlängert und ihnen mehr Zufriedenheit ohne Sorgen bietet.
Sobald die Realität ihren Erwartungen nicht entspricht bzw. sobald Konflikte und Konfrontationen auftauchen – besonders wenn es sich dabei um Widerwärtigkeiten und Kümmernisse handelt – bekommen sie Angst und beginnen an der Kultivierungspraxis zu zweifeln. Sie sagen oft anderen Menschen, dass sie Praktizierende seien, doch sind sie keine echten Praktizierenden, da sie die Kultivierungspraxis als eine Art Hobby behandeln.
Judas` Bestreben
Judas war einer der zwölf Jünger von Jesus, dem Christus. Er folgte Jesus, da er dessen übernatürliche Fähigkeiten, Krankheiten zu heilen, Dämonen auszutreiben sowie Tote zum Leben zu erwecken erlebt hatte.
Judas wurde die Verantwortung übertragen, das Geld für die täglichen Kosten für Jesus und die Jünger zu verwalten, sich um die Reisekosten zu kümmern und den Armen zu helfen. Er hatte jeden Tag die Predigten von Jesus gehört und dessen selbstloses Leben gesehen, doch gab er niemals seine eigene Gier auf.
Immer wieder behielt er eine kleine Menge Geld für sich, das er als „Dienstleistungsgebühr“ betrachtete. Er dachte von sich, dass er sehr vernünftig sei, aber in Gottes Augen war er ein Dieb. Andere Jünger glaubten, dass Judas ein wichtiger Mitarbeiter von Jesus sei, und Judas war auch sehr stolz auf sich und zeigte gern seine Fähigkeiten.
Obwohl Judas Jesus eine lange Zeit gefolgt war, befreite er sich nie von seiner Gier und wetteiferte gerne mit anderen. Seine Absicht, Jesus zu folgen, bezweckte, alle Vorteile der Gefolgsleute einer mächtigen Person zu erhalten und sich selbst zur Schau zu stellen. Jedes Mal, wenn Geld durch seiner Hände ging, war dies eine Prüfung für ihn, die er jedes Mal nicht bestand.
Als Falun Dafa-Praktizierende müssen wir uns selbst fragen: Warum werden wir gegenüber anderen ärgerlich oder beschweren uns darüber, dass wir von anderen unfair behandelt werden? Wonach streben wir, worum kämpfen wir? Kultivierung erfordert von einem Praktizierenden, das Trachten nach Ruhm, persönlichen Interessen und Begierden loszulassen. Wenn man keinerlei Ambitionen hat, seine Begierden aufzugeben, ist man dann immer noch ein Praktizierender?
Hiobs Glaube an Gott
Im alten Testament gibt es das Buch „Hiob“. Hiob war ein gesegneter Mann, der ein aufrechtes Leben führte. Satan forderte Hiobs Glauben an Gott heraus, indem er darauf hinwies, dass Hiob nur deshalb Gott dienen würde, weil Gott ihn mit Reichtum und vielen Kindern gesegnet hätte.
Gott erlaubte Satan Hiobs Reichtum, seine Kinder und seine Gesundheit (aber nicht sein Leben) zu nehmen, um Hiobs Charakter zu prüfen. Trotz aller schwierigen Lebensumstände blieb Hiob seinem Glauben an Gott treu.
Es ist leicht an Gott zu glauben, wenn das eigene Leben erfolgreich und gut ist. Doch es ist viel schwieriger, standhaft zu bleiben, wenn man alles verloren hat oder verletzt wurde. Wahrer Glaube ist bedingungslos, ungeachtet dessen, ob man viele Segnungen erfährt oder eben keine. Ein wahrer Gläubiger wird seinen festen Glauben zeigen, wenn er mit Schwierigkeiten konfrontiert wird.
Ebenen des Glaubens
Laotse sprach über Menschen, die das Tao lernen: „Hört ein edler Mensch das Tao, handelt er danach mit Fleiß; hört ein Durchschnittsmensch das Tao, nimmt er es zur Hälfte an, zur Hälfte zweifelt er; hört ein unedler Mensch das Tao, lacht er lauthals darüber; würde er nicht darüber lachen, so wäre es auch nicht das Tao.“
(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9, Menschen mit großer Grundbefähigung)
Ich denke, dass es für Praktizierende ebenso drei Ebenen gibt.
Die erste (niedrigste) Ebene umfasst diejenigen, deren Kultivierung nur ein Lippenbekenntnis ist und bleibt. Es können neue Studenten sein, die begierig das Praktizieren versuchen und immerzu Buddha verbal loben. Aber für gewöhnlich lesen Sie keine Schriften und bekommen Angst bzw. Zweifel sobald das erste Krankheitskarma erscheint.
Die zweite Ebene umfasst diejenigen, die halbherzig an das Fa glauben. Einige von ihnen betreten die Tür zur Kultivierung, weil sie Schutz vor Schwierigkeiten suchen oder die gleichen Vorteile erstreben, die andere Praktizierende erhalten haben. Die Hälfte ihrer Herzen ist von Buddha Natur und die andere Hälfte ist immer noch voll mit menschlichen Neigungen. Sie streben nach Vollendung, sind aber nicht willens, menschliche Eigenschaften loszulassen. Sie sind wohltätig, hoffen jedoch insgeheim, dass sie mehr zurückerhalten werden, als sie gegeben haben.
Die dritte Ebene umfasst diejenigen, die aus ihrem Herzen glauben. Ihr Glaube steckt in ihren Knochen und sie erhöhen ständig ihre Ebenen und werden eins mit ihrem Glauben. Es gibt nichts, das sie nicht aufgeben können. Keine Versuchung vermag sie von ihrem Glauben abzubringen. Sie leben entsprechend ihrem Glauben und sind willens, ihren Glauben durch gewaltige Opfer zu bestätigen.
Über persönlichen Gewinn hinaus
Jahrhundertelang haben Menschen Buddha angebetet, um in das Westliche Paradies zu gehen oder Jesus Christus, um ihm in den Himmel zu folgen.
Einige Menschen denken, dass sie Reichtum erlangen können, wenn sie an Gott glauben. Einige denken, sie können gesegnet und geschützt werden, wenn sie Gott verehren. Letzten Endes kann all dies nicht als Glaube bezeichnet werden. Es mag angehen, mit dieser Einstellung auf den Weg der Kultivierung zu gelangen, doch muss man sich mit der Zeit grundsätzlich berichtigen und von jeder Selbstsucht loskommen. Das Ziel des wahren, reinen Glaubens ist nicht der eigene persönliche Gewinn.
Einen wahren Glauben zu haben bedeutet, sich den Charakteristiken des Kosmos anzupassen, ein gutes Wesen im Kosmos zu werden und den Kosmos zu beschützen.
Der Meister sagte:
„An die Kultivierung werden keine Bedingungen gestellt; will sich einer kultivieren, dann kultiviert er sich.“
(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten)
„Was ist ein Buddha? Tathagata ist eine Anrede von den Menschen der Welt für diejenigen, die mit den wahren Grundsätzen, dem Wunsch entsprechend, gekommen sind, während die wahren Buddhas die Beschützer des Kosmos sind und die Verantwortung für alle orthodoxen Faktoren im Kosmos tragen“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21.10.2000)
Wahrer Glaube ist selbstlos. Er dient dazu, anderen zu nutzen, eine Verantwortung und eine Verpflichtung.
Ich habe bemerkt, dass einige Praktizierende nur dann etwas mehr glauben können, wenn sie etwas mehr erhalten haben. Diese Art von Glauben wird keiner Prüfung standhalten.
Der Meister sagte:
„Ist jeder Druck die Prüfung, ob man grundsätzlich dem Fofa gegenüber standhaft ist? Wenn man dem Fa gegenüber überhaupt nicht standhaft ist, ist weiteres Reden sinnlos.“(Li Hongzhi, Für wen sich kultivieren,21.12.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Einige Praktizierende sind fleißig beim Praktizieren der Übungen und dem Lernen des Fa. Doch sobald Krankheitskarma auftaucht, können sie damit nicht umgehen und geraten in Panik. Eigentlich ist die Antwort sehr einfach. Es ist ein Test der Integrität unseres Glaubens, ob wir wirklich resolut im Fa stehen oder einfach nur nach Gesundheit und Wohlstand streben.
Meinem Verständnis nach gibt es unterschiedliche Ebenen des Glaubens. Niemand sollte zu lange auf einer Ebene verharren. Man muss sich erhöhen und zu höheren Ebenen voranschreiten, um dem Göttlichen näherzukommen und selbst ein göttliches Wesen zu werden.
Stellen wir uns selbst die Frage: „Können wir voller Glauben im Fa bleiben, ungeachtet dessen, ob wir gesund oder krank sind, reich oder arm?“