(Minghui.org) Da seit 2013 immer mehr Zwangsarbeitslager in China geschlossen werden, hat das kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Gong auf Gehirnwäsche-Einrichtungen verlagert. Die Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi in der Stadt Laizhou, Provinz Shandong, ist eine von den 157 bekannten derartigen Einrichtungen.
Öffentlich sind sie als „Rechtserziehungsanstalten“ eingeführt. Der Standort Dianzi wurde allein zum Zweck der rechtswidrigen Inhaftierung und Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden eingerichtet. Über 1000 Praktizierende wurden dort seit März 2001 eingesperrt.
Zusätzlich zu den intensiven Gehirnwäsche-Verfahren verwenden die Wärter grausame Foltermethoden, um die Praktizierenden „umzuerziehen“. Indem sie riesige Summen an „Kursgebühren“ und „Lebenshaltungskosten“ verlangen, üben die Beamten dieser Einrichtung auch einen enormen finanziellen Druck auf die Praktizierenden und deren Familien aus.
Ihr Ziel ist es, den Willen der Praktizierenden zu brechen
Um die Praktizierenden „umzuerziehen“ und sie zu zwingen, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben, tun die Beamten und Wärter in der Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi alles, was sie können.
Oft dürfen die Praktizierenden tagelang nicht schlafen und müssen die Propagandasendungen der KPCh anschauen, in denen Falun Gong verleumdet wird. Sie werden beleidigt, bedroht und gefoltert. Berichten zufolge wurden einige gezwungen, an kalten Wintertagen im Freien zu bleiben oder im Sommer über einen langen Zeitraum hinweg unter der Sonne auszuharren.
Nachdem Ende 2005 mehr als 30 örtliche Praktizierende verhaftet und zur Gehirnwäsche gebracht wurden, verurteilten die Beamten des Büros 610 von Laizhou vier weibliche Praktizierende Anfang 2006 zu Zwangsarbeit.
Brutale Folter
Frau Zhang Xiuqin aus dem Dorf Koujia, Großgemeindeverwaltung Xiaqiu, wurde in der Gehirnwäsche-Einrichtung brutal verprügelt. Sie war mit Blutergüssen übersät und konnte über eine Woche lang das Bett nicht verlassen. Die Wärter versuchten sie zu zwingen, sich auf das Foto von Herrn Li Hongzhi (Gründer von Falun Gong) zu stellen, aber sie weigerte sich. Als sich Frau Zhang nach den heftigen Prügeln nicht mehr bewegen konnte, stellten die Wärter ihre Füße auf das Bild.
Ohne zu beachten, dass bei Frau Liu Yuexiang aus dem Dorf Koujia eine Herzkrankheit diagnostiziert worden war, legten ihr die Wärter Handschellen an und verprügelten sie gnadenlos mit einem Stock. Frau Liu hatte sogar drei Wochen später noch Probleme beim Essen.
Frau Wang Yuehua aus dem Dorf Wujia, Großgemeinde Shahe, bekam die ersten drei Tage in der Gehirnwäsche-Einrichtung überhaupt nichts zu essen. Danach wurde sie herumgestoßen, man ohrfeigte sie und verprügelte sie mit einem Gummischlauch. Später wurde sie in das Zwangsarbeitslager Dorf Wang gebracht.
Großangelegte Haft während der Olympischen Spiele
Zur Zeit der Olympischen Spiele 2008 in Peking waren die örtlichen Beamten des Büros 610 besonders misstrauisch. Laut unvollständigen Statistiken wurden in jenem Jahr 76 örtliche Praktizierende festgenommen und in der Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi eingesperrt, und ungefähr 30 Praktizierende wurden zu Gefängnis oder Zwangsarbeit verurteilt.
Zu den Foltermethoden in jener Zeit gehörten Schlafentzug, brutale Prügel, lange Zeit in der prallen Sonne verweilen müssen, mit einem Stock hinter den Knien in der Hocke bleiben und Aufhängen für lange Zeit. Die meisten Praktizierenden wurden verhört. Außerdem erpresste die Anstalt Geld von ihnen oder ließ ihre Wohnungen durchsuchen und ihren persönlichen Besitz konfiszieren.
Eine der häufig in Dianzi angewendeten Foltermethoden ist das sogenannte „große Aufhängen“, wo an beiden Händen der Praktizierenden eine Handschelle befestigt wird. Diese Handschellen werden an den oberen Stangen von zwei Stockbetten oder an zwei in einer Wand befindlichen Kette festgemacht. Das gesamte Körpergewicht dieser Person lastet dann über einen langen Zeitraum auf den Händen und Armen.
Namentlich sind folgende Praktizierende bekannt, die auf diese Weise 2008 gefoltert wurden: Herr Pan Yujun, Herr Li Yufu, Frau Zhai Qie, Frau Wu Xiuli, Herr Liu Bofu, Frau Zhang Baohuan, Frau Lu Xiumin, Herr Liu Zhenduo, Herr Lu Xiyao, Frau Zhao Huiju und Frau Liu Meixia.
Frau Wang Pings persönlicher Bericht
Frau Wang Ping, eine Angestellte des Buchladens Xinhu, berichtet:
„Im Jahr 2001 wurde ich rechtswidrig zweimal in der Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi eingesperrt, einmal im März und einmal im Oktober und zwar insgesamt für drei Monate. Das zweite Mal wurde ich von Wang Zengwen und mehreren anderen Wärtern achteinhalb Stunden lang verhört. Ich wurde geschlagen, gestoßen und musste lange Zeit in der Hocke verweilen und dann stehen, wobei das Gebläse eines Ventilators direkt auf mich gerichtet war. Die Wärter ignorierten völlig, dass ich weniger als 45 Kilogramm wog und sehr schwach war.
Alle Praktizierenden mussten 14 Tage lang auf kleinen Hockern sitzen. Außer zu den Mahlzeiten und zu kurzen Toilettenbesuchen durften wir weder sprechen noch uns bewegen. Außer einer älteren Praktizierenden, der es gesundheitlich sehr schlecht ging, und mir (ich wurde lange Zeit in eine Einzelzelle gesperrt) durften alle Praktizierenden zwei Wochen lang nicht schlafen. Ihre Beine und Füße waren so geschwollen, dass ihnen ihre Schuhe nicht mehr passten.
Am 8. Mai 2006 besuchte ich in der Gehirnwäsche-Einrichtung einen rechtswidrig inhaftierten Familienangehörigen und wurde danach auf dem Heimweg von sechs Polizisten (darunter waren Liu Jingbing von der Staatssicherheitsabteilung, Direktorin Xu Qinghua und Shi Bingtao) festgenommen und in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.
Die Polizisten nahmen mir meine Schlüssel ab, durchsuchten meine Wohnung und konfiszierten meine Hausratsgegenstände, unter anderem einen Computer und einen Drucker. In der Gehirnwäsche-Einrichtung wurde ich von der Polizei verhört. Auch ein stellvertretender Sekretär des städtischen Komitees für Politik und Recht beteiligte sich an der Vernehmung.
Weil ich mich weigerte zu kooperieren, wurde ich gezwungen, lange Zeit gerade da zu stehen. Xu Qinghua holte sich einen harten Plastikschlauch und fing an, auf meine Hüften einzuschlagen. Sie befahl zwei jüngeren Polizisten, mich festzuhalten und anderen Polizisten, abwechselnd mit dem Schlauch auf mich einzuschlagen. Shi Bingtao ohrfeigte und beschimpfte mich, bis mir ganz schwindlig wurde und meine Herzschläge manchmal aussetzten. Aufgrund meiner Verletzungen von den Schlägen konnte ich nicht sitzen.“
Finanzielle Verfolgung
Frau Yuan Zexiu aus dem Dorf Yidao in der Großgemeinde Yidao, Stadt Laizhou, verstarb im Alter von 58 Jahren. Sie war zweimal in der Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi eingesperrt. 5.000 Yuan wurden von ihrer Familie erpresst, ohne dass diese eine Quittung dafür erhielt. Später stellten ihre Familienangehörigen fest, dass das Geld zwischen den drei Wärtern Jia Dianliang, Yang Dianxin und Liu Weibin aufgeteilt worden war.
Von 2001 bis 2002 wurden über zehn „Gehirnwäsche-Kurse“ mit jeweils zehn Praktizierenden in Dianzi abgehalten. Jeder dieser „Kurse“ dauerte je nach dem ein bis zwei Monate. Der Arbeitgeber eines jeden Praktizierenden musste an die Gehirnwäsche-Einrichtung 500 Yuan bezahlen und jeder Praktizierende ungefähr 1.200 Yuan.
Im Jahr 2012 bezahlten Frau Qu Ruopu und Frau Li Zhenqian aus der Großgemeinde Zhuyou jeweils 5.000 Yuan an die Gehirnwäsche-Einrichtung. Außerdem konfiszierte die Polizei 600 Yuan, als sie Frau Lis Wohnung durchsuchte.
Herr Zang Kuidong, ein Lehrer aus der Schule Huiquan, fand nach seiner Freilassung aus Dianzi im Jahr 2013 heraus, dass die Beamten des städtischen Büros 610 von seinem Arbeitgeber 5.000 Yuan erpresst hatten. Außerdem wurden von jedem der drei anderen Praktizierenden, die mit ihm zur gleichen Zeit dort waren, auch jeweils 5.000 Yuan erpresst. Für diesen zweieinhalbwöchigen „Kurs“ wurden an die Gehirnwäsche-Einrichtung insgesamt 20.000 Yuan bezahlt. Das Geld wurde benutzt, um die drei Angestellten, vier Polizisten des örtlichen Büros 610 und der Polizeiwache sowie einen professionellen Koch zu bezahlen, der für die Mitarbeiter kochte. Herr Zang erinnert sich, dass die Angestellten und Wärter schöne Mahlzeiten serviert bekamen, während sich die vier Praktizierenden oft nur ein Gericht miteinander teilen mussten.
Frau Wang Youqing aus dem Dorf Luanjia, Großgemeinde Tushan, erinnert sich, dass sie von den Wärtern gewürgt wurde. Über 20 Polizisten verbrachten an jenem Tag mehr als zwei Stunden damit, ihr Haus zu durchsuchen. Sie rissen das Dach auf und durchsuchten jede Mauerritze.
Frau Wang und ihr Mann Luan Shihai, auch ein Falun Gong-Praktizierender, wurden in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi gebracht. Eine Nacht lang wurde Herr Luan verprügelt und dann in das städtische Untersuchungsgefängnis Laizhou verlegt, wo er vier Tage lang aufgehängt und verprügelt wurde. Nachdem er 10.000 Yuan bezahlt hatte, wurde er freigelassen.
Dies waren nur einige Beispiele, bei denen Praktizierende um Geldsummen erpresst wurden. Wieviel Geld über die mehr als zehn Jahre hinweg eingesammelt wurde, können wir nicht wissen. Das meiste Geld wurde von den Beamten des Büros 610 und den Wärtern der Gehirnwäsche-Einrichtung verprasst und in die eigene Tasche gesteckt.