(Minghui.de) Menschen, die im Festland China aufgewachsen sind, mögen sich sicherlich an das Lied „Kleiner Kohlkopf“ erinnern, welches die Bitternis und die Sorgen beschreibt, eine hartherzige Stiefmutter zu haben. Bei vielen Menschen löst das Wort „Stiefmutter“ nicht nur ein negatives Bild aus, sondern auch ein Schaudern.
Ich habe eine Freundin, die Stiefmutter ist. Ich lernte sie im Jahr 2003 kennen. Sie ist ein bisschen älter als ich, deshalb nenne ich sie „ältere Schwester“ und ihren Mann „Schwager“.
Die ältere Schwester ist 40 Jahre alt, 1,65 m groß und hat eine hübsche Figur. Ihr leuchtendes, langes, schwarzes Haar reicht bis zur Taille und ihr pfirsichfarbenes Gesicht trägt immer ein Lächeln. In ihrem Verhalten gibt es etwas Besonderes. Ihr Mann war verheiratet, doch seine Exfrau verließ ihn wegen eines anderen Mannes mit ihrer drei Jahre alten Tochter. Als er die ältere Schwester heiratete, besaß er nicht viel außer ein paar alten Möbeln und einer Arbeit, bei welcher er im Monat nur 120 Yuan verdiente (14€). Sechs Jahre später schenkte die ältere Schwester einem Sohn das Leben. Obwohl es ihnen finanziell nicht sehr gut ging, verlief ihr Leben ruhig und friedlich.
Im Sommer 2004 kam die Exfrau des Ehemannes mit ihrer Tochter wieder zurück, weil diese vor der Einschulung in die Oberstufe stand. Sie ließ ihre Tochter beim Schwager (ihrem Exmann). Die Familienangehörigen der älteren Schwester machten sich Sorgen über diese neue Situation, sie meinten, die Exfrau und ihre Tochter könnten ihr Schwierigkeiten bereiten, deshalb sagten sie zu ihr, sie solle sich von ihnen fernhalten. Die ältere Schwester jedoch behandelte ihre Stieftochter freundlich. Sie suchte sie während jeder Prüfung in der Schule auf, um sie zu ermutigen und zu beruhigen, sie sagte zu ihr, sie solle jeglichen Druck loslassen und das Examen mit ruhigem Gemüt angehen. Die Familienangehörigen der älteren Schwester waren alle beeindruckt von ihrem Wohlwollen.
Später wurde die Stieftochter an einer Eliteschule in unserer Stadt aufgenommen. Die ältere Schwester bat sie, bei ihnen zu wohnen, sie lehnte jedoch die Einladung ab. Die ältere Schwester sagte zu ihr, dass ihre Tür immer für sie offen stehe und dass sie jederzeit wieder nach Hause zurückkehren könnte.
Als das Mittherbstfest nahte, besuchte die ältere Schwester ihre Stieftochter im Schulwohnheim und brachte ihr selbst gebackenen Mondkuchen mit (ein traditionelles chinesisches Gebäck, das während des Mondfestes oder Erntedankfestes gebacken wird). Das Mädchen freute sich sehr und sagte: „Vielen Dank, Tante!“ Im Winter sagte meine Freundin einmal zu mir, heute sei der Geburtstag ihrer Stieftochter und sie fragte mich, ob ich sie begleiten würde, um ein Geschenk zu kaufen. Wir fanden nichts Passendes, deshalb schlug ich ihr vor, anstelle eines Geschenkes Geld zu geben. Wir gingen zum Wohnheim und ich konnte sehen, dass das Mädchen sehr bewegt war.
Wegen einiger Veränderungen wollte das Mädchen ausziehen und eine Wohnung außerhalb der Schule mieten. Ihre Mutter war in Sorge um ihre Sicherheit und rief die ältere Schwester an. Diese diskutierte die Angelegenheit mit ihrem Ehemann und sie beschlossen, die Stieftochter bei sich aufzunehmen. Um ihr eine gute Lernumgebung zu bieten, nahm meine Freundin ihren Sohn aus seinem Zimmer, so dass die Tochter einen Raum für sich benutzen konnte. Für ihren Sohn stellte sie ein Bett im Wohnzimmer auf. Später bestand ihr Mann darauf, selbst in diesem Bett zu schlafen, sodass die ältere Schwester ihr Schlafzimmer mit ihrem Sohn teilen konnte.
Die eher zierliche Stieftochter aß wenig. Die ältere Schwester beachtete die Vorlieben des Mädchens und kochte oft ihre Lieblingsgerichte. Meine Freundin führte ein sehr einfaches Leben und ich sah selten, dass sie neue Kleider für sich kaufte. Meistens trug sie Kleider, die sie von ihrer eigenen älteren Schwester bekommen hatte. Einmal kaufte sie eine neue weiße Jacke für die Tochter, und sagte zu ihr, sie wünsche, dass sie so rein und schön aussehen würde wie Schneewittchen.
Es ist nicht einfach, sich um ein Mädchen im Teenageralter zu kümmern, das launenhaft sein kann und in Fantasien schwelgt, besonders wenn es unter Lerndruck steht. Die ältere Schwester nahm sich oft Zeit für ihre Stieftochter. Sie erzählte ihr, dass man ein guter Mensch werden könne, der bei allen beliebt ist, wenn man sich im Alltag nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ richtet. Später, wenn die Tochter auf Konflikte stieß, suchte sie am Abend die ältere Schwester auf, um ihr ihre Schwierigkeiten mitzuteilen und sie um Rat zu bitten. Meine Freundin half ihr zu einem besseren Verständnis vieler Situationen, indem sie ihr Geschichten über Karma und Reinkarnation erzählte. Und schon bald meisterte das Mädchen ihre Sorgen.
Die Stieftochter brachte von Zeit zu Zeit auch ihre Freundinnen mit nach Hause und die ältere Schwester hieß sie immer herzlich willkommen und kochte etwas Feines zum Essen. Ich weiß nicht, welche Schicksalsverbindung die ältere Schwester mit der Tochter hat, doch ihre Temperamente und Persönlichkeiten waren ähnlich und sie kamen gut miteinander aus. Die eigene Mutter sagte einmal zu ihr: „Es scheint so, als wärst du nicht meine Tochter, sondern die der Tante.“ Wenn die Mutter Probleme mit ihrer Tochter hatte, rief sie die ältere Schwester an, um sich Rat zu holen. Sie meinte, das Mädchen würde eher auf das hören, was sie sage. Die eigene Mutter der Tochter geht gerne aus, sie ist ein geselliger Mensch, dann sagt sie zu ihren Freunden und Bekannten: „Meine Tochter hat großes Glück, weil sie eine Stiefmutter hat, die Falun Gong praktiziert. Sie behandelt sie sogar besser als ich.“ Im Nu waren drei Jahre vergangen und das Mädchen machte ihren Hochschulabschluss. Sie wollte Gitarre spielen lernen und so gab ihr die ältere Schwester Geld für den Unterricht, in der Hoffnung, es würde ihr helfen, sich ein wenig zu entspannen.
Am nächsten Tag, dem 19. Juli 2007, wurde die ältere Schwester auf dem Weg zur Arbeit illegal von Polizisten festgenommen. Der Ehemann unternahm alles, um herauszufinden, wohin sie gebracht worden war. Nach einigen Tagen erfuhr er, dass sie im örtlichen Untersuchungsgefängnis in Haft war. Er ging mit ihrer jüngeren Schwester zum Gefängnis, doch ihr Besuch wurde abgewiesen und er durfte nur 500 Yuan für seine Frau zurücklassen.
Die Sachen im Untersuchungsgefängnis waren sehr teuer, doch die ältere Schwester gab nur 80 Yuan für Notwendigkeiten aus. Nach einem Monat wurde sie in ein Zwangsarbeitslager überführt. Alle ihre Familienangehörigen besuchten sie, sie konnten sie nur durch Eisenstäbe hindurch sehen und weinten. Die ältere Schwester sagte zu ihrer Stieftochter: „Ganz gleich, wie schwierig es ist, du musst dein Studium weitermachen und es beenden. Frag deinen Vater, wenn du Geld brauchst.“ Sie nickte mit ihrem Kopf und weinte. Dann wandte sich die ältere Schwester an ihren Mann und sagte: „Ich kann jetzt für die Familie kein Geld verdienen. Ich habe nicht viel von dem Geld ausgegeben, das du für mich hinterlegt hast. Nimm den Rest zurück und bezahle das Schulgeld für das Kind.“ Das Gesicht ihres Ehemanns war von Tränen bedeckt.
Nach einem Jahr kam die ältere Schwester endlich wieder nach Hause. Ihr einst glänzend schwarzes Haar war an den Schläfen grau geworden. Sie sah mitgenommen und müde aus und ging mit unsicheren Schritten. Ich konnte nur schwer meine Tränen zurückhalten, denn ich konnte mir vorstellen, was sie im Zwangsarbeitslager alles durchgemacht haben musste. Die Handlanger der bösartigen Kommunistische Partei Chinas (KPCh) misshandelte solch einen gütigen, unschuldigen Menschen, bis zu so einem Zustand.
Der Schwager hatte Angst, dass die ältere Schwester weiterhin von den bösartigen Beamten der KPCh verfolgt werden könnte, sodass er anfing zu trinken. Er drängte seine Frau dazu, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Er drohte ihr sogar mit Scheidung. Mit ruhigem Herzen erklärte sie ihm die Fakten und sagte: „Auch du hast Vorteile durch Falun Dafa bekommen. Wie kannst du nicht dankbar sein? Alle meine Krankheiten sind seit verschwunden durch das Praktizieren. Ich habe mich zu Hause um alles gekümmert und du musstest keine Hausarbeiten erledigen. Du hast auch gesehen, wie ich deine Tochter aufgenommen habe. Ich wäre gar nicht in der Lage gewesen, so zu handeln, wenn ich keine Falun Dafa-Praktizierende wäre.“
Auch ich sprach mit ihm und sagte: „Du kennst deine eigene finanzielle Situation. Vier oder fünf Jahre lang beliefen sich die jährlichen Schulgebühren auf mehr als 10.000 Yuan, ohne das Extrageld für die Ferienreisen. Wie glücklich könntest du sein, eine so liebe und gutherzige Person wie die ältere Schwester geheiratet zu haben. Trotzdem schätzt du sie nicht, du trinkst und misshandelst sie. Nun drohst du ihr sogar mit Scheidung. Du bist ja so unvernünftig.“ Auch ihr Sohn schloss sich unseren Meinungen an und sagte: „Mutter, du bist zu freundlich. Er hat getrunken und war nun über ein Jahr lang unvernünftig. Warum ziehst du nicht einfach aus, um ein kleines Geschäft anzufangen? Ich werde mit dir ausziehen.“ Meine Freundin sagte nichts und lächelte nur. Endlich gab der Schwager nach und wurde vernünftiger.
Als die Tochter heimkam, war er sehr glücklich. Nach dem Abendessen sagte er zu ihr: „Ganz gleich, was ich für dich getan habe, es bedeutet nichts, weil es meine Pflicht ist. Doch du darfst niemals deine Tante vergessen! Sie hat nie ‚nein‘ gesagt, wenn wir für deine Ausbildung bezahlt haben und sie hat auch Geld ausgegeben, um dir bei der Arbeitssuche zu helfen.“ Seine Tochter nickte und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Lächelnd sagte die ältere Schwester: „Behalte einfach in Erinnerung, Falun Dafa ist gut.“
Inzwischen sind zehn Jahre vergangen, die Tochter ist erwachsen und hat eine gute Arbeitsstelle. Die ältere Schwester machte sich auch große Sorgen, dass sie heiratet, deshalb freute sie sich sehr, als ihre Stieftochter einen netten jungen Mann nach Hause brachte, um ihn vorzustellen.
Die Tochter besuchte die Eltern, um die Neujahrstage bei ihnen zu verbringen und die beiden hatten wie üblich eine herzliche Unterhaltung. Sie sprachen über Heirat und Familie. Die Tochter sagte, ihre Generation stehe vor einer emotionalen und familiären Krise. Ihre Stiefmutter erklärte ihr, dass die menschliche Gesellschaft degeneriere, weil die Menschen keine Prinzipien mehr haben und sich selbst nicht zügeln. Die heutigen Menschen verstünden nicht mehr, dass Lieben bedeute zu geben und dass dies eine Verantwortung sei. Sie wollten einfach nur nehmen und erwarteten stets etwas zurück.
„Eine Familie kann nicht auf materiellem Komfort oder Emotionen aufbauen. Tatsächlich werden Familienmitglieder von Schicksalsverbindung aus früheren Leben bestimmt. Sie sind alle unterschiedlich und präsentieren sich auf unterschiedliche Weise. Manche Menschen haben wenig Nachsicht und wenn Konflikte auftreten, sprechen sie von Trennung. Das funktioniert nicht so.
Man muss lernen, tolerant zu sein und nicht über triviale Dinge zu streiten. Schau immer auf die guten Seiten des anderen Partners und behandle ihn nie als Untergebenen. Man soll ihm immer Zeit und Raum für sich geben. Das ist eine Verbindlichkeit zwischen Mann und Frau. Eine Frau sollte den für sie bestimmten Mann schätzen und ein Mann sollte für sie Verantwortung übernehmen. Dies ist ein grundlegendes Prinzip, das man befolgen sollte. Du musst die Schicksalsverbindung schätzen, die du mit ihm hast.“
Die Tochter hat auch ein gutes Herz. Sie erinnert sich stets daran, der älteren Schwester Blumen oder Geschenke zu Festtagen, besonders am Muttertag, zu geben. Die Familienangehörigen der älteren Schwester sind sehr glücklich, wenn sie dies sehen und sagen oft: „Ihre Stieftochter behandelt sie wie ihre eigene Mutter.“
Zehn Jahre sind vergangen und jeder Tag war eine Manifestation von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Zur Feier des Welt Falun Dafa Tages teilen wir etwas Gemeinsames in unseren Herzen: Grüße an Meister Li! Vielen Dank für Ihre barmherzige Güte!