(Minghui.org) Nach jahrelanger Verfolgung war der 74 Jahre alter Zhao Yancheng schließlich am Ende seiner Kräfte. Er starb am 21. März 2014.
Vorausgegangen waren 15 Jahre der Schikane und Folter: Immer wieder hatte man den Falun Gong-Praktizierenden aus dem Dorf Qiaoxi (1) unrechtmäßig eingesperrt und misshandelt. Der Grund? Er hatte sich von den Agenten der Kommunistischen Partei Chinas nicht zwingen lassen, Falun Gong aufzugeben.
Im Jahre 2000 die erste Haft
Im Oktober 2000 wurde Herr Zhao Yancheng das erste Mal zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Dies geschah nur, weil er die Regierung in seiner Region über die Hintergründe von Falun Gong und die Verfolgung aufgeklärt hatte. Wegen seiner schlechten Gesundheit ließ man ihn jedoch schon sieben Tage später frei. Nach der Entlassung wurde er ständig schikaniert: von Zhao Weidong, dem Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht der Ortschaft Qiaoguan, von den Beamten des Büro 610 sowie den Mitarbeitern der Polizeiabteilung und der Polizeistation.
Drei Jahre später wurden Herr Zhao Yancheng und seine Frau für zwei Wochen eingesperrt, weil Herr Zhao seinen Mitmenschen ein Video über Falun Gong gezeigt hatte. Die Wohnung wurde durchsucht. Später kam es zu einer erneuten zweiwöchigen Haft, weil ihn jemand dabei beobachtet hatte, wie Herr Zhao mit anderen Praktizierenden die Falun Gong-Übungen praktiziert hatte.
Nach zwei weiteren Jahren kam es zu einer erneuten Begegnung mit der Polizei. Liu Jinghang, ein Ausbilder der Polizeistation Qiaoguan, brach am 03. März 2005 in Herrn Zhao Yanchengs Wohnung ein. Er weigerte sich, sich auszuweisen, sondern konfiszierte einfach Herrn Zhaos Falun Gong-Bücher. Darauf angesprochen schlug Liu Herrn Zhao und verließ danach die Wohnung, als wäre nichts gewesen.
Am 18. Mai 2009 brachen schließlich mehrere Beamte in Herrn Zhaos Wohnung ein. Es handelte sich um den Direktor der Polizeistation der Stadt Qiaoguan sowie Beamte von der Abteilung für Staatssicherheit des Landkreises. Herr Zhao wurde verhaftet und in das örtliche Gefängnis gebracht. Dort wurde er fast vier Monate lang misshandelt und gefoltert.
Am 22. September desselben Jahres verurteilte ihn das Gericht illegal zu 12 Jahren Gefängnis. Da er bei schlechter Gesundheit war, weigerten sich die Wärter des Gefängnisses Jinan, ihn aufzunehmen. Daraufhin kam es in das Gefängnis des Landkreises Changle, wo man ihn über zehn Tage lang festhielt. Erst nachdem man 5.500 Yuan Bargeld von ihm erpresst hatte, ließ man ihn wieder frei.
Einige Monate später, es war Anfang 2010, wollte das Büro 610 des Landkreises Changle Herrn Zhao genauer überwachen. Man wies die örtliche Polizeiabteilung und Polizeistation an, seinem Haus gegenüber eine Überwachungskamera zu installieren.
Auch im Jahr 2011 wurde Herr Zhao nicht in Ruhe gelassen. Am 19. April kam es wieder zu einer Wohnungsdurchsuchung, dieses Mal durchgeführt von Liu Chunxiang und weiteren Mitarbeitern der Abteilung für Staatssicherheit Changle.
Folter mit dem „Eisenstuhl“
Am 14. Mai 2011 kam es dann zu einer weiteren Festnahme durch Beamte der Abteilung für Staatssicherheit. Dieses Mal sperrte man ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung von Jingshan, wo er unter anderem mit dem „Eisenstuhl“ gefoltert wurde.
Folterdarstellung: Eisenstuhl |
Ein weiteres Jahr später brachen mehrere Polizeibeamte in Herrn Zhaos Wohnung ein. An diesem 24. Juni 2012 handelte es sich um Wang Lisheng von der Abteilung für Staatssicherheit von Changle sowie Mitarbeitern der Polizeistation Qiaoguan. Ohne sich weiter auszuweisen, konfiszierten sie ein Falun Gong-Buch und eine DVD mit Informationen über die Verfolgung.
Im Oktober 2012 sperrte man Herr Zhao wieder ein, dieses Mal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in Jingshan. Dort zwang man ihn, für einen langen Zeitraum in einem dunklen Raum zu kauern. Man fesselte ihn wieder an einen Eisenstuhl. Außerdem unterzog man ihn einer Gehirnwäsche. Als Herr Zhao mit dem stellvertretenden Leiter der Abteilung für Staatssicherheit, Liu Chunxiang, über Falun Gong sprach, schlug dieser ihm mehr als zehn Mal mit einem Schuh auf den Mund.
Letztes Jahr bekam Herr Zhao wieder „Besuch“. Beamte aus der Stadt Qiaoguan, Landkreis Changle suchten ihn in seiner Wohnung auf. Es war der Morgen des 14. August 2013. Und es gelang ihnen, was in den ganzen Jahren zuvor niemand geschafft hatte: Sie brachen Herrn Zhaos Willenskraft und zwangen ihn zur Unterzeichnung einer Erklärung, dass er das Praktizieren von Falun Gong aufgebe. Ein knappes Jahr später war Herr Zhao tot.
An der Verfolgung beteiligte Personen:
Zhang Zhili (张志利), Leiter des Büro 610 im Landkreis Changle: +86-13906360506 (Mobil)
Li Shaojun (李少军), Abteilungsleiter des Büro 610 im Landkreis Changle: +86-13780829781 (Mobil)
Chang Quanbin (常全斌), Direktor der Abteilung für Staatssicherheit: +86-18678078839 (Mobil)
Liu Chunxiang (刘春祥), Abteilungsleiter der Abteilung für Staatssicherheit: +86-18678078875 (Mobil)
Zhao Shisheng ( 赵世胜), Abteilungsleiter der Abteilung für Staatssicherheit: +86-18678078912 (Mobil)
Anmerkung:
(1) Dorf Qiaoxi, zugehörig zu Qiaoguan im Landkreis Changle der Stadt Weifan