(Minghui.org) In einem Artikel auf der Minghui-Website lamentierte ein Mitpraktizierender: „Die Verfolgung dauert nun schon über zehn Jahre an, wann wird sie enden?“ Das erinnerte mich an meinen eigenen Eigensinn auf die Endzeit, den ich einst hatte. Nun glaube ich, dass diese Anschauung gefährlich ist. Jemand mit so einem Gedanken kann die Vollendung wahrscheinlich nicht erreichen, wenn der letzte Moment kommt.
Am Anfang der Verfolgung war der Druck sehr intensiv. Ich hatte Angst, von der Polizei gefasst zu werden und wagte nicht, das Fa zu lernen. Damals hatten ich und viele Praktizierende den Wunsch, dass die Verfolgung schnell beendet sein würde.
Der Wunsch nach einem raschen Ende ist tatsächlich ein starker Eigensinn, aber damals bemerkten wir das nicht. Ich denke, der Meister sah unser Problem und schrieb 2002 während einer Fa-Konferenz:
„Natürlich wird es nicht noch zehn Jahre weitergehen, es ist auch nicht erlaubt, dass es so lange geht, ihre Lebenserwartung ist auch nicht so lange.” (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika, 6.5.2002)
Wir waren ermutigt durch diese Worte, weil es eine beschränkte Zeit gab. Die Frage „Was sollten wir tun, wenn es länger als zehn Jahre dauert?“ trat bei uns nicht auf. Wir nahmen die Bedeutung als gegeben an. Nun erkenne ich, dass der Meister nicht darüber sprach, wann das Ende der Verfolgung zu erwarten sei, sondern er lehrte uns ein Prinzip des Fa bezüglich des vollständigen Loslassens unseres Eigensinns auf Zeit. Tatsächlich sagte der Meister bevor er die zehn Jahre erwähnte: „Fürchtet euch nicht vor der langen Zeit!“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika, 06.05.2002)
Der Eigensinn auf Zeit kommt an die Oberfläche
Doch damals ließ ich meinen Eigensinn auf Zeit nicht los. Stattdessen fokussierte ich mich auf die zehn Jahre und interpretierte meinen Eigensinn als Glaube an die Worte des Meisters.
Und tatsächlich zählte ich an jedem 20. Juli die Jahre, die vergangen waren, besonders, als sich das Jahr 2012 näherte. In einem Blog der Epoch Times sah ich eine Frage: „Wann wird sich die große Katastrophe der Menschheit ereignen?“ Ein Praktizierender antwortete: „Sie wird 2012 beginnen.“ Ich war überrascht von dieser zuversichtlichen Antwort.
Später fand ich die Maya Prophezeiung in der Epoch Times, die darauf hindeutet, dass 2012 das Jahr sein würde, indem Katastrophen zuschlagen würden. Da dieses Jahr mit der zehn Jahres-Periode, die der Meister erwähnte, übereinstimmte, war ich überzeugt, dass der Mitpraktizierende Recht hätte. Ich erkannte damals nicht, dass ich einer menschlichen Logik anstatt dem Fa folgte. Außerdem ignorierte ich den Umstand, dass der kollektive Glaube von Dafa-Jüngern ein wichtiger Faktor ist, der große Ereignisse in China beeinflusst und ich fuhr fort, nach äußerlichen Ursachen zu schauen, anstatt meinen eigenen Eigensinn auf Zeit loszulassen.
Das Jahr 2012 kam und ging. Die Verfolgung endete nicht und es gab keine weltweite Katastrophe. Ich war enttäuscht und konnte nicht verstehen, warum die Worte des Meisters sich nicht bewahrheiteten. Ich schaute nicht nach innen wie ein wahrer Praktizierenden, um meinen Eigensinn zu finden. Stattdessen dachte ich wie ein gewöhnlicher Mensch, was für einen Praktizierenden sehr gefährlich ist.
Die Verlängerung der Zeit verstehen
Nun glaube ich, dass man die Vollendung nicht erreichen kann, auch wenn man nur den Eigensinn auf Zeit hat. Es ist wahrscheinlicher, dass die Praktizierenden auch noch andere Eigensinne haben. Ich nehme mich als Beispiel, ich war auch noch eigensinnig auf Erotik. Wenn ich ein hübsches Mädchen sah, konnte ich nicht anders, als ihr Beachtung zu schenken. Nun ist es besser und ich kann mich daran erinnern, aufzupassen. Klar, wenn die Verfolgung 2012 zu Ende gewesen wäre, hätte ich die Vollendung nicht erreichen können. Ich kann nun folgende Worte des Meisters besser schätzen: „Die Verlängerung der Zeit ist für euch und für alle Lebewesen gedacht.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA 2013, 19.10.2013)
Ich las Diskussionen auf Minghui über die Verlängerung der Zeit. Viele Praktizierende verstanden, dass sie noch nicht für die Vollendung bereit gewesen wären, als die erwartete Zeit eintraf. Einige Praktizierende und ich debattierten immer noch, dass das, was der Meister gesagt hat, sich nicht ändern sollte, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. So ein selbstgerechter Gedanke zeigt den Mangel an Verständnis darüber, was die Fa-Berichtigung ist. Der Meister ist hier, um uns die Erlösung anzubieten und Lebewesen zu erretten. Dieses Ziel muss erreicht werden und der Meister muss viel mehr ertragen, um die Zeit zu verlängern. Es war beschämend für mich, einen solchen menschlichen Gedanken zu haben und weiterhin im Außen nach einer Ursache zu schauen, wenn die Dinge nicht so liefen, wie ich erwartet hatte.
Der wahre Grund, warum die Verfolgung nicht nach zehn Jahren endete, wird in folgendem Gedicht geliefert:
Augen schließen, einschlafen, von Sorgen getrennt
Erwacht, Zehntausende Angelegenheiten, nicht zu schaffen
Weder Himmel noch Erde können den Weg der Fa-Berichtigung behindern
Nur das Menschenherz der Jünger in die Quere kommt
(Li Hongzhi, Kummer, 22.5.2005 in: Hong Yin III)
Mein menschliches Denken loslassen
Nun verstehe ich, dass ich menschlich gedacht hatte, anstatt dem Fa zu folgen. Ich suchte nicht im Innen nach einer Ursache. Die Verfolgung wird enden, wenn die Dafa-Jünger nicht mehr eigensinnig darauf sind, wie die Dinge sein sollten.
Ich habe auch verstanden, dass der Gedanke, die drei Dinge gut genug getan zu haben und dass ich die Vollendung erreichen sollte, eine weitere gefährliche Anschauung ist. Sie zeigt ebenfalls den Egoismus, weil sie sich auf das Selbst bezieht und keine Besorgnis für die Lebewesen zeigt. Praktizierende, die den Standard nicht erreichen, werden vielleicht Segen in der menschlichen Welt bekommen, können aber nicht die Vollendung erreichen.
Die Verfolgung der Christen dauerte dreihundert Jahre. Wir sollten in der gegenwärtigen Verfolgung nicht besorgt über die Dauer der Zeit sein. Außerdem ist die Gefahr nun viel geringer verglichen damit, wie sie war. Der Meister hat mit unvorstellbarer Geduld mehr Zeit für uns erworben, damit wir uns erhöhen und mehr Lebewesen erretten.
Wir müssen unsere Eigensinne und menschlichen Anschauungen loslassen. Das ist sehr wichtig. Wie ihr wisst, wurden die alten Mächte beseitigt, weil sie nicht loslassen konnten, worauf sie eigensinnig waren. Ein Kernpunkt ist zu glauben, dass das, was der Meister für uns geplant hat, der beste Weg zur Erreichung der Vollendung ist. Zum Schluss lasst mich wiederholen, was der Meister sagte: „Die Verlängerung der Zeit ist für euch und für alle Lebewesen gedacht.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA 2013, 19.10.2013)