(Minghui.org) Im Winter 2013 war ich mit einer anderen Praktizierenden unterwegs, um mit unseren Mitmenschen über Falun Gong und die Verfolgung zu sprechen, als jemand die Polizei rief.
Ein Polizeiwagen kam angefahren, aus dem drei Polizisten sprangen und mich umzingelten. Ein Beamter verlangte von mir, ihm meine Tasche zu reichen. Ich weigerte mich und hielt meine Tasche fest, die einen Informationsflyer und meinen Senioren Bus-Pass enthielt. Sie nahmen mir die Tasche ab. Ich weigerte mich, meinen Namen oder meine Adresse zu nennen. Sie fragten nachdrücklich, so dass ich ihnen sagte: „Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende.“
Ein Beamter zog mich beiseite und sagte höflich: „Tante*, bei dir war eine Falun Gong-Praktizierende, worum wir uns normalerweise nicht kümmern. Aber jemand hat dich bei uns gemeldet.“
Anschließend kam der Mann, der mich angezeigt hatte, heran. Bevor er mit seinen Anschuldigungen gegen mich beginnen konnte, sagte die Polizei zu ihm, dass er gehen solle. „Tante, hier ist es zu voll“, meinten die Beamten, „können wir uns woanders unterhalten?“
Sollte ich mit ihnen gehen? Es war klar, dass sie mich zur Polizeiwache bringen wollten. Wenn ich mich weigerte, würde ich die Möglichkeit verpassen, sie zu erretten. Also sagte ich zu ihnen: „Ja, lasst uns gehen.“
Als wir auf der Polizeiwache in ein großes Büro gingen, bemerkte ich, dass alle Beamten mir zulächelten. „Tante, komm bitte herein und wärme dich auf; denn draußen ist es sehr kalt“, sagte eine Polizistin.
„Erzähl mir von Falun Gong“, bat sie, als ich mich hinsetzte.
Ich erzählte ihr, dass Falun Gong eine Doppelkultivierung von Geist und Körper und ein System auf hohem Niveau ist, das die Moral der Menschen verbessert. Die Personen, die es praktizieren, profitieren alle davon.
„Ich habe eine Reihe von Krankheiten, kann ich auch praktizieren?“, fragte sie. „Ja, das kannst du”, antwortete ich.
Ich erzählte ihr auch von der Falschmeldung über die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking, die dazu dienen sollte, Falun Gong zu verleumden. Ferner erzählte ich ihr, dass der Mensch nicht vom Affen abstammt, und wir von höheren Ebenen des Universums gekommen sind. Ich erzählte ihnen noch von der „Austrittsbewegung aus der KPCh“ und ermutigte sie, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den Unterorganisationen auszutreten, um eine gute Zukunft zu haben.
Die beiden Frauen waren damit einverstanden, aus der KPCh auszutreten, und wollten dazu die Namen benutzen, die ich ihnen vorschlug.
„Tante, wie alt bist du?“, fragte eine der Frauen.
„Ich bin fast 80", antwortete ich.
„Wow, das kann ich nicht glauben“, sagte sie mit leuchtenden Augen. „Von deinem Aussehen und deinem aktiven Geist her würde ich sagen, dass du vielleicht 60 Jahre alt sein könntest. Falun Gong ist in der Tat großartig. Tante, geh bitte nach Hause. Deine Familienmitglieder könnten sich sorgen.“
Ich verließ sie nicht sofort, weil ich noch nicht alles ausgesprochen hatte.
Sie fingen an, mich zum Gehen zu überreden. Nach dem dritten Mal beschloss ich zu gehen.
Als ich auf den Flur trat, sah ich zwei andere Beamtinnen. Auch ihnen erzählte ich von der Austrittsmöglichkeit aus der KPCh. Beide waren sich einig und sagten: „Danke, Tante."
Vier Beamtinnen verabschiedeten mich von der Polizeiwache, und eine Frau gab mir Anweisungen, wie man zur Bushaltestelle kommt.
Ich verbrachte etwa 30 Minuten in der Polizeistation. Jeder dort lächelte mich an. Ich sah die drei Polizisten nicht, die mich zur Wache gebracht hatten, aber ich war in der Lage, vier Polizistinnen zu helfen, aus den KPCh-Organisationen auszutreten.
* „Tante” ist eine in China übliche Anrede von jungen Leuten gegenüber älteren Frauen