(Minghui.org) Als lokaler Koordinator bemerkte ich oft die Eigensinne anderer Praktizierender. Diese Gewohnheit hatte ich viele Jahre lang, eigentlich bis zu dem Moment, als ich meine eigenen Anschauungen betrachtete und den Schaden erkannte, den diese verursachten. Ich schaute wirklich nach innen und hatte den Wunsch, mich zu ändern. Ich kam zu dem Verständnis, dass jeder auftauchende Konflikt eine Gelegenheit für mich darstellt, mich von meinen Anschauungen zu befreien.
Ein Koordinator werden
Ich begann im August 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Zu jener Zeit praktizierten nur sehr wenige Menschen in meiner näheren Umgebung. Es gab also keine Fa-Lerngruppen bzw. Übungsstätten. So war ich damit beschäftigt, den Menschen Falun Dafa näherzubringen, während ich eine Fa-Lerngruppe unterhielt und eine morgendliche Übungsstätte.
Nachdem die Verfolgung im Juli 1999 begonnen hatte, löste sich unsere Gruppe auf. Da die Menschen um mich herum gerade mit dem Praktizieren begonnen hatten, befanden sie sich auf verschiedenen Ebenen der Kultivierung. Ich versuchte, mich um sie zu kümmern, und gab ihnen neue Vorträge vom Meister und Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden. So wurde ich in unserem Gebiet zu einem Koordinator.
Als Koordinator dachte ich während des Fa-Lernens oft über die verschiedenen Eigensinne meiner Mitpraktizierenden nach, statt in Ruhe über meine eigenen Unzulänglichkeiten zu reflektieren. Dann tauschte ich meine Gedanken mit den Mitpraktizierenden aus und schlug ihnen eine Möglichkeit vor, wie sie sich erhöhen konnten. Während dieser Zeit war die Verfolgung sehr ernsthaft, weshalb wir unsere Fa-Lerngruppe nicht wieder aufnahmen.
Konflikte
Mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung wurde die Umgebung wieder besser und wir nahmen unsere Fa-Lerngruppe wieder auf. Gab es einen Vortrag, der mir sehr viel gebracht hatte, sorgte ich dafür, dass die Gruppe diesen Vortrag ebenfalls las. Wenn jemand bei der Erklärung der wahren Umstände etwas sagte, das ich nicht für korrekt hielt, teilte ich ihm mit, was er sagen sollte. Dabei legte ich keinen Wert darauf, wie die anderen Praktizierenden mein autoritäres Verhalten bewerteten.
Eine Praktizierende kam in unser Gebiet zurück. Sie ärgerte sich viel über ihren ehemaligen Mann, weinte oft und beschwerte sich. Ich versuchte, ihr zu helfen, doch sie lehnte meine Worte ab. Nach einer Weile begann sie dann, sich über mich zu beschweren. Sie meinte, dass ich nicht in freundlichem Ton mit ihr spräche. Außerdem würde ich sie unter Druck setzen und immerzu mit ihr kämpfen. Nach einer Weile konnte ich gar nicht mehr mit ihr reden. Sobald sie den Mund aufmachte, beschwerte sie sich, und so mochte ich sie auch nicht mehr.
In einer anderen Angelegenheit beschwerte sich ein Praktizierender bei einem Mitpraktizierenden über mich. Schließlich hörte ich davon. Doch da ich zu beschäftigt mit anderen Projekten war, hielt ich nicht inne und dachte nicht sorgfältig darüber nach, was ich falsch machte.
Schlagartiges Erwachen
Eines Tages nach dem gemeinsamen Fa-Lernen bei mir zu Hause blieb Xiao Lan, eine Mitpraktizierende, noch da, um mit mir zu reden. Ihr Auftreten war sehr freundlich und friedfertig. Sie sagte, dass sie gehört habe, einige andere Praktizierende hätten sich über mich beschwert. Unter anderem würden sie sich darüber beschweren, dass ich hinter ihrem Rücken über sie spräche.
Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich erkannte, dass ich etwas falsch gemacht haben musste, wenn sich so viele Leute über mich beschwerten. Xiao Lan sagte, dass sie von hier wegziehen werde und mich vor ihrer Abreise noch auf diese Sache habe hinweisen wollen.
Ich versuchte weder etwas zu erklären noch mich zu verteidigen. Ich fühlte mich leer und dachte: „All diese Jahre war ich so beschäftigt und dachte, dass ich viel für die anderen tun würde. Warum beschweren sie sich dann alle über mich? Das muss mein Fehler sein.“ Nachdem Xiao Lan gegangen war, konnte ich nicht einschlafen. Ich dachte immer wieder darüber nach, was ich falsch gemacht hatte.
Nach innen schauen
Am nächsten Morgen konnte ich mich immer noch nicht beruhigen. Ich schaltete meinen Computer an und sah mir den Videovortrag des Meisters vor den australischen Praktizierenden an. Ich achtete auf jedes Wort. Nachdem ich ungefähr eineinhalb Stunden zugehört hatte, verstand ich: Ich bestand darauf, dass die Dinge so getan wurden, wie ich es wollte. Ich zwang den anderen so lange mein Verständnis auf, bis sie schließlich nachgaben und eine Abneigung gegen mich entwickelten. Doch hatte ich es nicht erkannt und fühlte mich auch noch gut dabei. Ich war es, der die Lücken unter den lokalen Praktizierenden erschaffen hatte.
Als ich meine Anschauungen herausgefunden und sie losgelassen hatte, sagte ich zum Meister: „Ich habe einen großen Fehler gemacht. Meine Erleuchtungsqualität war nicht gut. So viele Praktizierende haben es mir gesagt, doch habe ich nicht auf sie gehört.“ In dieser Nacht hatte ich einen Traum. In einer großen Wäscherei gab es viel schmutzige Wäsche, die einen großen Müllwagen füllte und gerade gereinigt wurde. Nur ein kleines bisschen war übrig. Ich wusste, dass der Meister diese zerfallenen Substanzen für mich reinigte. Aus der Tiefe meines Herzens war ich dem Meister so dankbar, dass er diesen starrsinnigen Jünger erweckt hatte, damit ich unserem gemeinsamen Körper nicht noch mehr Schaden zufügte. Ich war entschlossen, die Anhaftung an mir selbst zu beseitigen.
Danach achtete ich darauf, mehr Barmherzigkeit und ein größeres Verständnis für andere herauszukultivieren. Ich hatte erkannt, dass ich anderen Praktizierenden zugestehen muss, dass sie eine unterschiedliche Meinung haben und ihre eigene Art, Dinge zu tun. Das Fa hat viele Ebenen und die Kultivierenden befinden sich alle auf unterschiedlichen Ebenen.
Ich erkannte auch, dass viele Unzulänglichkeiten unter den lokalen Praktizierenden mit mir in Verbindung standen, weil ich nicht gut koordiniert hatte: Lücken unter uns zu haben; schlecht über jemanden zu reden, der nicht da ist; die Fa-Lerngruppe nicht zu besuchen etc.
Als ich begriffen hatte, wie ernst die Probleme waren, entschuldigte ich mich bei allen Mitpraktizierenden persönlich dafür. Anschließend verschwanden die Konflikte. Nach innen zu schauen, funktioniert wirklich!
Es ist so, wie der Meister sagt:
„Für die Kultivierenden ist nach innen schauen ein Wundermittel.“(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)
Kultivierung in der Koordination
Wenn nun schwierige Situationen auftauchen, versuche ich mein Bestes, um die anderen zu verstehen. Ich stülpe den anderen auch nicht mehr meine Gedanken über noch erteile ich Befehle. Und ich sage auch keine schlechten Dinge mehr hinter dem Rücken der anderen. Wir sind alle Jünger des Meisters. Niemand sollte denken, dass er über den anderen steht. Wir sind alle Dafa-Jünger und haben eine heilige Schicksalsverbindung.
Ein Koordinator ist auch ein gewöhnlicher Praktizierender, dessen Verantwortung ist, spezifische Aufgaben zu übernehmen und mehr für unsere Mitpraktizierenden zu tun. Ein Koordinator ist nicht höher als alle anderen. Er sollte während der Koordination seine Eigensinne beseitigen. Wäre ich kein Koordinator gewesen, wären vielleicht einige meiner Eigensinne nicht enthüllt worden. Deshalb, ein Koordinator zu sein, ist für mich eine Gelegenheit, mich noch besser zu kultivieren.
Das Obige ist mein Verständnis auf meiner gegenwärtigen Ebene. Bitte weist mich freundlich auf alles hin, was nicht mit dem Fa übereinstimmt.