(Minhui.org) Die 47 Jahre alte Frau Li Liefeng starb am 10. Juli 2014 in Folge der Verfolgung. Sie war die letzten 15 Jahre wiederholt illegal festgenommen, inhaftiert und gefoltert worden.
Frau Li hatte in den Arbeitslagern und Gefängnissen alle Arten körperlicher und geistiger Folterung durchlitten. Dazu gehörten Einzelhaft, Schocks mit elektrischen Schlagstöcken, gezwungen mit dem Gesicht zur Wand zu stehen, Reizmittel in die Augen gesprüht bekommen und Schlaf- und Nahrungsentzug. Von den langen Jahren der Misshandlung konnte sie sich schließlich nicht mehr erholen.
Li Liefeng |
So wurde Frau Li ab 1999 verfolgt: Es begann mit Festnahmen
Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am 20. Juli 1999 die Verfolgung der Falun Gong Praktik startete, hatte Frau Li für das Recht, Falun Gong zu praktizieren, appelliert. Aufgrund dessen war sie für eine Woche in der Arbeitsstelle ihres Ehemanns festgehalten worden.
Am 7. September 1999 war sie zum zweiten Mal nach Peking gegangen, um wieder zu appellieren und war wieder festgenommen worden; diesmal hielt man sie für 25 Tage in Peking fest. Sie wurde zurück in ihre Heimatstadt gebracht und für einen weiteren Monat festgehalten. Ihre Freilassung erfolgte erst, nachdem 3.000 Yuan von ihren Eltern erpresst worden waren.
Frau Li war im Januar 2000 das dritte Mal festgenommen worden. Diese Festnahme wurde vom Polizeichef Li und dem Polizeibeamten Yuan Wenzhen vom Polizeikommissariat Xinyu durchgeführt. Sie wollten sie daran hindern, wieder nach Peking zu gehen. Diesmal kam Frau Li ins Gefängnis Xinyu, wo sie für fünf Tage in den Hungerstreik ging, bevor sie entlassen wurde.
Mehrere Polizeibeamte, einschließlich Yuan Wenzhen, hatten Frau Li im Oktober 2000 wieder festgenommen. Sie behaupteten, dass Frau Li sich mit Praktizierenden in ihrem Haus „versammelt“ habe. Sie durchstöberten daraufhin ihr Haus und beschlagnahmten viele Dafa Bücher und Fotos des Gründers von Falun Gong, Li Hongzhi. Frau Li wurde verhört und fünfzehn Tage lang im Untersuchungsgefängnis Xinyu festgehalten.
Im Arbeitslager: Zwangsarbeit, Gehirnwäsche, Folter
Einige Tage nachdem sie in Oktober 2000 aus dem Gefängnis Xinyu entlassen worden war, wurde Frau Li wieder festgenommen und ins Frauenzwangsarbeitslager Jiangxi gebracht, wo sie ein Jahr lang festgehalten wurde. Sie wurde in Einzelhaft gesteckt und kontinuierlich Tag und Nacht von zwei drogensüchtigen Mitinsassinnen überwacht. Ihr wurden Familienbesuche verweigert. Auch Briefe an die Verwandten durfte sie nicht schreiben. Sie wurde im Oktober 2001 freigelassen.
Erst Gehirnwäsche-Einrichtung, dann Zwangsarbeitslager für Frauen
Agenten des Büro 610 Xinyu, des Komitees für Politik und Recht und des Polizeikommissariats gingen an einem Abend im Januar 2002 zu Frau Lis Heim und schlugen auf sie ein, bevor sie sie festnahmen. Sie wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Landkreis Fenyi gebracht und dort gezwungen mehr als 20 Tage lang Videos, die Falun Gong verleumdeten, anzuschauen. Sie wurde dann ins Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Jiangxi überführt und nahezu zwei Jahre lang festgehalten. Frau Li weigerte sich standhaft, sich „umerziehen“ zu lassen.
Im Arbeitslager folterte man sie auf brutalste Weise. Sie wurde rund um die Uhr von drogensüchtigen Mitinsassinnen überwacht und misshandelt, gezwungen Handarbeiten für den Export zu fertigen und sich die Verleumdungen der KPCh gegen Falun Gong anzuhören. Nach der Entlassung im Jahre 2003 konnte sie auch nicht zur Ruhe kommen, denn sie wurde weiterhin scharf zu Hause überwacht.
Sie musste ihr Zuhause verlassen
Die Polizei ging im August 2004 zu ihrem Arbeitsplatz und versuchte, sie mitzunehmen. Frau Li musste ihr Zuhause verlassen, um einer 18-monatigen Inhaftierung zu entgehen. Bis März 2006 kehrte sie nicht mehr nach Hause zurück.
Gerichtsurteil: Drei Jahre Haft
Frau Li wurde am 20. März 2007 zu Hause festgenommen. Die Polizei verhörte sie nachts. Sie wurde mit elektrischen Schlagstöcken geschockt, geschlagen und bedroht.
Folternachstellung: Mit elektrischen Schlagstöcken geschockt. |
Sie wurde am nächsten Tag ins Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Nanchang gebracht. Nach ihrer Verurteilung zu drei Jahren Haft brachte man sie ins Frauengefängnis Nanchang. Das war am 20.August 2008.
Mitte Dezember 2008 wurde sie gezwungen, fortwährend vor einer Wand zu stehen und sie durfte nicht schlafen. Zwei Mitinsassinnen wechselten sich dabei ab, sie zu überwachen. Sie sprühten ihr verdünnte ätherische Öle in die Augen, traten sie und schlugen ihr mit dem Stiel eines Mops ins Gesicht, sobald sie einschlief. Sie wurde gezwungen, Videos anzuschauen und Artikel zu lesen, die Falun Gong verleumdeten. Außerdem wurde ihr die Nahrung entzogen.
Um sie „umzuerziehen“ weiteten die Wärter die Folterung im März und Mai 2009 aus. Sie erlaubten ihr weder, sich die Zähne zu putzen, das Gesicht zu waschen noch durfte sie ihre Kleidung wechseln. Sie wurde geschlagen und wüst beschimpft. Frau Li magerte stark ab; ihr Gewicht fiel auf ca. 28kg. Sie zwangen sie 22 Tage lang ununterbrochen vor einer Wand zu stehen. Dadurch war sie schließlich desorientiert und hatte Halluzinationen. Später im Dezember 2009 erkrankte sie an Tuberkulose.
Als sie am 10. März 2010 entlassen wurde, waren viele ihrer Organe geschädigt, insbesondere ihre Lungen. Von dieser letzten Runde der Folterung konnte sie sich nie erholen und starb vier Jahre später am 10. Juli 2014.
Frau Li nach wiederholten Folterungen an der Schwelle des Todes |
Beteiligte Personen bei der Verfolgung von Frau Li:
Yuan Wenzhen ( 袁文珍) Abteilungsleiter des Polizeikommissariats Xinyu : +86-790-6224665, +86-790-6224165
Hu Xiaoping ( 付小平) Stellvertretender Leiter des Büro 610 in Xinyu: +86-790-6433766, +86-13507906702, +86-13006288505
Zhou Bin ( 周斌) Agent im Büro 610 in Xinyu: +86-13030553710
Yu Xiaodong ( 余小东) Aufseher im Frauengefängnis Nanchang: +86-791-3711687