(Minghui.org) Als Koordinatorin komme ich mit vielen Praktizierenden in Kontakt und merke beim Austausch oft ihre menschlichen Gesinnungen und Mängel. Der Meister arrangierte solche Gelegenheiten für mich, damit meine alltäglichen menschlichen Gesinnungen und mein Selbst in dieser Umgebung wegkultiviert werden konnten. Im Folgenden möchte ich mit den Praktizierenden über einige Aspekte des menschlichen Herzens sprechen.
Schon in meiner Kindheit kam ich nicht so gut mit anderen Kindern aus. Sie spielten miteinander und ich stand daneben und schaute zu. Dann ging ich zu ihren Eltern und sagte ihnen, was ihre Kinder Schlechtes getan hatten.
Als ich erwachsen war, stand ich über diesen weltlichen Dingen und ging meinen eigenen Weg. Ich dachte, dass ich besser sei als alle anderen. Bei der Arbeit versuchte ich, die Beste zu sein und wünschte mir oft, besser behandelt zu werden. Mein Vater sagte, dass ich selbstgefällig sei. Die Kultivierung brachte diese menschlichen Gesinnungen auch zu Tage.
Im August 1998 lernte ich Dafa kennen. Damals gab es nur wenige Praktizierende in unserem Gebiet und es gab weder eine Fa-Lerngruppe noch eine gemeinsame Übungsgruppe. Ich war bei der Fa-Verbreitung sehr engagiert und brachte auch anderen gern die Übungen bei. Ich half auch bei der Koordination, sodass wir anfingen gemeinsam das Fa zu lernen und die Übungen morgens zusammen zu praktizieren. Damit war ich sehr beschäftigt.
Seit dem 20. Juli 1999 waren die Praktizierenden voneinander isoliert und handelten sehr unterschiedlich. Ich war über das Verbot des Praktizierens nicht erschrocken. Ich ging in die Stadt, fand die Praktizierenden, nahm neue Jingwen an und gab diese weiter. Wir tauschten uns auch untereinander aus. Allmählich war ich die lokale Koordinatorin geworden. Ich war die Hauptperson, die neue Jingwen, Austauschartikel oder die Informationsmaterialien über die wahren Umstände verteilte. Damals konnte ich das Fa nicht ruhig lernen. Stattdessen dachte ich oft an diese Praktizierende, die dieses nicht gut gemacht hatte, oder an jene Praktizierende, die jenes nicht gut gemachte hatte. Ich nahm mir die Zeit, um mit ihnen darüber zu sprechen und ihnen zu sagen, wie sie sich verbessern konnten und weiter machen sollten. Da unser Eigensinn der Angst damals noch sehr stark war, lernten wir das Fa nicht gemeinsam. Mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung des Meisters besserte sich auch unsere Umgebung. Wir hatten dann wieder mehr Gelegenheiten, miteinander Kontakt aufzunehmen. Schritt für Schritt lernten wir wieder gemeinsam das Fa. Am Anfang suchte ich vor dem Fa-Lernen die Abschnitte heraus, die mir selbst sehr geholfen hatten. Dann ging ich zur Fa-Lerngruppe und ließ die Praktizierenden die entsprechenden Abschnitte des jeweiligen Buches lernen. Als ich erfuhr, dass eine Praktizierende manche Wörter bei der Erklärung der wahren Umstände nicht gut verwendet hatte, sagte ich der Praktizierenden meine Meinung darüber. Wie die Mitpraktizierenden darüber dachten, wusste ich gar nicht.
Später kam eine ältere Praktizierende von außerhalb dazu. Ich merkte, dass sie sich über ihren Exmann ärgerte. Als sie über ihn erzählte, weinte und beschwerte sie sich. Ich gab ihr einen Rat, aber sie war anderer Meinung als ich. Es schien so, als könnten wir nicht darüber sprechen. Mit der Zeit entwickelte sie eine Abneigung gegen mich und sagte, dass das was ich ihr sagen würde, sehr unangenehm wäre. Ich würde sie zwingen und wäre immer gegen sie. Sie könnte dies nicht akzeptieren. Ich konnte auch nicht mehr vernünftig mit ihr darüber reden. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich bei allem, was sie sagte, über mich beschwerte, wodurch in mir eine Abneigung gegen sie entstand.
Ich machte auch noch andere ähnliche Erfahrungen. Zum Beispiel erzählte ein Praktizierender einem anderen Praktizierenden viel Schlechtes über mich und dies wurde dann auch oft weitererzählt. Zum Schluss erfuhr ich selbst davon. Ich hatte immer gedacht, dass ich gut für sie gewesen wäre und vieles für sie geleistet hätte. Aber schlussendlich lag ich damit total falsch. Damals schaute ich nicht richtig nach innen. Weil wir sehr viel mit solchen Dingen beschäftigt waren, achtete niemand mehr darauf.
Danach gründeten wir eine Fa-Lerngruppe. Einmal war Xiaolan nach dem gemeinsamen Fa-Lernen noch bei mir Zuhause geblieben und wollte mit mir über etwas sprechen. Sie war sehr barmherzig und friedlich. Dann sagte sie, dass sie zurzeit oft hörte, dass die Praktizierenden über mich sprechen würden. Und zwar meinten sie, dass mein Ton zu streng wäre und ich viele Probleme hätte. Als ich das hörte, hatte ich einen wirklich schweren Kopf, aber ich schaffte es dennoch, unberührt zu bleiben. Ich dachte, dass ich sicher etwas falsch gemacht hätte, sonst würde es nicht so viele Praktizierende geben, die schlecht über mich redeten. Xiaolan sagte, dass sie bald wegziehen würde und mit mir darüber sprechen wolle, damit sie es später nicht bereuen müsse. Ich sagte in diesem Moment nichts und behielt alles für mich. Ich dachte darüber nach, warum sie immer noch Schlechtes über mich sagten, nachdem ich so viele Jahren sehr viel getan und für die Mitpraktizierenden alles gegeben hatte. Ich habe sicher Probleme. Als Xiaolan mit mir sprach, fühlte sich mein Kopf total leer an und ich konnte keinen einzigen Gedanken fassen. Ganze zwei Stunden nachdem Xiaolan gegangen war, konnte ich weder einschlafen noch einen roten Faden in dem Ganzen finden. Auf jeden Fall hatte ich etwas falsch gemacht, das Problem lag sicher bei mir. Ich dachte immer darüber nach, was für Fehler ich genau gemacht hatte.
Am kommenden Morgen schaffte ich es nicht einmal, alle fünf Übungen bis zu Ende zu machen, da mein Herz so beunruhigt war. Ich startete den Computer und schaute mir das Video „Fa-Erklärung an die Australischen Praktizierenden“ vom Meister an. Ich hörte ganz ruhig zu und ließ jedes Wort in mein Herz hinein. Nach einer halben Stunde war mir alles klar geworden. Das Problem war: Ich beharrte auf dem Selbst, ich hielt meinen Eigensinn fest und dachte, dass nur ich richtig liegen würde. Ich zwang den anderen meine Meinungen auf. Die anderen Praktizierenden konnten dies nicht akzeptieren und hatten daher eine Abneigung gegen mich. Aber ich fühlte mich immer noch im Recht. Dadurch entstand eine Trennung zu den anderen. Die Gemeinschaft der Praktizierenden in unserem Gebiet wurde dadurch gestört und es ergab sich ein schlechter Kultivierungszustand innerhalb der gesamten Gruppe. Ich ließ alle menschlichen Gesinnungen los, die ich in jener Zeit erkannte. Ich sagte dem Meister in aufrichtiger Absicht: „Meister, ich habe es falsch gemacht. Ich habe ein schlechtes Erleuchtungsvermögen. Nachdem die Praktizierenden mich so viele Mal darauf hingewiesen haben, habe ich es immer noch nicht erkannt.“
Am gleichen Abend träumte ich davon, dass alle schmutzigen Dinge in einer viereckigen Toilette weggeräumt wurden. Es füllte einen ganzen Abfallwagen aus. Am Rand war noch ein kleines bisschen Schmutz übrig. Ich erkannte, dass es der Meister war, der für mich alle schmutzigen Sachen bereinigt hatte. Ich dankte dem barmherzigen Meister aus vollem Herzen dafür, dass er mich, so eine dumme Praktizierende, wieder erweckt hatte, damit die Gemeinschaft der Praktizierenden dadurch keinen Verlust hatte erleiden müssen. Ich entschloss mich dazu, meine Selbstbezogenheit unbedingt loszulassen. Ich werde nicht zulassen, dass das Böse aus sich einfach über uns lustig macht und Chaos anrichtet.
Ich achtete darauf, barmherzig zu sein, barmherzige Gedanken heraus zu kultivieren, und die anderen zu verstehen. Ich sagte mir, die Praktizierenden könnten auch unterschiedliche Meinungen und Handlungsweisen haben. Ich versuchte ruhig mit anderen zu sprechen, und ihnen nichts aufzuzwingen. Da das Fa verschiedene Ebenen hat, kultivieren wir uns auch auf unterschiedlichen Ebenen, somit sind wir auch nicht gleich. Es gibt einen Prozess, wenn wir uns erhöhen. Wir sollten nicht wie die Kommunistische Partei, alle gleich behandeln. Alle Erscheinungen hatten etwas mit mir zu tun, es waren alles meine Eigensinne, die ich loslassen sollte. Die Praktizierenden schufen mir Gelegenheiten, damit ich mich erhöhen konnte. Ich wich dem jedoch immer wieder aus, und verursachte zudem noch eine Distanz zu den anderen. Dies erkannte ich jedoch erst sehr spät. Der Meister hatte sich sicherlich schon viele Sorgen um mich gemacht.
Ich erkannte auch noch, dass es mit meiner schlechten Koordination zusammenhing, dass in unserer Region viele Dinge nicht gut koordiniert waren und die Praktizierenden sich nicht erhöhen konnten. Dazu gehörten zum Beispiel das voneinander Getrenntsein, oder hinter dem Rücken der Praktizierenden schlecht über sie zu sprechen, nicht am gemeinsamen Fa-Lernen teilzunehmen usw. Als ich die Ernsthaftigkeit der Probleme erkannte, entschuldigte ich mich bei den Praktizierenden. Sie waren so nett, verziehen mir und sagten, dass sie auch geweint hätten. Die Konflikte zwischen uns lösten sich dadurch auf. Es ist so gut, nach innen zu schauen. Es ist genau wie der Meister sagte:
„Für die Kultivierenden ist nach innen schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18. Juli 2009)
Jetzt schaffe ich es, die Mitpraktizierenden auf verschiedenen Kultivierungsstufen zu verstehen, den Praktizierenden nichts aufzuzwingen, mich nicht über die anderen zu stellen, keine Befehle zu geben, und nichts Schlechtes über die Praktizierenden hinter ihrem Rücken zu sagen. Keine Person hat das Recht, sich über die Praktizierenden des Meisters zu stellen. Wir sind alle Schüler vom Meister und haben die heilige Schicksalsverbindung vor Urzeiten geknüpft.
Die Koordinatoren und Koordinatorinnen sind auch normale Praktizierende. Nur besitzen sie das Herz, solche Dinge zu koordinieren. Ich erkannte, dass die Koordinatoren einige Eigensinne und menschliche Gesinnungen hatten, die nur während der Koordination losgelassen werden können. Es heißt nicht, dass sie sich höher als die anderen kultivieren können. Aber wenn sie nichts koordinieren könnten, würden solche menschlichen Gesinnungen nicht offengelegt werden können. Darum ist der Prozess der Koordination gleichzeitig ein Prozess der Kultivierung.
Das ist mein derzeitiger Erkenntnisstand. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, falls ihr etwas Unpassendes bemerkt.