(Minghui.org)
Meister, ich grüße Sie!
Ich grüße meine Mitpraktizierenden!
Ich gehöre nicht zu den Praktizierenden, die plötzliche Erkenntnisse oder tiefe Einsichten haben. Stattdessen scheint es, dass ich eher stolpere und manchmal sogar in meiner Kultivierung schwanke. Als ich mit dem Praktizieren begann, schien die Kultivierung klar und eindeutig zu sein. Ich lernte jeden Tag das Fa und machte die Übungen. Am Anfang, wie es wohl allen Praktizierenden geht, stieß ich auf große Prüfungen seitens meiner Familie. Ich erinnerte mich immer wieder daran, dass ich mit diesen Menschen eine äonenlange karmische Verbindung habe und ihnen offensichtlich sehr viel schulde. Ich bemühte mich sehr, barmherzig zu sein, da sie als westliche Menschen Falun Dafa nicht verstanden, geschweige denn, warum ich an Projekten teilnehmen müsse, um Menschen über die Verfolgung zu informieren.
Nach ein paar Jahren hörte meine Familie damit auf, mich zu stören. Ein paarmal hörte ich sogar zufällig mit, wie mein Mann bei anderen angab, indem er sagte: „Alle diese Falun Gong-Praktizierenden sind sehr gebildete Menschen. Einige von ihnen sind Universitätsprofessoren, einer ist Arzt und die meisten sind Ingenieure mit einem sechsstelligen Einkommen!“ Von Zeit zu Zeit flackerten zwischen uns Spannungen auf. Schließlich begann ich, die Einstellungen meines Ehemannes als Spiegel zu betrachten, der mir meinen Kultivierungszustand reflektiert.
Das erwähne ich, weil ich beobachtet habe, dass mein Mann für gewöhnlich mit meinem Praktizieren einverstanden ist, manchmal jedoch plötzlich verärgert ist und sich zu beschweren beginnt. Dann muss ich ihm erneut die Tatsachen erklären, und das immer wieder. Dadurch bekam ich die Einsicht, wie wir die Tatsachen erklären müssen. Manchmal müssen wir sogar denselben Menschen mehrmals die wahren Umstände erklären, obgleich es schien, dass sie damals bereits verstanden hätten und zufrieden waren.
Um mehr Menschen über das Verbrechen des Organraubs zu informieren und die Aufmerksamkeit auf die Resolution 281 des Repräsentantenhauses zu lenken, schlug unser Koordinator vor, Unterschriften zu sammeln.
Ich lebe in der Nähe von Detroit, die einst eine reiche und mächtige Stadt war. Mittlerweile ist sie immer mehr heruntergekommen, zerfallen und mit Graffiti überzogen. Aufgrund der hohen Kriminalitätsrate sind die meisten Leute, die es sich leisten konnten, in die umgebenden Vororte gezogen. Dennoch waren sie nicht willens, den 120 Jahre alten Bauernmarkt aufzugeben, der immer ein geschätztes Wahrzeichen der Stadt war. Und obwohl er von ausgebrannten Häusern und hoch wachsendem Unkraut umgeben ist, kommen jede Woche Tausende Menschen zu dem Bauernmarkt. Deshalb dachte unser Koordinator, dass dies ein guter Ort wäre, um Unterschriften zu sammeln.
Die Mitpraktizierenden fanden auch, dass die Unterschriftenaktion ein großartiger Weg sei, die Tatsachen zu verbreiten und den Menschen die Gelegenheit zu geben, sich selbst zu positionieren. Die Unterschriften der Wählerschaft würden ebenso die örtlichen Verwaltungen ermutigen, die Resolution mit zu unterstützen.
Seit ich in Detroit zur Welt gekommen und dort aufgewachsen bin, habe ich ein tiefes Verständnis der afro-amerikanischen Gemeinschaft. Nachdem ich ein Praktizierender geworden war und mit dem Fa-Lernen angefangen hatte, war ich sehr bemüht, in Detroit Menschen zu erretten. Da die anderen Praktizierenden in den Vororten leben, gab es direkt in Detroit keinen Übungsplatz. Zugleich spürte ich, dass es kein Zufall war, dass meine beiden Söhne afro-amerikanische Frauen geheiratet hatten.
Wann immer es mir möglich war, ging ich zu meiner alten Nachbarschaft und erklärte dort die Tatsachen über die Verfolgung von Falun Dafa und verteilte Faltblätter. Besonders war ich über die Obdachlosen besorgt, die auf den Straßen herumwanderten. Ein anderer Praktizierender und ich nahmen ein paarmal am Internationalen Studentenfest der Universität teil und demonstrierten dort die Übungen. Unglücklicherweise fiel uns kein wirksamer Weg ein, um einer größeren Gruppe von Menschen die Tatsachen zu erklären.
Letztes Jahr, als ich gehört hatte, dass wir auf den Bauernmarkt in Detroit gehen würden, um Unterschriften zu sammeln, wusste ich, dass dies die Gelegenheit war, auf die ich gehofft hatte. Der Markt findet jeden Samstag statt und beginnt vor 7:00 Uhr. Jeden Samstag, direkt nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken, eilte ich zum Markt. Es war wirklich eine Gruppenaktion, denn jede Woche kamen einige ältere chinesische Praktizierende von außerhalb hinzu, um mir zu helfen.
Ein junger Praktizierender, der vor kurzem in unsere Gegend gezogen war, nahm sich trotz seines engen Terminplans die Zeit, die Tanten [eine liebevolle Bezeichnung für ältere weibliche Chinesen] zum Markt zu bringen und half sogar einige Stunden lang selbst mit. Ich war sehr berührt davon. Die meisten der Tanten konnten zwar kein Englisch sprechen, hatten jedoch starke aufrichtige Gedanken. Während ich da stand und jeweils mit einer Person nach der anderen sprach, um deren Unterschrift zu erhalten, arbeiteten sie als Team.
Eine Tante, die kein Englisch konnte, stand am Rand und sendete aufrichtige Gedanken aus oder machte die Übungen. Eine, die davor stand und Englisch konnte, bat die Menschen um die Unterschrift für die Petition. Sobald eine Person anhielt und unterschrieb, bemühten sich alle schnell, auch die anderen in der Gruppe zur Unterschrift zu bewegen. Ein Praktizierender, der gerade aus China gekommen war und kein Englisch sprach, sammelte hunderte Unterschriften, indem er aufrichtige Gedanken aussendete und mit seinem Kugelschreiber auf das Klemmbrett deutete.
Dank des Arrangements des Meisters, das uns die Gelegenheit gab, zusammenzuarbeiten, entschloss sich der Abgeordnete, in dessen Bezirk sich der Markt befindet, die Resolution mit zu unterstützen. Wir sammelten Tausende Unterschriften und es war wirklich ein Durchbruch!
Unglücklicherweise wurde über die Resolution nicht sofort abgestimmt, doch lokale Koordinatoren meinten, dass dies eine Gelegenheit wäre, noch mehr Menschen zu erretten. Deshalb fuhren wir diesen Sommer damit fort, Unterschriften zu sammeln. Dabei konzentrieren wir uns auf Gebiete, in denen wir noch keine Tatsachen erklärt hatten oder fanden, dass wir es noch nicht gut genug gemacht hätten. Ich begann also, mich vor das Rathaus meiner Stadt zu stellen und am Wochenende kamen einige Mitpraktizierende mit mir zum Markt. Obgleich wir in meinem Gebiet einen Übungsplatz haben, war ich überrascht zu erfahren, dass einige Menschen noch gar nichts über Falun Gong, geschweige denn den Organraub gehört hatten.
Da Bauernmärkte geeignet schienen, um mit verschiedenen Menschen zu sprechen, gingen wir zu einem Markt in einer anderen Stadt. Letztes Wochenende, nachdem der andere Praktizierende weggegangen war und ich bereits ein paar Stunden dagestanden hatte, wurde meine Stimme immer leiser. Eine Frau sagte zu mir: „Ich kann Sie kaum hören. Bleiben Sie bitte genau hier! Ich komme gleich zurück.“ Sie kam bald zurück und ich erklärte ihr, warum ich die Menschen um eine Unterschrift für die Petition bat. Nachdem sie selbst unterschrieben hatte, sagte sie: „Das ist so wichtig! Sie müssen dafür sorgen, dass jeder unterschreibt! Sie sind viel zu leise und zurückhaltend!“
Als die nächste Person, die ich ansprach, weiterlief, rief sie laut: „He! Sie müssen das unterschreiben! Ignorieren sie die Frau nicht einfach, sie bat Sie um eine Unterschrift für etwas Wichtiges! Sie werden sich daraufhin wohl fühlen!“ Der Mann drehte sich um, kam zurück und unterschrieb die Petition.
Zehn Minuten blieb sie neben mir stehen und bestand darauf, dass alle die Petition unterzeichneten, die mich zuerst ignoriert hatten bzw. nicht hatten unterschreiben wollen. Und die Leute taten es. Ich freute mich sehr für sie: Wahrscheinlich war sie gerade zu der Zeit gekommen, als ihre eigenen Lebewesen vorbeigingen, und sie trug ihr Teil dazu bei und stellte sicher, dass sie errettet wurden.
Bevor Sie mich verließ, zeigte sie mit dem Finger auf mich und sagte streng: „Denken Sie daran, Sie müssen lauter sprechen! Schauen Sie nur all diese Menschen, die vorbeilaufen und noch nicht unterschrieben haben!“ Ich spürte, dass der Meister sie mir gesandt hatte, um mich zu erinnern und zu ermutigen.
Dieses Jahr waren wir nicht in der Lage gewesen, Tausende Unterschriften zu sammeln. Deshalb kann ich nur darüber sprechen, wie ich dieses Jahr meinen Teil nicht erfüllt habe.
Wenn ich nach innen schaue, spüre ich, dass ich zu sehr an Detroit hänge und nicht genügend Aufmerksamkeit auf die Menschen gelegt habe, die in anderen Städten auf ihre Errettung warten. Obwohl die Fa-Berichtigung noch nicht vorbei ist, bereue ich es, sobald ich zurückschaue und all die Gelegenheiten sehe, die ich verpasst habe oder bei denen ich es nicht gut genug gemacht habe.
Am Anfang meiner Kultivierung hatte ich ein paar Konflikte mit einigen chinesischen Tanten. Barmherziger schauten sie über meine Fehler hinweg und kamen letztes Jahr, um mir bei der Unterschriftenaktion zu helfen. Das war wirklich erstaunlich! Wir konnten kaum miteinander kommunizieren, dennoch arbeiteten wir als ein Körper zusammen, um Menschen zu erretten.
Ich bitte meine Mitpraktizierenden, mich auf alle Fehler hinzuweisen, die ich gemacht habe und mir aufzuzeigen, wenn ich etwas gesagt habe, was nicht dem Fa entspricht.