(Minghui.org) Ich habe einige allgemeine Probleme, die unter den Praktizierenden auftauchten, beobachtet, auf die ich hier hinweisen möchte.
Das erste Problem: Wenn wir Kritik gegenüberstehen, entweder wegen der Kultivierung oder bezüglich Alltagsfragen, neigen wir dazu, gleich einzuschreiten und das Thema zu wechseln. Noch schlimmer ist es, wenn uns jemand kritisiert, dann drehen wir den Spieß sofort um. An der Oberfläche ist es eine Flucht, wir versuchen da herauszukommen. Aber eigentlich ist das das Anzeichen einer gewissen Schläue.
Der Meister sagte:
„Was ein schlechter Mensch ist, habe ich euch doch schon erklärt, ein Schlitzohr ist ein schlechter Mensch.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05. September 2010, Manhattan)
Ich habe das selbst getan. Wenn ich während des Fa-Lernens Teile lese, die auf meine Mängel verweisen, will ich schneller lesen, um rascher durch den Abschnitt zu kommen. Wenn ich lese, was der Meister uns bittet zu tun, ich aber finde, dass es schwer zu erreichen ist, halte ich oft an einer negativen Denkweise fest.
Zum Beispiel sagte der Meister:
„Ich habe oft gesagt, dass deine Worte andere zu Tränen rühren können, wenn du es wirklich gut mit den anderen meinst und keinerlei egoistische Gedanken hast. Versuch das einmal!” (Li Hongzhi, Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag, 13. Mai 2014)
Als ich das las, kam mir gleich der Gedanke: „Unmöglich für mich!“ Ich sprach darüber mit einem Mitpraktizierenden. „Wenn wir das Fa lernen, müssen wir unser Bestes tun, um unsere Anschauungen zu ändern, das kann unserer Kultivierung erheblich nützen“, sagte er ernst. Das berührte mich. Als ich diesen Teil erneut las, sandte ich aus tiefstem Herzen einen starken aufrichtigen Gedanken aus: „Meister, ich kann es schaffen!“
Das zweite Problem: Wir sprechen oft von „ich selbst“, schauen aber kaum nach innen. Selbst wenn wir das manchmal tun, schauen wir doch nur oberflächlich und weigern uns, die Wurzel auszugraben.
Das dritte Problem: Praktizierende neigen in der Regel dazu, sich in einen Konflikt zu stürzen, wenn es um ein Thema geht. Jede Partei besteht darauf, dass ihre Lösung die beste ist, und manchmal glühen ihre Gesichter vor Wut. Sie können sich nicht einigen. Ich persönlich glaube, dass es falsch ist, egal, wie gut jemandes Lösung ist, dies endlos zu betonen. Die richtige Sache geht, wenn sie auf die Spitze getrieben wird, in die falsche Richtung.
Wir sollten uns nicht streiten. Stattdessen sollten wir uns gegenseitig ergänzen und unterstützen. Nur so wird die Lösung schließlich erarbeitet und die beste sein.
Ein weiteres Problem: Der Eigensinn der Sentimentalität.
Viele ältere Praktizierende hängen sehr an ihren Enkelkindern. Wenn ich meine Eltern besuche, spreche ich mit meiner Mutter immer über ihre Bindung an ihre Enkelin. Da mein Bruder und seine Frau beide während des Tages arbeiten, kümmert meine Mutter sich zu Hause um deren Tochter. Daran ist nichts falsch, aber meine Mutter ist ihrer Enkelin so zugetan, dass sie, auch wenn mein Bruder und seine Frau am Abend nach Hause kommen, sich nicht zurückhalten kann und in deren Zimmer geht, um ihre Enkelin zu necken.
Wenn meine Mutter sich mit anderen unterhält, spricht sie in der Regel über ihre Enkelin. Ich habe meine Mutter darauf hingewiesen, dass dies auch eine Lücke ist, die durch das Böse benutzt werden und mit der Zeit zum Nachlassen in der Kultivierung führen kann. Aber meine Mutter scheint nicht bereit zu sein, meine Ermahnungen zu akzeptieren. Sie besteht darauf , dass sie da keinen Eigensinn habe. Ich werde nicht aufgeben, sie jedes Mal, wenn ich sie besuche, weiter daran zu erinnern.
Einige Praktizierende haben eine starke Bindung an ihre Söhne und Töchter. Sie finden auch eine Entschuldigung für ihr Verhalten: Ich kümmere mich um sie, um ihnen zu helfen, sich fleißig zu kultivieren. Ja, es ist richtig, ihre Kultivierung zu unterstützen, aber die übermäßige Fürsorge der Eltern hat sich zu einem Eigensinn entwickelt. Bei so viel Aufmerksamkeit für ihre Nachkommen können sie sich nicht mehr auf ihre eigene Kultivierung konzentrieren und sie können sich wegen dieses Eigensinns nicht beruhigen. Oft fühlen sie sich unausgeglichen, denn sie denken, dass ihre Liebe nicht erwidert wird. Aber sie denken nie: „Was ist der wahre Grund für dieses Ungleichgewicht?“
Ich schreibe diesen Artikel nicht, um jemanden zu beschuldigen, sondern damit wir uns gegenseitig daran erinnern: Lasst uns gemeinsam fleißig sein!