(Minghui.org) Ich bin erst seit ein paar Monaten eine Praktizierende, wenn auch die Geschichte in meinem Erfahrungsbericht weiter in die Vergangenheit zurückreicht.
Mein Mann praktiziert Falun Dafa schon seit einigen Jahren und war mir gegenüber immer sehr offen. Er lud mich öfter ein, selber das Zhuan Falun (Li Hongzhi) zu lesen und schenkte mir Falun Gong – Der Weg zur Vollendung (Li Hongzhi).
Mein Mann sagte mir immer, er könne mir nicht erzählen, was darin stehe, das müsse ich selber erfahren. Außerdem betonte er, dass ich die Bücher an einem Stück lesen solle. Vor ca. zwei Jahren versuchte ich dann, Falun Gong – Der Weg zur Vollendung zu lesen. Aber immer, wenn ich es alleine lesen wollte, hatte ich negative Gedanken bezüglich des Textes und dachte, dass ich den Inhalt niemals akzeptieren könne.
Deshalb bat ich meinen Mann, mir zu helfen, also las er mit mir zusammen - das heißt, wir lasen uns abwechselnd immer einen Abschnitt vor. Zu meinen inhaltlichen Verständnisproblemen kamen nun noch Aversionen gegen die Sprache und den Schreibstil hinzu. Ich fand die Sätze grammatikalisch unlogisch und hatte das Gefühl, es stehe so oft „dies“ und nicht das jeweils konkrete Wort in einem Satz. So wusste ich am Ende nicht mehr, worum es überhaupt ging. Also stellte ich immer wieder Zwischenfragen, auf die mein Mann dann immer ruhig antwortete, das werde einen Absatz später schon erklärt werden. Um alles zusätzlich zu erschweren, wurde ich beim Vorlesen nach nur ein paar Sätzen schon heiser.
Seit einigen Jahren liest mein Mann morgens immer eine Stunde über das Internet mit anderen Praktizierenden aus unserer Region und auch dort gesellte ich mich ab und zu dazu. Ich glaube, in der ganzen Zeit schaffte ich es trotzdem nie durch das ganze Zhuan Falun.
Trotzdem löcherte ich bei vielen Themen im Alltag meinen Mann immer wieder dazu. Er erzählte mir dann von den Fa-Prinzipien, soweit er es konnte - immer mit dem Hinweis, ich solle selber lesen, wenn ich es wissen wolle, denn er habe nur einen beschränkten Wissensstand so wie jeder Praktizierende.
Nach unseren Flitterwochen im April diesen Jahres gesellte ich mich erneut zu der morgendlichen Leserunde, die extra wegen mir wieder bei Seite 1 des Zhuan Falun begann, obwohl die Gruppe gerade an einer anderen Stelle mitten im Buch war. Mein Entschluss war, das Buch dieses Mal einmal ganz durchzulesen, um endlich zu wissen, was darin stand. Danach wollte ich entscheiden, ob ich dabei bleiben wollte oder nicht. Letztendlich habe ich nie aktiv den Entschluss gefasst, dabei zu bleiben, aber aufgehört habe ich auch nicht.
Die früheren Schwierigkeiten, dass ich schon alleine grammatikalisch nicht verstand, was der Meister mir sagen wollte, verschwanden recht schnell, auch wenn ich natürlich trotzdem nicht alles verstehe. Heiser werde ich auch nicht mehr, sodass mir selbst lange Absätze keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Dafür haben beim Lesen andere Schwierigkeiten begonnen: Ich wurde nach nur ein paar Absätzen unglaublich müde, die Zeilen verschwammen und ich schlief beinahe ein. Manchmal konnte ich mit Willenskraft dagegen angehen und die Seiten waren wieder klar zu sehen, sodass ich frisch weiterlesen konnte. Auch heute noch werde ich manchmal sehr müde, doch ist es im Vergleich zu damals besser geworden.
Ich hatte außerdem eine ganze Zeitlang den Eindruck, in jedem zweiten Absatz stehe der Hinweis, dass man sich umsonst kultiviert habe, wenn man einen Fehler mache, sodass ich dachte: „Dann brauche ich gar nicht erst anzufangen.“ Auch das ist inzwischen wieder weg. Ich wundere mich, denn jetzt lese ich stattdessen, dass wenn man einen Fehler macht, so sollte man es sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen und es das nächste Mal einfach besser machen. Außerdem scheine ich nun überall zu lesen, man solle die drei Dinge gut machen, die ein Dafa-Jünger machen soll.
Das sind meine bisherigen Erfahrungen beim Lesen des Zhuan Falun und der Jingwen. Es werden sicher noch andere hinzukommen.