(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten aus China. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Der Meister erklärte uns mehrmals die Grundsätze von:
„Kultivieren wie am Anfang“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009)
Warum können wir die Anforderung nicht erreichen? Nach meinem Verständnis liegt es daran, dass wir das Dafa und unser Glück zur Kultivierung nicht mehr so schätzen wie am Anfang. Die Umgebung ist relativ locker geworden, jeder hat ein Dafa-Buch in der Hand, aber wir kultivieren uns nicht mehr so fleißig, und so werden unsere menschlichen Gesinnungen wieder stärker.
In der Zeit, in der ich unrechtmäßig im Gefängnis eingesperrt und verfolgt wurde, hatte ich über fünf Jahre keinen Zugang zu den Dafa-Büchern. Nachdem mir eine Praktizierende ein E-Book mitgebracht hatte, las ich das Buch „Zhuan Falun“ mehr als zehn Mal im Monat durch und außerdem noch dutzende Fa-Erklärungen. Ich war so glücklich, dass ich im Gefängnis jede Minute, ja sogar jede Sekunde schätzte, in denen ich die Dafa-Bücher lesen konnte. Andere Praktizierende, die keine E-Books hatten, betrachteten die abgeschriebenen Jingwens als wertvollen Schatz.
Nun befinde ich mich in einer lockeren Umgebung, in der es mir nicht an Dafa-Büchern oder anderen Materialien mangelt, aber ich schätze sie nicht mehr so wie früher. Ich bin fauler geworden und manchmal fühle ich mich innerlich wie gelähmt.
In den letzten zwei Jahren im Gefängnis hatte ich das Buch „Zhuan Falun“ 216 Mal durchgelesen und über tausend Mal die verschiedensten Fa-Erklärungen gelernt.
Jetzt – in der lockeren Umgebung - war mein Eifer verschwunden. Ich dachte über diesen Punkt nach: Warum schätze ich die Kultivierung erst dann, wenn ich mich in einer schwierigen Umgebung befinde? Warum kann ich den Zustand „Kultivieren wie am Anfang“ nicht mehr erreichen? Der Grund ist, ich schätze das Dafa nicht mehr so wie in der Anfangszeit, deshalb bin ich nicht mehr in der Lage, mich Tag für Tag fleißig zu kultivieren.
Seit Jahren lernte ich das Fa zusammen mit einer älteren und wenig gebildeten Praktizierenden. Am Anfang achtete ich immer auf ihre schlechte Aussprache und ihren niedrigen Bildungslevel. Im Grunde schaute ich auf sie herab. Ich beschwerte mich oft über sie, über dieses und jenes. Außerdem war ich sehr besorgt, dass ich mit ihr weniger Fa lernen würde. Ich sagte oft zu ihr: „Du kannst nicht einmal das Fa gut vorlesen, wie kannst du dich denn kultivieren!“ Sie war sehr verletzt.
Eines Tages lernte ich diesen Absatz im „Zhuan Falun“:
„Das ist etwas, das über die Ebene der alltäglichen Menschen hinausgeht, deshalb musst du entsprechend den außergewöhnlichen Grundsätzen gefordert werden. Wie gefordert werden? Du musst dich nach innen kultivieren und kannst nicht im Außen suchen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 40)
Darauf fing ich an, nach innen zu schauen und fand eine Menge menschlicher Gesinnungen: Groll, Geltungssucht, Ungeduld und Egoismus. Ich hatte mich in diesen Aspekten nicht richtig kultiviert. Wie kann ich dann von Gutherzigkeit sprechen? Ich kritisierte die Praktizierende, weil ich mich auf die Dinge konzentrierte, die sie nicht gut machte; damit wollte ich mich selbst bestätigen. War das nicht eine Widerspiegelung des Neides?
Als ich diese schlechten Gesinnungen entdeckt hatte, beseitigte ich sie mit aufrichtigen Gedanken. Dann tauschte ich mich mit der Praktizierenden offen und ehrlich aus und legte meine Verhaltensweisen offen, die nicht mit dem Dafa übereinstimmten. Ich bat die Praktizierende aufrichtig darum, ihr Verständnis zu äußern. Der Konflikt zwischen uns löste sich auf, und von da an halfen wir uns gegenseitig bei der Kultivierung. Nun kann ich auch die positiven Seiten der Praktizierenden sehen, inzwischen kann sie das Fa auch viel besser lesen. Das Nach-innen-Schauen ist wirklich ein Zaubermittel!
Mein Verständnis darüber, was es bedeutet, sich „fleißig zu kultivieren“, hat sich von der Wurzel her geändert. Ich dachte immer, dass ich mich nur anstrengen müsste, das Dafa gut zu lernen, die Übungen fleißig zu praktizieren, und die wahren Umstände zu erklären. Außerdem bemühte ich mich, alle sogenannten Vorteile in der Gesellschaft, auch Dinge, die zum alltäglichen Leben gehören, vollkommen zu verdrängen. Dadurch schränkte ich mich selbst ein. Ich glaubte, dass ich mich durch das Ertragen von Leiden erhöhen könnte, womit ich mir zusätzliche Schwierigkeiten schaffte.
Später erkannte ich, dass sich dahinter folgende Eigensinne verbargen: an der Vollendung festzuhalten, um die Zeit besorgt zu sein, die Angst vor Eigensinnen, und meine Gesinnung, nicht wirklich an den Meister und das Dafa zu glauben und einen eigenen Weg der Kultivierung einrichten zu wollen. Wenn wir wirklich an den Meister und das Dafa glauben, folgen wir dem natürlichen Lauf und überlassen dem Meister die Arrangements, wir beseitigen unsere menschlichen Gesinnungen und harmonisieren das, was der Meister und das Dafa fordern. Können wir das Dafa nutzen, um unsere eigenen menschlichen Gesinnungen zu harmonisieren?
Als ich diese Grundsätze erkannt hatte, ließ ich alle menschlichen Gesinnungen los und tat das, was ich tun sollte. Sich tatkräftig zu kultivieren und das Fa zu bestätigen, zeigt sich vor allem in unserem Alltag. Es scheint, als wären wir wieder in die menschliche Welt zurückgegangen, aber dieser Rückschritt heißt in der Tat „vorwärts gehen“. Wie beim Pflanzen der Reissetzlinge: Wenn wir rückwärts gehen, hilft es uns, die Setzlinge ordentlich in eine Reihe zu pflanzen.
Die Konflikte zwischen mir und dem Praktizierenden A, der gleichzeitig mein Chef und der Betriebsleiter der Fabrik ist, sind nicht innerhalb von einem oder zwei Tagen entstanden. In den letzten Jahren kümmerte ich mich nicht um die Dinge des alltäglichen Lebens und schaute auf die Leute herab, die das taten. Im Grunde kritisierte ich den Praktizierenden A dafür, dass er sich täglich um die Gebäude der Fabrik, die Pflanzen im Garten, das Essen und die Kleidung kümmerte. Er überlegte ständig, wie man die Arbeiten besser machen könnte, welche Personen er einstellen sollte, sinnierte über Probleme und hatte noch andere schlechte Angewohnheiten… Da ich nur seine Eigensinne sah, schätzte ich diesen Praktizierenden immer mehr gering - von Tag zu Tag.
Im Alltag war ich voll und ganz mit den Arbeiten in der Produktionsstätte für Informationsmaterialien über die wahren Umstände von Dafa beschäftigt. Die Arbeit in der Fabrik war für mich wie ein Deckmantel, um meine Aufgabe der Fa-Bestätigung zuzudecken. Ich dachte, dass er mich verstehen würde, da wir beide Praktizierende seien. Außerdem sei er der Fabrikdirektor und solange er meine Arbeit nicht kritisiere, würde es niemand wagen, sich über mich zu beschweren. Eigentlich war das ein Gedanke aus der Parteikultur, ich dachte, dass die Mitarbeiter es nicht wagen würden, den Direktor zu verstimmen.
Bei der Kultivierung kann keiner den anderen ersetzen. Ich ignorierte es völlig, dass wir das Fa auch durch unsere Tun im Alltag bestätigen. Unser Verhalten in der alltäglichen Gesellschaft, gute oder schlechte Arbeitsleistungen haben einen Einfluss darauf, ob die alltäglichen Menschen Dafa richtig erkennen und die Lebewesen errettet werden können. Die Lebewesen sehen es, wenn wir es nicht gut machen. Außerdem, wenn der Praktizierende A mich geschützt oder die Angelegenheit ignoriert hätte, wäre mein Mangel in der Kultivierung nicht offengelegt worden.
Ich behandelte das Verhältnis zwischen Dafa und der alltäglichen Arbeit, sowie unter den Praktizierenden in einem Betrieb nicht angemessen. Ein Beispiel: Wenn der Praktizierende A meine Arbeit prüfte und er mir erklärte, dass ich es nicht sauber gereinigt hatte, konnte ich das nicht ertragen und konterte sofort, dass er bezüglich der Sauberkeit zu extrem wäre. Einerseits wies ich ihn auf seinen Mangel hin und half ihm, seine Gefühle zu erkennen. Andererseits ließ er mich meinen Eigensinn erkennen: Sobald er etwas sagte, explodierte ich und ärgerte mich darüber; ich wollte nur Angenehmes hören und gut dastehen.
Wenn der Praktizierende A etwas Neues vorschlug, äußerte ich sofort meine Vorstellungen, die ich für gut hielt. Es kam auch vor, dass ich dachte, ich hätte sowieso nicht viel Arbeit und sollte lieber hinausgehen; dann informierte ich den Praktizierenden A einfach der Form halber und verließ meinen Arbeitsplatz. Manchmal vergaß ich sogar, mein Handy mitzunehmen. Ich machte alle Arbeiten in der Fabrik nur halbherzig und überlegte nicht, ob andere Mitarbeiter mich suchen könnten. Ich berücksichtigte ihre Gefühle nicht und machte einfach alles nach meinen Wünschen. Ich dachte sogar, alle sollten mich unterstützen, da ja ich die aufrichtigsten Dinge täte.
Normalerweise verhalten sich die Mitarbeiter gegenüber den Chefs respektvoll und setzen seine Entscheidungen um. Ich vergaß meine Verantwortung in der alltäglichen Gesellschaft und handelte stattdessen nach eigenem Belieben. Manchmal kommandierte ich sogar meinen Chef, als hätte ich das Sagen, ohne auf die Wirkung unter den Mitarbeitern zu achten. Der Praktizierende A muss sich in seiner Rolle als Fabrikdirektor merkwürdig vorgekommen sein. Ich handelte sehr egoistisch und bemerkte es nicht einmal.
Die alltäglichen Menschen sehen nur die Oberfläche, ob es die Praktizierenden gut machen. Besonders in einer Fabrik, wenn sie sehen, dass wir keine guten Leistungen erbringen, werden sie das nicht anerkennen, ganz gleich wie viele Dafa-Arbeit wir auch erledigen. Da ich das Fa in diesem Punkt nicht bestätigt hatte, hatten sie auch kein Verständnis für meine Handlungsweise.
Einmal sagte ein Mitarbeiter zum Praktizierenden A: „Es geht doch nicht, dass man nur das Dafa lernt und nichts anderes macht.“ Aus seiner Verantwortung als Betriebsleiter wünschte sich der Praktizierende A sicherlich, dass die Mitpraktizierenden in seiner Fabrik gute Leistungen erbringen und damit das Fa bestätigen. Meine lockere Arbeitsauffassung verursachte großen Druck für A und die Situation wurde für ihn immer schwieriger. Somit verschärften sich unsere Konflikte. Mein extremes Verhalten schaffte mir zusätzliche Schwierigkeiten in meiner Kultivierung. Der Meister wäre bestimmt besorgt, zu sehen, dass ich nicht in der Lage war, es zu erkennen!
Jeder Praktizierende geht seinen eigenen Weg. Der Praktizierende A hat auch seinen Weg, um das Fa zu bestätigen. Die Fabrik gut zu führen, ist ein Teil seiner Kultivierung. Als sein Mitpraktizierender und Angestellter drängte ich ihn, nach meinen Wünschen zu handeln, anstatt mein Ego loszulassen und die Umgebung zu harmonisieren. Das war wirklich sehr egoistisch.
Einmal schlug mir ein Praktizierender vor, diese drei Kriterien zu berücksichtigen: „1. Wenn mein Chef etwas sagt, nicht zu explodieren und mich nicht zu ärgern. 2. Wenn ich während der Arbeitszeit weggehe, sollte ich meinen Chef über die Gründe informieren. 3. In einer Firma sollte ich den Praktizierenden als Chef betrachten und nicht als Mitpraktizierenden.“
Erst heute weiß ich, was er damit gemeint hat.
Der Meister sagte:
„Habe ich nicht gesagt, dass die Dafa-Jünger immer gute Menschen sein sollen, egal wo sie sich befinden? Denn die meisten Dafa-Jünger bestätigen das Fa während sie arbeiten. Natürlich, wenn man meint, dass er nicht arbeiten muss und keine finanziellen Probleme hat, und auch nicht an die Familie gebunden ist, dann ist das etwas anderes. Jeder hat seine Familie und es gibt Dinge in der Gesellschaft, die er erledigen muss. Alle kultivieren sich in der gesellschaftlichen Umgebung der Menschheit und bestätigen das Fa in der Menschenwelt. Warum handelt man absichtlich nicht nach der Anforderung des Fa?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 26.02.2005)
Als Kultivierende wissen wir alle, dass „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ das große Buddha-Gebot des Kosmos ist und dass das Buch Zhuan Falun die Praktizierenden anleitet, zum Ursprung und zum Wahren zurückzukehren, und der barmherzige und großartige Meister der angesehenste, respektvollste und allerheiligste Schöpfer ist.
Als ein Schüler des Meisters muss ich den Meister und das Dafa respektieren. Und so muss ich meine Gedanken und mein Verhalten überprüfen, ob sie den Respekt auch repräsentieren. Zum Beispiel sollte ich das Fa so lernen, dass ich es mit meinem Herzen aufnehme. Beim Lesen sollte ich darauf achten, dass ich alles Wort für Wort, Satz für Satz lese, alle flüchtigen Gedanken beseitige, und nichts zwischendurch mache. Die Dafa-Bücher sollte ich nicht irgendwo liegen lassen. Außerdem sollte ich die Übungsbewegungen sorgfältig nach der Ansage des Meisters durchführen und die fünf Übungen - wenn möglich - ohne Pause nacheinander praktizieren. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken zu den vier vereinbarten Zeiten, sollte ich mich ernsthaft darauf konzentrieren, das Böse umfassend zu vernichten.
Meister sagte:
„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren.“(Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)
Den Meister und das Dafa zu respektieren, ist auch ein wichtiger Teil der soliden Kultivierung.