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Das Warten auf Falun Dafa hat sich gelohnt

Vorgetragen auf der 12. Erfahrungsaustausch-Konferenz in Israel

22. Januar 2015

(Minghui.org)

Sehr geehrter Meister! 
Liebe Mitpraktizierende!

Vor weniger als einem Jahr fing ich an, Falun Dafa zu kultivieren.

Rückblickend kann ich erkennen, wie ich in den letzten Jahren auf diesen Augenblick vorbereitet wurde. Mein Charakter verbesserte sich, so dass ich in der Lage war, das Dafa zu erkennen und zu akzeptieren, als es vor meiner Tür erschien.

Ich war gesegnet, Eltern zu haben, die mich weise und mit Liebe aufzogen. Der moralische Standard meiner Eltern hinsichtlich Sprache und Verhalten war immer sehr hoch. Aber sie hatten kein Interesse an spirituellen Dingen, noch glaubten sie an die Existenz von Wesen jenseits dieser materiellen Welt.

In diesem völlig atheistischen Umfeld wurde mir der Glaube vermittelt, dass es für alles und jedes Phänomen eine materielle Erklärung gibt und wenn es keine gibt, dann existiert es auch nicht.

Im Laufe meines Lebens begegnete ich vielen weisen Menschen, und mit der Zeit wurde dieser absolute Atheismus ausgehöhlt. Oberflächlich behielt ich jedoch die starke Anschauung, dass es keine Realität gibt, die nicht berührbar oder materiell ist.

Irgendetwas in mir wusste, dass es dahinter noch etwas geben müsse. Ich suchte weit und breit nach besseren und kleinen Wegen. Psychologen, Medien, Schamanen, „Meister“ – ich setzte viel Geld, Zeit und Hoffnungen ein, was sich letztendlich als Verschwendung erwies.

Jedes Mal, wenn ich von meiner inneren Suche abließ, hatte ich einen Unfall. Ich wusste ganz sicher, dass er dazu da war, mich auf meine Fährte zurückzubringen. Allmählich begann ich zu verstehen, dass tatsächlich ein Berggipfel existiert, den man erreichen konnte. Doch er war nirgendwo zu finden. Es gab Wege, die anfangs sehr gut zu sein schienen, aber schließlich entdeckte ich, dass ich diesen Weg nicht gehen konnte. Andere Wege waren zu abschreckend, um überhaupt damit anzufangen.

Ich konnte nicht länger bei einer Meditationspraktik bleiben. Überall suchte ich nach Vorbildern, doch vergeblich. Langsam kam ich zu der Ansicht, ich müsse den Weg selbst für mich pflastern.

Es war mir bereits klar, dass ich aus einem bestimmten Grund hier bin: Ich kam, um mich zu erhöhen und zu verbessern. Ich war mir klar darüber, dass jede Schwierigkeit, der ich begegnete, eine Herausforderung und eine Prüfung darstellte. Doch ich befand mich immer noch unter der Kontrolle der alten materialistischen Logik. Ich träumte manchmal von dem Tag, an dem ich den Konflikt lösen könnte zwischen: Meinem wissenschaftlichen Skeptizismus – die logische Denkweise, auf die ich sehr stolz war – und meiner inneren Erkenntnis, dass es noch eine größere Realität gibt, als die berührbare Realität, die ich mit meinen Sinnen wahrnehmen konnte.

Für meinen Mann war diese meine Reise eine Quelle der Erheiterung. Aus seiner Sicht betrachtet war es klar, wie es auch heute noch ist, dass dieses Streben nach der ultimativen Wahrheit sinnlos ist. Er ist davon überzeugt, dass wir nur Produkte eines evolutionären Prozesses sind, dass das ganze Universum nur zufällig entstanden ist und dass auch wir es nur durch Zufall bevölkern; es gibt kein höheres Ziel für unsere Existenz, außer dem einen, das wir uns selbst und für uns selbst ausdenken. Meine logisch-skeptische Seite teilte diese Sichtweise immer und bis zu einem gewissen Grad tut sie es bis zu diesem Tag.

Als ich von Menschen hörte, die sich dem Mönchstum zuwendeten, war ich von einer starken Sehnsucht und dem Gefühl erfüllt, irgendetwas zu verpassen. In diesen Jahren gründeten wir eine Familie und ich wusste, dass dies keine Option für mich war. Ich sehnte mich sehr stark nach einem spirituellen Weg, den ich gehen könnte, aber irgendwann dachte ich, dass es für mich zu spät sei; ich konnte so einen Pfad auch nirgendwo finden. Ich stellte mir den Berg vor und seinen Gipfel und wie viele schmale, gewundene Pfade zu ihm hinführen, doch keiner von ihnen war mir zugedacht. In dieser Vision ging ich einen sehr unklaren Weg in einer ungefähren Richtung dieses selbst ausgemalten Berggipfels. Manchmal war ich allein unterwegs und manchmal in Begleitung von anderen. Ich genoss diesen Weg wirklich, die Aussicht, die Reise, doch tief im Inneren wusste ich, dass ich eines Tages ohne irgendein Resultat ans Ende komme und ohne dass ich überhaupt wüsste, ob ich diesen Berggipfel wirklich erreicht habe.

Ich fühlte mich in meiner professionellen Berufung wohl, die mir erlaubte, das Außergewöhnliche zu berühren. Ich arbeitete als Therapeutin, um mit Körperarbeit und Bewegungen Lösungen für persönliche Konflikte zu finden. Wenn ich vor Gruppen stand, fühlte ich, dass etwas Höheres mich anleitete. Ich hatte das Gefühl, ich sei nur ein Gefäß zur Übertragung von göttlicher Gnade an andere und stellte mir eine große Röhre zwischen Himmel und Erde vor, die von Gnade, Liebe und Licht erfüllt ist. Ich wusste, dass durch alle Zeiten große erleuchtete Menschen, wie der historische Buddha und Jesus, ihre Kraft daraus zogen. Manchmal malte ich mir aus, dass meine Kollegen und ich einen schmalen Schlitz entdecken würden, durch den etwas von diesem göttlichen Reichtum durchkommen könnte.

Dies war die Situation bis vor einem Jahr. Ich war beschäftigt, erfolgreich in der Arbeit, geschätzt, mit wunderbaren Kindern und einem liebenden Ehemann und hatte einen starken und gesunden Körper. Ich wusste, dass ich einen Weg einschlagen musste und war dankbar dafür, außer dass mir wirklich klar war, welches dieser Weg sein würde. Ich war mir nicht sicher, ob er irgendwohin führt und konnte auch nicht sicher sagen, ob ich mich auf ihm befand oder nicht. Oft fühlte ich mich frustriert und wartete auf ein Zeichen, auf irgendetwas oder irgendjemanden, was oder wer mir den Weg zeigen könnte. Andererseits war ich so damit beschäftigt, für meine Familie zu sorgen, mich um meine Kinder zu kümmern und das neue Geschäft meines Mannes zu unterstützen, dass wenn ein wirklicher Buddha an meiner Türschwelle erschienen wäre und mir das Fa gebracht hätte, ich höchstwahrscheinlich zu ihm gesagt hätte, komm doch später, wenn ich mehr Zeit habe.

Schließlich bekam ich eine mysteriöse Krankheit, die all meine Energie aufzehrte. Ich wusste ganz sicher, dass dies das Zeichen war, auf das ich gewartet hatte. Es war eine Gelegenheit zur Introspektion und eine Lektion, die ich lernen musste. Doch ich wusste nicht, was für eine Lektion es war.

Zwischenzeitlich sprang ich in alle Richtungen. Ich verschwendete ein Heidengeld für Therapie, Lebenshilfe, Medien, Schamanen und Lebensmittelzusatzstoffe. Ich nahm Antibiotika ein und suchte verschiedene Experten auf. Doch meine Situation verschlimmerte sich nur.

Ich versuchte nach innen zu schauen, was ich dabei lernen sollte. In diesem Prozess ließ ich viele Anhaftungen los, dazu gehörte auch das Loslassen des Lebens, um mich dann wieder für das Leben zu entscheiden. Ich gewann viele Einsichten, doch ich verbesserte mich in keinerlei Hinsicht.

In einem der spirituellen Bücher, die ich immer wieder las, fand ich eine präzise Beschreibung des „Neuen Menschen“ – der aufrechten, erleuchteten Person des New Age (der Neuen Zeit). Es war eine sehr akkurate Beschreibung dessen, was ich im Sinn hatte. Ich weinte vor Freude, schließlich doch das gefunden zu haben, wonach ich gesucht hatte und war bereit, mich noch am gleichen Tag irgendeiner Gruppe, Religion oder Schule anzuschließen, die mich dorthin führen würde.

Ich rief die Person an, die mir das Buch gegeben hatte. Nach einer kurzen Unterhaltung realisierte ich, dass das in dem Buch beschriebene Ideal nur eine Vorstellung war, ein untaugliches und unerreichbares Ideal. Sie versuchten lediglich, etwas bessere Menschen zu werden. Als ich das Telefon auflegte, hatte ich Tränen in den Augen. Gab es wirklich keinen Weg, um dorthin zu gelangen? Ich wusste, dass ich es allein nicht schaffen könnte, ich brauchte jemanden, der mich anleitet.

An der Grenze zur Verzweiflung entdeckte ich Dafa oder besser gesagt, Dafa fand mich. Ein Bekannter meines Mannes, der gehört hatte, dass ich krank war, rief mich an und bot mir an, ich solle kommen und Falun Dafa mit ihm praktizieren. Von Anfang an schienen mir die Worte „Falun Dafa“ sehr vertraut zu sein und es gab in meinem Herzen gar keine Frage, ob ich es versuchen sollte oder nicht.

Noch am selben Abend schaute ich auf die Webseite und begann die Übungen vom Übungsvideo zu lernen. Wie dieser Praktizierende vorgeschlagen hatte, hörte ich mir die Audiovorträge auf Englisch an. Am folgenden Tag ging es mir plötzlich schlechter. Ich fand es schwierig zu stehen, zu sitzen oder sogar zu atmen und überlegte, ob ich ins Krankenhaus gehen sollte. Schließlich entschied ich mich, zu Hause zu bleiben. Am folgenden Tag ging es mir ein bisschen besser. Der Praktizierende und seine Frau besuchten mich und wir praktizierten gemeinsam die Übungen.

Ich wollte weiter die Audiovorträge anhören, doch es war etwas schwierig für mich, das Englisch zu verstehen. Dann erzählte mir ein Mitpraktizierender, dass es auch ein Buch gäbe, mit den Vorträgen auf Hebräisch. An diesem Abend waren mein Mann und ich von einigen Freunden zum Abendessen eingeladen. Ich erzählte meiner Freundin über Falun Dafa und sie sagte: „Hey, wir haben ein Buch von Falun Dafa. Möchtest du es mitnehmen?“ Sie nahm ein Exemplar des Zhuan Falun (Li Hongzhi) aus dem Bücherregal und gab es mir. Ich weiß nicht, wie lange dieses Buch auf dem Regal auf mich gewartet hatte. Nach ein paar Tagen war ich bereits in der Lage, eine ganze Stunde lang zu praktizieren, während ich zuvor noch nicht einmal 15 Minuten lang stehen konnte.

Ich praktizierte weiterhin die Übungen und las eine Lektion am Tag. Nach etwa ein oder zwei Wochen stand ich wieder auf meinen Füßen. Allmählich fing ich an zu arbeiten und konnte mich auch wieder um meine häuslichen Angelegenheiten und meine Familie kümmern. Meine vielen Nahrungsmittelzusätze wurden durch ein einziges Buch ersetzt und auf einmal hatte ich einen Weg gefunden, der mit Richtung, Anleitung, Sinngehalt und gute Gesundheit gab.

Die Konzepte für das Nach-innen-Schauen, jede Schwierigkeit als Chance für Wachstum zu betrachten, immer nach der Wahrheit zu suchen und zu versuchen, immer die Wahrheit zu sagen, waren nicht völlig neu für mich. Ich hatte ja schon vorher versucht, mich zu erhöhen und zu verbessern, doch nichts desto trotz, etwas hatte sich grundlegend verändert.

Es gab keinen Raum mehr für Kompromisse. Bevor ich das Fa erhielt, war es für mich klar, dass ich die Regeln festlegte und daher konnte ich sie auch beugen. Plötzlich wurde mir diese Verantwortung abgenommen. Wenn zuvor Leben eine Folge von moralischen Zugeständnissen war, während man die Lücke zwischen Ideal und Wirklichkeit sah und hilflos dastand, konnte ich nun jedes Ideal erkennen und mit Vertrauen darauf zugehen. Manchmal stolperte ich und war weit entfernt davon, dieses Ideal zu erreichen, doch ich gehe keine Kompromisse mehr ein. Jeder Schritt ist einfach ein Meilenstein auf dem Weg.

Zuvor hatte ich mich in den Ausläufern der Berge verloren, stolperte von einer Sackgasse in die andere. Nun konnte ich plötzlich diesen großen Weg sehen, der gerade vor mir lag und mich direkt zum Gipfel führte. Doch er ist steil, schwer und trügerisch, dennoch ist es ein klarer Weg.

Alles was ich gesagt und was ich in der Vergangenheit getan hatte, stand plötzlich klar vor meinen Augen und hatte seinen eigenen Platz in dem Puzzlespiel meines Lebens. Jede einzelne Erscheinung in meiner persönlichen Geschichte wurde in der Rückschau plötzlich bedeutungsvoll. Die vage Bewusstheit, die ich hatte, hatte sich in ein sehr festes Wissen verwandelt. Auf einmal stand fest für mich, dass die Prinzipien, nach denen ich in meinem ganzen Leben gesucht hatte, einfach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ waren. Wie konnte ich das nicht gesehen haben?

Plötzlich gewann meine Arbeit eine völlig andere Bedeutung. Ich erkannte, dass das, was ich in den vergangenen zehn Jahren getan hatte, in Wirklichkeit ein Suchen nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht gewesen war.

Seitdem gehe ich diesen Weg. Ich schwanke noch immer, manchmal falle ich in die Gewohnheit zurück, nach materiellen Erklärungen zu suchen. Skepsis ist die erste Sache, die mir in den Sinn kommt, wenn ich auf etwas stoße. Immer noch halte ich an meinen Eigensinnen fest.

Es ist leichter für mich, Eigensinne, die ich sowieso als schlecht betrachtete, loszulassen. Aber die guten „Anhaftungen“ – die Liebe zu meinem Mann und den Kindern, das Trachten nach physischer Fitness und Gesundheit, Suchen nach spiritueller Euphorie, Begeisterung und ein Gefühl für Verbundenheit mit der Natur und den anderen – daran hänge ich immer noch.

Es ist leichter für mich, die Teile des Fa zu akzeptieren, die mit meinen älteren Lebensansichten übereinstimmen, wie jene, die im Widerspruch dazu stehen.

Wenn mein Körper gereinigt wird und die schmutzigen Dinge ihn verlassen, erlebe ich Schmerzen, dann möchte ich mich am liebsten beklagen wie ein kleines Mädchen, dass über den Schmutz jammert, der herauskommt, wenn es den Raum sauber macht. Doch genauso wie ein Kind seiner Mutter vertraut, dass alles in Ordnung sein wird, versuche ich Vertrauen zum Meister zu haben, dass er schließlich alles zum Besten wendet.

Ich bin mir ganz sicher, dass man sich um mich kümmert. Während des ganzen Jahres, ganz gleich, wie viel ich auch gelitten habe, wie viele Symptome auch aufgetreten sind, wie sehr es weh getan hat, meine Leistungsfähigkeit wurde nie beeinträchtigt. Ich mochte mich die ganze Nacht vor Schmerz gekrümmt haben, doch wenn ich am Morgen aufstand und mich in der Wohnung um die Dinge kümmerte und zur Arbeit ging, selbst wenn meine Beine zitterten und bebten und ich das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden, bemerkten es die Menschen um mich herum nicht.

Als ich für ein wichtiges Projekt ein paar Tage in den Süden reisen musste, zitterte und schwitzte ich in der Nacht vor der Abreise, und wälzte mich im Bett hin und her. Doch ich dachte niemals daran, meine Reise abzusagen, weil ich wusste, dass es nur Karma war, das meinen Körper verlässt und dass ich am nächsten Morgen mit voller Kraft arbeiten würde, weil der Meister keine Symptome von Krankheit zulässt, die meine Leistung in der alltäglichen menschlichen Gesellschaft behindern und er würde ihnen nie erlauben, der Meinung, die meine Kollegen am Arbeitsplatz über Dafa haben, zu schaden. Seitdem ich die Arbeit wieder aufgenommen habe, habe ich keinen einzigen Tag gefehlt. Ich bin geistig klarer und effizienter geworden und meine Kollegen wissen, dass dies alles aufgrund von Falun Dafa so ist.

Zwei Wochen nachdem ich zu praktizieren begonnen hatte, rannte ich die Treppe hinauf und verdrehte mir meinen Knöchel. Ich achtete nicht weiter darauf und ging normal weiter und tat, was ich tun sollte. Ich ging wie üblich zu Bett.

Mitten in der Nacht wachte ich wegen Schmerzen im Fuß auf. Es dauerte mehrere Augenblicke, mich daran zu erinnern, dass ich ihn verdreht hatte. Doch in diesem Moment erinnerte ich mich nicht daran, dass ich eine Dafa-Jüngerin bin und trug eine schmerzlindernde Lotion auf mein Bein auf. Darauf verschlimmerten sich die Schmerzen so, dass ich nicht mehr im Bett liegen konnte. In jeder Position schmerzte es und zwar so sehr, dass ich kaum noch atmen konnte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, doch plötzlich erinnerte ich mich daran, was ich bin.

Irgendwie schaffte ich es, ins Wohnzimmer zu humpeln, stützte mich an Wänden und Möbeln ab. Dann legte ich eine Decke und Kissen auf den Boden und nahm eine schwierige Position ein, ein Bein auf der Couch. Ich begann das Zhuan Falun zu lernen. Später verstand ich: Weil ich mich als eine alltägliche Person betrachtete und nach Linderung suchte, war es genau das, was ich erhielt. Ich sagte mir, dass ich das Karma zurückzahlen werde und dankte dem Meister dafür, dass er mir erlaubt, mich auf diese Weise zu reinigen. Danach erinnerte ich mich daran, mich nicht mehr als einen alltäglichen Menschen zu betrachten.

Nachdem ich einige Stunden gelernt hatte, entschloss ich mich, die Übungen zu praktizieren. Jeder Augenblick war schmerzhaft, doch ich war überrascht, dass ich ganz normal stehen konnte, obwohl ich hauptsächlich das andere Bein belastete. Ich fing an, die erste Übung zu machen und fand allmählich heraus, dass ich das Gewicht wieder auf das schmerzende Bein verlagern konnte.

Ich machte weiter und als der Morgen kam, war ich fertig. Ich versuchte langsam, auf dem Fuß zu stehen und entdeckte, dass ich normal gehen konnte.

Als meine Familie aufwachte, wusste sie nicht, wo ich diese Nacht gewesen war. Mein Mann war nur überrascht, als er auf dem Wohnzimmerboden die Decke liegen sah. Abgesehen davon, war sich meine Familie nicht bewusst, was sich in dieser Nacht zugetragen hatte. Sie gingen mit ihrer Mutter zu Bett, als sie in gutem Zustand war und als sie am Morgen aufwachten, war sie genau wieder im selben Zustand.

Danach dauerte es jedoch mehrere Wochen, bis ich wieder normal in der Doppellotusposition sitzen konnte. Dies erinnerte mich jeden Tag daran, die Lektion nicht zu vergessen, die ich in dieser Nacht gelernt hatte.

Der Zauber vom Erklären der Wahrheit

Allmählich begann ich, die wahren Umstände zu erklären, doch am Anfang tat ich es nicht auf natürliche Weise. Ich machte es nur, weil der Meister uns sagte, wir sollten es tun. Nach einiger Zeit fing es an, vom Inneren her zu fließen und es begann, in meinem Inneren zu brennen. Ich war überrascht zu entdecken, wie glücklich es mich wirklich macht, die Fakten zu erklären.

Vor nicht langer Zeit wollte ich mit einem Verkäufer im Naturkostladen, in dem ich regelmäßig einkaufe, über Falun Gong und die Verfolgung sprechen. Er ist ein religiöser Mensch, der alternative Medizin praktiziert. Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte und so ging ich einfach auf ihn zu, übergab ihm einen Flyer und sprach mit ihm über Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht und über die Verfolgung. Er hörte mir aufmerksam zu, stellte einige Fragen und drückte sein Mitgefühl aus. Als ich gehen wollte, schaute er mir in die Augen und sagte bewegt: „Danke, dass Sie an mich gedacht haben.“

Plötzlich realisierte ich, dass ich wie eine Verkaufsvertreterin gehandelt hatte, die versuchte, im eigenen Interesse die Wahrheit zu „verkaufen“. Solch ein schlechtes Verhalten! Ich sollte überhaupt nichts verkaufen. Ich gebe kostenlos die wunderbarste und wichtigste Sache weiter, die man sich nur erhoffen kann. Menschen warten in der Schlange, um sie zu bekommen. Es ist keine Notwendigkeit, sie zu bitten, keine Notwendigkeit zu überlegen, wie man sie überzeugen kann, da sie sich wirklich nach der Wahrheit sehnen!

In meinem regulären Job komme ich mit vielen Menschen in Kontakt und die Gruppen wechseln oft.

Manchmal frage ich mich, ob Menschen helfen, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht in sich selbst zu finden, eine Ersatzmethode dafür sein könnte, die wahren Umstände zu erklären. Tatsächlich hatte ich nach außen geschaut, um herauszufinden, ob es als Erklären der wahren Umstände zählen würde. Heutzutage schaue ich nur nach innen. Befriedigt es mein eigenes Bedürfnis, die Wahrheit zu erklären? Wenn ich auf der Arbeit bin, denke ich dann immer noch daran, warum ich wirklich dort bin?

Ich kann nicht immer über Falun Dafa reden und nicht ständig die Worte „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ benutzen. Ich bin keine Selbständige. Ich arbeite beim Ministerium für Wohlfahrt. Das Ministerium für Wohlfahrt schickt mich an verschiedene Orte, um Menschen über eine gewisse Praxis zu belehren. Ich muss vorsichtig sein, besonders wenn ich mit orthodoxen Juden arbeite, nicht als Missionarin wahrgenommen zu werden, die versucht, Menschen zur „Götterverehrung“ zu verführen. Ich behalte immer im Hinterkopf, was meine Vorgesetzten sagen würden, wenn sie mich „erwischen“ würden, wie ich während ihrer Lehrgänge über Falun Dafa spreche.

Vor einigen Monaten nahm ich zusammen mit einer Vorgesetzten und einem Wohnheimleiter an einer Besprechung im Wohlfahrtsministerium teil. Wir sprachen über verschiedene Probleme im Wohnheim, über die Prinzipien, die den dortigen Angestellten vermittelt werden sollten und wie man ihnen helfen könnte, emotional ausgeglichen zu bleiben usw. An einer bestimmten Stelle fragten sie mich: „Sie wirken so ruhig, praktizieren sie Yoga?“

Nun war ich froh, dass ich immer einige Flyer in meiner Handtasche hatte! Sofort gab ich ihnen einen Flyer und erzählte Näheres über die Praktik. Die Vorgesetzte war sehr begeistert und wollte wissen, wo sie die Übungen lernen könnte usw.

Ich gebe auch regulären Unterricht für Bewegungsübungen in Gruppen. Die meisten Teilnehmerinnen sind orthodoxe jüdische Frauen. Schon längere Zeit überlegte ich, wie ich ihnen über Falun Dafa erzählen könnte. Es schien, als könnte ich einfach nicht den passenden Augenblick finden. Ich entschloss mich, einfach auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.

Am Holocaust-Gedenktag hatte ich Zweifel, ob es ein geeigneter Moment wäre. Ich war immer in dem Konzept der Heiligkeit des Holocaust gefangen, und dachte, keine andere Katastrophe in der Geschichte sei damit vergleichbar. Es käme wohl einer Blasphemie gleich, wenn ich im Kontext mit Holocaust versuchen würde, über eine andere menschliche Katastrophe zu reden.

Mitten im Unterricht entschloss ich mich, diese Anschauung loszulassen. Ich überließ mich dem Fluss, und sagte das, was mir in den Sinn kam. Die Dinge vernetzten sich und alles lief glatt. Eine der Teilnehmerinnen sprach über das Phänomen der Verleugnung des Holocaust und wie entsetzlich es ist, dass Menschen den Leugnern des Holocaust glauben. Ich sagte, dass auf der Welt so schreckliche Dinge passieren, dass Menschen sie lieber verleugnen, als sich mit ihnen zu konfrontieren und dass auch in den heutigen Tagen solche Dinge vorkommen, zum Beispiel in China und so weiter…

Sie hörten aufmerksam der Geschichte der Verfolgung in China zu und auch meiner persönlichen Geschichte. Am Ende des Unterrichts baten sie mich, ihnen die Übungen zu zeigen. Ich zeigte ihnen die Übungen und einige wollten sie lernen. Sie unterschrieben auch die Petition, die ich dabei hatte. Manche nahmen Flyer mit. Ich weiß, dass einige auch die offiziellen Webseiten besuchten, um weitere Informationen darüber zu erhalten.

Ich habe immer noch das Gefühl, dass von den drei Dingen die Erklärung der wahren Umstände nicht das ist, was ich am besten mache. Manchmal vergehen mehrere Tage, ohne dass ich jemandem die wahren Begebenheiten erkläre. Manchmal vergesse ich auch, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten oder ich befürchte, sie könnten mich als Nervensäge oder als besessen betrachten.

Immer wenn es mir gelingt, mit Menschen über die wahren Umstände zu sprechen, spüre ich eine innere Freude und Befriedigung. So stellt sich mir die Frage, warum ich das nicht die ganze Zeit über mache.

Ich bin dem Meister dankbar für alles, was er für mich und die Welt getan hat. Für die Schwierigkeiten, die er für mich erträgt und für das neue Leben, das mir gegeben wurde.

Ich hoffe, dass ich der Ehre würdig bin, der Ehre, den Titel einer wahren Dafa-Jüngerin zu tragen.