(Minghui.org) Im Jahre 1997 fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob ich mich gut kultivierte. Oberflächlich gesehen kultivierte ich mich gewissenhaft. Ich opferte die gesamte Freizeit für das Fa-Lernen. Ich stand jeden Tag morgens auf, um die Übungen zu machen, und erledigte auch die drei Dinge, um die uns der Meister gebeten hat.
Alle Praktizierende sind Schüler des Meisters. Deshalb versuchte ich, sie alle gleich zu behandeln und von ihnen zu lernen. Ich zeigte ihnen barmherzig ihre Schwächen auf, sodass wir uns gemeinsam verbessern konnten. Die Mitpraktizierenden lobten mich, doch ich sah nicht gesund aus und wirkte unansehnlich.
Der Meister hat gesagt, dass ein Praktizierender umso jünger aussieht, je weiter er in der Kultivierung fortschreitet. Doch ich alterte schnell. Mein Ehemann, auch ein Praktizierender, meinte, dass ich das Dafa schlecht verkörpern würde. Ich war sehr mager und hatte ein blasses, gelbes Gesicht.
Ich wusste, dass ich nicht gut aussah. Deshalb trug ich eine Luftschutzmaske auf dem Gesicht und zog mich gut an, wenn ich nach draußen ging, um mit den Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa zu sprechen. Als eine Praktizierende sollte ich ganz anders aussehen. Ich war beschämt über mich selbst.
Ich wusste, ich hatte mich zu Hause nicht gut kultiviert. Meinen Mann behandelte ich nicht gut und verlor schnell die Fassung, wenn mir etwas nicht passte. Ständig gab ich ihm die Schuld und blickte auf ihn herab. Ich konnte wirklich nichts Gutes an ihm finden. Ich verstand die Fa-Prinzipien, doch ich maß daran nicht mich selbst, sondern die anderen.
Ich beurteilte alles, was mein Mann tat, mit den Fa-Prinzipien und ärgerte mich über seinen Kultivierungszustand. Ich sagte ihm, er würde mich müde machen und dass ich mich ohne ihn bestimmt besser kultivieren würde. Ich war der Ansicht, dass er es war, der mich davon abhielt, entscheidende Fortschritte zu machen. In meinen Augen war er ein Nichts. Ich wusste, dass dies nicht richtig war, denn diesbezüglich kultivierte ich nicht mich selbst.
Praktizierende bemerkten, dass sie eine starke Dämon Natur in meinem Raumfeld wahrnehmen könnten. Ich versuchte, meinen Zustand zu korrigieren. Wenn ich die Fassung verlor, ärgerte ich mich über mich selbst und wollte mir das nächste Mal mehr Mühe geben. Doch dann blieb alles beim Alten. Das war der schwierigste Test, den ich zu bestehen hatte. Was konnte ich noch tun?
Ich war entsetzt, als ich den Minghui-Artikel „Ein falscher Kultivierungszustand durch ein starkes Ego“ las (nur auf Chinesisch: http://www.minghui.org/mh/articles/2014/7/22/不好的状态来源于强烈的自我-294822.html). Es schien, als hätte jemand diesen Artikel über mich geschrieben. In der Öffentlichkeit zeigte ich nur ein oberflächliches Ich. Unter Mitpraktizierenden konnte ich mich leicht kultivieren, aber warum versagte ich daheim ständig? Es lag daran, dass ich an mir selbst festhielt – ich besaß ein starkes Ego.
Wenn ich auf meine zehn Jahre lange Kultivierung zurückblicke, weiß ich, dass der Meister jeden meiner Schritte anleitete. Wie könnte ich ohne den Meister oder das Dafa den Weg nach Hause gehen? Wie glücklich sich Menschen doch schätzen können, die das Fa erhalten haben. Wenn ich spazierengehe und die vielen Menschen sehe, frage ich mich, wie viele das Glück haben oder haben werden, das Fa zu erhalten. Also, warum kultivierte ich mich nicht? Warum maß ich meinen Mann, aber nicht mich selbst an den Fa-Prinzipien?
Wenn mein Mann ein Problem bei seiner Kultivierung hatte, konnte ich das genau erkennen, doch zeigte ich ihm das nicht barmherzig auf. Entweder beschuldigte oder verurteilte ich ihn. Dann wurde er widerspenstig und manchmal gab er mir Widerworte. Ich machte mir Sorgen um seinen Kultivierungszustand. Ich meinte, er wüsste gar nicht, wie es um ihn stand, wenn er zurückschlug, nachdem ich ihn auf etwas aufmerksam gemacht hatte. Er wollte seine Eigensinne einfach nicht loslassen. Wie sollte er sich denn kultivieren?
Es ist mir erst jetzt bewusst geworden, dass gerade ich ihn daran hinderte, sich zu verbessern. Weil ich gerne angebe und ein starkes Ego habe, konnte er nicht in der Kultivierung vorankommen.
Ich war beschämt und fühlte mich so schuldig. Ich fand, dass ich die barmherzige Erlösung des Meisters nicht mehr verdiente. Ich änderte meine Ansichten über meinen Mann und bemerkte, dass er doch ganz gut war.
Wenn er die Kontrolle verlor, blieb ich ruhig. Ich stellte fest, dass mir dies nun geschah, weil ich ihm zuvor dasselbe angetan hatte. Zum ersten Mal verstand ich die wahre Bedeutung von „Nachsicht“, zum ersten Mal in den zehn Jahren meiner Kultivierung.
Das Nach-innen-Schauen ist magisch. Wenn wir die grundlegenden Eigensinne finden, werden wir, wenn Probleme auftauchen, die Notwendigkeit, an der Nachsicht zu arbeiten gar nicht empfinden. Sie werden sofort gelöst sein.
Der Grund, warum ich so schlecht aussah, war mein Karma. Ich hatte diese schlechten Substanzen gehegt. Als ich meine Eigensinne aufdeckte und wirklich den Wunsch hatte, mich in der Kultivierung zu verbessern, nahm der Meister das Karma für mich weg. Ich fühlte mich danach leicht und entspannt. Jetzt lache ich jeden Tag.