(Minghui.org)
Um Mitpraktizierenden zu helfen, musste ich für sie zweimal aufrichtige Anwälte zu juristischen Dienstleistungen einschalten - einmal, um vor einigen Jahren meinen praktizierenden Verwandten zu erretten und ein weiteres Mal im letzten Jahr, um einem lokalen Praktizierenden zu helfen.
Vor einigen Jahren war ich zusammen mit meinem Verwandten, der auch Praktizierender war, inhaftiert. Als ich aus dem Gefängnis kam, hörte ich, dass das Gefängnis meinen Verwandten rechtswidrig vor Gericht gebracht hatte. Der Fall lag bereits der Staatsanwaltschaft vor.
Ich beschloss, einen Anwalt zu nehmen, um meinen Verwandten zu verteidigen. Zu dieser Zeit hatte ich keine Erfahrung mit der Materie. Ich hatte auch aus der Sicht des Fa kein tiefes Verständnis für die Situation. Ich wusste nur, dass es aufrichtige Anwälte gab, die bereit waren, Fälle von Falun Gong - bzw. Falun Dafa-Praktizierenden zu übernehmen.
Auf der Minghui-Website fand ich themenbezogene Berichte und Kontaktinformationen zu Anwälten. Ich entschied mich, die Sache auszuprobieren und rief einen dieser Anwälte an.
Durch die Berichte auf der Minghui-Website erfuhr ich, dass Praktizierende trotzdem verurteilt werden konnten, obwohl sie von einem Anwalt verteidigt wurden. So beabsichtigte ich nur, den Anwalt der Form halber zu engagieren, um zu versuchen, meinem Verwandten vor Gericht zu helfen.
Allerdings hatte der Meister wohl gesehen, dass ich zu unreif war, und so gab er mir einige Hinweise über den Anwalt, den ich konsultierte.
Der Anwalt schlug mir vor, mit anderen Praktizierenden und unseren Familienmitgliedern Kontakt aufzunehmen, um bei der Anhörung anwesend zu sein. Er sagte außerdem, dass ich mich an die Epoch Times und Sound of Hope wenden solle, um den Einfluss dieses Falles auszudehnen. Je mehr Menschen ich hineinziehen könne, desto besser - eine Bewegung einer Gemeinschaft würde die Situation der gesamten Region verbessern, wenn es richtig getan würde.
Dieser Anwalt hat viele Fälle von Falun Gong-Praktizierenden behandelt, und er weiß, was in unserer Situation zu tun ist.
Obwohl die Gewinnrate für Praktizierende vor Gericht nicht vielversprechend ist, half jede Vorladung, dem Justizpersonal des Gebietes die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong zu erklären. Und je mehr von ihnen die Wahrheit verstanden, um so mehr schritten ein, um den Praktizierenden zu helfen.
Da wurde mir klar, dass dieser ganze Prozess wirklich eine Methode zur Erklärung der wahren Umstände war, und ich begann fleißig auf diesen Anlass hin zu arbeiten.
Ich begann damit, Kontaktinformationen des für den Fall zuständigen Personals zu sammeln. Dann schickte ich diese Informationen an Praktizierende im Ausland, so dass sie diese Leute anrufen und ihnen die wahren Umstände erklären konnten.
Ich bat auch Minghui, diesen Fall zur Aufdeckung an andere ausländische Medien weiterzuleiten. Vor Ort kontaktierte ich Praktizierende, Freunde und Verwandte, an der Verhandlung teilzunehmen. Ich half auch, den Reiseplan des Anwalts zu organisieren, und begleitete ihn, wenn er Vorgangsakten überprüfte oder meinen Verwandten im Gefängnis besuchte.
Obwohl diese Dinge mich damals sehr beschäftigten, erinnere ich mich nicht, erschöpft gewesen zu sein; der Meister stärkte mich mit Mut und Zuversicht.
Endlich war der große Tag gekommen, an dem ich meinen Verwandten vor Gericht sah. Unser Anwalt kämpfte tapfer, trotz der Tatsache, dass der Vorsitzende Richter darauf aus war, ihm Schwierigkeiten zu bereiten. Gegen den Willen des Richters plädierte unser Anwalt auf nicht schuldig.
Die Atmosphäre im Gerichtsgebäude war angespannt. Die Gerichtsbeamten hatten nur mir und einer weiteren Verwandten erlaubt, unter ihrer Aufsicht das Gericht zu betreten. Wir wurden beide die ganze Zeit von einem Beamten bewacht.
Aber wir waren die Glücklichen: viele Praktizierende und Familienangehörige durften nicht hineinkommen. Sie mussten vor dem Gerichtssaal warten, wo sie von einer Handvoll Polizisten in Zivil streng überwacht wurden.
Da sie beschlossen hatten zu kommen, wurden einige Praktizierende von ihrem lokalen Wohnkomitee belästigt. Aber viele Praktizierende erschienen dennoch, um außerhalb des Gerichtssaals ruhig aufrichtige Gedanken auszusenden. Später fand ich heraus, dass ich etliche dieser Praktizierenden nicht einmal kannte - jedenfalls waren sie gekommen, um uns zu unterstützen.
Einige Polizisten waren erstaunt über die ungeheure Menschenmenge, die erschienen war. Sie dachten, dass ich eine beliebte Person wäre und viele Verbindungen hätte und dass ich das Treffen all dieser Leute organisiert hätte. Hatte ich aber nicht.
Alltägliche Menschen können Kultivierende nicht verstehen. Jeder Praktizierende ist ein Teilchen im Dafa; jeden Tag müssen wir allen Anforderungen des Meisters folgen und die drei Dinge gut erledigen. Wenn es notwendig ist, miteinander zu kooperieren, brauchen wir nicht zu sagen, was zu tun ist - wir müssen uns einfach dort versammeln, wo das Böse zu beseitigen ist und als „ein Körper“ unseren Job tun. So einfach ist das.
Über die Anhörung wurde in ausländischen Medien berichtet und viele Praktizierende im Ausland telefonierten auch wegen dieses Falles nach China. Ich war sehr glücklich und ermutigt, die Nachrichten zu hören - ich dachte, mit all den Bemühungen dieser Leute würde mein Verwandter gerettet werden.
Als ich allerdings hörte, dass mein Verwandter doch verurteilt wurde, war ich enttäuscht. Dies deckte mein Streben nach Ergebnissen und meine Gesinnung auf, nur die Dinge zu tun. Dabei haftete ich an menschlichen Gefühlen; ich hatte Angst, dass mein Verwandter im Gefängnis leiden und schwer gefoltert würde.
So änderte ich meine Gesinnung und begann das Berufungsverfahren. Aber das Böse hatte Angst vor öffentlichen Anhörungen, so dass die ursprüngliche Entscheidung aufrechterhalten wurde.
Im Nachhinein hatte ich keine klare Vorstellung davon, wie ich die Arrangements der alten Mächte verneinen sollte. Mein Verständnis für unsere Maßnahmen gegen die Verfolgung war nicht tief genug, und ich betrachtete es nicht als eine Kultivierungserfahrung.
Erstens folgte ich nicht der Lehre des Meisters, als ich festgenommen und meine Wohnung geplündert wurde:
„Als Dafa-Schüler, warum habt ihr Angst vor den bösen Typen, wenn ihr verfolgt werdet? Der Angelpunkt ist, dass ihr Eigensinn habt. Ansonsten sollt ihr es nicht passiv ertragen, sondern die bösen Menschen jederzeit mit aufrichtigen Gesinnungen ins Auge fassen. Egal in welcher Situation, man soll nicht mit den Aufforderungen, Befehlen und Kommandos der Bösen zusammenwirken. Wenn ihr alle so handelt, wird das Umfeld nicht mehr so sein.“ (Li Hongzhi, Die aufrichtigen Gedanken der Dafa-Jünger sind mächtig, 24.04.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
„Bei der Widerspiegelung des Gedankenkarmas und bei der Sabotage, die uns die bösen Mächte verursacht haben und während wir die Menschen über die wahren Begebenheiten informieren, sind wir alle dabei, die Dämonen aktiv zu beseitigen, anstatt uns alles gefallen zu lassen und passiv zu ertragen. Aber die Gedanken und die Handlungen müssen unbedingt barmherzig sein.“ (Li Hongzhi, Kommentar I, 05.10.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Zweitens hatte ich während der Anhörung eine wetteifernde Denkweise und menschliche Anschauungen, anstatt die Denkweise eines wahren Praktizierenden. Mein erster Gedanke war nicht, die wahren Umstände zu erklären - ich sah die Verfolgung lediglich als eine von Menschen gemachte Angelegenheit an.
Mit Hilfe des Anwalts erklärte ich einigen die wahren Umstände. Aber es war bei weitem nicht genug. Ich war auch in hohem Maße von dem Anwalt abhängig und erklärte nicht allen Polizisten und Mitarbeitern, die in diesen Fall involviert waren, aktiv die wahren Hintergründe der Verfolgung.
Ich hatte die Anschauung, dass die bösartige Partei zu stark sei, und dass es auch nicht viel helfen würde, wenn ich den Menschen in den Justizkreisen die wahren Umstände erklären würde. Folglich wurde ich durch meinen Eigensinn, Ergebnisse zu erzielen, sehr passiv bei der Erklärung der wahren Umstände.
Später wurde die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz zum 10. Jahrestag der Minghui-Webseite“ des Meisters veröffentlicht. Darin hatte der Meister eine klare Anleitung für die Situation von Gerichtsverfahren aus der Sicht des Fa gegeben. Einige Jahre später sollte ich diese Worte beherzigen, als ich ein weiteres Mal einen Anwalt engagierte, um einem Praktizierenden zu helfen.
Mein praktizierender Mann und ich zogen bald danach in eine andere Stadt - in eine Stadt mit vielen Praktizierenden. Allerdings war das Böse dort auch heftig.
Erst im vergangenen Jahr war der Praktizierende A festgenommen und widerrechtlich inhaftiert worden. Er stand vor der Möglichkeit, wiederholt ins Arbeitslager gebracht zu werden; denn er war in der Vergangenheit bereits zwei Mal im Arbeitslager gewesen.
Seine Familie hatte die wahren Hintergründe der Verfolgung nicht begriffen und konnte seine Handlungen nicht verstehen; seine Frau wollte sich scheiden lassen. Sein Vater kümmerte sich um die kranke Mutter des Praktizierenden A und gab ihm die Schuld für all das Unglück in der Familie.
Die örtlichen Praktizierenden mussten sich sorgfältig abstimmen, um ihm in seiner komplizierten Situation zu helfen. Einige schrieben Artikel, um das Böse aufzudecken. Andere tätigten Anrufe, um die wahren Umstände zu erklären. Manche klebten Plakate an. Einige bearbeiteten und verteilten vor Ort Informationsmaterialien. Ein paar Praktizierende sprachen sogar mit der Frau des Praktizierenden A und konnten sie davon überzeugen, sich nicht von ihm scheiden zu lassen.
Die Frau stand jedoch immer noch unter erheblichem Druck bei der Errettung ihres Mannes. Nachdem einige Praktizierende seinem Vater die wahren Umstände erklärt hatten, entschied die Familie des Praktizierenden A, einen Anwalt zu nehmen, um ihm zu helfen.
Weil ich Erfahrung hatte, war ich für die Kontaktaufnahme mit dem Anwalt verantwortlich.
Aber dieses Mal war es eine ganz andere Erfahrung - da ich das erste Mal in der Familie war, musste ich mich nicht um die Befindlichkeiten der Familie kümmern. Jedoch war in diesem Fall die Kommunikation mit der Familie eine wesentliche Aufgabe. Wir mussten uns sehr anstrengen, damit die Familie die Wahrheit verstand.
Der Praktizierende, der mit dem Vater gesprochen hatte, half ihm, einen Großteil seiner negativen Anschauungen und Eindrücke über Dafa zu beseitigen. Am Ende war der Vater von den Dafa-Schülern beeindruckt und machte deutlich, dass er nicht mehr gegen das Praktizieren seines Sohnes war.
Ein weiterer Unterschied war die Zusammenarbeit zwischen den Praktizierenden. Beim ersten Mal war ich fast allein gewesen und ich hatte kein Gespür gehabt für die Wichtigkeit, mit anderen zu kooperieren. Dieses Mal hatten viele Praktizierende schwierige Aufgaben übernommen. Deshalb war eine gute Koordination zum Thema geworden.
Viele Praktizierende besaßen nicht genug Erfahrung, außerdem war die Verfolgung in dieser Gegend sehr heftig. Einige Praktizierende hatten den Eigensinn der Angst. Manche stellten die Anwaltsgebühr und andere finanzielle Probleme infrage - jeder schien eine andere Meinung zu haben, und für eine Weile gab es überall Spannungen.
Aber nach dem Austausch unserer Gedanken und dem gemeinsamen Fa-Lernen, konnten wir alle übereinstimmen.
Als der Anwalt den Praktizierenden A besuchen wollte, reagierten die Beamten überrascht; denn sie hätten nicht gedacht, dass es Anwälte gibt, die es wagen, Fälle von Falun Gong-Praktizierenden zu übernehmen. Sie versuchten alles, um das Treffen des Anwalts mit dem Praktizierenden A zu verhindern.
Der Anwalt nahm auch die Familie mit, als er die Polizeibehörde und die Staatsanwaltschaft besuchte. Während dieses Prozesses erklärten sie vielen Menschen die wahren Hintergründe der Verfolgung.
Durch den Einfluss des Bösen war der Anwalt nie in der Lage, sich mit dem Praktizierenden A zu treffen, der schließlich heimlich in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden war. Weder dem Anwalt noch den Familienmitgliedern war es möglich, ihn im Arbeitslager zu besuchen. Aber durch die Bemühungen des Anwalts konnten die Wärter im Lager die Wahrheit verstehen.
Es gab jedoch noch einige Reaktionen unter den Praktizierenden. Manche waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden und dachten, der Anwalt solle sein Beratungshonorar zurückzahlen. Andere fühlten sich entmutigt und fanden, dass es nicht sinnvoll gewesen war, den Anwalt zu engagieren.
Ich verstand ihre Reaktionen; denn ich hatte beim ersten Mal einen ähnlichen Prozess durchgemacht, und ich wusste, dass diese Gedanken aufgekommen waren, weil wir einen falschen Ausgangspunkt für unsere Handlungen hatten.
Der Meister sagt:
„Sucht die Rechtsanwälte auf, die durch die Aufklärung über die Wahrheit einen Gerechtigkeitssinn bekommen haben. Wenn durch die Klage wirklich erreicht wird, das Böse zu entlarven, die Lebewesen zu erretten und gleichzeitig den Dafa-Jünger zu schützen, wenn alle lokalen Dafa-Jünger ein klares Verständnis dazu haben und alle im Verlauf der Sache miteinander kooperieren können, so denke ich, dass das eine gute Sache ist. Wenn das Ziel allein darin besteht, sich der Festnahme bzw. der Verfolgung zu entziehen, dann wird es nicht so eine große mächtige Tugend geben.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz zum 10. Jahrestag der Minghui-Webseite, 09.03.2009)
Ich teilte mein Verständnis mit den anderen Praktizierenden und erklärte, dass das Engagement des Anwalts nicht nur eine Methode zur Errettung des Praktizierenden war - sie diente auch zur Bestätigung des Fa und zur Aufdeckung des Bösen. Dieser gesamte Prozess bot uns viele Möglichkeiten, die wahren Umstände zu erklären und Lebewesen zu erretten.
Mit der Hilfe meines praktizierenden Mannes und anderer Praktizierender setzte ich die Arbeit mit dem Anwalt fort und begann das Berufungsverfahren, um das Böse zu verklagen. Und viele Mitpraktizierende blieben bei mir.
Einige arbeiteten weiter mit der Familie. Andere bemühten sich, die aufrichtigen Gedanken zu koordinieren. Manche telefonierten. Einige stellten Materialien zum Postversand bereit, um die an diesem Fall beteiligten verantwortlichen Parteien direkt zu verklagen. Nun, da die bösen Mächte in den Augen des Gesetzes zu mutmaßlichen Straftätern geworden waren, sind sie nicht mehr als widerspenstig.
Im Rückblick auf den gesamten Prozess, dachte ich über die Risiken des Telefonierens direkt mit dem Anwalt nach; über die Risiken, ihn und die Familie zu verschiedenen Ämtern zu begleiten und die Risiken, mit dem Anwalt in das Zwangsarbeitlager zu gehen. Aber ich erinnere mich auch, dass der Meister uns gelehrt hat:
„Die alten Mächte wagen nicht gegen die Erklärung von Wahrheit und die Errettung aller Wesen zu sein. Wichtig ist, dass das Herz bei der Arbeit keine Lücke hinterlässt, die sie ausnutzen können.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Boston, 06.07.2002)
Ich muss eine ruhige und stabile Geisteshaltung bewahren, ohne dem Bösen Lücken zu bieten, die es ausnutzen kann. Unter Einsatz der Justiz Praktizierende zu erretten, ist eine aufrichtige Handlung. Wo auch immer wir sind, sollten wir stets eine aufrichtige, würdevolle Gesinnung bewahren. Das sind die aufrichtigen Gedanken, die die Dafa-Jünger haben sollen. Es ist das Böse, das Angst haben sollte und nicht die Dafa-Jünger.
Danke, Mitpraktizierende! Danke, Meister, für Ihren barmherzigen Schutz!