(Minghui.org) Yang Zhu lebte im Landkreis Wu, der im heutigen China in der Provinz Jiangsu liegt. Er erreichte am kaiserlichen Hof in der Ming Dynastie (1368 – 1644 v. Chr.) die Position des Ritenministers.
Yang war während seiner ganzen Karriere für seine Unparteilichkeit und Rechtschaffenheit bekannt. Geschichten über seine Geduld, Toleranz und Aufrichtigkeit sind über Generationen hin überliefert worden.
Yang ging aus einer armen Familie hervor. Seine Eltern starben schon, als er noch ein Teenager war. Wie auch sein älterer Bruder, ging auch Yang nach Wuchang, um in die Armee einzutreten und nach einiger Zeit wurde er Lehrer.
Sein Freund Yang Shiqi, ein sehr talentierter, aber armer Mann, musste immer wieder nach Kost und Logis suchen. Aus Mitgefühl empfahl Yang Zhu dem Schulbesitzer seinen Freund für seine Position. Yang Zhu übernahm dann einen Lehrauftrag in einem abgelegenen Gebiet.
Der Grabwärter, der über die Grabstätte der Familie von Yang Zhu wachte, meldete Yang, dass sein Ahnengrabstein von einem Kind aus dem Dorf umgekippt worden sei. Dies wurde als eine sehr schlimme Tat angesehen, die den Segen der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen der Yang Familie ruinieren würde.
Anstatt Bestrafung zu verlangen, erkundigte sich Yang, ob das Kind verletzt sei, und ihm wurde gesagt, es sei in Ordnung. Yang war erleichtert. Er ließ den Eltern des Kindes durch den Wärter ausrichten, sie sollten sich gut um das Kind zu kümmern und vergessen, was es getan hatte.
Als Ritenminister führte Yang in der Hauptstadt ein einfaches Leben. Er benutzte keine Sänfte, sondern ritt auf einem Esel. Er ging gut mit seinem Esel um und ritt auf ihm zu seiner Arbeit am kaiserlichen Hof. Er versorgte seinen Esel sehr gut und fütterte ihn oft selbst, wenn er von seiner Arbeit nach Hause zurückkehrte.
Yangs Nachbar bekam in seinen späteren Jahren noch einen Sohn. Dieser Sohn weinte oft wegen des endlosen Eselgeschreis. Der Nachbar schilderte Yang das Problem. Sofort verkaufte Yang seinen Esel. Von da an ging er überall zu Fuß hin.
In seiner Heimatstadt fand ein Nachbar einen Weg, Regenfälle in seinen Hof zu leiten. Als seine Familie sich darüber beschwerte, schrieb er, dass es mehr sonnige Tage als Regentage gäbe.
Dieser Nachbar verletzte Yangs Rechte, als er eine Mauer errichtete, die einen knappen Meter Land seiner Familie in Anspruch nahm. Yang machte sich darüber jedoch nicht viele Gedanken und schrieb seiner Familie:
„Streitet doch nicht um überflüssiges Land. All das Land gehört ohnehin dem Kaiser. Macht es da wirklich etwas aus, wenn wir einen knappen Meter davon abtreten?“
Der Nachbar war davon sehr bewegt. Außer dass er das Land zurückgab, verlegte er die Mauer auf seinen Hof zurück.
Nach einer Sage heißt es, dass die Nachbarn eine Bürgerwehrgruppe bildeten, als sie erfuhren, dass eine Gruppe Gangster vorhatte, die Familie Yang auszurauben. Diese Aktion bewahrte Yangs Familie vor der Gefährdung von Besitz und Leben.
Yang hatte einmal einen Traum. Er spazierte in einem Obstgarten herum und aß zwei niedrighängende Pflaumen. Als er aufwachte, bereute er dies sehr.
„Das geschah nur wegen meines Mangels an Verständnis von Rechtschaffenheit und persönlichen Vorteilen“, dachte er. „Es hat dazu geführt, dass ich Pflaumen aus dem Obstgarten eines anderen nahm“.
Danach stellte er noch höhere Anforderungen an sich selbst, sogar bei der Überwachung seiner Gedanken in Träumen.
(Quelle: Die Geschichte wurde aus dem Buch von Shi Jiecheng "Deyu Gujian" entnommen. „Deyu Gujian“ bedeutet übersetzt etwa „Erziehung zur Moral durch Geschichte der alten Zeit“ und entstammt der Zeit der Qing Dynastie.)