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Meine Kultivierung als Koordinator

Vorgetragen auf der australischen Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2015

12. Oktober 2015 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden in Australien

(Minghui.org)

Grüße an den verehrten Meister!
 Grüße an die Mitpraktizierenden!

Ich praktiziere Falun Dafa seit 1995. Wenn ich auf den Weg zurückblicke, den ich gegangen bin, habe ich das starke Gefühl, dass alles einem systematischen Arrangement folgte: Besuch einer Universität, Arbeiten für China Radio International, Aufenthalt in Kanada zum Englischstudium 1976, Umzug nach Australien 1998 und die Ankunft meiner Schwiegereltern, um mir 1995 Falun Dafa beizubringen. Jeder Abschnitt meines Weges diente dem Zweck, mir den Weg zum Erhalten des Fa zu ebnen, damit ich das Fa verbreiten, mich kultivieren und hier in Australien Lebewesen erretten kann.

Während der ersten zehn Jahre meiner Kultivierung las ich jeden Tag mindestens eine Lektion im Zhuan Falun und einige neue Artikel des Meisters und machte alle fünf Übungen. Dies bildete eine solide Grundlage für den Rest meiner Kultivierung.

Obwohl ich einen steinigen Weg hatte, verlief meine Kultivierung einigermaßen reibungslos. Mir wurden keine riesigen Pässe gestellt und es passierten auch keine spektakulären Wunder. Anfangs verbreitete ich das Fa und erklärte die wahren Begebenheiten bezüglich Falun Gong, sooft ich konnte. All dies verlief in Übereinstimmung mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung. Doch im August 2012, als der Hauptkoordinator für unser Gebiet eine unerwartete Ankündigung machte, fingen kleine Wellen an, die glatte Oberfläche meiner Kultivierungsumgebung zu stören. Obwohl es genau genommen keine riesigen Wellen waren, kamen diese kleinen Wellen eine nach der anderen auf mich zu.

Ich möchte dem Meister und den Mitpraktizierenden einige meiner Erfahrungen erzählen, die ich während dieser kurzen Zeitspanne machte. Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas unangemessen sein sollte.

Ich bin eine introvertierte, ruhige Person. Ich treffe nicht gerne Entscheidungen und übernehme nicht gerne Verantwortung. Als ich zum ersten Mal die Position eines Koordinators übernahm, hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig zu plötzlich kam. Ich fühlte mich etwas unbehaglich. Obwohl ich von Anfang an Koordinator war, hatte ich immer nur eine unterstützende Rolle gespielt und anderen Koordinatoren geholfen. Ich war selbst nie Hauptkoordinator gewesen. Bald erkannte ich die Gründe für die Veränderung. Der Meister bot mir eine Gelegenheit, Eigensinne loszulassen und mächtige Tugend aufzubauen durch den Prozess, den Praktizierenden vor Ort beim Erretten von noch mehr Lebewesen zu helfen.

Wenn ich mich an die Anfangszeit meiner Kultivierung zurückerinnere, gab es da eine Menge Dinge, die ich nicht wagte oder von denen ich nicht wusste, wie man sie macht. In manchen Bereichen bin ich durch die Kultivierung im Dafa reifer geworden. Ich hatte eine ganz besondere Abneigung, vor Menschen zu sprechen. Obwohl ich als Reporter arbeitete und beim Interviewen eines Präsidenten oder Staatsoberhauptes keine Probleme hatte, empfand ich es als fast unmöglich, vor einer Gruppe zu sprechen. Selbst wenn ich etwas sagen wollte, schien es immer in Sprachlosigkeit zu enden.

Ich habe einen Prozess durchgemacht und kann nun bei einer öffentlichen Kundgebung vor einer Gruppe von Praktizierenden sprechen. Die Position eines Hauptkoordinators zu übernehmen, war weit weg von meinen Plänen. Doch ich weiß, dass ich mich in meiner Kultivierung neuen Herausforderungen stellen sollte. Ich werde versuchen, mich durch gute Arbeit als Koordinator zu erhöhen, so dass ich noch reifer werde und die Erwartungen des Meisters erfülle.

1. Ich muss mich selbst gut kultivieren

Die erste Herausforderung, die ich als Hauptkoordinator hatte, war der Ärger in mir, wenn ein Mitpraktizierender nicht kooperieren wollte.

Praktizierende kamen zu mir und sagten beispielsweise: „Wie kann er dich so behandeln, du hast ihm früher doch so viel geholfen?“, und: „Er verhält sich gar nicht wie ein Praktizierender“. Derartige Worte verstärkten dann meinen Ärger weiter. Je mehr ich über den anderen Praktizierenden nachdachte, desto mehr fühlte ich mich im Recht. Ich vergaß völlig, dass diese Manifestationen alle für meine Kultivierung gedacht waren. Ich vergaß völlig, was der Meister über das Nach-innen-Schauen sagte, dass es ein magisches Werkzeug ist.

Der Meister sagte:

„Die Konflikte kommen, damit du dich erhöhst. Es würde auch nicht funktionieren, wenn dein Herz davon nicht betroffen wäre. Die Arbeit für Dafa ist auch eine gute Chance, um deine Xinxing zu erhöhen!“ (Li Hongzhi, Die Leiter sind auch Kultivierende, 03.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Mein Ärger war das Resultat menschlichen Denkens: „Wenn ich dich gut behandle, musst du mich auch gut behandeln“. Doch spielen neben den Faktoren für die Erhöhung in der Kultivierung auch noch Karma und Schicksalsverbindungen eine Rolle. Als ich mit ruhigem Kopf das Fa lernte, kam ich zu der Erkenntnis, dass das Geschehene eigentlich vom Meister arrangiert war. Das genaue Ziel war meine Erhöhung in der Kultivierung. Der Meister wollte, dass ich aus dem Menschlichen heraustrat, doch ich handelte dem entgegengesetzt. Ich schaute nach außen und forderte stattdessen die anderen auf, sich besser zu kultivieren.

Nachdem ich in dieser Sache ein besseres Verständnis gewonnen hatte, schien das Problem an der Oberfläche gelöst zu sein. Ich tauschte mich bei unserem großen Fa-Lernen in der Gruppe darüber aus. Doch ich konnte immer noch etwas Hauchdünnes und Negatives in meinem Herzen spüren. Tatsächlich war die Substanz immer noch vorhanden, von der ich gedacht hatte, ich hätte sie losgelassen. In diesem Augenblick sagte jemand zu mir: „Du hast nach innen geschaut, aber der andere Praktizierende sagt, dass er unrecht gehabt habe.“ Als ich diese Art von Kommentar hörte, kam mein Gefühl von Ärger wieder zurück.

Der Meister sagte:

„Wenn dein Inneres sich nicht verändert, kannst du dich keinen einzigen Schritt erhöhen. Das ist Selbstbetrug. Nur wenn du dich wirklich im Inneren erhöhst, dann erst ist das wahre Erhöhung. Deshalb müsst ihr euch auf jeden Fall merken, dass ihr bei jeder Sache, bei jedem Problem und jeder Unannehmlichkeit oder bei Konflikten mit den anderen unbedingt bei euch selbst suchen und nach euch selbst schauen sollt, so kannst du den Grund finden, warum die Probleme nicht gelöst werden können.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.03.1998)

Als ich zuerst nach innen schaute, konnte ich die Dinge nur an der Oberfläche loslassen. Tief in meinem Herzen hielt ich immer noch an meinen Interessen im Leben fest. Der Grund für mein Gefühl, dass die anderen nicht kooperativ seien, war meine egoistische Perspektive. Ich konnte die Dinge nicht aus der Perspektive der anderen Person sehen. Das Gefühl des Recht-Habens ist in Wirklichkeit nur der menschliche Egoismus.

Ich kam auch zu der Erkenntnis, dass mir solche Dinge passierten, um meine Toleranz zu erweitern. Beim Austausch mit einer Koordinatorin sagte sie zu mir: „Als Koordinator muss man eine Kapazität wie ein Meer besitzen, welches das Wasser von Tausend Flüssen aufnehmen kann.“ Ich dachte bei mir: „Das stimmt. Wie kann ich nur wegen einer solchen Lappalie meine Nachsicht verlieren?“ Ich dachte oft darüber nach. Als ich dann aus der Perspektive des Fa zur Einsicht gelangte, ließ ich meine Eigensinne los. Nun kann ich den inneren Frieden in mir spüren. Ich kann wirklich mein Ego loslassen und mich in meinem tiefsten Innern wirklich verbessern.

Während dieses Prozesses des Nach-innen-Schauens dachte ich an die grenzenlose Barmherzigkeit des Meisters mit uns und allen Lebewesen. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, kamen mir die Tränen. Ich fragte mich: „Nachdem ich mich so viele Jahre lang kultiviert habe, wie kann ich da immer noch nicht jeden Praktizierenden mit Barmherzigkeit behandeln, einschließlich derjenigen, die eine andere Meinung haben?“ Ich erkannte, dass Kultivierung bedeutet, mich selbst zu kultivieren. Es ist unmöglich, andere zu verändern. Die einzige Person, die ich ändern kann, bin ich selbst. Ich muss jeden Gedanken beobachten und schlechte Gedanken eliminieren, sobald sie auftauchen. Ich darf diesen schlechten Gedanken keine Energie liefern.

Weil ich mich nicht gut kultivierte, hatte das Auswirkungen auf die Projekte zur Errettung aller Lebewesen. Unsere Shen Yun Aktivitäten 2014 erfüllten nicht unsere Erwartungen. Viele der Sitzplätze in der ersten Kategorie blieben leer. Die Lebewesen, die dazu bestimmt waren, errettet zu werden, wurden nicht errettet. Weil meine Xinxing nur so hoch war, hatte ich plötzlich Probleme mit einer meiner Körperfunktionen. Manche Praktizierende zeigten mit Fingern auf andere, die nicht gut vorankamen und bei unseren Bemühungen für Shen Yun 2014 nicht mitmachten.

Es kam auch zu einer Trennung zwischen den chinesischen und westlichen Praktizierenden. Westliche Praktizierende meinten, dass chinesische Praktizierende beim Organisieren nicht professionell genug seien. Sie hatten das Gefühl, dass diese formlosen Werbemethoden Shen Yuns Ruf schaden könnten. Die chinesischen Praktizierenden andererseits warfen den westliche Praktizierenden vor, zu viel Geld ausgegeben zu haben und trotz all des ausgegebenen Geldes nicht so viele Tickets verkauft zu haben. In Wirklichkeit waren sowohl die kostenpflichtigen als auch die kostenlosen Promotionen wichtig. Das nicht ganz so ideale Ergebnis war das Resultat von westlichen und chinesischen Praktizierenden, die sich in der Effektivität der Bemühungen gegenseitig behinderten.

Als sich meine eigene Kultivierung verbesserte, verbesserte sich auch das Umfeld des ganzen Körpers. Die Praktizierenden, von denen ich dachte, sie seien nicht kooperativ gewesen, wurden von sich aus kooperativ. Westliche und chinesische Praktizierende beschwerten sich nicht mehr so häufig übereinander. Dadurch gab es einen Durchbruch bei unserem Ticketverkauf 2015. Fast alle Plätze der ersten Kategorie war verkauft und die durchschnittlichen Ticketverkaufszahlen für die fünf Shows lagen bei 86 Prozent.

Die Ergebnisse der Werbung für Shen Yun der letzten beiden Jahre haben mir gezeigt, welchen Einfluss der Kultivierungszustand des Hauptkoordinators haben kann. Ich habe auch erkannt, dass der Mangel an Kooperation, den ich empfand, gar nicht der Wirklichkeit entsprach, sondern eher eine Täuschung war. Doch weil mein Kultivierungszustand nicht solide gewesen war, hatte ich ihn Wirklichkeit werden lassen. Hätte ich gedacht, er sei nur eine Illusion, wäre er möglicherweise sehr schnell verschwunden gewesen, ohne schlechte Auswirkung auf den gesamten Körper zu haben. Ich gelangte zu der Erkenntnis, dass alle Konflikte sofort gelöst werden können, wenn ich nach innen schaue und mich selbst gut kultiviere.

Für mich ist das eine Lektion. Als Koordinator muss ich mich gut kultivieren, sonst wird dies den Fortschritt des gesamten Körpers betreffen. Ich darf nicht nach Problemen suchen, sondern sollte versuchen, meine Kultivierung zu verbessern.

2. Probleme in Verbesserung verwandeln

Oft fand ich als Koordinator, dass manche Praktizierende nicht nach meinen Vorstellungen redeten oder handelten. Manchmal sagten sie sogar etwas, das ich wirklich nicht hören wollte. Es schien so, als würden sie mir absichtlich Probleme bereiten und versuchen, mich schlecht aussehen zu lassen.

In Wirklichkeit halfen sie mir eigentlich, meine Eigensinne aufzudecken – jene, die ich nicht selbst bemerken konnte oder die tief in meinem Innern versteckt lagen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihre sarkastischen Kommentare und die Art, wie sie sprachen und mich anschauten, dazu da waren, um mir Probleme zu bereiten. Aber sobald ich im Innern zur Ruhe kam, gelangte ich zu einem anderen Verständnis über die gleiche Angelegenheit. Dann dachte ich stattdessen, dass das, was sie sagten, sehr vernünftig war und dass ich wirklich meine Arbeit nicht gut gemacht hatte. Was sie sagten, war richtig und nur zu meinem eigenen Vorteil.

Ich erinnere mich noch an einen großen Gruppenaustausch am Samstag vor der Fa-Konferenz in Canberra im letzten Jahr. Als die Konferenz zu Ende war, war es bereits sehr spät, doch der Bus, der uns abholen sollte, kam nicht. Jemand sagte zu mir, dass die Mehrheit der jungen Praktizierenden alle früh in ihr Hotel zurückgegangen sei und dass einige sich nicht einmal darum bemüht hätten, zum Austausch zu kommen. Nun war das Hotel überbucht und auch das Bett, das ich bezahlt hatte, war weg. Anstatt zu lächeln, als ich mit dieser Situation konfrontiert war, wie der Meister dies in seinem Fa anspricht, war ich sehr irritiert. Ich begann, mich über dies und das zu beschweren. Ich schaffte es nicht, wie ein Praktizierender zu handeln, geschweige denn wie ein Koordinator.

Ein Praktizierender schrie mich an: „Warum schaust du nicht nach innen?“ Wir waren Freitag in der Nacht nach Canberra gereist, ohne zu schlafen. Samstag folgte eine Aktivität auf die andere, hinzu kam noch der Austausch am Abend. Viele ältere Praktizierende waren sehr müde. Als  Koordinator lag ein nicht erscheinender Bus ganz klar in meiner Verantwortung und bedeutete, dass ich es bei der Organisation nicht durchgehend gut gemacht hatte. Dadurch mussten diese älteren Praktizierenden leiden. Wie konnte ich mich dann in solch einem Augenblick noch bei den anderen Praktizierenden beklagen und versuchen, die Verantwortung auf andere abzuschieben?

Doch dieser „Stockschrei“ machte mich immer noch nicht vernünftig. Anstatt dem Praktizierenden zu danken, der meine Lücken aufzeigte, drehte ich mich herum und schrie zurück: „Warum schaust du nicht nach innen?“ Sobald ich diese Worte aussprach, wusste ich, dass ich unrecht hatte. Trotzdem konnte ich mich noch nicht entschuldigen. Später dachte ich darüber nach, was ich getan hatte, und erkannte, wie groß der Abstand zwischen meinem Kultivierungszustand und den Anforderungen des Meisters war.

Diese Erfahrungen ließen mich allmählich zu der Erkenntnis gelangen, dass diejenigen Praktizierenden, die mir anscheinend Probleme bereiteten, mir eigentlich halfen, mich in meiner Kultivierung zu verbessern. Daher sollte ich diesen Praktizierenden wirklich dankbar sein. Als ich dies einsah, wurde mein Herz leicht und ich hatte nicht mehr den Gedanken, dass andere mir Probleme bereiteten. Im Gegenteil, ich entschloss mich, nach innen zu schauen, um herauszufinden, wo ich Mängel hatte.

Seitdem ich Hauptkoordinator geworden bin, habe ich Fortschritte in meiner Kultivierung gemacht, indem ich auf all diese Probleme einging – eines nach dem anderen. Allmählich habe ich auch meine Koordinierungsfähigkeiten verbessert. Weil es Kultivierung ist, werden neue Probleme automatisch auftauchen, sobald die alten Probleme gelöst sind. Ich werde weiterhin die schlechten Substanzen loslassen, die im Prozess als Koordinator aufgedeckt werden. Ich werde mich bemühen, aus dem Menschlichen herauszukommen. Ich bin entschlossen, gemeinsam mit unserer Gruppe von lokalen Praktizierenden noch mehr Lebewesen zu erretten. Ich bin entschlossen, mich gut zu kultivieren und am Ende mit dem Meister heimzugehen.

Vielen Dank, verehrter Meister! Vielen Dank, liebe Mitpraktizierende!