(Minghui.org) Huo Yanguang, 34, ein aufsteigender Wissenschaftler in der Satellitenbranche, erstattete am 21. Juli 2015 beim Obersten Volksgericht und bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft Strafanzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Jiang Zemin. Weil er Falun Gong praktizierte, wurde er zweimal zu Unrecht gefangen genommen und von der Schule verwiesen.
Herr Huo war 2004 ein brillanter junger Mann voller Power. Er hatte gerade die Universität für Geologie mit Auszeichnung abgeschlossen und war für das Institut für Fernerkundungsverfahren der Chinesischen Akademie für Wissenschaft – die berühmteste Forschungsstätte des Landes – vorgesehen.
In seinem Heimatort, einem kleinen ländlichen Gebiet in der nördlichen Hochebene der Provinz Shanxi, war das eine große Nachricht. Herr Huo wurde rasch bekannt und seine Eltern mit Glückwünschen überhäuft.
Er hatte ein chancenreiches Leben vor sich, doch seine Zukunft war sehr schnell ausgelöscht. Ein Jahr später wurde Herr Huo verhaftet, als er mit seinen Mitmenschen über die Verfolgung von Falun Gong sprach.
„Das war eine schwere Entscheidung“, berichtete er. „Da die Verfolgung in vollem Gange war, wusste ich, dass ich eventuell alles verlieren würde, wenn ich heraustrat.“
„Aber als ich die schrecklichen Berichte über die Verfolgung las, wusste ich, dass ich nicht länger schweigen konnte. Die Welt musste erfahren, was los war.“
Da jeder Informationskanal vom kommunistischen Regime streng zensiert wurde, ging er auf den Platz des Himmlischen Friedens, um zu protestieren. Er zeigte ein Transparent mit der Aufschrift: „Falun Dafa ist gut“ und wurde sofort verhaftet.
Die Polizei sperrte ihn fast zwei Jahre lang in ein Zwangsarbeitslager und folterte ihn. Kurz nach seiner Freilassung wurde er aus dem Institut verwiesen. Die Behörde entzog Hunderten von Mitarbeitern des Instituts den Jahresbonus, um sie dafür zu bestrafen, dass einem Falun Gong-Praktizierenden erlaubt wurde, am Institut tätig zu sein.
Weil er wegen des Praktizierens von Falun Gong auf einer schwarzen Liste stand, verlor Herr Huo viele Jobangebote, sobald der Arbeitgeber erfuhr, dass er Falun Gong praktizierte. Sie fürchteten sich davor, wegen der persönlichen Verbindung als mitschuldig zu gelten.
2008 wurde er erneut verhaftet, weil er Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte. Man verurteilte ihn zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit.
Während seiner Haft waren seine Eltern durch die weit verbreiteten Missverständnisse über Falun Gong in ihrer Stadt verängstigt. Die Menschen, die sie zuvor respektiert hatten, zeigten nun mit dem Finger auf sie und redeten hinter ihrem Rücken auf der Straße über sie. Dies fügte ihrem bestürzten Herzen weitere Qualen hinzu.
„Durch den Druck der Verfolgung färbte sich das Haar meines Vaters grau und meine Mutter litt an Depression. Die Leistungen meiner Schwester an der Hochschule ließen signifikant nach.“
Meine Eltern lebten ein bescheidenes Leben, um Geld für die Reisen nach Peking zu sparen, um mich zu besuchen. Wenn sie nicht kommen konnten, schickten sie meine Schwester, die in Peking studierte. Jedes Mal, wenn sie mich besuchte, musste sie um 3:00 Uhr aufstehen, um den Bus zu erreichen. Nach mehrmaligem Umsteigen erreichte sie das Arbeitslager vor 6:00 Uhr und meldete sich für einen Besuch an.
Während ich im Arbeitslager war, starben meine Großeltern. Es schmerzte mich, dass ich sie nicht noch ein letztes Mal sehen konnte.“
Nach seiner Entlassung im Jahr 2011 konnte Herr Huo immer noch keine Anstellung finden. Gegenwärtig befindet er sich wegen der permanenten Folter, der er im Arbeitslager ausgesetzt ist, in einer schlechten gesundheitlichen Verfassung. „Ich habe häufig ein Zucken in der linken Hand und im Gesicht. Auch habe ich regelmäßig Kopfschmerzen, besonders nachts. Wegen der Schmerzen konnte ich häufig nicht einschlafen.“
Kurz nach der Festnahme im Januar 2005 auf dem Platz des Himmlischen Friedens brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis Dongcheng.
Die Wärter schlugen ihn häufig, schleuderten seinen Kopf gegen die Wand oder traten auf ihn ein, wenn er den Befehlen nicht folgte. Weil die Wärter wussten, dass er sich um das Wohlbefinden anderer Insassen sorgte, drohten die Wärter, den Insassen kein Essen zu geben, wenn er sich weigerte, seine Überzeugung aufzugeben.
Nach vier Monaten kam er in das Zwangsarbeitslager Tuanhe. Die Wärter zwangen ihn, jeden Tag über zehn Stunden lang bewegungslos auf einem kleinen Stuhl zu sitzen. Die Insassen schlugen ihn, wenn er sich etwas entspannte.
Herr Huo durfte nicht schlafen und auch die Toilette nicht benutzen. Einmal drückten ihn die Wärter gegen den Boden und stopften einen Lappen in seinen Mund. „Es war so schmerzhaft, als ob mein Mund brennen würde“, schrieb er in seiner Anzeige.
Die Wärter im Arbeitslager zwangen ihn, unbekannte Drogen einzunehmen. Als er sich weigerte, hebelten sie gewaltsam seinen Mund auf. Ein Insasse stopfte seine Faust in Huos Mund, während ihm die Wärter die Drogen einflößte.
„Mein Mund und mein Kiefer schmerzten entsetzlich“, sagte Herr Huo.
Als die Drogen zu wirken begannen, wurde er bewusstlos. Die Wärter fesselten ihn an ein Bett und pressten seinen Mund einen Monat lang mit einem Band zu. Jede Bewegung und Änderung seiner Position wurde zu einem Luxus für ihn. An heißen Sommertagen bekamen die Insassen den Befehl, ihn mit dicker Winterkleidung zuzudecken. Schließlich konnte er weder essen noch trinken und war ausgemergelt.
„Manchmal wenn ich aufwachte, schlugen mir die Insassen ins Gesicht oder verprügelten mich mit einem Stock, meist an empfindlichen Stellen meines Körpers, wie den Fingern oder der Innenseite der Oberschenkel. Mein Gesicht und meine Finger waren die meiste Zeit geschwollen. Die Folter war äußerst schmerzhaft.“
Sein Mund eiterte wegen des Mundbandes. Weil er die meiste Zeit bewusstlos war, war er inkontinent. Die Bettwäsche wurde aber nicht gewechselt. Manchmal zwangen ihn die Insassen, seinen eigenen Urin zu trinken.
Als Herr Huo zwar bei Bewusstsein, aber extrem schwach war, zwangen ihn die Wärter, eine Erklärung zu schreiben, mit der er Falun Gong aufgab.
Nachdem er vom Bett befreit war, musste er in den zwei Jahren im Arbeitslager jeden Tag harte Arbeit verrichten. Wenn er sich weigerte, schlugen ihm die Wärter auf den Kopf.
„Die Wärter im Arbeitslager bekommen ein besonderes Training. Sie sind extrem gut darin, Menschen zu manipulieren. Sie bekommen eine große finanzielle Belohnung, wenn sie uns foltern. Einige von ihnen erachteten es als Vergnügen und erfreuten sich sehr daran“, berichtete Herr Huo.
Im November 2006 wurde er erneut obdachlos. Einen Monat später ließen ihn die Wärter zur medizinischen Versorgung frei.
Trotz alldem, was Herrn Huo zustieß, hörte er nicht auf, den Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung zu berichten. Am 17. April 2008 wurde er ein zweites Mal verhaftet, als er vor der Universität Informationsmaterial über Falun Gong verteilte.
Sicherheitsleute steckten ihn in den Kofferraum eines Autos und brachten ihn zum Sicherheitsbüro. „Ich hörte sie reden, dass sie mich nicht davonlaufen lassen würden, weil jeder von ihnen für die Verhaftung eines Praktizierenden 500 bis 1.000 Yuan als Belohnung bekommen würde“, sagte Herr Huo.
Man brachte ihn in ein Untersuchungsgefängnis, wo er aus Protest gegen die Haft in einen Hungerstreik trat. Auf Befehl der Wärter drückten ihn vier Insassen in einen Stuhl, während eine Krankenschwester eine Ernährungssonde durch seine Nase in seinen Magen einführte. Er wurde mit extrem salziger Milch zwangsernährt.
„Es war bereits jede Menge Salz in der Milch, dennoch befahl der Wärter den Insassen noch mehr Salz hineinzugeben. Es schmeckte salzig, bitter und scharf. Der Schmerz war unerträglich. Nach der Zwangsernährung blutete meine Nase“, beschrieb Herr Huo die grauenvollen Folterungen im Untersuchungsgefängnis.
Einmal führte die Krankenschwester die Sonde wiederholt ein und aus, was extrem schmerzhaft war. „Der Schmerz war so heftig, dass ich den Hungerstreik sofort beendete“, erinnerte er sich.
Weil er die Übungen von Falun Gong in seiner Zelle machte, legten ihm die Wärter schwere Ketten an Händen und Füßen an.
Bevor er ins Arbeitslager kam, fesselten ihn die Insassen an ein Bett, wobei seine Füße und Fußknöchel in der Luft hingen. Sie stellten einen Hocker auf seine Knöchel und setzten sich darauf. Gleichzeitig schlugen andere auf seinen Körper ein, besonders ins Gesicht und auf seine Hände.
Insassen traten und stampften häufig auf seinen Kopf, sein Gesicht und seine Füße, wodurch er langzeitige Verletzungen davontrug. Allmählich fiel ihm das Sprechen und das Gehen immer schwerer.
Im Arbeitslager Tuanhe unterlag er vielen Formen von Folterungen. Er musste lange Zeit stehen, hart arbeiten und wurde in Einzelhaft gesperrt. Die Wärter beschlagnahmten häufig das Geld, das ihm seine Familie schickte.
Am 16. Oktober 2010 wurde Herr Huo nach zweieinhalb Jahren freigelassen.
„Meine Eltern waren immer verzweifelt, besorgt und verängstigt. Sie vergossen häufig Tränen, wenn niemand sie sah“, berichtete Herr Huo über die Qualen seiner Eltern in den vier Jahren und fünf Monaten seiner beiden rechtswidrigen Inhaftierungen.
Nach seiner Entlassung schikanierte die Polizei ihn weiter. Seit 2011 muss er sich jeden Monat bei der Polizei melden und alle drei Monate beim Nachbarschaftskomitee.
Im Jahr 1999 überging Jiang Zemin als damaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die anderen Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros und begann, Falun Gong gewalttätig zu unterdrücken.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.