(Minghui.org)
Sehr geehrter Meister, sehr geehrte Mitpraktizierende,
im vergangenen Jahr habe ich die Koordination der Präsentationen in Clubs übernommen. Persönlich ist mir dieser Bereich ein großes Anliegen, da hier die Menschen der höheren Schicht sehr gut erreicht und tiefgehend aufgeklärt werden können. Wir konnten organisieren, dass im vergangenen Januar der Hauptkoordinator des europäischen Falun Dafa-Vereins nach Wien kam, um Shen Yun in Clubs in Form eines Vortrages vorzustellen. Viele Clubs zeigten zwar beim Kontakt Interesse an einem Vortrag, doch leider kam es anschließend oft nicht zu einer Fixierung eines Vortrags, da der enge Zeitrahmen für viele Clubs eine Schwierigkeit darstellte. Letztendlich stellte sich aber heraus, dass dies nur eine Erscheinung im Außen war. Es war eine Chance, Unzulänglichkeiten in meinem Herzen zu sehen, jedoch erkannte ich dies zu Beginn nicht. Stattdessen spürte ich einen ständig wachsenden Druck. Es tauchten Gedanken auf wie: „Wenn wir sogar schon solch eine tolle Unterstützung bekommen, muss ich es doch schaffen, Termine für den Vortragenden zu fixieren.” Es war mir sichtlich unangenehm gegenüber dem Vortragenden.
Als nach einiger Zeit immer noch lediglich zwei Präsentationen fixiert waren, fragte ich in Deutschland an, ob wir die Sache lieber absagen sollten. Doch der dortige Zuständige sagte zu mir, ich solle mir keine Sorgen machen, es gehe um jedes Lebewesen und er würde auch nur für die beiden Präsentationen kommen, selbst wenn einige Tage dazwischen lägen, an denen keine Veranstaltungen zustandekämen. Man ermutigte mich auch, dass ich sicher noch die Menschen mit Vorbestimmung finden würde. Nach diesem Gespräch machte es “klick” bei mir und ich erkannte, dass ich dabei in erster Linie nicht an die Errettung der Lebewesen gedacht hatte, sondern für den Vortragenden möglichst viele Vorträge aquirieren wollte, damit er nicht umsonst nach Österreich anreiste. Dahinter sah ich mein Ego versteckt, und vor allem die Geltungssucht. Ich wollte also letztendlich gut dastehen und mein Gesicht nicht gegenüber dem Vortragenden verlieren. Es waren diese Eigensinne, die Druck erzeugt hatten.
Ich konzentrierte mich nach dieser Erkenntnis stark darauf, mich selbst in der Sache loszulassen, die Angst vor Gesichtsverlust und meine Geltungssucht zu beseitigen und mich auf das Wesentliche bei den Präsentationen in Clubs zu konzentrieren: dass diese Lebewesen die Chance bekommen, sich zu positionieren, um schließlich errettet zu werden. Daraufhin verschwand mein Gefühl des Drucks von selbst und noch am selben Tag antworteten einige Clubs. Innerhalb kurzer Zeit konnten wir für jeden Tag während seines Aufenthaltes eine Präsentation fixieren.
Schon seit Jahren beteilige ich mich bei der Suche nach einer Unterkunft für die Unterbringung der Shen Yun Künstler, und auch dieses Mal nahm ich diesbezüglich wieder einige Termine zusammen mit Mitpraktizierenden wahr. Die Praktizierende, die die Hotelsuche koordinierte, fragte mich meistens, mit welchem Mitpraktizierenden ich die bevorstehenden Termine machen wolle. Einmal fragte sie mich, ob ich mit dem Praktizierenden A den Termin wahrnehmen wolle, da ich schon im Vorjahr mit ihm bei diesem gewissen Hotel gewesen war. Ich meinte, dass mir die Zusammenarbeit mit Praktizierenden A nicht so leicht falle und dass ich mich neben ihm meistens nicht so entfalten könne, weil er meiner Meinung nach sehr dominant sei. Ich schlug stattdessen Praktizierenden B vor.
Am Tag des Termins kam es so, dass der Praktizierende B kurzfristig absagen musste. Es war nur eine knappe Stunde vor dem Termin und ich rief verzweifelt die Koordinatorin an. Sie half mir, andere Praktizierende anzurufen und kurzfristig um eine Begleitung zu bitten. Es kam dann dazu, dass ausgerechnet der Praktizierende A, mit dem ich den Termin eigentlich nicht hatte machen wollen, kurzfristig einspringen konnte. Durch dieses Zeichen konnte ich klar erkennen, dass der Ausgangspunkt in meinem Denken und Handeln nicht richtig gewesen war und nicht dem Zustand eines Praktizierenden entsprochen hatte. Schließlich sind die eigenen Vorlieben gegenüber Mitpraktizierenden auch Eigensinne.
“Wenn man etwas gern macht, geht es um die Gefühle; wenn man etwas ungern macht, geht es auch um die Gefühle; Zuneigung für jemanden, Abneigung gegen jemanden, etwas gerne tun, etwas nicht gerne tun, alles sind Gefühle. Gewöhnliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen. Daher sollen wir viele Arten von Eigensinn, die aus den Gefühlen abgeleitet sind, leicht nehmen, bis wir sie schließlich ganz loslassen können.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 345)
Ich empfand es als Hinweis des Meisters und konnte meine Anschauungen gegenüber dem Mitpraktizierenden A loslassen und dem natürlichen Lauf folgen. Der Termin lief dann sehr gut. Außerdem konnte ich erkennen, dass der Mitpraktizierende gar nicht so war, wie ich gedacht hatte. Wir konnten uns sehr gut ergänzen und ich hatte das Gefühl, dass er mich vollkommen in allem unterstützte, was ich sagte. Es war also komplett das Gegenteil zu meinen Anschauungen ihm gegenüber. Dank dieses Erlebnisses konnte ich erkennen, wie gefährlich es ist, Meinungen und Anschauungen gegenüber Praktizierenden zu haben, denn wir alle kultivieren uns und verändern uns ständig. Aber durch meine starre Anschauung beschränke ich den anderen beziehungsweise erzeugen die Anschauungen mir gegenüber dann ein Trugbild vom Gegenüber, das vielleicht gar nicht der Realität entspricht. Dadurch wird einem dann wirklich nur diese schlechte Seite sehen gelassen, obwohl sie in Wirklich vielleicht schon längst nicht mehr in dieser Form existiert.
Es ergab sich, dass ich mit Praktizierenden A bald wieder einen Termin machte, und bei diesem konnten wir gemeinsam schließlich ein bargeldloses Gegengeschäft für die Übernachtungen der Künstler fixieren.
Da ich die Kontaktperson für die Unterkunft war, hatte ich in der Zeit kurz vor der Aufführung vermehrt Kontakt mit diesem Hotel und gewann deshalb einen gewissen Einblick bezüglich der Formalitäten rund um den Aufenthalt. Jedoch war für mich eine gewisse Formalität seitens der Unterkunft nicht klar und so begann ich, mir Sorgen zu machen. Ich bekam aber die Antwort, dass man noch nie Probleme bezüglich dieser Formalität gehabt habe.
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich hier den Worten des Hauptkoordninators nicht einfach unbeschwert vertrauen, sondern begann, mir gedanklich etwas Sorgen über den Ablauf zu machen. Schließlich trafen meine Befürchtungen ein und es kam wirklich dazu, dass die Rezeptionistin mehrmals bezüglich dieser gewissen Formalität nachfragte und darauf bestand. Das war wie ein Schlag für mich: Meine sorgevollen Gedanken hatten letztendlich dazu geführt, dass diese Situation aufgetreten war. Die Tourmanagerin glich meinen Fehler stillschweigend aus und kümmerte sich darum, ohne sich zu beschweren. Bei der Abreise entschuldigte sich das Hotel dann für die Unannehmlichkeiten und sagte, dass dies ein Fehler der Rezeptionistin gewesen sei. Normalerweise würde diese Formalität für eine Künstlergruppe entfallen.
„Ich sage euch, in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins. Bei der Forschung in der Wissenschaft vom menschlichen Körper sind die heutigen Wissenschaftler der Meinung, daß die von dem menschlichen Gehirn ausgesendeten Gedanken Materie sind. Also sind sie etwas materiell Existierendes. Sind sie dann nicht Dinge im menschlichen Geist? Sind sie dann nicht eins? Wie meine Gedanken im negativen etwas steuern können, so zeigt mir dies aber auch klar, wie mächtig Gedanken sind um etwas wirkliches posititves zu bewirken.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 42)
Nach der ersten Vorstellung von Shen Yun kamen meine starken zweifelnden Gedanken gegenüber dem deutschen Shen Yun Moderator hoch, die mich immer wieder gequält hatten, schon seit ich Shen Yun 2009 das erste Mal gesehen habe, da ich von der Qualität seiner Moderation nicht überzeugt war.
Während eines Verkaufsstandes am darauffolgenden Tag kamen diese Gedanken immer wieder hoch und ich überlegte mir schon Argumente für einen neuen Moderator, die ich dem Hauptkoordinator gegenüber aufzählen konnte.
Nach dem Austausch mit einer Mitpraktizierenden am Stand merkte ich auf einmal, dass dies ein klarer Fall von „nicht-bedingungslos-kooperieren” war. Ich dachte: „Der Moderator für dieses Jahr ist schon lange entschieden. Selbst wenn er meines Erachtens nach nicht der Beste ist, steht er schon lange fest und kommt für die Shows 2015. Außerdem ist er von Shen Yun ausgewählt worden. Wie kann ich da nicht dahinterstehen? Jetzt liegt es an mir, ob ich bedingungslos kooperiere und stillschweigend mit positiven Gedanken und FZN ausgleiche oder ob ich mich dafür entscheide, mich über unabdingbare Tatsachen zu beschweren und somit menschlich zu denken und damit letztendlich nicht zu kooperieren.“ Denn unter kooperieren verstehe ich vor allem, aus vollem Herzen hinter den Entscheidungen der Mitpraktizierenden zu stehen, selbst wenn sie vielleicht nicht ganz perfekt sind oder ich sie anders treffen würde. Also galt es, meine Vorstellungen, Erwartungen und Anschauungen vollkommen über Bord zu werfen und stillschweigend auszugleichen, falls es etwas zu ergänzen geben würde.
Kurz nach dieser Erkenntnis kam ein Herr am Verkaufsstand vorbei, der noch elf Tickets für seine Familie kaufte. Dies geschah, kurz bevor wir den Stand schließen wollten, um zu der letzten Vorstellung für dieses Jahr zu gehen. Ich freute mich sehr für dieses Lebewesen und seine Familie, dass er sich so kurzfristig noch entscheiden konnte, mit seiner ganzen Familie zu Shen Yun zu gehen. Für mich war dies auch ein Hinweis: Wenn ich meine Eigensinne loslassen und bedingungslos kooperieren kann, dann werden die mit mir verbundenen Lebewesen auch nicht behindert und können ihre Tickets kaufen.
Ich bin sehr dankbar für die vielen Chancen, meine Eigensinne durch die Arbeit für die Shen Yun Promotion zu erkennen und loszulassen und dass ich immer wieder Zeuge der Wunder des Dafa werden durfte.
Liebe Mitpraktizierende, bitte weist mich auf Unzulänglichkeiten oder ein falsches Verständnis hin.
He Shi