(Minghui.org) Frau Cui Xuemin stellt Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin, der Initiator der brutalen Verfolgung von Falun Gong.
Im Mai 1994 begann sie Falun Gong zu praktizieren. Bald darauf verschwanden viele Krankheiten, die sie seit Jahren quälten. Danach wurde sie mehrere Jahre in Folge als hervorragende Lehrerin ausgezeichnet.
Als die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 begann, kam ihr persönliches und berufliches Leben zum Stillstand.
Im Juli 2000 wurde sie zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben, bekam sie eine einjährige Haftverlängerung. Um gegen ihre illegale Inhaftierung zu protestieren, trat sie in einen fünfmonatigen Hungerstreik, was eine brutale Zwangsernährung zur Folge hatte. Als sie schließlich im Juni 2002 im Sterben lag, wurde sie freigelassen.
1999 wurde sie von ihrem Arbeitgeber entlassen. Später verweigerte man ihr die Altersversorgung. Die Polizei konfiszierte ihren Ausweis, daher hat sie nun Schwierigkeiten, eine Vollzeitbeschäftigung zu finden. Sie muss nun mit der Hinterbliebenenrente ihres Mannes auskommen.
Es folgt nun ein Auszug ihrer Akte, der ihren Leidensweg aufzeigt.
Als ich im Arbeitslager ankam, weil ich Falun Gong Übungen gemacht hatte, wurde ich dort in einen kleinen dunklen Raum gesperrt. Er war etwa 1m auf 1,5 m groß. Sie fesselten mir die Arme auf den Rücken und machten sie an einem Metallring am Boden fest. Ich konnte weder aufstehen, meine Beine ausstrecken noch liegen. Ich war gezwungen, Tag und Nacht zu sitzen.
Eine Woche später waren meine beiden Arme schrecklich angeschwollen. Die größte Manschette schnitt mir in die Haut, der Schmerz war unerträglich. Es war Sommer und ich war schweißgebadet. Trotzdem durfte ich nur einmal im Monat baden.
Die Auswirkungen hatten dauerhafte Folgen. Sechs Monate danach hatte ich noch Armbeschwerden und dicke Verhärtungen am Gesäß durch das andauernde Sitzen.
Von August 2000 bis Mai 2001 verbrachte ich insgesamt neun Monate in Isolationshaft. Falun Gong-Praktizierende, die in Isolationshaft sind, werden geschlagen, gefoltert und rund um die Uhr überwacht.
Die inhaftierten Praktizierenden mussten schwere Zwangsarbeit verrichten. Sie zwangen uns, Schachteln für Medikamente herzustellen. Die Arbeitsbedingungen waren schrecklich: 18 Praktizierende arbeiteten in einem nur 60 m² großen Raum. Unser Trinkwasser und die Behälter mit Lebensmitteln standen neben dem Mülleimer, dem Nachttopf und dem Eimer mit Klebstoff, mit dem die Schachteln zugeklebt wurden.
Die Luftqualität war so schlecht, dass wir manchmal kaum atmen konnten. Ich wollte mit dem Aufseher darüber sprechen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, kam jedoch daraufhin in Isolationshaft.
Während meiner Zeit im Arbeitslager trat ich zweimal in einen Hungerstreik. Im November 2000 wurde ich zum ersten Mal zwangsernährt. Chen, der Arzt des Lagers, mischte irgendwelche Drogen in eine Flüssigkeit, die mir dann brutal verabreicht wurde. Ich konnte daraufhin 24 Stunden nicht schlafen und war danach total erschöpft.
Im Januar 2002 trat ich zum zweiten Mal in einen Hungerstreik, um gegen meine lange Inhaftierung zu protestieren. Ich war zu drei Jahren verurteilt worden, aber meine Strafe wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Über fünf Monate lang wurde ich mit unbekannten Drogen brutal zwangsernährt.
Nach jeder Zwangsernährung war ich so durstig, dass ich meinen Mund kaum öffnen konnte. Durch Zufall fand eine Mitinsassin heraus, dass es sich bei der Flüssignahrung um konzentrierte Salzlösung handelte. Im Juli 2002 führte Chen wieder eine Zwangsernährung bei mir durch. Bald darauf bekam ich Durchfall. Nach fünf Anfällen von schwerem Durchfall war ich total dehydriert. Ich wurde bewusstlos und mein Zustand war kritisch.
Bei meiner Entlassung im Juni 2002 brachen meine Angehörigen in Tränen aus, als sie mich sahen. Ich war nicht wiederzuerkennen, total abgemagert und mein Haar war völlig weiß geworden.
Im Mai 2005 wurde ich von Polizisten der Polizeistation Shuguang im Bezirk Tiefeng der Stadt Qiqihar festgenommen. Sie brachen in meine Mietwohnung ein und beschlagnahmten viele meiner persönlichen Gegenstände.
Auf der Wache wurde ich an einen Eisenstuhl gefesselt und gefoltert. Meine Hände waren durch ein Loch in der Rückenlehne des Stuhls mit Handschellen gefesselt. Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen und musste in dieser Position vier ganze Tage und Nächte verharren.
Nach einem Monat Haftaufenthalt wurde ich krank. Bei mir wurde eine Herzerkrankung, Hepatitis A und niedriger Blutdruck diagnostiziert. Als sie mir eine unbekannte Droge injizierten, kam ich heraus und wurde in die Notaufnahme gebracht. Ich brauchte eine Woche, um mich zu erholen.
Die örtliche Polizei beschlagnahmte im Oktober 1999 meinen Ausweis und behielt ihn auf der Polizeiwache. Ohne Ausweis war ich in einer schwierigen Lage.
Zu dieser Zeit kündigte mir mein Arbeitgeber und verweigerte mir die Altersversorgung.
Mein Mann hatte bei der Staatsanwaltschaft in Qiqihar gearbeitet und war in Rente. Er erlitt einen Schlaganfall mit Komplikationen und war auf meine Hilfe angewiesen. Er konnte mit der Belastung wegen meiner häufigen Festnahmen und Inhaftierungen nicht umgehen, so dass sich sein Gesundheitszustand schnell verschlechterte. Im Juni 2007 verstarb er. Ohne regelmäßiges Einkommen muss ich nun mit der dürftigen Hinterbliebenenrente durchkommen.
Im Jahr 1999 überging Jiang Zemin als damaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die anderen Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros und begann mit der gewalttätigen Unterdrückung von Falun Gong.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.