(Minghui.org) Letzte Nacht hatte ich den Albtraum wieder. In dem Traum kam ich nach dem Sommerurlaub zurück und ein Nachbar sagte mir, dass mein Vater von den örtlichen Behörden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) umgebracht worden sei. Das, wovor ich jahrelang Angst gehabt hatte, war eingetreten. Ich wachte weinend auf.
Dieser Albtraum plagt mich seit mehr als zehn Jahren. Es ist für mich eine immer wiederkehrende Folter.
Mein Vater praktiziert seit mehr als zehn Jahren Falun Gong. Als die Verfolgung begann, wurde er ohne Haftbefehl oder Anklageschrift verhaftet und in eine Haftanstalt gesperrt.
Dort wurde er geschlagen und gefoltert, bis er dem Tode nahe war. Die Haftanstalt ließ ihn zwar zur medizinischen Behandlung frei, aber nur, um nicht für seinen möglichen Tod verantwortlich gemacht zu werden.
Ich war in ein er anderen Stadt auf der Hochschule. Meine Mutter und mein Bruder sagten mir, dass der Zustand unseres Vaters sie verängstige. Sein gesamter Körper, bis hin zu den Füßen, sei geschwollen. Er könne nicht einmal mehr keine Schuhe anziehen.
Die Sorgen zehrten in nur kurzer Zeit gewaltig an der Kraft meiner Mutter und meines Bruders. Doch glücklicherweise gab unser Vater Falun Gong nicht auf und machte weiter fleißig die Übungen. So wurde er wieder gesund und konnte auf unserem Bauernhof arbeiten. Weil er so fleißig war, ging es unserer Familie bald wieder gut.
Doch die Verfolgung in China hielt weiter an – mein Albtraum kehrte immer wieder zurück.
Ein Jahr später rief ich daheim an, um mich nach der Sicherheit meiner Familie zu erkundigen. Niemand ging an das Telefon. Ich hatte Angst, dass mein Vater erneut verhaftet worden war. Deshalb rief ich noch mehrmals an.
Als meine Eltern endlich ans Telefon gingen, erklärten sie mir, dass sie mit der Arbeit auf dem Bauernhof beschäftigt gewesen seien und deshalb niemand in der Nähe des Telefons gewesen sei.
Der Schatten der Verfolgung folgte mir durch meinen Abschluss, meine Arbeit und viele wichtige Stationen in meinem Leben. Mein Vater wurde zwar in dieser Zeit nicht mehr von den örtlichen Behörden schikaniert, doch mein Albtraum verschonte mich nicht. Wann immer ich den Albtraum hatte, rief ich daheim an, um mich zu vergewissern, dass alle in Sicherheit waren.
Die Untersuchungshaft und Folter meines Vaters hatten mich verängstigt. Doch noch größer war der Einfluss dieser Erfahrungen darauf, welche Richtung mein Leben nach einschlug. Als ich sah, wie mein Vater, der so gutherzig und mitfühlend ist, eingesperrt wurde, wurde ich unsicher, was für eine Art Mensch ich sein wollte.
Anfangs beschloss ich, egoistisch und gleichgültig zu sein. Doch das entsprach mir nicht. Danach wusste ich nicht, in welche Richtung ich gehen sollte.
Viele Jahre später hatte ich die Gelegenheit, das Zhuan Falun (Li Hongzhi) zu lesen, das Hauptwerk von Falun Dafa. Die Lehren heilten mein Herz und weckten meine tief vergrabene Natur. Ich bereute, Dafa erst so spät gelernt zu haben.
Meine Mutter hat zu viel Angst, um Falun Dafa zu praktizieren. Sie hat als Familienmitglied von Dafa profitiert und weiß, dass Falun Dafa gut ist. Doch sie hat einfach zu viel Angst davor, verfolgt zu werden.
Wir verstehen, warum sie Angst hat. Die Verfolgung in China findet noch immer statt. Falun Dafa-Praktizierende werde noch immer verhaftet und gefoltert. Man entnimmt ihnen sogar bei lebendigem Leib die Organe, nur weil sie denselben Glauben haben wie mein Vater.
Letzte Nacht kam der Albtraum wieder.
Ich hoffe, dass mein Vater und die Millionen anderen Praktizierenden in Sicherheit sind. Ich hoffe aufrichtig, dass die Verfolgung gegen Dafas Grundsätze – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht – bald aufhört. Erst dann wird mich mein Albtraum nicht mehr peinigen.