(Minghui.org) Obwohl sich die Verfolgung von Falun Gong in den letzten Jahren möglicherweise etwas verringert hat, ist das Leben für eine große Anzahl von Praktizierenden in vielen Gebieten des Landes weiterhin alles andere als normal.
Laut den von der Minghui-Website gesammelten Informationen wurden im September 2015 in China 1.313 Falun Gong-Praktizierende verhaftet, 595 von Regierungsbeamten schikaniert, 60 zu Gefängnisstrafen verurteilt und 146 in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht. Insgesamt wurden im September 1.908 Verfolgungsfälle gemeldet. Aufgrund der Internetblockade in China und der Schwierigkeit, Informationen aus dem Land zu bringen, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch groß, dass viele Verfolgungsfälle nicht gemeldet wurden.
Die Provinz Shandong steht ganz oben auf der Liste mit 233 Festnahmen (18% der Gesamtmenge im September), gefolgt von der Provinz Heilongjiang mit 122 Fällen (9%), und die Provinz Jiangsu mit 118 Fällen (9%) an dritter Stelle.
Von den 1313 gemeldeten Festnahmen wurden 503 Praktizierende verhaftet, weil sie Strafanzeigen gegen den ehemaligen chinesischen Diktator Jiang Zemin für die Initiierung und Leitung der Verfolgung von Falun Gong erstattet haben. Wieder steht die Provinz Shandong ganz oben auf der Liste (131 Fälle), gefolgt von Jiangsu (63 Fälle) und Heilongjiang (41 Fälle).
Neben den mehr als 1.000 Festnahmen wurden 427 Vorfälle gemeldet, in denen Praktizierende bei der Einreichung ihrer Strafanzeigen gegen Jiang Zemin von Regierungsbeamten schikaniert wurden. Die größte Anzahl von Berichten dieser Art kommen aus der Provinz Hebei (147), gefolgt von der Provinz Sichuan (65) und der Provinz Shandong (44).
Praktizierende, die im Zeitraum des Berichts verfolgt wurden, kommen aus allen Gesellschaftsschichten, darunter sind Universitätsprofessoren, Ingenieure und erfolgreiche Unternehmer. Es folgen nun einige Beispiele.
Herr Zhang Shizhen, 61, Geschäftsmann in Shunde, Provinz Guangdong, wurde von der lokalen Polizei und Agenten des Büros 610 festgenommen. Zhang, dessen Vermögen auf mehr als 10 Millionen Yuan (rund 1,4 Mio. Euro) geschätzt wird, wurde im Laufe der 16-jährigen Verfolgung viele Male verhaftet. Er erlitt dadurch große finanzielle Verluste.
Herr Li Wen, 48, Ingenieur bei der Glasfabrik in Tianjian, war Spitzenabsolvent der Tsinghua-Universität, eine der besten Hochschulen Chinas. Für seine Erfindungen erhielt er landesweit zahlreiche Auszeichnungen. Li wurde 2001 rechtswidrig zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Gong praktizierte. Am 30. Juni 2015 wurde er wieder festgenommen.
Frau Mou Shuqin, Musiklehrerin in Harbin, Provinz Heilongjiang erstattete vor kurzem Strafanzeige gegen Jiang Zemin. Am 28. August wurde sie zu einer Polizeiwache gebracht und dort sieben Tage festgehalten. Nach ihrer Freilassung forderte der Rektor der Schule von ihr, einen „Reuebericht“ zu schreiben. Sie sollte darin Falun Gong denunzieren und ihn vor der gesamten Fakultät vorlesen. Da sich Mou Shuqin weigerte dies zu tun, wurde sie entlassen.
Mou wurde in den Jahren 2001, 2009 und 2012 als beispielhafte Lehrerin anerkannt. Für die Musikausbildung wurde sie mit dem ersten Platz in der Provinz ausgezeichnet. Auf nationaler Ebene erhielt sie im Jahr 2010 einen Preis als beste Lehrerin. 2013 gewann das Schülerensemble, das sie trainiert hatte, in einer Talentshow den Goldpreis.
Diese begabte Lehrerin wurde jedoch, weil sie Falun Gong praktiziert, einmal ins Arbeitslager gebracht. Nun verlor sie ihre Arbeitsstelle, weil sie ihr Recht ausübte und Strafanzeige gegen den ehemaligen Diktator stellte.
Frau Li Yushu, ehemalige Leiterin der Abteilung für Bildung in Daxinganling, Provinz Heilongjiang
Li Yushu war ehemals Leiterin der Abteilung für Bildung in Daxinganling, Provinz Heilongjiang. Weil Li Falun Gong praktizierte, wurde sie zu zwölf Jahren Haft verurteilt und dort schwer gefoltert. Nach ihrer Freilassung im Jahr 2014 wurde Lis Haus von der lokalen Polizei rund um die Uhr bewacht. 2015 wurde ihre Wohnung mehrmals durchsucht.
Herr Jiang Maosong, Hochschullehrer aus dem Kreis Tongzi County, Provinz Guizhou
Am 24. August 2015 wurde Jiang Maosong, Hochschullehrer im Kreis Tongzi, Provinz Guizhou, zu vier Jahren Haft verurteilt.
Frau Che Pingping, Leichtathletiklehrerin an der Hochschule der Provinz Jilin
Im Oktober 2013 wurde Che Pingping, Leichtathletiklehrerin an der Hochschule in der Provinz Jilin, festgenommen und in der Haftanstalt der Stadt Jilin festgehalten. Dort wurde sie geschlagen und zwangsernährt. Am 7. September 2015 wurde ihr Fall vor dem Bezirksgericht Chuanyin in der Stadt Jilin verhandelt.
Angesichts der aktuellen Informationsblockade kann viel Zeit verstreichen zwischen der tatsächlichen Verfolgung und der Berichterstattung darüber. Die hier aufgezeigten Statistiken basieren auf Berichten, die im September eingingen. Einige Fälle können sich jedoch im August oder früher zugetragen haben.
Eine vollständige Liste der Praktizierenden, die im September 2015 verfolgt wurden, erhalten Sie über den nachfolgenden Link zum chinesischen Bericht.