(Minghui.org) Herr Chen Mingxian war stellvertretender Schuldirektor an einer Mittelschule. Vor kurzem hat er Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet. Jiang Zemin ist der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er hat die Verfolgung von Falun Gong initiiert, deretwegen Herr Chen fünf Mal verhaftet und für fast sechs Jahre in Zwangsarbeitslager und Gefängnisse gesperrt wurde.
Herr Chen Mingxian (72) war stellvertretender Direktor der Zentralschule der Großgemeinde Wanfa im Landkreis Lishu, Provinz Jilin. Er wurde nach jeder Verhaftung grausam gefoltert, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben.
Nach der letzten Verhaftung im Mai 2010 floh er zusammen mit seiner Frau aus ihrer gemeinsamen Wohnung. Mittellos erstattete er am 5. August 2015 Strafanzeige gegen Jiang Zemin.
Das Folgende ist Herrn Chens persönlicher Bericht über sein Martyrium.
Meine Frau und ich begannen 1996, Falun Gong zu praktizieren. Meine Gesundheit verbesserte sich sehr und ich musste auch seither nicht mehr zum Arzt gehen.
Ich versuchte mein Bestes, um nach den Grundprinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ zu leben. Im Laufe der Zeit verbesserte sich dadurch unser Familienleben und meine Arbeit wurde von meinen Kollegen und Vorgesetzten auch immer mehr anerkannt.
Doch seit Jiang Zemin 1999 die Verfolgung von Falun Gong begonnen hat, wurde ich fünf Mal verhaftet, weil ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben.
Meine erste Verhaftung war Ende des Jahres 2000. Ich war mit meinem Enkel daheim. Er ging damals in die erste Klasse. Der leitende Beamte Li Guohai der Bezirkspolizei Taiping brach zusammen mit einem weiteren Beamten unrechtmäßig in meine Wohnung ein. Sie verhafteten mich und brachten mich anschließend in die Haftanstalt Lishu. Aus Protest gegen die unrechtmäßige Verhaftung trat ich in den Hungerstreik. Als mich mein Bruder Li Yongtang besuchen wollte, musste er 120 Yuan „Gepäckgebühren“ bezahlen.
Zwei Monate später, am 27. Februar 2001, brachen Li Guohai und der Beamte Li Lingxuan in meine Wohnung ein. Sie brachten meine Frau und mich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die im Gästehaus des Büros für Agrarwirtschaft des Landkreises Lisu versteckt war. Dort wurden wir mehr als 20 Tage eingesperrt und gefoltert.
Im August 2001 brachen Li Guohai und Li Lingxuan erneut in meine Wohnung ein und brachten mich auf das Polizeirevier des Landkreises. Am 14. August brachte Li Guohai mich dann in das Zwangsarbeitslager Siping.
Am 30. September wurde ich dann in das Zwangsarbeitslager der Stadt Liaoyuan verlegt. Ich sollte die Lagerregeln lernen, doch ich weigerte mich. In dem Lager gab es eine Gruppe, die auf die Folter von Falun Gong-Praktizierenden spezialisiert war. Man schickte uns in eine Werkstatt, doch ich weigerte mich, dorthin zu gehen.
Im November versuchten die Praktizierenden Zhang Jieshan und Meng Xiangqi zu fliehen, doch sie scheiterten. Sie wurden grausam gefoltert und in einen Käfig gesperrt, in dem sie weder stehen noch liegen konnten.
In der selben Nacht befragten die Wärter uns dazu und wollten uns zwingen, Falun Gong aufzugeben. Ich sagte, sie seien keine Verbrecher und gehörten hier nicht hin. Dann fügte ich hinzu, dass ich dasselbe machen würde, wenn ich die Gelegenheit bekäme.
Zwei Tage später musste ich in das Büro der Wärter kommen. Als ich die Tür öffnete begannen zwei Polizisten sofort mich zu schlagen. Sie sagten kein Wort. Mein Gesicht, Kopf und meine Lippen waren danach so geschwollen, dass ich nichts essen konnte. Meine vier unteren Vorderzähne waren locker. Dann wurde ich in die Gruppe gebracht, in der die Praktizierenden streng überwacht wurden.
Am 23. Dezember brachte man mich zusammen mit vielen weiteren Praktizierenden in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou in der Stadt Changchun. Aus Protest gegen die unrechtmäßige Haft trat ich in den Hungerstreik. Daraufhin wurde ich am Tag vor Neujahr zwangsernährt und in Einzelhaft gesperrt.
2002 wurde die Folter immer grausamer. Weil sie sich weigerten, „umerzogen“ zu werden, wurden vier Praktizierende zu Tode gefoltert: Xu Yongping und Zhang Quanfu aus der Stadt Baishan, Zheng Fuxiang aus der Stadt Nong'an und Li Xiaodong aus der Stadt Siping.
Ich erinnere mich an eine Nacht im September, in der ich im Büro der Wärter grausam geschlagen wurde. Ich wurde mit einer Bullenpeitsche ausgepeitscht, bis ich ohnmächtig wurde. Als ich wieder zu mir kam, peitschte Wärter Wang Tao mich weiter aus. Als er müde wurde, schlug er mich mit einem Plastikhocker so fest, dass dieser zerbrach und ich am Kopf blutete. Mehrere Gefangene kamen und zerrten mich ins Bad, um das Blut abzuwaschen. Auf dem Weg wurde ich erneut ohnmächtig. Um die Beweise zu vernichten, tauschten sie mein blutiges Hemd gegen ein anderes aus, dass sie gefunden hatten.
Am 15. Januar 2003 wurde ich freigelassen.
Ein Jahr später wurde ich erneut verhaftet.
Am 14. Juni 2004 brachen mehr als zehn Beamte in meine Wohnung ein. Unter der Leitung des stellvertretenden Direktors Sun Jingfu des Polizeireviers des Landkreises Lishu drangen mehrere Beamte des Büros 610 sowie des Gemeindepolizeireviers Taiping in meine Wohnung ein. Sie nahmen mich unrechtmäßig fest und brachten mich auf das Revier.
Meine Arme und Beine wurden an einen Eisenstuhl gefesselt. Dann verlangten sie von mir, dass ich ihnen sage, woher ich meine Falun Gong-Flugblätter bekam. Das Verhör dauerte drei Tage und Nächte.
In der Nacht vom 18. Juni folterten Li Changfu, der Direktor des Büro 610 und Zhou Wenyan, der Leiter der Staatssicherheit mich. Sie wollten ein Geständnis von mir erzwingen. Während ich an den Eisenstuhl gefesselt war, schlugen sie mir auf den Kopf und in den Rücken. Sie verprügelten mich mit einem Holzstock bis ich ohnmächtig wurde.
Einige Tage später brachte man mich in eine Haftanstalt.
Ende August verurteilte mich das Gericht heimlich und ohne meine Familie zu informieren. Mitte September brachte man mich in ein Gefängnis in der Provinz Jilin. Im März 2005 brachte man mich dann in den Trakt Nr. 16 des Gefängnis Tiebei in Changchun. Ein Jahr später verlegte man mich in das Gefängnis Gongzhuling.
Dort war ich im Trakt Nr. 7 in Einzelhaft und war zwölf Tage am Stück an ein Bett gefesselt. Ich bekam davon ein Druckgeschwür an meiner Hüfte. Als man mich wieder losband, konnte ich nicht mehr gehen.
Ich wurde drei Mal auf diese Weise gefoltert, jedes Mal zwölf Tage am Stück.
Im Winter sperrte man mich in einen Raum ohne Heizung.
Am 13. Juli 2008 wurde ich aus dem Gefängnis freigelassen. Doch bereits am nächsten Tag kam Wang Changhe, Direktor des Polizeireviers der Stadt Wanfa, um mich in meiner Wohnung zu schikanieren.
Die örtlichen Polizisten hörten danach nie auf, mich zu schikanieren. 2009 gab es in der Stadt Siping ein Gehirnwäsche-Programm. Wang Changhe kam zu meiner Wohnung und versuchte mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Ich weigerte mich, mitzugehen.
Mitte Mai 2010 gab es ein weiteres Gehirnwäsche-Programm. Wu Boqing, Direktor des Polizeireviers des Bezirks Wanfa und Li Lingxuan, stellvertretender Direktor der Bezirksregierung verschafften sich unrechtmäßigen Zutritt zu meiner Wohnung. Sie brachten zusammen mit sieben oder acht weiteren Personen in meine Wohnung ein und durchwühlten sie. Dann brachten sie mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung und ließen mich erst am 16. Juni wieder frei.
Im Jahr 2011 mussten meine Frau und ich unsere Wohnung verlassen, um weiteren Verhaftungen zu entgehen. Seit dieser Zeit konnten wir noch nicht wieder dorthin zurückkehren.
Die Schulleitung der Mittelschule, an der ich angestellt bin, hat die Lohnzahlungen seit Oktober 2004 eingestellt und meine Rente gestrichen. Das Leben ist daher für meine Frau und mich sehr schwer.