(Minghui.org) Ich möchte einige Erkenntnisse mit euch teilen, die ich vor kurzem im Hinblick auf das Praktizieren der Übungen hatte. Lange Zeit war ich hinsichtlich des Praktizierens der Übungen sehr nachlässig. Ich dachte nie daran, die Übungen eigenständig zu machen, weil ich die Vorstellung gebildet hatte, dass sie weniger wichtig sind als das Fa zu lernen. Ich dachte, weil das Gong (Kultivierungsenergie) mich kultiviert, würde sich die Energie an meinem Körper automatisch verstärken.
Über zehn Jahre behielt ich diese irrige Anschauung bei.
Als ich dann später einmal starke Zahnschmerzen bekam, änderte sich alles. Der Zahnarzt erklärte mir, dass er den Zahn nicht mehr retten könne und dass er gezogen werden müsste. Ich dachte mir, das kommt bestimmt daher, dass ich die Übungen vernachlässigt hatte. Ich beschloss, mich in diesem Punkt zu ändern.
Zuerst las ich Falun Gong - Der Weg zur Vollendung (Li Hongzhi) und sah mir erneut die Übungsanleitung des Meisters auf Video an. Ich war überrascht, als ich entdeckte, dass ich sogar einige der Übungsmantras vergessen hatte. Daraufhin suchte ich nach innen, welche falschen Anschauungen sich gebildet hatten, und fand zwei zentrale Punkte.
Die erste Anschauung: Ich sah das Praktizieren der Übungen als Belastung an und wollte keine Leiden ertragen. Seit Beginn meiner Kultivierung machte ich die Übungen nie eigenständig oder mit Freude. An der Oberfläche war ich fleißig, aber eigentlich war ich nur darum bemüht, die Aufgabe zu erledigen.
Das andere war, ich war nicht eigenmotiviert.
Früher war ich Kontaktperson für unseren lokalen Übungsplatz und es war meine Aufgabe, den Audiospieler jeden Morgen zum Übungsplatz zu bringen. Deshalb musste ich jeden Morgen sehr früh aufstehen. Aber tief im Herzen wollte ich die Übungen nie machen. Als die Verfolgung begann, mussten wir das öffentliche Praktizieren auf den Übungsplätzen aufgeben und so fiel auch dieser äußere Anstoß weg. Ich wurde nachlässig.
Ich dachte auch, dass das Aufstehen so früh morgens und dann Übungen zu machen sehr mühsam ist.
Ich hatte nie versucht, die wundervollen Empfindungen beim Praktizieren der Übungen zu erleben. Für manche Praktizierende sind die Übungen wie das Atmen. Doch ich sah sie als Belastung an, wie eine extra Aufgabe, die ich pflichtgemäß zu erfüllen hatte.
Einmal sagte eine Praktizierende zu mir: „Gibt es irgendeinen Kultivierenden, der die Übungen nicht praktiziert?
Für sie war das tägliche Üben ein natürlicher Teil ihres Lebens. Als ich mich mit ihr verglich, fühlte ich mich beschämt.
Der zweite Punkt war: Einige meiner Übungsbewegungen waren nicht genau. Früher als Kontaktperson hatte ich oftmals den neuen Praktizierenden die Übungen gezeigt. Ich dachte, meine Bewegungen seien korrekt und so sah ich keine Notwendigkeit, mich zu verbessern.
Tatsächlich entsprachen meine Bewegungen nicht den Vorgaben. Vor einiger Zeit schmerzte mein Rücken immer nach den Übungen. Ich wusste nicht genau weshalb, bis mich ein Mitpraktizierender darauf hinwies, dass meine Knie während der Stehübungen zu stark durchgestreckt waren und mein Rücken nicht entspannt sei. Ich folgte seinen Anregungen und korrigierte mich. Danach fühlte ich mich viel besser.
Nachdem ich das erkannt hatte, versuchte ich einige andere Bewegungen zu korrigieren, und das war sehr hilfreich. Ein Beispiel: Ich hatte Schwierigkeiten während der zweiten Übung das Rad über dem Kopf zu halten. Als ich meine Bewegungen und Handgesten korrigierte, fühlte ich mich entspannt.
Wenn ich jetzt das Rad halte, nehme ich nicht mehr in Gedanken das Ende der Übung vorweg, wie ich das früher gemacht habe.
Ich erkannte auch, dass ich während der Übungen sehr genau den Anweisungen des Meisters folgen sollte. Zuvor stimmten meine Bewegungen nicht mit den Anweisungen des Meisters überein, entweder machte ich sie zu früh oder zu spät. Jetzt versuche ich, sehr genau den Anweisungen zu folgen – nicht nur physisch sondern auch gedanklich.
Den Anweisungen des Meisters zu folgen, ist auch ein Aspekt von „den Meister und das Fa respektieren“. Wenn jeder Praktizierende auf diesen Aspekt achtet, vergrößert sich die Kraft des gesamten Körpers der Praktizierenden. Sollten wir Praktizierende nicht dem Meister folgen? Die Übungen zu praktizieren hat ebenso viel Bedeutung, wie die Xinxing zu erhöhen – es ist nötig, uns ständig zu korrigieren und zu verbessern. Viele von uns dachten so wie ich, nämlich, dass die Übungen leicht zu praktizieren seien, und so machten wir sie nicht sehr sorgfältig und vernachlässigten die kleinen Details. In Wirklichkeit ist das korrekte Praktizieren der Übungen überhaupt nicht einfach.
Der Meister sagt:
"Warum sollen die Zahnreihen nicht aufeinanderbeißen? Wären die Zähne fest zusammengebissen, würde die zirkulierende Energie dazu führen, dass die Zähne noch fester zusammengepresst werden. Die Stellen, die nicht entspannt sind, werden nicht ausreichend geläutert. Eine Stelle, die sehr angespannt ist, wird zum Schluss übergangen. Sie wird nicht geläutert und entwickelt. Wenn die Zahnreihen sich nicht berühren, kann diese Körperzone sich auch entspannen." (Li Hongzhi, Falun Gong - Der Weg zur Vollendung, 2002, Die Funktionsprinzipien der Übungen - Die erste Übung)
Sogar eine unbedeutende Haltung kann eine große Auswirkung haben. Sollten wir dann die Bewegungen nicht ernsthaft behandeln und unser Bestes geben, damit wir sie so genau wie möglich ausführen?
Jetzt mache ich alle fünf Übungen in einem Stück und achte darauf, meine Gedanken und die Bewegungen während des Praktizierens durchgehend zu korrigieren. Demütig und respektvoll folge ich der Anleitung des Meisters. Allmählich erlebe ich die Herrlichkeit der Übungen.
Jetzt ist es für mich keine Belastung mehr, die Übungen zu machen und auch keine Extra-Aufgabe. Das Praktizieren der Übungen wurde zu einer wohltuenden Erfahrung, durch die ich mich an Buddhas Mitgefühl und an der Erneuerung meines Selbst erfreue.
Es erscheint mir so, als hätte ich über jedes Wort der Anleitung des Meisters ein neues Verständnis gewonnen. Natürlich möchte ich nicht sagen, dass wir bezüglich der Genauigkeit der Übungsbewegungen ins Extrem gehen sollen. Solange wir bei den Übungen konzentriert bleiben und unser Herz hineinlegen, werden wir die Großartigkeit des Übens erleben und unser Verständnis jeden Tag ein Stück weiter entwickeln.
Als Kultivierende sollten wir uns immer in einem Zustand befinden, wie ihn der Meister uns beschreibt:
„Bei den Männern ist es auch so, die älteren und die jüngeren werden sich alle am Körper leicht fühlen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 62)
„Bei den Doppelkultivierungswegen von Körper und Geist sieht einer sehr jung aus, er sieht viel jünger aus als er tatsächlich ist.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 297)
Wenn wir die Übungen ernsthaft praktizieren, wird sich die Kraft des Fa auf natürliche Weise entwickeln und eine positive Wirkung haben. Hier zwei Beispiele.
Die Praktizierende Z litt unter der sogenannten Reisekrankheit. Wenn sie eine kurze Zeit in einem Auto mitfuhr, wurde ihr übel und sie musste sich übergeben. Sie hatte vor mehr als 10 Jahren mit dem Praktizieren begonnen, aber das Problem quälte sie noch immer.
Bei einem Austausch in der Gruppe erzählte sie uns vor Kurzem, dass sie entdeckt hatte, woher dieser Zustand kam.
„Ich habe die Übungen nie ernsthaft praktiziert und oft vernachlässigt. In den gesamten 10 Jahren konnte ich die Übungen nie mehrere Tage hintereinander praktizieren“, erzählte sie.
Erst als sie die Übungen täglich praktizierte, verschwand ihre Reisekrankheit, die sie mehrere Jahrzehnte gequält hatte.
Die Praktizierende A machte zwar jeden Tag die Übungen, aber seit einiger Zeit fühlte sie sich nach den Übungen müde. Manchmal musste sie sich nach jeder Übung ausruhen. Ihre Füße waren geschwollen und sie konnte nicht gehen.
Sie bat uns, ihr zu helfen, den Grund ausfindig zu machen. Gab es irgendwelche Lücken in ihrer Xinxing?
Da ich damals gerade ein neues Verständnis vom Praktizieren der Übungen gewonnen hatte, sagte ich ihr: „Irgendetwas muss da falsch laufen. Die Übungen zu praktizieren, sollte dich immer entspannen. Machst du jede Bewegung genau nach den Anweisungen?
Sie zeigte mir, wie sie die Übungen machte und wir fanden in ihren Bewegungen viele kleine Fehler. Als Beispiel: Sie versteifte ihre Knie, ihr Rückgrat war gebogen und sie lehnte sich im Stehen nach hinten. Sie war dankbar und beschloss, es nochmals im Buch Falun Gong - Der Weg zur Vollendung nachzulesen und die Übungsinstruktionen des Meisters erneut aufmerksam zu studieren.
Nun geht es ihr wesentlich besser. Sie war etwas niedergeschlagen, weil sie diese Probleme nicht früher herausgefunden hatte. „Ich habe zehn Jahre lang die Übungen falsch praktiziert! Wie viel Zeit habe ich verschwendet“, klagte sie.
Der Meister lehrt uns:
„Habt ihr nicht darüber nachgedacht, dass die Kultivierung die beste Erholung ist? Sie kann die Erholung ermöglichen, die du auch durchs Schlafen nicht bekommen kannst, niemand sagt: Ich habe die Übungen gemacht und fühle mich so müde, dass ich heute nichts mehr machen kann. Er kann nur sagen: Ich habe die Übungen gemacht, so dass ich mich am ganzen Körper leicht fühle; auch wenn ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe bin ich nicht müde und habe Kraft am ganzen Körper. Nach der ganztägigen Arbeit bin ich immer noch sehr fit, nicht wahr? Deshalb, wenn man sagt, dass man keine Zeit hat und deswegen oder mit anderen Ausreden nicht herauskommt, um die Übungen zu machen, dann sage ich, dass man das Fa nicht tiefgründig verstanden hat und der Wunsch, stetig voranzukommen, nicht stark genug ist.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30. März 1998)
Ich möchte meine Mitpraktizierenden daran erinnern, mehr Aufmerksamkeit auf die Übungen und ihre korrekte Ausführung zu richten. Lasst uns die Dämonen der Schläfrigkeit und der Müdigkeit ablehnen.
Als ich den ersten Entwurf dieses Artikels beendet hatte, liess mich der Meisters während des Übens eine wunderbare Erfahrung machen. Als ich das Rad hielt, fühlte sich mein ganzer Körper so an als würde er mit dem Universum verschmelzen. Es schien als wäre mein Körper transparent und für viele Partikel durchlässig. Ich fühlte mich leicht.
Es war wirklich eine wundervolle und angenehme Erfahrung, es war eine natürliche Folge davon, dass ich den Instruktionen des Meisters folgte und die Bewegungen korrekt ausführte. Das alles geschah ohne dass ich danach strebte.
Ich erkannte, dass das Buch „Falun Gong- Der Weg zur Vollendung“ ein Teil des Fa ist. Es ist viel tiefgehender als das, was ich an der Oberfläche gesehen hatte. Wenn man täglich einfach nur die Übungen praktiziert, kann man die Tiefgründigkeit nicht erleben. Nur wenn wir unser Herz in das Praktizieren legen und jede Bewegung ernsthaft ausführen, wird sich die erstaunliche Kraft der Übungen manifestieren.