(Minghui.org) Im März 2001 wollten meine Frau und ich nach Peking fahren, um für ein freies Praktizieren von Falun Gong zu appellieren. Am Tag vor unserer Abreise wurden wir von der Polizei verhaftet und in eine Haftanstalt gebracht. Dort wurden wir 15 Tage lang festgehalten.
In meiner Zelle waren vier oder fünf Praktizierende. Wir rezitierten das Fa und machten gemeinsam die Übungen. Der Leiter in dem Lager war angewiesen, uns zu überwachen und die Übungen nicht machen zu lassen. Wir sprachen mit ihm über Falun Gong und die wahren Hintergründe der Verfolgung, daraufhin unterstütze er uns und entschied sich, den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht zu folgen. Er machte auch zusammen mit uns die Meditation.
Als ein Wärter mich vom Praktizieren der Übungen abhalten wollte, sagte ich zu ihm: „Ich bin über 70 Jahre alt. Ich bin wegen des Praktizierens von Falun Gong sehr gesund geworden. Schauen Sie sich an. Sie sind nicht einmal 50 und sehen gar nicht gut aus.“ Er war sprachlos. Danach störte er uns nicht mehr bei den Übungen.
In den 15 Tagen in der Haftanstalt weigerte ich mich zu arbeiten, stattdessen erklärte ich dem Personal die wahren Umstände, danach brachten sich mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung des städtischen Arbeitslagers. Der stellvertretende Abteilungsleiter sagte zu mir: „Sie sind über 70 Jahre alt. Wenn Sie nur die Worte 'Ich gebe Falun Gong auf' schreiben und es unterzeichnen, werde ich Sie gehen lassen.“ Ich ging nicht darauf ein und begann mit ihm über Falun Gong zu sprechen. „Ich weiß“, sagte er. „Sie sind jetzt hier um ihre Ebene zu erhöhen und um in Zukunft ein erleuchtetes Wesen zu werden.“
Als er seine Schreibtischschublade öffnete, um eine Zigarette herauszunehmen, sah ich, dass eine Ausgabe des Zhuan Falun (Li Hongzhi) darin lag. Ich sagte zu ihm: „Sie lesen heimlich das Zhuan Falun. Warum halten Sie uns dann davon ab, das Buch zu lesen?“ Er sagte: „Wenn ich das Buch offen lese, werde ich dann nicht auch verhaftet?“ Wir beide lachten. Er sagte: „Machen Sie es einfach weiter wie bisher. Ich werde den anderen sagen, dass sie Sie in Ruhe lassen sollen.“ Später sagte er den Wärtern tatsächlich, dass sie mich in Ruhe lassen sollten.
Ich rezitierte das Fa und machte die Übungen alleine und manchmal mit den anderen Praktizierenden zusammen. Niemand belästigte mich. Wir erklärten den Gefangenen die wahren Umstände und sagten ihnen, dass Falun Gong die Menschen lehrt, den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht zu folgen.
Die kriminellen Insassen in unserer Zelle hatten eine gute Beziehung zu uns Praktizierenden. Manche sagten, dass sie anfangen würden, Falun Gong zu praktizieren, wenn sie entlassen würden. Manche fingen an, nachts mit uns die Meditation zu machen. Manche lernten das Lunyu und rezitierten die Gedichte aus Hong Yin.
Es gab einen Wärter, der gerade seinen Abschluss an der Polizeischule gemacht hatte. Als wir mit ihm über Falun Gong sprachen, sagte er: „Ich verstehe nicht, warum es falsch sein soll Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht zu praktizieren.“ Ich erzählte ihm, dass Jiang Zemin (früherer Staatschef) die Verfolgung aus Neid und persönlichem Groll begonnen hat. Außerdem schlug ich ihm vor, dass er das Zhuan Falun gründlich lesen solle.
Ich sagte zu ihm: „Denken Sie darüber nach. Dann werden Sie verstehen, wie Sie den Rest Ihres Lebens verbringen sollen!“ Später las er das Buch. Er belästigte uns nie und sprach sogar manchmal mit uns über die Fa-Prinzipien.
Der stellvertretende Abteilungsleiter und die Wärter kamen vor meiner Entlassung und verabschiedeten sich. Sie rieten mir, auf meine Sicherheit zu achten und vorsichtig zu sein. Der leitende Gefangene verabschiedete mich auch. Ich schaute sie an und freute mich für sie, dass sie verstanden hatten, wie gut Falun Gong ist.
Ich wurde im August 2001 in eine Drogenentzugsklinik gebracht und mit vier jungen Drogenabhängigen in einer Zelle inhaftiert. Ich erzählte ihnen, wie wundervoll Falun Gong ist und dass sie ihre Drogenabhängigkeit loswerden könnten, wenn sie die Übungen praktizierten. Sie machten die Meditationsübung mit mir, und am dritten Tag brauchten sie weder Medikamente noch Spritzen.
Sie wollten nicht, dass ich die regulären Mahlzeiten aß und bestanden darauf, ein besseres Essen für mich zu bestellen. Als ich ihre Angebote ablehnte, sagten sie: „Wenn Sie das bessere Essen nicht essen, dann essen wir es auch nicht. Wie können wir als Enkel unseren Großvater (so nannten sie mich) Dampfbrote essen lassen, während wir Reis essen?“
Die Ärztin fand später heraus, dass sie ihre Medikamente nicht mehr nahmen und fragte wieso. Sie sagten zu ihr: „Fragen Sie unseren Großvater – seitdem er hier ist, müssen wir die Medikamente nicht mehr nehmen.“ Ich nahm die Gelegenheit wahr, der Ärztin über Falun Gong zu erzählen. Sie sagte zu den jungen Männern: „Falun Gong ist wirklich mächtig. Machen Sie nur weiter die Übungen mit dem Großvater. Wenn ich Ihnen keine Spritzen mehr geben muss, sparen Sie mir die Arbeit.“
Als ich entlassen wurde, sagten sie alle, dass Falun Gong sie gerettet habe und dass sie es nicht aufgeben würden.
Ich wurde im September 2001 in die Haftanstalt gebracht. Sofort nach meiner Ankunft umstellten mich fünf oder sechs junge Gefangene. Der aufsichtführende Gefangene sagte: „Niemand legt Hand an ihn an. Lasst ihn uns erzählen, wie er mit Falun Gong begonnen hat.“
Ich erzählte ihnen viele Geschichten über Falun Gong und zeigte ihnen, wie man die Meditation praktiziert. Der aufsichtführende Gefangene sagte zu den Gefangenen: „Schaut mal! Er ist über 70 Jahre alt. Er kann seine Beine so gut überkreuzen und ist voller Energie. Dieses Gong [Falun Gong] ist wirklich gut. Ihr solltet von ihm lernen. Niemand darf ihn belästigen.“
Am nächsten Tag kam die örtliche Polizei, um mich zu verhören. Sie fragen mich, wie schlimm mein Tag in dem Internierungslager gewesen sei. Ich sagte ihnen, dass die Insassen mich nicht geschlagen hätten. Stattdessen hätten sie mich gebeten, ihnen die Übungen und die Meditation zu zeigen. Die Polizisten waren sichtlich überrascht, das zu hören.
In der Zelle waren mehr als 20 Insassen. Manche waren nicht gesund und andere bereuten ihre Verbrechen. Ich sagte ihnen, dass man körperlich und seelisch gesund wird, wenn man „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht ist gut!“ aufrichtig rezitiert und den Prinzipien folgt, um ein guter Mensch zu sein. Manche Gefangene lernten die Meditation. Andere baten mich, ihnen beizubringen das Lunyu zu rezitieren. Immer, wenn wir uns hinsetzten durften, setzten sie sich um mich herum.
Einmal verprügelte mich ein 14 oder 15-jähriger Jugendlicher. Ich sagte zu ihm: „Ich bin älter als dein eigener Großvater. Ich habe keinerlei Verbrechen begangen und du bist hier, weil du in deinem jungen Alter schon etwas angestellt hast. Wenn du mich verprügelst, ist es so, als würdest du deinen eigenen Großvater verprügeln, nicht wahr? Dein Großvater wäre sehr traurig, wenn er wüsste, dass er so einen Enkel hat!“ Dann erklärte ich ihm die Prinzipien von Falun Gong und wie man ein guter Mensch ist. Andere Gefangene hörten zu und manche kritisierten den jungen Mann. Er entschuldigte sich und sagte, dass er Falun Gong lernen und versuchen wolle, ein guter Mensch zu sein.
Der Wärter, der die Aufsicht für unsere Zelle hatte, unterhielt sich mit mir. Ich erzählte ihm von Falun Gong. Wir glaubten beide an Buddha und, dass die Glaubensfreiheit verfassungsmäßig garantiert ist. Schließlich verstand er, dass Falun Gong nichts mit Politik zu tun hat und den Menschen nur beibringt gut zu sein. Anfangs stritt er mit mir. Ich präsentierte ihm viele Fakten, um ihm zu helfen und oft schlug ich ihm vor, das Zhuan Falun zu lesen.
Ein paar Tage später sagte er, er habe das Buch gelesen. Er sagte dem Leiter der Insassen, dass er sich um mich kümmern solle, da ich alt und ein guter Mensch sei. Er sagte, der Leiter solle einfach die Rolle des Betreuers spielen. Die Leute kommen wohlbehalten hier an und sollen auch sicher wieder von hier weggehen. „Unter meiner Aufsicht wird nichts Böses geschehen“, sagte er.
Später fragte ich den Leiter der Insassen, ob ich die Übungen machen könne. Ich erklärte ihm, dass ich mich nicht wohl fühlen würde, wenn ich die Übungen nicht machte. Er stimmte zu und erlaubte mir, die Übungen während der Freizeit am Morgen und am Nachmittag im Hof zu machen. Er stellte jemanden ab, der mich beobachten sollte, falls andere Wärter mich sehen würden.
Ein Gefangener fing nach seiner Freilassung an, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen. Er besuchte meinen Sohn und gab ihm 50 Yuan, um diese auf meinem Konto in der Haftanstalt einzuzahlen.
Am 49. Tag meiner Inhaftierung wurde ich freigelassen. Ich habe weder die drei Erklärungen, noch irgendwelche anderen Papiere unterschrieben. Bevor ich ging sagte der Direktor der Haftanstalt zu mir: „Sie sind tapfer. Falun Gong ist wirklich außergewöhnlich!“