(Minghui.org) Am Tag meiner Entlassung aus dem Arbeitslager gab sich der Leiter der Abteilung, in der ich inhaftiert war, extra Mühe, mich zu treffen. Er ergriff meine Hände und sagte: „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen; bitte vergeben Sie mir.“
Einmal hatte er seinen Wärtern befohlen, mich und andere Falun Gong-Praktizierende zu verprügeln, weil wir in der Haft unseren Glauben bewahrt haben. Er hörte mir nicht zu, als ich ihm das erste Mal sagte, dass die Kommunistische Partei Chinas Unrecht tut, wenn sie so eine friedliche Kultivierungsschule verfolgt.
Seine Einstellung änderte sich jedoch allmählich, als er sah und hörte, wie andere Praktizierende und ich uns während der Gefangenschaft an die Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht hielten.
Im Folgenden sind die Ereignisse beschrieben, die zur Veränderung seiner Einstellung führten.
Ich wurde im Jahr 2006 Tierarzt für große Tiere, damals war ich schon über 50. Meine Familie und Freunde waren überrascht, da sie dachten, dass ich schon zu alt sei, um eine neue Laufbahn einzuschlagen.
Dank der Weisheit, die der Meister mir gab, war der Wechsel meiner Karriere sehr erfolgreich. Innerhalb weniger Jahre wurde ich zu einem bekannten und angesehenen Tierarzt. Meine Kunden waren von meinem Fachwissen beeindruckt und schätzten meine Integrität als Geschäftsmann.
Ein älterer Mann sagte zu mir: „Ich habe sie fast zwei Jahre lang 'getestet'. Bei jedem Einkauf in ihrer Praxis habe ich zu Hause doppelt überprüft, ob Sie mir nicht weniger gegeben haben, als ich bezahlt habe, oder Sie mir gefälschte Produkte gegeben haben, wie es die meisten Leute tun. Sie haben das nie getan. Sie haben immer Produkte guter Qualität! Ich bewundere die Falun Gong-Praktizierenden sehr.“
Nachdem ich das Vertrauen meiner Kunden gewonnen hatte, wurde es für mich sehr natürlich und einfach, ihnen zu erzählen, warum sie ihre Verbindungen mit der Partei trennen sollten, um Schuld durch Verbindung zu vermeiden. So überzeugte ich viele, aus der Partei und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten.
Meine Beliebtheit weckte jedoch die Aufmerksamkeit der Behörden und führte am 24. Juli 2009 zu meiner Verhaftung.
Ein Beamter sagte mir, dass sie mich schon eine lange Zeit im Visier gehabt hatten: „Ihr Geschäft läuft wirklich gut. Die Leute in den umliegenden Dörfern lobten Sie alle und das Büro für Nutztiere des Landkreises sagte, dass Sie großartige Arbeit bei der Bekämpfung von Tierseuchen leisten.“
Er fuhr fort: „Doch die Regierung des Landkreises ist nicht erfreut, da jemand, der in der Gemeinschaft so hoch angesehen ist, auch als Falun Gong-Praktizierender bekannt ist.“
Als ich ihm sagte, dass ich mit dem Praktizieren von Falun Gong kein Gesetz gebrochen habe, gab er zu: „Es ist nicht meine Entscheidung, Sie zu verhaften. Die Verfolgung von Falun Gong ist wirklich nicht unsere Sache. Wir machen nur unsere Arbeit und folgen Befehlen von oben.“
Die Polizisten der Landkreispolizei und der Staatssicherheitsabteilung verhörten mich abwechselnd. Ich wiederholte, dass ich nichts Falsches getan hatte und meinen Glauben niemals aufgeben werde.
Daraufhin riefen sie ihren Vorgesetzten, den Leiter der Staatssicherheitsabteilung, der sich um mich „kümmern“ sollte.
Als Leiter der Staatssicherheitsabteilung, hatte Tian schon jahrelang mit der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zu tun. Ich warnte ihn vor den Konsequenzen seiner schlechten Taten gegenüber unschuldigen Praktizierenden, da Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten wird.
An diesem Abend schickte er mich in die Haftanstalt des Landkreises.
Ich erfuhr am nächsten Tag, dass die Haftanstalt kurz nach meiner Ankunft zwei Anrufe erhalten hatte.
Ein Wärter erzählte einem Insassen: „Die Haftanstalt bekam gestern Abend zwei Anrufe, einen aus Korea und einen aus Taiwan. Die Anrufer warnten die Wärter, den gerade angekommenen Falun Gong-Praktizierenden [bezugnehmend auf mich] nicht zu misshandeln. Wir waren alle schockiert, dass sie sich so sehr um ihn sorgten, dass sie aus Übersee anriefen!“
Der Leiter der Staatssicherheitsabteilung Tian schickte jeden Tag seine Beamten und Leute des örtlichen Büro 610, um mich zu verhören. Sie versuchten mich dazu zu bringen, eine Erklärung zu unterschreiben, in der ich meinen Glauben an Falun Gong widerrufen und die Quelle meiner Materialien zur Erklärung der wahren Umstände in Erfahrung bringen sollte. Ich weigerte mich jedes Mal.
Als sie eines Tages wiederkamen, verlangte ich zuerst, ihre Ausweise zu sehen. Jemand vom Büro 610 sagte: „Das geht Sie nichts an.“
Ich antwortete: „Sie sind nicht qualifiziert, mich zu verhören, wenn Sie sich nicht mal trauen, mir ihren Ausweis zu zeigen. Haben Sie Angst, dass Sie für ihre schlechten Taten in der Öffentlichkeit bloßgestellt werden?“
Sie waren sprachlos. Nach einer Weile erlangte ein Beamter seine Fassung zurück und schlug verärgert auf den Tisch: „Antworten Sie oder nicht?“ Ich schaute ihn gelassen an und sagte nichts.
Sie beendeten das Verhör und schickten mich zurück in meine Zelle.
Als ich nicht nachgab, schickten mich der Leiter der Staatssicherheitsabteilung Tian und das Büro 610 am 7. August 2009 ins Zwangsarbeitslager Gaoyang in der Provinz Hebei.
In meiner Abteilung gab es vier weitere Praktizierende. Obwohl jeder von uns ca. zehn Insassen genau überwacht wurde, ermutigten wir uns gegenseitig, an unserem Glauben an Falun Gong festzuhalten.
Wir wurden jedoch brutal verprügelt, als wir anfingen, die Falun Gong-Übungen zu machen. Als ich eines Nachts meditierte, wurde ich von meinem Bett gezerrt und heftig getreten. Später an diesem Abend passten die Insassen, die Dienst hatten, genau auf, dass ich die Übungen nicht wieder machte.
Als ich mich an einem anderen Abend weigerte zu hocken, schrie mich der Wärter Ma Juntao an: „Sie brechen das Gesetz, weil Sie hier darauf bestehen, die Übungen zu machen.“ Dann packte er mich am Kragen und zerrte mich in den nächsten Raum, wo es keine Überwachungskamera gab.
Er schubste mich in eine Ecke und schlug mir ins Gesicht und auf den Kopf. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, um die Schmerzen auf ihn zu übertragen. Meine Schmerzen ließen augenblicklich nach, doch Ma fing an, sein Gesicht zu reiben und sah so aus, als habe er Schmerzen.
Nachdem zwei Praktizierende und ich in Hungerstreik traten, um gegen die illegale Inhaftierung zu protestieren, erlaubten uns die Wärter schließlich, die Übungen zu praktizieren.
Mehrere Beamte höherer Ebenen inspizierten das Arbeitslager und erwischten uns dabei, wie wir die Übungen machten. Sie fragten die Wärter: „Was tun Sie hier? Ist das ein Zwangsarbeitslager? Ist es zu einem Übungsplatz für Falun Gong geworden?“
Die Wärter antworteten: „Wir konnten nichts dagegen tun. Sie sind in Hungerstreik getreten, als wir sie davon abgehalten hatten, die Übungen zu machen. Es wäre besser, wenn wir sie frühzeitig entlassen würden.“
Ein Teamleiter sah mich eines Tages in einer Werkstatt die Übungen machen, doch er ging einfach weg, nachdem er sagte: „Sie haben eine gute Stelle gefunden.“
Während wir weiter fest in unserem Glauben blieben, veränderte sich die Umgebung im Arbeitslager zum Besseren. Die Wärter sagten bei einem Treffen zu den Nicht-Praktizierenden: „Ihr solltet alle von Falun Gong-Praktizierenden lernen. Unsere Arbeit wäre so viel einfacher, wenn ihr euch alle wie sie verhalten würdet.“
Wir hatten anfangs keine Falun Gong-Bücher zu lesen und mussten uns auf unser Gedächtnis verlassen und uns an die Lehren des Meisters erinnern.
Ich dachte, es wäre gut, wenn wir Falun Gong-Bücher hätten, um diese während der Inhaftierung zu lesen. Als ich einmal diesen Gedanken hatte, half uns der Meister.
Der Abteilungsleiter beauftragte die Wärter, einen Gefangenen auszuwählen, um drei Stockwerke eines anderen Gebäudes zu reinigen und sie schlugen einen Praktizierenden vor.
Dieser Praktizierende fand drei Falun Gong-Bücher, die in einer Ecke des dritten Stocks gestapelt waren. Wir waren dankbar, dass wir seitdem Bücher zum Lesen hatten.
Später bekamen wir ein eBook mit den Fa-Erklärungen des Meisters von einem Praktizierenden in einer anderen Gruppe. Wir lasen die Bücher am Abend und machten die Übungen um Mitternacht. Obwohl wir jeden Tag nur ein paar Stunden schliefen, waren wir nie müde.
Wir fünf Praktizierenden nutzten auch jede Gelegenheit, um den Wärtern und Insassen gleichermaßen davon zu erzählen, was Falun Gong ist und warum sie ihre Verbindungen mit der KPCh trennen sollten.
Dank des Arrangements der Meisters konnte ich mit Beamten und Wärtern auf verschiedenen Ebenen des Arbeitslagers sprechen. Viele von ihnen traten daher aus der KPCh aus.
Ein Insasse war dort wegen der Beteiligung an einem Straßenkampf. Seine Frau war nach seiner Verhaftung in eine andere Stadt umgezogen und hatte ihre 10 Jahre alte Tochter zurückgelassen. Sie hatte die Scheidung eingereicht und wartete auf die Auflösung der Ehe nach seiner Entlassung. Seine alte Mutter hatte Mühe, seine Tochter in ihrer Heimatstadt großzuziehen.
Ich sagte zu ihm: „Solange du entschlossen bist, Falun Gong zu praktzieren, wird der Meister den besten Weg für deine Zukunft arrangieren.“
Einen Monat vor seiner Entlassung bekam er einen Anruf von einem alten Freund, der ihm seinen Traumjob anbot. Er konnte seine Freude nicht zurückhalten: „Wow, der Meister kümmerte sich schon um mich, sobald ich nur daran dachte, Falun Gong zu lernen.“
Zwei Monate später fing er bei seiner neuen Arbeitsstelle an und vertrug sich wieder mit seiner Frau. Seine Arbeitsstelle stellte eine Wohnung für seine Familie zur Verfügung. Er hatte sich auch mit Falun Gong-Praktizierenden in Verbindung gesetzt, um mit ihnen das Fa zu lernen. Er sagte, dass sein Leben wirklich eine glückliche Wendung genommen hatte.
Am Tag meiner Freilassung, sagte der Büroleiter des Arbeitslagers zu mir: „Der Leiter ihrer Abteilung rief an, um ihnen eine Nachricht ausrichten zu lassen: Er sagte, er werde in der Stadt Gaoyang auf ihrem Heimweg auf Sie warten. Er sagte, er müsse Sie persönlich treffen.“
Meine Familie holte mich ab und wir sahen den Leiter wirklich in Gaoyang auf mich warten. Er war derjenige, der seinen Wärtern, unter anderen Ma Juntao, befohlen hatte, mich und die anderen Praktizierenden, die den Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollten, zu verprügeln.
Er entschuldigte sich von Herzen bei mir und sagte, dass er nun verstehe, dass die KPCh bei der Verfolgung von Falun Gong im Unrecht ist. Ich erinnerte ihn wieder daran, dass er „Falun Gong ist gut. Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht ist gut“ im Kopf behalten solle. Ich ermutigte ihn außerdem, Falun Gong-Praktizierende in Zukunft freundlich zu behandeln, um so seine bösen Taten der Vergangenheit wiedergutzumachen.