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43-Jähriger aus Shandong berichtet von 15 Jahren Folter und Qual (Fotos)

6. Mai 2015 |   Von einem Minghui-Korrespondenten aus der Provinz Shandong, China

(Minghui.org) Im Rückblick auf die Verfolgung, die Herr Liu Yongjin, 43, jahrelang erlitt, weiß er, dass niemand die Wahrheit erfahren wird, wenn er seine Geschichte nicht selbst erzählt. „Wegen der strikten Informationsblockade und des Verbots von Familienbesuchen wissen nur die Leute, die mich verfolgt haben, was passiert ist – sonst niemand“, sagt er. „Und sie werden mit irgendwelchen Ausreden ihre Verbrechen zu vertuschen versuchen.“

Nach sechs Jahren Gefängnishaft, nur weil er Falun Gong praktiziert, hat Herr Liu im letzten Sommer, im Juni 2014, seine Freiheit wiedererlangt. Er weiß, wie wichtig es ist, dass die Gräueltaten aufgedeckt werden, die er und andere Praktizierende in der Haft erlebt haben. „Viele Praktizierende wurden so schwer verfolgt, dass sie daran starben. Die Wahrheit über ihren Tod wurde von den Mördern vertuscht. Ich hatte das Glück zu überleben und so habe ich die Verantwortung, den Menschen mitzuteilen, was in chinesischen Gefängnissen und Haftanstalten wirklich vor sich geht.“

Verurteilung nach nur fünf Minuten Verhandlung

Nach einem Monat Folter und Zwangsernährung kam es am 21. März 2008 zur Verhandlung in der Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi. Nach nur fünf Minuten war die sogenannte Verhandlung beendet, danach verurteilte ihn das Bezirksgericht Lanshan zu einer Gefängnisstrafe im Gefängnis Tai’an.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi befindet sich in einer Technikerschule.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi befindet sich in der Schule für Bewässerungstechnik Linyi. Diese Schule tat sich schwer, neue Schüler zu bekommen, und hatte deswegen finanzielle Schwierigkeiten. Als neue Möglichkeit, Geld zu verdienen, wurde sie zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung, die vom Büro 610 betrieben wird.

Fünfzehn Jahre zwischen Leben und Tod

Herr Liu Yongjin

Liu Yongjin war früher bei der Internationalen Handelsgesellschaft Linyi angestellt. In den letzten 15 Jahren wurde er fünf Mal verhaftet und drei Mal zu Gefängnisstrafen verurteilt, nur weil er Falun Gong nicht aufgeben wollte.

2004 sperrte man Liu Yongjin in das Zwangsarbeitslager Wangcun, wo er immer wieder gefoltert wurde, um ihn dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben. Die üblichsten Formen der Folter waren brutale Zwangsernährung, Prügel, Gehirnwäsche, Schlafentzug, Schocks mit Elektrostöcken und das Verabreichen von Drogen. Mehrmals war er dem Tode nahe.

Bald wog er weniger als 45 Kilo. Um nicht für seinen eventuellen Tod zur Verantwortung gezogen zu werden, ließ ihn das Arbeitslager schließlich frei.

Zwangsernährung

Folternachstellung: Zwangsernährung als Bestrafung

Mangelnde medizinische Ausbildung

Anders als medizinisches Fachpersonal, das durch das Einführen von Magensonden Leben rettet, benutzen Gefängniswärter und Häftlinge im kommunistischen China die Zwangsernährung als Foltermethode bei Falun Gong-Praktizierenden.

Weil sie nicht medizinisch ausgebildet sind, machen die Gefängniswärter und Häftlinge oft Fehler, wenn sie die Zwangsernährung an den Praktizierenden durchführen. Manchmal genügt schon ein kleiner Fehler bei der Zwangsernährung, der zum Tod des Praktizierenden führt.

Auch bei der Zwangsernährung von Herrn Liu im Jahr 2004 wurden Fehler gemacht. Damals war Herr Liu im Zwangsarbeitslager Wangcun eingesperrt, als der Gefängniswärter Li Gongming den Schlauch in die Luftröhre statt durch die Speiseröhre in den Magen einführte. Dieser schwerwiegende Fehler wurde von dem beaufsichtigenden Arzt übersehen.

Herr Liu, der bereits viele derartige Zwangsernährungsmaßnahmen über sich hatte ergehen lassen müssen, kannte die Gefahren dieser Folterung. Er versuchte mit aller Kraft, den Schlauch herauszuziehen, um sich selbst zu retten. Viele andere Praktizierende wurden jedoch genau auf diese Weise getötet.

Im Juni 2004 wurde Herr Liu erneut verhaftet, es war seine vierte Festnahme. Um gegen die brutalen Prügel durch die Polizei zu protestieren, trat er in einen Hungerstreik.

Daraufhin stießen auf Befehl eines Wärters der Haftanstalt Linyi sechs Häftlinge Herrn Liu zu Boden, drückten ihn nieder und fesselten ihm die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen. „Lasst nicht nach!“, forderte der Arzt die Häftlinge auf. „Er wird schon nicht sterben.“

Dann steckte ein Gefangener ihm den Ernährungsschlauch in die Nase und zog ihn wieder heraus, immer wieder, bis Herr Liu vor Schmerz fast bewusstlos war.

Als der Wärter, der die Zwangsernährung angeordnet hatte, das ganze Blut auf Herrn Luis Körper sah, war selbst er schockiert über die Brutalität dieser Folter.

Anschließend kamen drei Helfer aus der Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi, um bei der weiteren Folter mitzuhelfen. Der Helfer Duan Haoyu kratzte und schabte an Herrn Lius Haut und brach ihm beinahe die Rippen. Li Chengzhen packte Herrn Lius Handschellen und Fußfesseln und riss sie in alle Richtungen, bis Herrn Luis Handgelenke anfingen zu bluten.

Song Wei vom Büro 610 Linyi brachte Herrn Liu danach ins Krankenhaus, wo ein Arzt aufgefordert wurde, ihm Schläuche in beide Nasenlöcher  zu stecken.

Danach wurde Herr Liu zurück zur Haftanstalt gebracht und mit Fußketten an einem Stuhl festgebunden. Anschließend verurteilte man ihn zu drei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Wangcun.

Andere Foltermethoden

Ein Führungswechsel im Gefängnis Tai’an im Jahr 2011 hatte eine verstärkte Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden zur Folge.

Danach benötigten die Häftlinge keinerlei Erlaubnis mehr, um Falun Gong-Praktizierende einer Zwangsernährung zu unterziehen.

Sie banden Herrn Lius Gliedmaßen an jeder Ecke eines Bettes fest, stampften auf seine Brust, stießen heftig auf seine Nase und zerkratzten sie. Sobald er seinen Mund öffnete, um Luft zu holen, führten sie die Zwangsernährung durch.

Herr Liu erinnert sich an die Folterungen, die er damals durchlebte. „Sie hielten meinen Kopf, rissen an meiner Nase und stopften mir ein Handtuch in den Mund. Ich war am Ersticken. Ich fühlte mich, als ob ich sterben würde.“

In den vier Tage seines Hungerstreiks wurde er mit Gürteln verprügelt, bevor man ihn zwangsernährte. Er war extrem schwach.

„Ich versuchte mehrmals, mich zu wehren, doch ich konnte mich nicht aus ihrer Kontrolle befreien”, erinnert sich Herr Liu weiter. „Aber ich wusste, wenn ich es nicht tat, würde ich sicherlich sterben. So nahm ich all meine Kraft zusammen, riss mich los und holte tief Luft.“

Da die Häftlinge zu diesem Zeitpunkt müde waren, ließen sie das zu. Eine halbe Stunde später wiederholten sie jedoch die Folter.

„Der Tod war nur ein paar Sekunden entfernt“, erzählt Herr Liu. „Ich hätte an jenem Tag viele Male sterben können, wenn ich nicht aus den vergangenen Erfahrungen bei der Zwangsernährung gelernt hätte.“

Einige dieser zurückliegenden Erfahrungen hatte er in der Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi und der Haftanstalt Linyi im Jahr 2008 gesammelt, als er während der Zwangsernährung verprügelt wurde.

Einmal traten die Wärter auf seinen Kopf, rissen ihm seine Kleider vom Leib und schlugen mit Ledergürteln und deren Metallschließen auf ihn ein, während er von anderen Wärtern mit Sand zwangsernährt wurde. Ein anderes Mal schlug Song Wei, der Leiter des Büros 610, während der Zwangsernährung auf seine Brust und seinen Unterleib ein.

Nachdem Herr Liu in das Gefängnis Tai’an gebracht worden war, verwendeten die Häftlinge eine Metallahle, um seinen Mund aufzuspreizen, und brachen ihm dabei die Zähne. Während der Zwangsernährung wurde er von dem Häftling Wang Yinbing gewürgt.

Verabreichung von Drogen

Neben der Zwangsernährung ist die Verabreichung von Drogen eine weitere Form der Verfolgung, die zum Tod führen kann. Herrn Liu wurde in den vergangenen 15 Jahren viele Male mit Drogen vollgestopft.

Bevor er Ende März 2008 in das Gefängnis Tai’an gebracht wurde, brachte die Polizei ihn in das Krankenhaus der bewaffneten Polizei Shandong . Dort befahl man den Gefangenen, Herrn Liu Spritzen zu geben und ihm unbekannte Drogen zu verabreichen. Als sich Herr Liu dagegen zu wehren versuchte, schlugen sie ihn mit Schuhen und trampelten auf ihm mit ihren Stiefeln herum.

Kurz nachdem er die unbekannten Drogen geschluckt hatte, zeigten sich Symptome von Vergiftung: Herr Liu konnte sich nicht bewegen und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Als die Polizei, der Arzt und die Häftlinge sahen, dass er dem Tode nahe war, ließen sie ihn alleine auf dem Bett liegend zurück.

Angetrieben von seinem starken Überlebenswillen erlangte Herr Liu jedoch das Bewusstsein wieder.

Die Wärter verabreichten ihm daraufhin zwei Tage später die gleiche Droge noch einmal. Und wieder traten die gleichen Symptome auf und Herr Liu war wieder dem Tode nahe.

Von da an weigerte sich Herr Liu, die Drogen, die ihm die Wärter und Häftlinge verabreichen wollten, zu schlucken. Er spuckte sie aus, sobald seine Peiniger den Raum verließen.

Im Jahr 2004 wurde Herr Liu zur Zwangsernährung ins Krankenhaus gebracht. Der Leiter des Büros 610, Song Wei, hielt ihm seine Nase zu und goss ihm gegen seinen Willen eine unbekannte Droge aus einer kleinen Plastikflasche in den Mund. Herr Liu fühlte sofort, wie seine Nase, sein Mund und sein Magen wie von tausend Nadeln gepiekt wurden.

Viele andere Praktizierende wurde von Song Wei auf diese Weise gefoltert.

Brutale Prügel

Folternachstellung: Prügel mit einem Schuh

Folternachstellung: Ausgepeitscht

Herr Liu wurde während seiner verschiedenen Haftaufenthalte mit Schuhen, Bambusruten und Gürteln verprügelt. Die Häftlinge traten mit ihren Stiefeln auf seinen Beinen herum und stießen Nadeln in seinen Finger.

Manchmal stießen ihn die Wärter oder Polizisten zu Boden, rissen ihm seine Kleider vom Leib, gossen kaltes Wasser über ihn und schlugen ihn, bis sie selbst müde wurden.

Es dauerte oft Monate, bis die Blutergüsse verheilten.

Als Herr Liu im Jahre 2000 verhaftet wurde, zog ihm die Polizei die Kleider aus und warf ihn ins Freie, und das bei Minus 15 Grad Celsius. Einanderes Mal schlugen sie heftig auf seine Brust ein, ohrfeigten ihn und erlaubten ihm nicht, zur Toilette zu gehen.

Elektrostöcke

Folternachstellung: Geschockt mit Elektrostöcken

Im Zwangsarbeitslager Wangcun wurde Herr Liu mit Elektrostöcken geschockt. Die Wärter Zheng Wanxin und Li Gongming brachten ihn in einen Haftraum, zogen ihm die Kleider aus und schockten ihn mit mindestens vier Hochspannungsstöcken. Sie bearbeiteten gezielt seine Ohren, Nase, Brustwarzen und den Bereich um die Oberschenkel.

Die Folterung dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Danach war Herr Liu inkontinent und auf seinem ganzen Körper waren Urin und Blut verspritzt.

Anschließend wurde er in einen Waschraum gezerrt und auf dem Boden allein gelassen. Erst 2 bis 3 Stunden später fuhren ihn die Wärter zur Reanimation ins Krankenhaus.

Einzelhaft

Im März 2009 wurde Herr Liu in eine Einzelzelle gesperrt, die einen Zementboden hatte und weniger als zwei Quadratmeter groß war. Er musste ohne Bettzeug auf dem kalten Zementboden schlafen. Die Wärter fesselten ihn die ganze Zeit mit Handschellen, sogar im Schlaf und beim Essen.

Es gab keine Toilette in dieser Einzelzelle und Herr Liu hatte nur eine Schüssel, um seine Notdurft zu verrichten. Die Wärter weigerten sich, die Schüssel zu entfernen, sodass Herr Liu in dem Gestank sitzen musste.

Die Wärter zwangen Herrn Liu auch, über lange Zeit hinweg gerade zu stehen. Dadurch wurden seine Beine und Füße geschwollen. Manchmal zwangen ihn die Wärter, stundenlang in der Hocke zu verweilen.

Schließlich fingen die Wärter an, Herrn Liu während des Tages zu hartem körperlichen Training zu zwingen, während sie ihn nachts in die Zementzelle sperrten.

Zu den Mahlzeiten bekam Herr Liu nur ein halbes Dampfbrötchen. Als er die Einzelhaft verließ, wog Herr Liu nicht einmal mehr 45 Kilogramm.

Andere Arten der körperlichen Bestrafung

Folternachstellung: An Handschellen aufgehängt, die Arme hinter dem Rücken

Als Herr Liu im Jahr 2001 in der Polizeiwache Chezhan eingesperrt war, machte die Polizei seine Arme hinter seinem Rücken mit Handschellen fest und benutzte eine Metallstange, um gegen die Handschellen zu schlagen. Man hängte ihn auf und die Handschellen schnitten in sein Fleisch, so dass die Handgelenke zu bluten anfingen. Die Narben auf seinen Handgelenken sind heute noch zu sehen.

Im Gefängnis Tai‘an zwangen die Häftlinge Herrn Liu einmal, ohne Unterbrechung 500-mal in die Hocke zu gehen und wieder aufzustehen. Nach ein paar Minuten befahlen sie ihm, das ganze zu wiederholen. Wenn er langsamer wurde, schlugen zwei Gefangene von beiden Seiten auf seine Rippen und Achselhöhlen ein. Ein Dritter stieß auf seinen Rücken ein.

Einmal zwangen sie Herrn Liu, drei ganze Monate lang täglich 20 Stunden gerade dazustehen. Ein anderes Mal musste er einen Monat lang ohne Schlaf auf dem Boden hocken. Damit andere nicht sahen, in was für einem schrecklichen Zustand er sich befand, verboten ihm die Häftlinge, die Toilette aufzusuchen.

Gehirnwäsche und Schlafentzug

Im Sommer 2009 teilten die Wärter zehn Häftlinge ein, um Herrn Liu rund um die Uhr zu überwachen. Zur Gehirnwäsche zwangen sie ihn, sich Videos anzusehen, in denen Falun Gong verleumdet wurde.

Einmal verboten mehrere Häftlinge Herrn Liu zwei Wochen lang, zu schlafen. Sobald er seine Augen schloss, schlug der Gefangene Yuan Xinke auf ihn ein, schlug seine Nase oder wischte mit einem Besen über sein Gesicht.

Haupttäter: Song Wei (宋伟), Leiter des Büros 610 Linyi, Xing Yongnong (刑永农), Polizist der Polizeiwache Lanshan. Gefängnis Tai'an: Wang Yibing (王义兵), Li Zhongxin (李中新), Yuan Xinke (袁新珂), Wang Guangtao (王光涛), Du Shanhui (杜善辉), Yu Zhijun (于志军), Zheng Quansheng (郑全生), Sun Qiming (孙启明), Zhu Peijun (朱培军), Zhao Yupei (赵玉配), Guo Xingdong (郭兴栋), Liu Tonghao (刘同灏), Häftling, Zhu Xuhu (朱叙虎), Wärter, Lv Wenfeng (律文峰), Ausbilder, Liu Zengzhong (刘增忠), stellvertretender Ausbilder, Zhao Yong (赵勇), Wärter. Zwangsarbeitslager Wangcun: Zheng Wanxin (郑万新), Leiter der Abteilung Nr. 8, Li Gongming (李公明), politischer Leiter, Wang Xinjiang (王新江), Wärter, Liu Lin (刘林), Wärter.

Maßgebliche Artikel auf Chinesisch:http://www.minghui.org/mh/articles/2014/6/22/优秀青年遭十几年冤狱折磨-信仰不改(上)-293784.htmlhttp://www.minghui.org/mh/articles/2014/6/23/优秀青年遭十几年冤狱折磨-信仰不改(下)-293781.html